Der Verleger (2 Teile) (DVD)
"Der Verleger", nach der Axel Springer-Biografie von Michael Jürgs, handelt von der Erfolgsgeschichte eines visionären Mannes, die nach 1945 mit einem klapprigen Auto und einem Stapel Romane beginnt. Die Alliierten überzeugt er mit seiner charismatischen...
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DVD
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Der Verleger (2 Teile) (DVD)“
"Der Verleger", nach der Axel Springer-Biografie von Michael Jürgs, handelt von der Erfolgsgeschichte eines visionären Mannes, die nach 1945 mit einem klapprigen Auto und einem Stapel Romane beginnt. Die Alliierten überzeugt er mit seiner charismatischen Persönlichkeit, ihm eine Zeitungslizenz zu geben. Bald folgt eine Rundfunkzeitschrift und seine größte verlegerische Erfindung - eine Tageszeitung. Die Teilung Deutschland will "Der Verleger" nicht kampflos hinnehmen: Sein gewagtes Vorhaben führt ihn nach Moskau in den Kreml, um Chruschtschow von der Notwendigkeit der Wiedervereinigung zu überzeugen. Doch er scheitert und kehrt gedemütigt zurück. Von nun an erklärt er dem Osten den Kampf...
Inhaltsverzeichnis zu „Der Verleger (2 Teile) (DVD)“
deutsche Trailer zu den Filmen "Nackt", "Nancy & Frank - A Manhattan Love Story" und "Führer EX"
Mitwirkende zu „Der Verleger (2 Teile) (DVD)“
Darsteller: | Heiner Lauterbach (Axel Springer) , Anica Dobra (Monika) , Lisa Martinek (Angela) , Jürgen Hentsch (Hans Zehrer), Claude-Oliver Rudolph (Pit) , Susanna Simon (Luise) , Sylvester Groth (Christian Kracht) , Eva-Maria Hagen (Mutter) , Michael Greiling (Ravens) , Arndt Schwering-Sohnrey (Junior), Tatjana Blacher (Gisela) |
Drehbuchautor: | Bernd Böhlich |
Kamera: | Eberhard Geick |
Musik: | Tamás Kahane |
Produzent: | Regina Ziegler |
Regisseur: | Bernd Böhlich |
Label: | Universum Film |
Verleih: | Universum Film |
Vertrieb: | Universum Film |
Verlag: | BMG Video /Universum Film |
Jahr: | 2003 |
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Jürgs
- DVD
- FSK: ab 12 Jahre, farbig, Spieldauer: 168 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch
- Studio: BMG Video /Universum Film
- EAN: 828765286190
- Erscheinungsdatum: 21.07.2003
Rezension zu „Der Verleger (2 Teile) (DVD)“
Ganz im Gegensatz zu sonstigen Gepflogenheiten hat die ARD im Vorfeld des Axel-Springer-Films "Der Verleger" an die Presse keine Kassetten verschickt. Angeblich fürchtete man juristische Schritte seitens der Verlegererben. Mag sein; vielleicht hat man aber auch gehofft, kritische Stimmen unterdrücken zu können. Denn damit musste zu rechnen sein: Das zweiteilige Porträt von Axel Caesar Springer, des zeitweise größten Verlegers Europas, wirkt seltsam lustlos; Regisseur Bernd Böhlich vermittelt kaum eine rechte Zuneigung zu seinen Figuren.Der Film konzentriert sich auf die Jahre 1945 bis 1980, beschreibt also Aufstieg und Fall des Zeitungsimperators und endet fünf Jahre vor seinem Tod. Schon die ersten Szenen geben die Atmosphäre vor. Als Springer beim Antrag auf eine Zeitungslizenz gefragt wird, wer ihn denn während der Nazi-Zeit verfolgt habe, antwortet er mit entwaffnendem Charme "Eigentlich nur die Frauen".
Heiner Lauterbach, der mit der Verkörperung Axel Springers eine der größten Herausforderungen seiner Karriere meistert, behält diesen Tonfall bei; Böhlich gelingt das nicht. Oftmals beschreibt der Film den Aufbau des Verlagsimperiums reichlich naiv, und einige Szenen sind geradezu peinlich geraten. Das gilt vor allem für die Momente, in denen Springer nach Titeln für ein neues Projekt sucht; hier scheitert selbst Lauterbach an der Einfallslosigkeit des Drehbuchs. Tiefpunkt in dieser Hinsicht ist eine Stippvisite in London, in deren Verlauf Springer aus dem "Daily Mirror" mit Hilfe von Schere und Lippenstift eine erste Ausgabe der "Bild"-Zeitung bastelt. Bombastisch ertönt dazu Richard Wagners "Also sprach Zarathustra". Das wirkt natürlich lächerlich; unglücklicherweise ist dieses behauptete Pathos typisch für den Film.
Doch "Der Verleger" scheitert aus einem anderen Grund: Böhlich hat die Widersprüchlichkeit seiner Hauptfigur nicht in den Griff bekommen. Er betont zwar immer wieder Springers Philanthropie, doch die diversen Aktionen ("Seid nett zueinander")
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muten eher weltfremd an. Springer selbst muss permanent sämtliche politischen Ambitionen weit von sich weisen, doch das Leiden an Deutschland frisst ihn schließlich auf. Ohne Bezug zueinander stehen auch Springers zunehmende Religiosität, die unvermittelte Abhängigkeit von der Astrologie, sein Verständnis von Männlichkeit (die Ehen werden en passant geschlossen und wieder gelöst) sowie die Hilflosigkeit gegenüber Sohn Sven Simon, der sich schließlich im Schatten des überlebensgroßen Vaters das Leben nimmt.
Während Lauterbach diesen Facettenreichtum sichtlich genießt, scheitert der Film genau daran, weil es Böhlich nicht gelingt, die Widersprüche unter einen Hut zu bekommen. Er rettet sich statt dessen gern in Zeitkolorit oder lässt seinen "Verleger" aus dem Stegreif in Gesang ausbrechen. Wenn Lauterbach mit seinem Schirm durch den Londoner Regen tanzt und dazu "Singin' in the Rain" trällert, kommt man sich vor wie im Musical. Und selbst wenn sich Springer gern mit Aphorismen schmückte: Die Dialoge klingen stellenweise kräftig nach Poesiealbum ("Ein bisschen Liebe von Mensch zu Mensch ist besser als die Liebe zur ganzen Menschheit"). Wie immer man zu Axel Springer steht: Er hätte einen besseren Film verdient gehabt. tpg.
Während Lauterbach diesen Facettenreichtum sichtlich genießt, scheitert der Film genau daran, weil es Böhlich nicht gelingt, die Widersprüche unter einen Hut zu bekommen. Er rettet sich statt dessen gern in Zeitkolorit oder lässt seinen "Verleger" aus dem Stegreif in Gesang ausbrechen. Wenn Lauterbach mit seinem Schirm durch den Londoner Regen tanzt und dazu "Singin' in the Rain" trällert, kommt man sich vor wie im Musical. Und selbst wenn sich Springer gern mit Aphorismen schmückte: Die Dialoge klingen stellenweise kräftig nach Poesiealbum ("Ein bisschen Liebe von Mensch zu Mensch ist besser als die Liebe zur ganzen Menschheit"). Wie immer man zu Axel Springer steht: Er hätte einen besseren Film verdient gehabt. tpg.
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