Sklavin, Hörbuch
Sie wurde ''Yebit'' genannt - das arabische Wort...
Sie wurde ''Yebit'' genannt - das arabische Wort für jemand, der es nicht wert ist, einen Namen zu tragen. Sie schlief eingesperrt in einem Verschlag, arbeitete Tag und Nacht, wurde geschlagen, bekam keinen Lohn.
Dies ist die Geschichte der Nuba Mende, die sich nicht vor 200 Jahren ereignete, sondern im London von heute.
Autoren-Porträt von Mende Nazer
Mende Nazer ist heute um die 22 Jahre alt - ein genauesGeburtsdatum wird bei den Nuba nicht festgehalten.Aufgewachsen in den Nuba-Bergen im Sudan, lebt sieheute in London - nach neun Jahren Gefangenschaft in Afrika und Europa. Ihrgrößter Wunsch ist es, so bald wie möglich ihre Familie im Sudan wiederzusehen.
Interview mit Mende Nazer
Es ist bekannt, dass Siegerne ihre Familie im Sudan besuchen würden. Wird das Geld, das Sie mit IhremBuch verdienen, Ihnen die Reise ermöglichen?
Ja,wenn ich die Erlaubnis und die Chance bekomme. Das Problem ist weniger das Geld- manche Leser hatten mir sogar angeboten, die Reise zu meiner Familie zubezahlen - es geht vielmehr darum, dass ich als Flüchtling nicht in das Landzurückkehren darf, vor dem ich Asyl beantragt habe - den Sudan. Mindestens fürfünf Jahre nach meinem Asylantrag in England. Ich hoffe und bete, dass icheines Tages meine Familie sehen kann - dazu bin ich fest entschlossen. Es gibtnoch andere Wege, die wir ausprobieren können, aber darüber möchte ich jetzt -aus nahe liegenden Gründen - nicht sprechen.
Werden Sie IhrenAngehörigen erzählen, was Ihnen in London widerfahren ist?
Wennsie fähig sind, es zu verstehen, ja. Aber sie sind nur einfache Farmer,Angehörige eines isolierten Stammes, und während ich mittlerweile schon fastüberall auf der Welt auf Lesereise war, haben sie den Sudan noch niemalsverlassen, waren nur selten außerhalb der Nuba-Berge.Aber ich werde versuchen, ihnen meine Geschichte zu erklären und ihnenverständlich zu machen, wie ich die Welt jetzt sehe.
Wie kann es überhauptgeschehen, dass sich ein Botschafter moderne Sklaven hält, ohne dass esjemand mitbekommt?
Dasist ganz einfach, ehrlich. Stellen Sie sich die Frage, wer die AngestelltenIhrer reichen Nachbarn sind? Gehen Sie nicht vielmehr davon aus, dass es legalarbeitende Leute sind, die einen normalen Arbeitstag haben, normal bezahltwerden, in Urlaub gehen usw.? Die Diplomaten wissen, dass sie Immunität besitzenund niemand sie strafrechtlich verfolgen kann, für das, was sie machen. Indiesem Sinne haben sie nichts zu verlieren...
Auch in Deutschland istpublik geworden, dass Botschafter ihr Personal nicht bezahlt oder sogarmisshandelt haben. Wie kann so etwas in Zukunft verhindert werden?
Ich binkeine Anwältin, ich kann keine Lösungen einbringen. Aber, um es klar und deutlichzu sagen: es ist nicht richtig, dass Diplomaten einfach davon ausgehen können, davonzu kommen, egal, was sie tun. Sie sollten ihre Immunität nur im Zusammenhangmit ihrem Amt genießen. Sklaven zu halten, gehört definitiv nicht dazu!
Was erwarten Sie von derZukunft?
Unsicherheit.Ich denke, ich werde noch eine ganze Weile brauchen, um mich wieder zu erholenund meinen Weg in diesem Leben zu finden. Ich habe eine Reise begonnen, und ichweiß nicht, wohin sie führt. Ein englischer Journalist, der mich interviewte,meinte, ich würde ebenso viele Jahre für meine Genesung brauchen, wie ich alsSklavin gehalten wurde. Das hat mir zu denken gegeben. Wenn das wirklich sosein sollte, bin ich mit der ganzen Geschichte nicht vor Ende dieses Jahrzehntsfertig.
- Autoren: Mende Nazer , Damien Lewis
- 5 CDs
- 2003
- Sprecherin: Dennenesch Zoude
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3785713762
- ISBN-13: 9783785713761
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