Forget Baghdad (DVD)
112 Min.
Jüdische Araber? Arabische Juden? Sephardim? Mizrahim? Samir erzählt von einer vergessenen Geschichte aus dem Nahen Osten: der Emigration irakischer Juden nach Israel. Erst seit wenigen Jahren findet in Israel eine Debatte statt: Orientalische Juden...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Forget Baghdad (DVD)“
Jüdische Araber? Arabische Juden? Sephardim? Mizrahim? Samir erzählt von einer vergessenen Geschichte aus dem Nahen Osten: der Emigration irakischer Juden nach Israel. Erst seit wenigen Jahren findet in Israel eine Debatte statt: Orientalische Juden kritisieren ihre Instrumentalisierung durch die europäisch geprägte Gründergeneration Israels. Samir, selbst Kind irakischer Einwanderer in die Schweiz, befragt fünf prominente arabische Juden irakischer Herkunft: Ella Shohat, Filmhistorikerin in NYC, Shimon Ballas, Professor für arabische Literatur und Bürgerrechtler, Sami Michael, Bestseller-Autor, Moshe Houri, Bauunternehmer, und Samir Naqash, preisgekrönter Autor unveröffentlichter arabischer Romane. Vier einstige irakische Kommunisten erinnern sich an das Leben in Baghdad, die revolutionäre Politik der 40er und 50er Jahre, und den demütigenden Empfang in Israel. Ella Shohat erzählt von ihrer Kindheit als "stinkende Iraki" in Israel und analysiert die Klischees von Orientalen und arabischen Juden in alten Filmen. Ein historischer Essay, eine brisante Debatte, eine kunstvolle Montage und ein Grund zur Hoffnung!
Mitwirkende zu „Forget Baghdad (DVD)“
Darsteller: | Shimon Ballas, Moshe Houri, Sami Michael, Samir Naqqash, Ella Shohat |
Drehbuchautor: | Samir |
Kamera: | Nurith Aviv, Philippe Bellaïche |
Musik: | Rabih Abou-Khalil |
Produzenten: | Samir, Karin Koch, Gerd Haag |
Regisseur: | Samir |
Vertrieb: | INDIGO |
Label: | GOOD!MOVIES |
Verleih: | GOOD!MOVIES |
Verlag: | 375 Media |
Jahr: | 2008 |
Bibliographische Angaben
- DVD
- FSK: ab 6 Jahre, farbig
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch, Englisch, Arabisch, Hebräisch
- Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch
- Studio: 375 Media
- EAN: 4047179067881
- Erscheinungsdatum: 28.03.2008
Rezension zu „Forget Baghdad (DVD)“
Jüdische Araber oder arabische Juden - ein heißes Diskussionsthema. Samir, selbst Kind muslimischer irakischer Einwanderer in die Schweiz, fügt dem noch eine besondere Brisanz hinzu: die Emigration irakischer Juden nach Israel. Am Beispiel von vier Lebensgeschichten geht er Fragen von Entfremdung und Identitätssuche nach.Der Dokumentarfilm beschäftigt sich mit einer vergessenen Geschichte des Nahen Ostens, die sich zu Beginn fast wie ein Märchen anhört. Im Irak lebten Juden, Christen und Moslems friedlich miteinander bis zum von den Nazis unterstützten Militärputsch von 1941. Das religiös tolerante Gefüge zerbrach, es begann eine permanente Diskriminierung jüdischer Bürger, die in antisemitische Progrome nach der Gründung des Staates Israel 1948 eskalierte und eine Emigrationswelle auslöste: 1951 verließen 140.000 Juden (darunter auch viele Kommunisten) ihr Land, 120.000 davon fanden eine neue Heimat in Israel.
In den Erzählungen der vier Protagonisten - Shimon Ballas, Professor für Arabisch in Tel Aviv, Sami Michael, Best-Seller-Autor, Moshe Houri, reicher Bauunternehmer, der immer noch die Kommunisten wählt und Samir Naquash, der als einziger seine Literatur auf arabisch schreibt - spiegelt sich die politische Unordnung der Region. Im Irak wurden sie aufgrund ihres jüdischen Glaubens und ihrer Unterstützung des Kommunismus verfolgt, im gelobten, von den europäisch-stämmigen Aschkenasim geprägten Land, empfing man sie nicht mit offenen Armen, sie wurden als Menschen zweiter Klasse behandelt - bei ihrer Ankunft mit DDT besprüht oder trotz Universitätsbildung zur Landarbeit verdonnert. Die sogenannten Mizrahim leiden noch heute unter der kulturellen Entwurzelung, auch wenn die Assimilierung scheinbar gelungen ist.
Samir webt ein Netz aus Interviews und Archivmaterial, Ausschnitten aus Spielfilmen (die Klischees untermauern) und Parallelmontagen, beeindruckt durch formale Einfälle und einen behutsamen und differenzierten Kommentar, lässt kulturelle Widersprüche
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zwischen Okzident und Orient aufeinanderprallen. In Zeiten des drohenden Irak-Krieges ein hochaktueller Film, der den Blick schärft und den Nahen Osten unter einer anderen Perspektive betrachtet. mk.
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