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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SternchenBlau, 27.08.2020

    Als Buch bewertet

    Warmherzig und voller Empathie

    Felix spürt die letzten Monate wenig davon, dass sein Name „der Glückliche“ bedeutet. Seiner Mutter ging es immer wieder mal schon nicht wirklich gut. Und schließlich wohnen sie in einem VW-Bus, das Wort „obdachlos“ will er Anfangs für diesen Zustand nicht gelten lassen.

    Dieses Kinderbuch an der Schwelle zum Jugendbuch ist warmherzig geschrieben. Voller Empathie gehe ich mit den Charakteren mit. Ich drücke allen die Daumen, dass sie wieder auf einem besseren Weg finden. Dadurch entwickelt Autorin Susin Nielsen auch eine ganz eigene Spannung. Ich wollte unbedingt wissen, was weiter passiert, und konnte das Buch daher kaum aus der Hand legen.

    Toll fand ich auch die Vignetten, die zu Beginn jeden Kapitels den Aufenthaltsort der Kleinstfamilie angeben.

    Absolut gelungen finde ich die Kombination von einem leichten, oftmals humorvollen Schreibstil und der Schilderung einer harten sozialen Wirklichkeit. Felix’ schützt sich selbst, indem er manches beschönigt und indem er seinen Humor nicht verliert. Und ja, ich finde, dass auch Kinder an solche Themen kindgerecht herangeführt werden sollten. Kinder haben einen großen Gerechtigkeitssinn und hier lernen sie sich, in andere einzufühlen.. Kinder erfahren hier, dass Obdachlosigkeit etwas ist, dessen sich die Betroffenen zwar oftmals schämen, dass es aber nichts ist, dessen man sich schämen müsste. „Es könnte jeden treffen“, schreibt Felix’ Freundin Winnie für die Schülerzeitung – lange bevor sie weiß, dass dieses Thema unsichtbar auch ihren Freund betrifft.

    Ich habe mit der Hauptfigur mitgelitten, aber ich war auch so stolz auf ihn, was er leistet.

    Die Charaktere sind mir alle ans Herz gewachsen. Dadurch, dass aus Felix’ Sicht erzählt wird, wird auch die ganze Ambivalenz der Bindung zu seiner Mutter deutlich. Wie er sie liebt, wie er immer wütender auf sie wird. An dieser Stelle ist gerade für ein Kinderbuch eine Content Note wichtig, finde ich.

    Der Verlag empfiehlt das Buch ab 11 Jahren, was ich sehr stimmig finde. Die ernsten Themen werden jetzt nicht drastisch geschildert. Aber manche Kinder könnte es trotzdem belasten.

    Content Note / CN: Wohnungslosigkeit, Depression, angedeutete Option eines Suizids, die Möglichkeit einer Vergewaltigung, Bedrohung häusliche Gewalt gegen die Mutter, Hunger, Diebstahl, Tod eines Haustieres

    Gerade die Darstellung der Depression finde ich absolut gelungen, auch, wie Felix dadurch in eine Verantwortung rutscht, die seinem Alter noch nicht entspricht. Die Möglichkeit einer Vergewaltigung, da fürchtet sich Felix einmal um seine Mutter, und einmal werden die beiden im Bus bedroht. Beides löst sich allerdings auf.

    Die Auslösung hätte für mich noch etwas knapper sein können. Aber ich denke, für die Zielgruppe ist es sehr gelungen, dass man beim Lesen noch etwas länger in Wohlfühlelementen schwelgen kann. Einen Extrapunkt gebe ich noch für die divers geschilderten Figuren. Und super sind auch die Fragen an die Lesenden im Anschluss – zur Diskussion in der Schule oder als Anregung zum Selber-Nachdenken.

    Fazit
    Ein warmherziges Kinderbuch, hier wird das ernste Thema Obdachlosigkeit empathisch und altersgerecht umgesetzt (Altersempfehlung ab 11). Dieses Buch empfehlen ich – mit Hinweis auf die Content Note – von Herzen weiter und vergebe 4,5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cindy R., 10.03.2021

    Als Buch bewertet

    Die Autorin hat schon vor vielen vielen Jahren die Bücher zur Serie "Degrassi Junior High" geschrieben, eine kanadische Highschool-Serie, die ich als Jugendliche sehr gern geschaut habe, leider wird das seit vielen Jahren nicht mehr wiederholt.
    Dort ging es nicht nur um den 1. Freund und schlechte Noten, sondern wo die Schüler teilweise auch aus sozial benachteiligten Familien stammten und die Themen dementsprechend auch etwas ernster waren.

