339 (Limited Fan Box, 4 CDs)

Es gibt keinen Rap-Generationskonflikt, nicht bei DLG, nicht auf seinem neuen Album „339“. Er hält das organische Knarzen von BoomBap-Beats und plötzlich schneller werdende Songs, auf denen die Stimme von Autotune manipuliert Emotionales singt zusammen. Die Melange der Stile funktioniert, wird schließlich zu einem neuen Sound fusioniert. Angefixt wurde DLG immerhin von keinem geringeren als Eminem, damals, mit 13 Jahren. Rap wurde wichtiger als Flausen und Fußball. Ein Contest war der Startschuss, den weiteren Weg ebenten Jams und unzählige Stunden im Studio.

Dann gewann DLG den „Raptags“-Contest von Chapter One. „339“ ist sein erstes Album mit großen Strukturen im Rücken. Die hat er genutzt, um den Menschen da draußen Realitäten aufzuzeigen, die sonst vor ihnen verborgen bleiben würden. So klug wie DLG skizziert sein Innenleben und die ganzen lauten, stinkenden, grauen äußeren Einflüsse im Plattenbau-Habitat momentan keiner. 15 Songs reichen aus, um alles zu sagen, was gesagt werden musste. Außerdem beendet das Album die Unterscheidung zwischen Oldschool- und Newschool-Soundschablonen. DLG kreiert einfach einen neuen Zeitgeist, der die Wurzeln nicht verrät und gleichzeitig das Moderne akzeptiert.