Fallende Blätter (DVD)

- Interviews mit Alma Pöysti und Jussi Vatanen

- Trailer

- Wendecover

Darsteller:	Alma Pöysti, Jussi Vatanen, Janne Hyytiäinen
Regisseur:	Aki Kaurismäki
Verleih:	Pandora Film
Verlag:	AL!VE Ag
Vertrieb:	AL!VE Ag
Land / Jahr:	Deutschland / 2024

Aki Kaurismäkis im Wettbewerb des Festival de Cannes präsentierter "Fallen Leaves" macht glücklich. Und er braucht nur 81 Minuten dafür. Oder ein Drittel „Killers of the Flower Moon“. Man schließt ihn sofort ins Herz. Und lachen darf man auch. All das, was man jetzt schon fast 40 Jahre an seinen ungerührten, stoischen Arbeiten mag, wirft der finnische Meister der melancholischen Lakonie in die Waagschale, um diesmal eine Liebesgeschichte zu erzählen, die zwar Umwege geht, aber, das merkt man schnell, sich fest vorgenommen hat, die beiden Liebenden zusammenzubringen. Deprimierend und entmutigend ist nur das, was im Radio zu hören ist, wo die russische Invasion der Ukraine die Nachrichten dominiert. Was kann das Kino dem besseres entgegensetzen, als zwei einsame Seelen zusammenzubringen, denen das Leben bislang nichts geschenkt hat?
Die gerade von ihrem Job als Aussortierhilfe im Supermarkt gefeuerte Ansa und der Trinker Holappa lernen sich beim Karaoke, wo Holappas bester Freund einen traurigen finnischen Schlager singt, kennen. Sie gehen zusammen ins Kino und sehen sich dort „The Dead Don't Die“ von Kaurismäkis Bruder im Geiste Jim Jarmusch an. Zwei Gäste fühlen sich beim Verlassen des Kinos an Bressons „Tagebuch eines Landpfarrers“ und Godards „Außenseiterbande“ erinnert. So groß ist das Herz dieses Films! Da weiß man, dass es Holappa gelingen wird, den Alkohol Alkohol sein zu lassen, und auch ein Koma nach einem Zusammenstoß mit einem Zug auf Dauer kein Hindernis sein kann, die beiden gemeinsam in den Sonnenuntergang gehen zu lassen. Kino kann so schön sein, wenn man es lässt.
Thomas Schultze.