Heimat 3 - Chronik einer Zeitwende (DVD)
Am Abend des Mauerfalls treffen sich der Dirigent Hermann Simon und die Sängerin Clarissa Lichtblau in einem Westberliner Hotel. Sie waren einmal ein Liebespaar und hatten sich im erfolgsorientierten Jet-Set-Leben 17 Jahre lang verloren. Angesteckt von der...
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Produktinformationen zu „Heimat 3 - Chronik einer Zeitwende (DVD)“
Am Abend des Mauerfalls treffen sich der Dirigent Hermann Simon und die Sängerin Clarissa Lichtblau in einem Westberliner Hotel. Sie waren einmal ein Liebespaar und hatten sich im erfolgsorientierten Jet-Set-Leben 17 Jahre lang verloren. Angesteckt von der Aufbruchs-Euphorie der Deutschen und ihres Wiedervereinigungstaumels machen sie sich auf den Weg in den Hunsrück.
Ein romantisches Fachwerkhaus hoch über dem Rheintal hat es ihnen angetan und soll von nun an die Mitte ihres ruhelosen Lebens werden. Was hier beginnt und über ein ganzes Jahrzehnt erzählerisch verfolgt wird, ist die Geschichte einer Liebe nach dem Happyend.
Ein romantisches Fachwerkhaus hoch über dem Rheintal hat es ihnen angetan und soll von nun an die Mitte ihres ruhelosen Lebens werden. Was hier beginnt und über ein ganzes Jahrzehnt erzählerisch verfolgt wird, ist die Geschichte einer Liebe nach dem Happyend.
Weitere Produktinformationen zu „Heimat 3 - Chronik einer Zeitwende (DVD)“
Heimat 3 deckt den Zeitraum von der Maueröffnung 1989 bis zur Jahrtausendwende und wird so zu einer filmischen Chronik der ersten unbeholfenen Schritte des wiedervereinigten Deutschlands. Reitz arbeitet diesmal mit Thomas Brussig (Jahrgang 1965, "Sonnenallee", "Helden wie wir") zusammen, dessen Beteiligung für einen verschmitzten Blick auf die jüngste deutsche Geschichte sorgen wird.Figuren aus "Heimat" und "Die Zweite Heimat" erscheinen wieder, aber es wird auch neue Gesichter geben, die die Zuschauer in ihren Bann ziehen werden. Schauplätze der Handlung sind Berlin, Leipzig, Dresden, ein altes Haus nahe der Loreley am Rhein und - natürlich - wieder Schabbach.
Mitwirkende zu „Heimat 3 - Chronik einer Zeitwende (DVD)“
Darsteller: | Henry Arnold (Hermann Simon), Salome Kammer (Clarissa Lichtblau), Michael Kausch (Ernst Simon), Matthias Kniesbeck (Anton Simon), Christian Leonhard (Hartmut Simon), Constanze Wetzel (Mara Simon), Nicola Schößler, Nicola Schössler (Lulu Simon), Uwe Steimle (Gunnar) , Tom Quaas (Udo), Peter Schneider (Tillmann), Larissa Iwlewa (Galina), Heiko Senst (Tobi), Karen Hempel (Petra), Peter Götz (Reinhold), Antje Brauner (Jana), Julia Prochnow (Moni), Stefanie Mühle, Nele Hollinderbäumer |
Drehbuchautoren: | Edgar Reitz , Thomas Brussig |
Kamera: | Thomas Mauch (Episoden 1-4), Christian Reitz (Episoden 5-6) |
Komponist: | Michael Riessler |
Kostüm: | Rosemarie Hettmann |
Musik: | Nikos Mamangakis, Michael Riessler |
Produzent: | Robert Busch |
Regisseur: | Edgar Reitz |
Label: | ARTHAUS |
Verlag: | Arthaus DVD |
Verleih: | Studiocanal |
Vertrieb: | Studiocanal |
Jahr: | 2004 |
Autoren-Porträt von Thomas Brussig, Edgar Reitz
Edgar Reitz, Jahrgang 1932, gehörte zu den bedeutenden deutschen Filmschaffenden. Mit der 'Geschichte der Familie Simon aus dem Hunsrückdorf Schabbach' verarbeitete er auch seine eigene Lebensgeschichte. Für sein Lebenswerk u. a. ausgezeichnet mit der Carl-Zuckmayer-Medaille.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Thomas Brussig , Edgar Reitz
- 3 DVDs
- FSK: ab 6 Jahre, farbig, Spieldauer: 657 Minuten
- Bild: Widescreen, Ton: Mehrkanalton AC3
- Sprache: Deutsch
- Studio: Arthaus DVD
- EAN: 4006680032719
- Erscheinungsdatum: 01.12.2004
Rezension zu „Heimat 3 - Chronik einer Zeitwende (DVD)“