    Einem solchen Thema widmet sie sich auch in "Adresse unbekannt". Felix und seine Mutter rutschen immer mehr in die Armut ab und leben mittlerweile in einem Campervan.
    Und so wie Felix ihren Weg dorthin beschreibt, kann das tatsächlich so gut wie jeden treffen.
    Damit Felix trotzdem eine gute Schulbildung erhält, und sie vor allem nirgendwo auffallen und das Jugendamt auf den Plan rufen, müssen sie sich immer wieder "durchschummeln".

    Bereits zu Beginn erfährt man, dass sie dennoch irgendwann bei der Polizei landen. Und Felix erzählt dann rückblickend seine Geschichte. Das ist alles einen Hauch bedrückend zu lesen, da man ja schon weiß wo es hinführen wird - aber nicht unbedingt wieso, und vor allem weiß man nicht wie es endet. Doch nur weil es ein Jugendbuch ist kann ich nicht automatisch davon ausgehen, dass schon alles gut gehen wird. Obwohl ich es mir natürlich sehr für Felix und seine Mutter gewünscht habe!

    Insgesamt fand ich das Buch super! Zum einen weil es wirklich gut geschrieben ist, weil die Geschichte spannend ist, weil sie authentisch wirkt auch ohne dass ich ähnliches aus meinem persönlichen Umfeld kenne. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass auch hierzulande eine Situation wie die von Felix und seiner Mutter leicht möglich ist. Und genau deshalb ist es auch gut, dass es darüber mal ein Buch für Jugendliche gibt, denn auch die können und sollen wissen, wie das Leben für manche Menschen aussieht. (Und wie ein bisschen Unterstützung doch schon einen Unterschied machen kann).

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia R., 30.08.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wenn der Minibus zur Wohnung wird

    Felix lebt mit seiner Mutter im Minibus, denn sie kann die Miete nicht mehr zahlen. Nun wird sein Leben zum Versteckspiel. Was anfangs noch cool war, wird immer schwieriger, je mehr Geldsorgen die Mutter hat. Dazu kommt noch seine Verliebtheit in Winnie, die ihn ja eigentlich früher immer genervt hat. Nicht einfach, mit all dem fertig zu werden. Nun zeigt sich, wer seine wirklichen Freunde sind.
    Das Buch präsentiert ein sehr ernstes Thema. Wohnungslosigkeit ist nach wie vor ein Tabuthema in der Gesellschaft. Der Autorin gelingt es aber auch auf humorvolle Weise, den jungen Leser auf diese Problematik aufmerksam zu machen. Ich würde es jugendlichen Lesern empfehlen, denn sowohl die sprachliche Gestaltung wie auch die oft versteckten Andeutungen sind für jüngere Kinder schwierig zu verstehen.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja, 08.01.2021

    Als eBook bewertet

    Inhalt: Für Felix ist seine chaotische Mutter die Beste. Auch, nachdem sie, nach ein paar Umzügen, ihre Miete nicht mehr zahlen kann und ein alter VW-Bus ihr Zuhause wird. Von nun an geht’s von einem Standort zum nächsten. Immer darauf bedacht, nicht aufzufallen und, wenn möglich, zumindest eine öffentliche Toilette in der Nähe zu haben, auf der man seine Notdurft verrichten und sich waschen kann. Denn nach außen hin ist Felix ein ganz normaler Schüler auf seiner neuen Schule. Und nicht mal sein bester Freund Dylan kennt die Wahrheit.
    Felix hat einen Plan, wie er alles zum Guten wenden kann, doch die Probleme haben gerade erst angefangen.

