Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen (DVD)
In der Grabeskirche in Jerusalem leben sechs christliche Konfessionen Tür an Tür unter einem Dach: griechisch-orthodoxe Christen, römisch-lateinische Franziskaner, syrische Christen, armenische Christen, äthiopische Abessinier und...
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Produktinformationen zu „Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen (DVD)“
In der Grabeskirche in Jerusalem leben sechs christliche Konfessionen Tür an Tür unter einem Dach: griechisch-orthodoxe Christen, römisch-lateinische Franziskaner, syrische Christen, armenische Christen, äthiopische Abessinier und ägyptische Kopten. Eine muslimische Familie verwahrt den Schlüssel zur Kirche und schließt die Haupttür morgens auf und abends wieder zu. In diesem Status Quo befindet sich die Kirche seit der osmanischen Zeit.
Die einzelnen Glaubensgemeinschaften wachen verbissen über die ihnen zugeteilten Anteile und beobachten eifersüchtig die Anderen. Die Abessinischen Christen, die ihren Platz in der eigentlichen Kirche verloren haben, quartierten sich kurzerhand auf dem Dach der Kapelle ein, die koptischen Christen, die den Haupteingang des Grabes nicht benutzen dürfen, bauten sich eine kleine Kapelle an der Rückseite der Grabkammer und die Griechisch-Orthodoxen verteidigen rauhbeinig den Vordereingang.
Zu hohen Festtagen kommt es manchmal zu absurden Schlachten religiöser Leidenschaft, die Prozessionen geraten sich gegenseitig in die Quere und Gläubige aus aller Welt verkeilen sich untereinander. Aber nachts, wenn die unfreiwillige Wohngemeinschaft in der Kirche eingeschlossen ist, beten die Mönche vor dem Grab. Dann verwandelt sich die Kirche in einen mystischen Ort der Hingabe und Sehnsucht nach erfülltem Glauben.
Die einzelnen Glaubensgemeinschaften wachen verbissen über die ihnen zugeteilten Anteile und beobachten eifersüchtig die Anderen. Die Abessinischen Christen, die ihren Platz in der eigentlichen Kirche verloren haben, quartierten sich kurzerhand auf dem Dach der Kapelle ein, die koptischen Christen, die den Haupteingang des Grabes nicht benutzen dürfen, bauten sich eine kleine Kapelle an der Rückseite der Grabkammer und die Griechisch-Orthodoxen verteidigen rauhbeinig den Vordereingang.
Zu hohen Festtagen kommt es manchmal zu absurden Schlachten religiöser Leidenschaft, die Prozessionen geraten sich gegenseitig in die Quere und Gläubige aus aller Welt verkeilen sich untereinander. Aber nachts, wenn die unfreiwillige Wohngemeinschaft in der Kirche eingeschlossen ist, beten die Mönche vor dem Grab. Dann verwandelt sich die Kirche in einen mystischen Ort der Hingabe und Sehnsucht nach erfülltem Glauben.
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In der Grabeskirche in Jerusalem leben sechs christliche Konfessionen Tür an Tür unter einem Dach: griechisch-orthodoxe Christen, römisch-lateinische Franziskaner, syrische Christen, armenische Christen, äthiopische Abessinier und ägyptische Kopten. Eine muslimische <br />Familie verwahrt den Schlüssel zur Kirche und schließt die Haupttür morgens auf und abends wieder zu. In diesem Status Quo befindet sich die Kirche seit der osmanischen Zeit. Die einzelnen Glaubensgemeinschaften wachen verbissen über die ihnen zugeteilten Anteile und beobachten eifersüchtig die Anderen. Die Abessinischen Christen, die ihren Platz in der eigentlichen Kirche verloren haben, quartierten sich kurzerhand auf dem Dach der Kapelle ein, die koptischen Christen, die den Haupteingang des Grabes nicht benutzen dürfen, bauten sich eine kleine Kapelle an der Rückseite der Grabkammer und die Griechisch-Orthodoxen verteidigen rauhbeinig den Vordereingang. Zu hohen Festtagen kommt es manchmal zu absurden Schlachten religiöser Leidenschaft, die Prozessionen geraten sich gegenseitig in die Quere und Gläubige aus aller Welt verkeilen sich untereinander. Aber nachts, wenn die unfreiwillige Wohngemeinschaft in der Kirche eingeschlossen ist, beten die Mönche vor dem Grab. Dann verwandelt sich die Kirche in einen mystischen Ort der Hingabe und Sehnsucht nach erfülltem Glauben.
