Martha Mödl-The Queen Of Drama In Opera (CDs)

Man nannte sie "die deutsche Duse" der Oper. Ihre
Gestaltungskraft machte sie zu einer grandiosen
singenden Darstellerin. Sie war die menschlichste
Verkörperung ihrer großen Bühnenrollen. "Kundry!
Brünnhilde! Isolde! Keine wie Du", schrieb ihr Wieland
Wagner in Anlehnung an ein Zitat von Richard Wagner
an Wilhelmine Schröder-Devrient. Und ähnlich wie
bei dieser sollte auch bei Martha Mödl die "Fidelio"-
Leonore eine zentrale Partie ihrer Karriere werden. In
den Tondokumenten dieser 10-CD-Box ist sie damit
gleich unter drei Dirigenten von Weltrang zu hören:
Furtwängler, Karajan und Böhm. Im Gespräch mit
Thomas Voigt sagte sie über Furtwängler: "dass
wir den gleichen musikalischen Atem hatten. Das war
ein Glücksfall, wie es für mich keinen zweiten mehr
gegeben hat". Und über die Bayreuther "Tristan"-
Aufführung unter Karajan: "Diesen Tristan mit ihm,
den halte ich für eine Sternstunde".
New York, London, Mailand, Paris und immer
wieder Wien und Bayreuth in der zweiten Hälfte
es vergangenen Jahrhunderts war Martha Mödl
die gefragteste deutsche Stimme im sogenannten"hochdramatischen" Sopranfach. Begonnen hatte sie
1942 in Remscheid als Altistin, kam nach dem Krieg
zu Gustaf Gründgens ins Düsseldorfer Ensemble,
1948 auch zu Günther Rennert an die Hamburgische
Staatsoper (Antrittsrolle: Carmen), später dann
noch zu Walter Erich Schäfer nach Stuttgart. Erste
Gastauftritte vor allem als Kundry und Lady
Macbeth in Berlin bescherten ihr Triumphe, die
zum Engagement für die erste Premiere der wieder
beginnenden Bayreuther Festspiele mit ihr als Kundry
in "Parsifal" führten. Jürgen Kesting schreibt darüber" dass Kundry so und nicht anders klingen muss".
Den Beweis liefert diese Kollektion.