    Meinung: „Adresse unbekannt“ von Susin Nielsen ist ein warmherziges, mitreißendes Buch mit sympathischen Charakteren, das mich gleichermaßen bewegen und begeistern konnte. Es geht um wichtige Themen wie Obdachlosigkeit, Depressionen, Mitgefühl, Freundschaft und Liebe.
    Im Mittelpunkt steht der 12-jährige Felix. Er ist ein sehr kluger Junge, der das Wissen nur so aufsaugt und der seine Mutter und seine Rennmaus Horatio liebt. Und er ist begeistert von Quizsendungen, wie er sie immer mit seiner Oma geschaut hat. Hier rät er sogar mit und beantwortet die Fragen besser, als jeder Kandidat. Felix ist jedoch kein guter Lügner und muss deswegen unheimlich aufpassen, dass er seine neue Wohnsituation nicht verrät. Denn, dass er und seine Mutter in dem alten VW-Bus wohnen, darf niemand erfahren. So beginnt für den intelligenten Jungen ein Versteckspiel der besonderen Art.
    Astrid, seine Mutter, ist da schon ein ganz anderes Kaliber. Sie ist, wie Felix es selbst sagt, die geborene Wahrheitsverdreherin und er hat ihre Lügen sogar in verschiedene Grade eingeteilt. Da gibt es Lügen, die nicht weh tun und die, die ganze Leben zerstören können.
    Astrid würde alles für ihren Sohn tun und man merkt immer wieder, wie viel sie tut, um ihm seine Wünsche (wie zum Beispiel die neue Schule) zu erfüllen. Sie ist eine Lebenskünstlerin, die die Wahrheit und die Gesetzte so hinbiegt, wie sie sie gerade braucht. Wenn sie ihre sogenannten „Krisen“ hat, wendet sich das Blatt jedoch für ein paar Tage und Felix muss sich um seien Mutter kümmern.
    Dylan ist ein aufgeweckter und liebenswerter Junge, der früher Felix bester Freund war. Als sie sich auf der neuen Schule wiederbegegnen, nehmen sie ihre Freundschaft wieder auf und sind ab da unzertrennlich. Dylan kommt aus ganz normalen Verhältnissen und hat keine Ahnung von dem Leben, dass sein bester Freund neben der Schule führt.
    Und dann gebe es noch meinen absoluten Lieblingscharakter in diesem Buch, nämlich Winnie. Sie ist extrem klug, aber was Sozialkompetenz angeht, hinkt sie ein bisschen hinterher. Sie stellt unangemessene Fragen, redet in einer Tour, ist rechthaberisch und, so findet Felix, extrem nervig. Aber sie ist auch liebenswert und eine extrem gute Freundin.
    Das Buch lebt von seinen sympathischen Charakteren und der wundervoll geschriebenen Geschichte. Die Autorin schafft es, die ernsten Themen, die sie behandelt, auf eine empathische, warmherzige und manchmal augenzwinkernde Weise zu erzählen und trotzdem auf Missstände und Schwierigkeiten aufmerksam zu machen.
    Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und empfehle dieses Buch Fans von Jugendbüchern mit Tiefgang.

    Fazit: Wundervolles Jugendbuch, das auch ernste Themen behandelt und von seinen sympathischen Charakteren lebt. Sehr zu empfehlen.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    helena, 05.09.2020

    Als Buch bewertet

    Sehr empfehlenswertes Kinder- und Jugendbuch!

    Schon seit vier Monaten wohnt Felix mit seiner Mutter Astrid in einem Minibus in Vancouver. Seine Mutter findet keinen Job, und wenn sie einen findet, verliert sie ihn schnell wieder. Sie haben daher kein Geld für die Mietzahlungen.
    Felix geht nach dem Sommer auf eine neue Schule, in der er seinen alten Freund Dylan wieder trifft. Zu den beiden gesellt sich schon bald die schlaue, aber auch recht wenig beliebte Winni aus ihrer Französischklasse. Die drei schreiben Artikel für den französischen Teil der ansonsten englischsprachigen Schülerzeitung. Winni nervt zwar, aber eigentlich ist sie auch ganz nett...ziemlich nett sogar..:)
    Felix Lage spitzt sich allerdings immer mehr zu, da er manchmal nichts zu essen hat und auch nicht regelmäßig duschen kann.

    Man erfährt alles aus der Perspektive von Felix. Anfangs berichtet er auf dem Polizeirevier seine Geschichte, wie es dazu kam, dass seine Mutter und er in einem Minibus wohnen. Was mit seiner Großmutter geschah, wer eigentlich sein Vater ist, wie sie zu dem Bus gekommen sind und wie sich das Leben im Bus anfühlt (auf Dauer nicht so gut). Aber - Felix hat nun ein wenig Hoffnung auf einen Geldgewinn, da er sich bei einer Junior Fernseh- Quiz Show angemeldet hat....

