Sämtliche Hmv Aufnahmen 1930-51 (CD)

Schon als er 1920 sein Klavierexamen ablegte, erinnerte sein virtuoses, aber strukturell meisterhaft durchdachtes Spiel ältere Professoren an die Klavierlegende Franz Liszt. Bis zu seinem Tod 1989 galt er als letzter lebender Vertreter der großen romantischen Klaviertradition.

Vladimir Horowitz starb vor 25 Jahren, nur wenige Tage vor dem Fall der Berliner Mauer. Anlässlich dieses Todestages erscheinen nun die Dokumente seines ersten Karriere-Zenits, die der Pianist 1930-51 für das Label His Master‘s Voice in London und Berlin produzierte - darunter als offizielle Erstveröffentlichung Horowitz‘ Einspielung des Chopin-Trauermarsches aus dem Jahre 1936.

Horowitz widmet sich hier dem ganzen Spektrum seines Repertoires: So sind nicht nur seine Favoriten Chopin (Etüden, Nocturnes, Mazurken) und Liszt (Sonate h-moll) dabei, sondern auch Bach/Busoni, Haydn, Scarlatti, Debussy, Poulenc, Schumann, Beethoven, Strawinsky, Prokofieff und Rimsky-Korsakow. Ein Höhepunkt ist die Aufnahme von Sergej Rach-maninows drittem Klavierkonzert aus dem Jahre 1930 - eine der frühesten Einspielungen dieses populären Werkes, die noch zu Lebzeiten des Komponisten entstand. Die Produktionen dokumentieren den ersten Zenit in Horowitz' Laufbahn. Geboren in der Ukraine, verließ der Pianist Mitte der 1920er Jahre die Sowjetunion und startete von Deutschland aus seine internationale Karriere. Viele Legenden ranken sich um sein Leben - etwa die vom Horowitz-Spot, einer Markierung auf der Bühne in der New Yorker Carnegie Hall an der Position, die der Pianist für seine Konzerte bevorzugte.