Lili Kraus:Sämtliche Aufnahmen 1933-1958 (CD)

„Die in mir klingende Musik rettete mich":
Lili Kraus und ihre raren Aufnahmen von 1933 bis 1958

Sie galt als eine der profiliertesten Interpretinnen der Klaviermusik der Hochklassik. Dass ihr Name bei weitem nicht so bekannt ist, wie sie es verdient hätte, liegt an den Wirren des Zweiten Weltkriegs und dem Schicksal, das sie zu erleiden hatte. Die Rede ist von der 1905 geborenen Pianistin Lili Kraus - eine Schülerin von Artur Schnabel und Béla Bartók. Als sie 1986 starb, hinterließ sie eine Diskografie, die von den frühen 78ern bis zur Stereozeit reichte. Nun erscheinen ihre Gesamteinspielung der Labels Parlophone, Ducretet-Tomson und Discophiles Français in einer Box. Fast das gesamte Material der Jahre 1933 bis 1958 sind CD-Premieren.
Mozart war Lili Kraus‘ Favorit unter den Komponisten. Die Box ihr Vermächtnis der Klaviersonaten, einem großen Teil der Kammermusik und den Konzerten Darüber hinaus enthält die Box ihre großartigen Beethoven-, Haydn-, Schubert und Brahmsdokumente sowie einige wenige Werke von Chopin und Bartók - ihrem ungarischen Landsmann. Ihr zur Seite stehen die Geiger Willy Boskovsky und Szymon Goldberg, der Cellist Nikolaus Hübner und das Kammerorchester des Wiener Konzerthauses. Nach einer schnellen Karriere mit großen Tourneen ab 1930 geriet sie bei einer Reise in Indonesien 1943 in japanische Gefangenschaft, wo sie Zwangsarbeit zu verrichten hatte. „Die in mir klingende Musik rettete mich", schrieb sie später. Nach dem Krieg begann sie eine zweite Karriere und setzte einen eigenen Akzent gegen den damals gängigen monumentalen Interpretationsstil ihrer Kollegen Wilhelm Backhaus oder Edwin Fischer.