Inhaltsverzeichnis zu „Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen (DVD)“
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Film-Infos zu „Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen (DVD)“
Genre: | Dokumentarfilm / Religion |
Kategorie: | Dokumentarfilm |
Originaltitel: | Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen |
Verleih: | Warner Home Video |
Vertrieb: | Warner Home Video |
Label: | X Filme |
Verlag: | Warner Bros. Entertainment |
Jahr: | 2010 |
Darsteller: | Samuel Aghoyan, Afrayem Elorashalimy, Tesfa Gebreselassie, Robert Jauch, Brother Jayaseelan, Abdilkadr Joudeh, Wajeeh Nuseibeh, Father Theophilos |
Autor: | Hajo Schomerus |
Regisseur: | Hajo Schomerus |
Inhalt: | In der Jerusalemer Grabeskirche streiten seit Jahrhunderten sechs christliche Konfessionen um jeden Zentimeter Platz. Dokumentarfilm-Kameramann Hajo Schomerus hat das absurde Treiben amüsiert, aber respektvoll festgehalten. |
Mitwirkende zu „Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen (DVD)“
Darsteller: | Samuel Aghoyan, Afrayem Elorashalimy, Tesfa Gebreselassie, Robert Jauch, Brother Jayaseelan, Abdilkadr Joudeh, Wajeeh Nuseibeh, Father Theophilos |
Drehbuchautor: | Hajo Schomerus |
Produzenten: | Marcelo Busse, Markus Halberschmidt |
Regisseur: | Hajo Schomerus |
Verleih: | Warner Home Video |
Vertrieb: | Warner Home Video |
Label: | X Filme |
Verlag: | Warner Bros. Entertainment |
Jahr: | 2010 |
Bibliographische Angaben
- Autor: Hajo Schomerus
- DVD
- FSK: ohne Altersbeschränkung, farbig, Spieldauer: 93 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch, Englisch
- Studio: Warner Bros. Entertainment
- EAN: 5051890019653
- Erscheinungsdatum: 15.10.2010
Rezension zu „Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen (DVD)“
In der Grabeskirche streiten sechs christliche Glaubensgemeinschaften um ihren Anteil am Gotteshaus. Hajo Schomerus hat das absurde Treiben dokumentarisch festgehalten.Im Herzen des Pulverfasses Jerusalem steht die anno 325 über Jesu Grabmal errichtete Grabeskirche - der allerheiligste Ort der christlichen Welt. An die 300 christliche Glaubensrichtungen existieren und sechs davon haben sich einen Platz in dieser Kirche erkämpft. Griechisch-orthodoxe, römisch-lateinische, syrische, armenische, äthiopische Abessiner und ägyptische Kopten wohnen unter einem Dach auf engstem Raum. Doch das Haus des Herrn ist kein nettes Multi-Kulti-Kloster. Hier herrscht Segregation. Dokumentarfilm-Kameramann Hajo Schomerus ("Ich und das Universum") liefert in seiner zweiten Regiearbeit die Anatomie eines Mikrokosmos ab, wo um jeden Zentimeter trickreich und erbittert gestritten wird - und das seit Jahrhunderten.
Eifersüchtig verteidigen die Mönche Latifundien und Privilegien, jede Nische wird in einem unwürdigen Geschacher aufgeteilt, als würden römische Legionäre Christi Umhang zerstückeln. Wohl nur Dank des "Status Quo" - einem von der osmanischen Regierung 1852 erlassenen Verhaltenskodex - herrscht statt heiligem Krieg ein labiler Frieden, der aber rasch in Handgreiflichkeiten münden kann, die sich zu Massenschlägereien (!) unter Geistlichen auswachsen. Selbst Bill Maher hätte sich solche Szenarien in "Religulous" nicht spöttischer ausdenken können. Das absurde Verhalten der Konfessionen sagt viel über die Menschen aus und bedarf keines Kommentars. So erklären die Geistlichen selbst Geschichte und Gestalt der Kirche, plaudern über Konflikte, Glaube und Ansichten. Das Glück der Gläubigen, die wie eine Viehherde durch das Allerheiligste geschleust werden, etwa im unbeschreiblichen Gedränge an Ostern, ergibt nur Marginalien.
Es ist wie die Reise nach Jerusalem, komisch und traurig zugleich, wenn das Allzumenschliche in den altehrwürdigen Mauern regiert, wo Prozessionen, Zeremonien
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und Liturgien dicht gedrängt nacheinander, nebeneinander, übereinander statt finden. Dann kulminieren die Gebete und Gesänge zu einer schrillen Kakophonie, bis man sich im Sprachgewirr des Turms zu Babel wähnt. Und dazwischen: ein seltener Moment der Stille, als der palästinensische Schlüsselwächter die tonnenschweren Türen schließt. Aber Schomerus hat keine Anleitung gefilmt, wie man das Haus des Vaters entweiht. Er bleibt respektvoll auf Distanz und stellt den Glaube nicht in Frage. Es ist das menschliche Miteinander oder oft auch Gegeneinander, das er aufmerksam registriert. So wurde das einsturzgefährdete Grabmal bis heute nicht renoviert; das würde nämlich ein gemeinsames Vorgehen der Orthodoxien erfordern. Wenn sich aber schon Priester, die Mitgefühl und Liebe predigen, nicht einigen können - was sagt das über die restliche Menschheit aus? tk.
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