Irgendwann werden wir uns alles erzählen (DVD)
Es ist ein heißer Sommer im Jahr 1990 in einem Dorf in Thüringen. Die bald 19-jährige Maria lebt mit ihrem Freund Johannes auf dem Hof seiner Eltern und verliert sich lieber in Büchern, als ihren Schulabschluss zu machen. Die Spannung des Umbruchs liegt in...
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DVD
19.00 €
Produktdetails
Produktinformationen zu „Irgendwann werden wir uns alles erzählen (DVD)“
Es ist ein heißer Sommer im Jahr 1990 in einem Dorf in Thüringen. Die bald 19-jährige Maria lebt mit ihrem Freund Johannes auf dem Hof seiner Eltern und verliert sich lieber in Büchern, als ihren Schulabschluss zu machen. Die Spannung des Umbruchs liegt in der Luft, als sie zufällig Henner, dem Bauer des benachbarten Hofes, begegnet. Eine Berührung reicht aus, um eine überwältigende Leidenschaft zwischen Maria und dem doppelt so alten, eigenwillig charismatischen Mann zu entfachen. In einer Atmosphäre, die von Möglichkeiten vibriert, entsteht im Geheimen eine alles verzehrende Liebe voller Sehnsucht und Begehren.
Weitere Produktinformationen zu „Irgendwann werden wir uns alles erzählen (DVD)“
Es ist ein heißer Sommer im Jahr 1990 in einem Dorf in Thüringen. Die bald 19-jährige Maria lebt mit ihrem Freund Johannes auf dem Hof seiner Eltern und verliert sich lieber in Büchern, als ihren Schulabschluss zu machen. Die Spannung des Umbruchs liegt in der Luft, als sie zufällig Henner, dem Bauer des benachbarten Hofes, begegnet. Eine Berührung reicht aus, um eine überwältigende Leidenschaft zwischen Maria und dem doppelt so alten, eigenwillig charismatischen Mann zu entfachen. In einer Atmosphäre, die von Möglichkeiten vibriert, entsteht im Geheimen eine alles verzehrende Liebe voller Sehnsucht und Begehren.
Softbox
Inhaltsverzeichnis zu „Irgendwann werden wir uns alles erzählen (DVD)“
- Interviews mit Cast und Crew- Pandora-Trailershow
- Wendecover
Mitwirkende zu „Irgendwann werden wir uns alles erzählen (DVD)“
Darsteller: | Marlene Burow, Cedric Eich, Felix Kramer, Silke Bodenbender , Christine Schorn , Jördis Triebel , Peter Schneider |
Kamera: | Armin Dierolf |
Produzent: | Karsten Stöter |
Regisseur: | Emily Atef |
Verleih: | Pandora Film |
Verlag: | AL!VE Ag |
Vertrieb: | AL!VE Ag |
Land / Jahr: | Deutschland / 2023 |
Bibliographische Angaben
- Autor: Daniela Krien
- DVD
- FSK: ab 16 Jahre, Spieldauer: 128 Minuten
- Sprache: Deutsch
- Studio: AL!VE Ag
- EAN: 4042564230369
- Erscheinungsdatum: 15.09.2023
Rezension zu „Irgendwann werden wir uns alles erzählen (DVD)“
Emily Atef ist mit der Verfilmung von Daniela Kriens Wenderoman wieder ein großer Wurf gelungen.In ihrer Verfilmung von Daniela Kriens gleichnamigen Wenderoman gelingt Emily Atef das Kunststück, ihre Geschichte zeitlich und räumlich ganz exakt zu verorten, gleichzeitig aber von einem Niemandsland zu erzählen, das Ost-Deutschland damals war im Sommer 1990 in der Zeit zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung, wo Zeit und Raum und Zeit förmlich aufgehoben scheinen, als befände man sich in der Mitte eines Urknalls. Das bleierne Gewicht der Geschichte lastet schwer auf den Menschen in der Provinz von Thüringen, die der Film unter die Lupe nimmt, aber ebenso ist die brütende Hitze des Sommers ein Kreuz: Immer wieder zeigen Atef und ihr Kameramann Armin Dierolf Totalen der Natur, der endlosen Kornfelder und vereinzelten Bäume und einsam stehenden Höfe, über ihnen oftmals pechschwarze Wolken, die sich auftürmen und von nichts Gutem künden. An Terrence Malick denkt man da und „In der Glut des Südens“. Aber Atefs Bildern fehlt die spirituelle Konnotation, sie nimmt keine himmlische Perspektive ein, sondern ist erdverhaftet und zutiefst weiblich, sie haben eher eine sinnliche Qualität, so wie einst Jacques Deray die Sonnenglut zu einem der Protagonisten von „Der Swimmingpool“ machte: die Hitze, das Schwitzen, der Sex. Und dazu heben die Grillen auf dem Soundtrack an, immer lauter, wie ein griechischer Chor.
