Kaputt und glücklich (CD)

Roh, aber mit ruhigen und melancholischen Momenten. Besser sind Kai-Uwe, Ingo und Lars aus Lüneburg, die Hamburger Peripherie-Stadt, in der immer alle nur studieren, aber bloß nicht wohnen wollen. Im Sommer 2002 haben sie ihr Album "Bi" bei Tapete veröffentlicht. In der Presse wurden sie daraufhin schon als Tim Buckley aus Lüneburg bezeichnet (Hamburger Abendblatt). Ihr zweites Album heißt nun "Kaputt und Glücklich" und rockt durch die Botanik wie ein frisierter Rasenmähertrecker, hat aber auch viele ruhige und melancholische Momente. Der Titel könnte alternativ zu "Kaputt und Glücklich" auch "Freiheit und Schmerz" heißen, denn die Produktion ist ziemlich entschlossen entstanden: Die Songs haben Besser innerhalb einer Woche aufgenommen. Deshalb klingt die CD auch so klar und geradeheraus. Produktions-Punk statt umständliches Gefrickel, ehrliche Gelassenheit statt trendsuchende Hektik. Die weiteren Ereignisse in der Woche - wie z.B. Oberkieferoperation, Stromschlag, Wurzelbehandlung und private Tragödien - hört man der CD nicht an. Oder eben gerade, denn hier musste was raus, egal wer oder was sich dem entgegenstellt. "Freiheit und Schmerz" eben oder auch "Kaputt und Glücklich". Aber am besten, man hört sich die CD an und schaut sich die Jungs live an. Eines steht fest: Live lassen Besser die Wände bluten, das kann man gar nicht oft genug sagen.