Lost In Revelry (CD)

Die amerikanischen The Mendoza Line mit dem 2002er Album "Lost In Revelry". Wut ist eine Energie, und "Lost In Revelry" ist zweifellos das bislang intensivste, traurigste, schönste und, ja, wütendste Album von Mendoza Line. Deutlicher denn je zeigt sich die Stärke ihres Songwriter-Dreigestirns Barcy-Hoffman-McArdle. Obwohl da drei deutlich unterscheidbare Stimmen, Perspektiven, Handschriften sind, scheinen die einzelnen Songs durch ein unsichtbares Band miteinander verbunden zu sein, auf eine verwundet sentimentale Weise miteinander zu kommunizieren. Ihre Liebe zu Bob Dylan, Elvis Costello und Richard Thompson, gefiltert durch den Sound ihrer Jugend von den Replacements und des American Music Club sind Anhaltspunkte. So beißend zynisch wie "It'll Be The Same Without You" daherkommt, so tief sitzt doch der Schmerz in dem gebrochen sehnsüchtigen Stomp des Openers "A Damn Good Disguise", wühlt Erinnerungen auf und hinterlässt schließlich ein vages Gefühl von Liebe und Geborgenheit. Neo-classic drinking songs, das ist es, was uns The Mendoza Line auf "Lost In Revelry" genüsslich präsentieren. Geschichten vom Lieben und Vergessen, erträumt in verrauchten Bars. Dieser Sound liebkost die Seele und kittet gebrochene Herzen. (while my pedal steel gently weeps...)