Lighthouse (CD)

Chick Corea nennt ihn ein "Original, ein kreatives Genie." Mit gerade Anfang 30 ist der britische Pianist Gwilym Simcock ein mit Auszeichnungen gefeierter Jungstar des Jazz. Von klassischer Musik beeinflusst, zeichnet sich sein Spiel durch ein hervorragendes rhythmisches Gespür, extravagante Harmonik und einen individuellen Ton aus. Im Trio mit dem ebenfalls britischen Saxophonist Tim Garland und israelischen Drummer Asaf Sirkis, einem der interessantesten Pulsgeber der britischen Jazz- und Worldmusic-Szene, lotet Simcock alle nur erdenklichen Möglichkeiten dieser ungewöhnlichen Instrumentierung aus. Ein Orchester im Kleinen, das Komplexität und Groove vereint, vieles geschickt miteinander verzahnt und dabei verblüffend mühelos agiert. Die Inspiration für das Album erhielt Tim Garland in einem Leuchtturm unweit seines Hauses an der englischen Nord-Ost-Küste, indem er bereits ein Solo-Album aufgenommen hatte. "Du betrittst diesen Raum und nimmst als erstes die besondere Akustik wahr." so Garland. Auf Lighthouse betritt der Hörer verschiedenste Räume einer faszinierenden, subtil schimmernden Klangwelt. Markante Melodien und rhythmische Anleihen aus dem keltischen Erbe, aber auch Elemente aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt verschmelzen in einem unverkennbar eigenen Sound. Musik entsteht, die imaginäre Bilder von weitläufiger Landidylle und kontemplativer Meeresstimmung hervorruft. Und im nächsten Moment pulsiert eine urbane Energie, die ein Leuchtfeuer nach dem anderen entfacht. Dieses Lighthouse ist eine Hörenswürdigkeit ersten Ranges und gewissermaßen ein neues Kapitel in der Leuchtturmgeschichte.