Letting Go (CD)

„Letting Go“ ist dunkler ausgefallen und beweist, dass Stray nie als „helles“ Projekt gedacht war und auch nicht als spaßiger Gegenpol zum aggressiven Hauptprojekt Unter Null, das böse und wütend daherkommt. Stray stet für Verzweiflung und Trauer, die einsetzen, wenn die Wut verfliegt. Das Album ist eine deutliche Weiterentwicklung zu allen vorherigen Werken Ericas. Besser produziert und voller komplexer und üppig angelegter Songs. Emotionale Pianosongs treffen auf melodisch elektronische Passagen und werden aufgepuscht von Beats und Basslinien. Alles angeführt von Ericas halb gesungen, halb gesprochenen ergreifenden Vocals. Das Material ist melancholisch, bittersüß, voller Sehnsucht und Verlangen. Es geht um Gefühle, die für die Distanz zum Rest der Welt, zur Gesellschaft, zu den Oberen, zu Freunden und zur Familie stehen. Ein Song wie „Out of Place“ fasst diese Gefühle perfekt zusammen. „No Vacancy“ oder „Let Me Go“ befassen sich mit dem Nichtverstehen der Handlungen und Worte anderer Menschen und der daraus entstehenden Frustration.

Mit dabei ist ein sensationelles Remake des Unter NUll Tracks „Failure Epiphany“ und eine freie Interpretation von The Flashbulbs „Passage D“...