Ein wahrer Sieger, wenn auch ohne Preis, war Edgar Reitz, der auf den Filmfestspielen von Venedig jüngst unter standing ovations sein 680 Minuten langes Projekt, sein ganz persönliches opus magnum, "Heimat 3 - Chronik einer Zeitenwende", als sechsteiliges "evento speciale" erstmals öffentlich vorführte. Mit den "alten Bekannten" Hermann und Clarissa als Schlüsselfiguren besucht der Filmemacher ein letztes (?) Mal den Hunsrück, beleuchtet 15 Jahre bundesrepublikanische Geschichte und erweist sich erneut als begnadeter Geschichtenerzähler und Regisseur. Ein cineastischer Leckerbissen mit vielversprechendem Zuschauerpotenzial.Ehe "Heimat 3" zu Weihnachten seine TV-Premiere erlebt, gibt es ab dem 30. September die Möglichkeit, sich den optisch wie inhaltlich opulenten Sechsteiler auf der großen Leinwand anzusehen - was schon allein wegen der brillanten, traumhaft komponierten Bilder (Kamera: Thomas Mauch & Christian Reitz) Sinn macht. Einmal ganz abgesehen davon, dass Struktur und Aufbau der Arbeit ohnehin eher dem Kino als dem Fernsehen verpflichtet sind. Beginnend mit dem 9. November 1989, dem Tag des Mauerfalls, endend mit den Feierlichkeiten zum Millenniumswechsel, nimmt die Zeitreise ihren Anfang, als der Komponist und Dirigent Hermann in einer Berliner Hotelhalle zufällig auf seine Studentenliebe Clarissa, die als Sängerin Karriere gemacht hat, trifft. Während Freuden-Feuerwerke den Himmel erhellen, liegen sich die Musiker in den Armen, schwören sich ewige Liebe. Sie kaufen ein verfallenes Haus auf geschichtsträchtigem Boden, hoch über dem Rhein, das sie von ostdeutschen Handwerkern renovieren lassen. Die Villa liegt nicht weit entfernt von Schabbach, Hermanns Geburtsort im Hunsrück, und so kommt es zum Wiedersehen mit der großen Familie. Derweil ziehen die amerikanischen Truppen ab und Russlanddeutsche nehmen den frei gewordenen Platz für sich in Anspruch.
"Heimat", ein belasteter Begriff, vergewaltigt von den Nationalsozialisten, missbraucht von den so
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genannten Volksmusikanten, verkitscht durch die einschlägigen Filmchen der 50er und 60er Jahre. Anders bei Reitz, der die kulturgeschichtliche, philosophische Dimension sieht, Heimat nicht notwendiger Weise als Ort, sondern an den Personen festmacht. Das Kleine spiegelt bei ihm das Große wider, der Hunsrück die Welt mit all ihren Veränderungen. Im Kern geht es um Liebesleid und Liebesfreud - aber auch um Trauer und Tragödien, Misswirtschaft und Korruption, Realität und Fiktion. Der Traditionsbetrieb der optischen Werke Simon wird aus Missgunst und Neid in den Bankrott getrieben, die Großen schlucken - ganz modern - die Kleinen, ein neuer "Nibelungenschatz" taucht auf, zusammengerafft von Hermanns Bruder Ernst in der Sowjetunion, versteckt im Berg, wo ehedem die US-Sprengköpfe lagerten. Bevor der Ort zum Museum gemacht werden kann, versinken die Kunstwerke für die Ewigkeit im Beton...
Man kann nur den Hut ziehen vor dem inzwischen 71-jährigen Mitunterzeichner des Oberhausener Manifests, der hier seine "Heimat"-Chronik, die ihn fast ein Viertel Jahrhundert beschäftigte, wohl abschließt. Schneller kommt Edgar Reitz hier, im Gegensatz zu 1984 bzw. 1992, auf den Punkt, hat sich den schnelllebigen Gegebenheiten des Mediums Fernsehen etwas angepasst. Und dennoch nimmt er sich auch Zeit, für Poesie, wechselt von Farbe auf Schwarzweiß, hält kurz die Zeit an. Zur Besinnung, zur Innenschau. Das weitläufige Rheintal wird bei ihm schon mal eng, der Hunsrück zum Tor zur Welt - siehe ganz aktuell der Flughafen Hahn. Die präzise, kurzweilige "Chronik einer Zeitenwende" eben, eine bestens vermittelte Geschichtsstunde, ein Stück Film- und TV-Geschichte - Sonnenfinsternis und Fußballweltmeisterschaft 1990 inklusive. geh.
Man kann nur den Hut ziehen vor dem inzwischen 71-jährigen Mitunterzeichner des Oberhausener Manifests, der hier seine "Heimat"-Chronik, die ihn fast ein Viertel Jahrhundert beschäftigte, wohl abschließt. Schneller kommt Edgar Reitz hier, im Gegensatz zu 1984 bzw. 1992, auf den Punkt, hat sich den schnelllebigen Gegebenheiten des Mediums Fernsehen etwas angepasst. Und dennoch nimmt er sich auch Zeit, für Poesie, wechselt von Farbe auf Schwarzweiß, hält kurz die Zeit an. Zur Besinnung, zur Innenschau. Das weitläufige Rheintal wird bei ihm schon mal eng, der Hunsrück zum Tor zur Welt - siehe ganz aktuell der Flughafen Hahn. Die präzise, kurzweilige "Chronik einer Zeitenwende" eben, eine bestens vermittelte Geschichtsstunde, ein Stück Film- und TV-Geschichte - Sonnenfinsternis und Fußballweltmeisterschaft 1990 inklusive. geh.
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