Es ist eine nachgerade perfekte Bühne, die die Filmemacherin bereitet in ihrer Rückkehr in den Wettbewerb der Berlinale, fünf Jahre nach ihrem Triumph mit „3 Tage in Quiberon“, der Marie Bäumer den Darstellerinnen-Bär beschert hatte und später sieben Lolas gewinnen konnte, unter anderem als bester Film und für die beste Regie - abermals produziert von Karsten Stöter und seiner Row Pictures. Hier lebt die 19-jährige Maria nahe der ehemaligen Grenze zum Westen auf dem Bauernhof der Familie ihres gleichaltrigen Freundes Johannes, wo es zu einer folgenschweren Begegnung mit
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dem älteren Nachbarn Henner kommt, der abgeschieden und für sich auf seinem Hof lebt, mit seinen beiden Hunden und einer Handvoll Pferden. Ohne Worte verlieren zu müssen, springt der Funke sofort über. Es beginnt eine leidenschaftliche Affäre, eine Amour fou, in der die beiden in geheimen Treffen sexuelle Grenzen ausloten, sie manchmal auch überschreiten, eine fortwährende Gratwanderung zwischen Gewalt und Zärtlichkeit. Das steht im Zentrum, entfaltet in der genauen Inszenierung eine ganz urwüchsige, animalische Sprengkraft: Man ist gebannt, weil man nie weiß, was zwischen diesen Beiden passieren wird, außer dass es kein gutes Ende nehmen kann, „Der letzte Tango in Paris“ einmal von innen nach außen gestülpt.
Die Affäre ist persönliches Schicksal. Und sie ist Sinnbild, Symbol für die Entwicklungen der Zeit. „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ ist ein erotisches Drama. Aber es ist auch und ganz besonders ein Film über Deutschland: die Menschen im Osten, die ohnmächtig mitansehen müssen, wie Geschichte gemacht wird, ohne dass sie Mitspracherecht hätten; die Familie aus dem Westen, die in die einstige Heimat zurückkehrt und gleich Pläne macht für das Land, das ihr zusteht; der Freund, der seine Erfüllung im künstlerischen Ausdruck findet, in der Fotografie, die ihm dann auch das Herz brechen wird; die Mutter Henners, die am Ende des Kriegs wieder und wieder von russischen Soldaten vergewaltigt worden war; die Mutter Marias, die nicht darüber hinwegkommt, dass ihr Mann sie für eine Jüngere verlassen hat. Gedichte von Trakl werden vorgelesen, Heine wird zitiert, „Wir sind die Moorsoldaten“, das erste vom Widerstand in den KZ der Nazis verfasste Lied, das zur Arbeiterhymne geworden ist, wird angestimmt. Das Land der Dichter und Denker, das Land der Wende und Wiedervereinigung, das Land, das unter der Vergangenheit ächzt, seine Gegenwart nicht aufarbeitet, weil es in die Zukunft streben will. Alles ganz beiläufig auch erzählt, angerissen, unterfüttert, während Maria und Henner einen Todestanz tanzen, ohne es zu wissen. Und die Natur zusieht, ungerührt, die Hitze kocht und die Grillen aufschreien. Großer Film, in den Hauptrollen großartig gespielt von Marlene Burow und Felix Kramer, beide eine Sensation. Was für eine Naturgewalt.
Thomas Schultze.
Die Affäre ist persönliches Schicksal. Und sie ist Sinnbild, Symbol für die Entwicklungen der Zeit. „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ ist ein erotisches Drama. Aber es ist auch und ganz besonders ein Film über Deutschland: die Menschen im Osten, die ohnmächtig mitansehen müssen, wie Geschichte gemacht wird, ohne dass sie Mitspracherecht hätten; die Familie aus dem Westen, die in die einstige Heimat zurückkehrt und gleich Pläne macht für das Land, das ihr zusteht; der Freund, der seine Erfüllung im künstlerischen Ausdruck findet, in der Fotografie, die ihm dann auch das Herz brechen wird; die Mutter Henners, die am Ende des Kriegs wieder und wieder von russischen Soldaten vergewaltigt worden war; die Mutter Marias, die nicht darüber hinwegkommt, dass ihr Mann sie für eine Jüngere verlassen hat. Gedichte von Trakl werden vorgelesen, Heine wird zitiert, „Wir sind die Moorsoldaten“, das erste vom Widerstand in den KZ der Nazis verfasste Lied, das zur Arbeiterhymne geworden ist, wird angestimmt. Das Land der Dichter und Denker, das Land der Wende und Wiedervereinigung, das Land, das unter der Vergangenheit ächzt, seine Gegenwart nicht aufarbeitet, weil es in die Zukunft streben will. Alles ganz beiläufig auch erzählt, angerissen, unterfüttert, während Maria und Henner einen Todestanz tanzen, ohne es zu wissen. Und die Natur zusieht, ungerührt, die Hitze kocht und die Grillen aufschreien. Großer Film, in den Hauptrollen großartig gespielt von Marlene Burow und Felix Kramer, beide eine Sensation. Was für eine Naturgewalt.
Thomas Schultze.
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