Die Rückkehr des Schwarzen Tods, 4 Audio-CDs

Diszipliniertbin ich immer schon gewesen. Schon als Kind war ich ein Frühaufsteher, undspäter musste ich als Vater zweier Kinder sowieso immer früh raus. Auch heute,da die Kinder groß sind, stehe ich um 6.30 Uhr auf, spätestens um 7.45 Uhrsitze ich an der Schreibmaschine. Aber ich arbeite nicht nachts, wie es zumBeispiel mein Kollege Wolfgang Hohlbein gerne tut. Bei mir ist nachmittagsirgendwann Feierabend.

Wie entstehen die Hörbücherzu Ihren Geschichten? Haben Sie Mitspracherecht bei den Produktionen?

ZumGlück habe ich ein großes Mitspracherecht bei den Hörbuchproduktionen. OliverDöring, der Drehbuchautor, ist ein hervorragender Mann. Er verfasst nicht nurdie Drehbücher, er verfügt auch über ein eigenes Tonstudio und kann hier dieneuesten Special Effects aus den USA einsetzen. Was mir besonders wichtig ist:Die Hörbücher halten sich an meine Geschichten, auch wenn diese natürlich aneinigen Stellen behutsam modernisiert werden, denn einige stammen immerhin ausden 70er und 80er Jahren. Zudemarbeiten wir mit hervorragenden Sprechern zusammen, so etwa mit FrankGlaubrecht, der Synchronstimme von Al Pacino und Kevin Costner, oder FranziskaPigulla, der Stimme von Demi Moore. Hier haben Sie wirklichHollywood im Ohr!

In Kürze erscheint übrigens ein echtes Hörbuch-Highlight:"Der Pfähler". Sein Vorgänger, "Der Anfang", war übrigens 2002 das erste kommerzielle Hörspiel überhaupt, das den Sprung in dieoffiziellen Media Control Top 100 Longplay Charts schaffte!

Sie schreiben IhreSinclair-Romane immer noch auf einer mechanischen Schreibmaschine. Sie leben ohneInternetanschluss und Führerschein. Bringt das nicht auch manchmal Probleme mitsich?

Nein,eigentlich nicht. Dass ich nicht Auto fahren kann, ist kein Problem, denn meineFrau ist eine hervorragende Fahrerin, und meine beiden Kinder haben auch jeweilseinen Führerschein. Außerdem möchte ich meine Mitmenschen nicht gefährden, dennich habe immer zu viele Dinge im Kopf, als dass ich noch vernünftig Auto fahrenkönnte. Und was meine Recherchen angeht: Die mache ich ganz klassisch: inBüchern. Ich bin beim Schreiben immer von Büchern umgeben. Ich finde es sehrpraktisch: Ein Geschichtsbuch z.B. kann ich mir offen hinlegen, Markierungenmachen, und dann wieder etwas aufschreiben. Das fällt mir viel leichter, alsetwas vom Bildschirm abzulesen.

Schon seit Jahren erlebenwir geradezu einen Boom des "Mystery"-Genres - man denke an Akte X, Charmedetc. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?

Dereigentliche Boom war in den 70er Jahren, zu der Zeit also, als ich mit demSchreiben anfing. Wir erleben gerade eine Neuauflage dieses Booms. Die Romaneund Geschichten gehen heute mehr ins Mystische. Viele der Leute, die dies sehenoder lesen, sagen sich: "Na, vielleicht gibt es so etwas ja doch." Interessantist in diesem Zusammenhang übrigens, dass diepäpstliche Universität "Regina Apostolorum" ab Februar 2005 Kurse zum Thema"Exorzismus und Satanismus" anbietet. Aber letztlich gilt: Das Gruselnhat schon immer Spaß gemacht.

VorJahren habe ich einmal eine Anthologie mit dem Titel "50 Mal Gänsehaut"zusammengestellt. Sie enthielt Gruselgeschichten aus mehreren Jahrhunderten,von Goethe bis Stephen King.

Wovor haben Sie eigentlichAngst?

Ichhabe mehr Angst vor der Wirklichkeit als vor Romangeschichten. Wenn ich z.B. anmanche Bush-Rede denke, zuletzt die Rede beim Antritt seiner zweiten Amtszeit,dann wird mir ganz anders.

Die Fragen stellte Roland GroßeHoltforth, Literaturtest.