    Die Geschichte hat mir wirklich wunderbar gefallen. Sie ist rund erzählt, spannend, fesselnd und witzig. Abenteuerlich, träumerisch und auch sehr liebenswürdig. Es gibt Unglücks- und auch Glücksmomente, die Begebenheiten sind überwiegend recht realistisch. Ich wurde oft berührt und konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen.
    Die drei Freunde Felix, Dylan und Winni sind mir ans Herz gewachsen (wenn sie mich auch etwas an das Harry Potter Trio erinnerten..:))

    Es geht um Freundschaft, Familie, Werte, Ehrlichkeit, Geldsorgen, Obdachlosigkeit und den ganz normalen Alltag von fast Dreizehnjährigen. Es geht aber auch um eine psychisch labile Mutter. Das bereitete mir Bauchschmerzen, da dies letztlich nur hingenommen wurde, aber langfristig keine Veränderung/ Verbesserung angenommen werden kann. Diesbezüglich tat mir Felix leid und ich fand seine Situation insgesamt vielleicht etwas zu optimistisch dargestellt. Wenn gleich die Dynamik zwischen ihm und seiner Mutter sehr realistisch gezeichnet wurde.

    Das Buch wird ab 10 Jahren empfohlen, ich werde es meinen erst mit 13 geben, da sie dann etwas mehr verstehen und mehr damit anfangen können.
    Der Roman bereitete auch mir als Erwachsene ein großes Lesevergnügen..:)

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 23.08.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Von Rennmäusen und dem Leben im Kleinbus

    Adresse unbekannt ist ein gutes Stück kanadische Jugendliteratur mit Engagement und einem wichtiges Thema. Das Buch zeigt, wie schnell es mit Menschen ohne viel soziale Sicherheit bergab gehen kann.
    Der 12jährige Felix lebt mit seiner Mutter Astrid in einem Minibus, nachdem sie unverschuldet ihre Wohnung verloren haben. Astrid hat außerdem ein paar schlechte Entscheidungen getroffen und auch noch ihren Job verloren.
    Zudem leidet sie gelegentlich an Depressionen. Dann muss Felix übernehmen. Felix ist intelligent, aber er ist ein Kind, er kann es letztlich nicht leisten sie auf Dauer durchzubringen. Er leidet darunter, oft lügen zu müssen, z.B. in der Schule und vor seinen besten Freunden Dylan und Winnie.
    Auch wird das Leben im Bus immer schwerer, ohne Toilette und dann wird es allmählich immer kälter.

    Clou des Romans ist meiner Meinung nach die Erzählperspektive
    Am Anfang ist Felix auf einem Polizeirevier und berichtet schließlich einer Polizistin, wie es zu dem ganzen gekommen ist.
    Felix Gefühlslage in dieser lang anhaltenden schwierigen Situation wird in seiner Gesamtheit nachvollziehbar.

    Die Autorin Susin Nielsen konnte mich mit ihrem Roman voll überzeugen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ecinev, 14.09.2020

    Als Buch bewertet

    Felix Mutter ist etwas chaotisch und hat oft einfach nur Pech. Auch mit der Wahrheit nimmt sie es oft nicht so genau. Sie schafft es nicht einen Job längere Zeit zu behalten. Nach verschiedenen Stationen des Abstiegs wohnen die beiden jetzt in einem Bus. Was als vorübergehend gedacht, im Sommer noch ein Abenteuer ist, wird im Herbst und Winter hart. Dazu kommt das seine Mutter immer häufiger depressive Phasen hat und sich um nichts kümmern kann.

    In der neuen Schule trifft er auf seinen alten Freund und ist bald Stammgast bei ihm zu Hause.. Da keiner erfahren soll wie Felix wohnt, kann er keine Freunde einladen und oft genug teilen seine Freunde ihr Essen mit dem ständig hungrigen Felix. Zum Glück hat er eine Idee wie er zu Geld kommen kann mit dem die Mutter endlich eine Wohnung für sie bezahlen kann. Er bewirbt sich auf eine Junior Ausgabe einer Quizsendung im kanadischen Fernsehen.

    Das ernste Thema der Obdachlosigkeit das einem aus heiterem Himmel und unverschuldet treffen kann ist für ältere Kinder gut aufbereitet auch mit dem umfangreichen Anhang mit Anregungen für eine Diskussion. Der Schreibstil teilweise humorvoll und sehr lebendig lässt einem das Buch schnell lesen. Nicht nur für Kinder geeignet.

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  • 5 Sterne

    Gelöschter Benutzer, 24.08.2020

    Als Buch bewertet

    Was ist Zuhause?

    Felix lebt allein mit seiner Mutter und Rennmaus Horatio. Anfangs wohnen sie in einem Haus, ziehen dann in eine Eigentumswohnung, von da in eine Mietwohnung, in ein Kellerzimmer – und dann bleibt nur noch der Westfalia-Bus, den Astrids letzter Freund vor ihrer Tür stehen ließ. Und so leben die beiden jetzt in ihrem mobilen Zuhause. Felix geht zur Schule, findet Freunde – aber niemand darf wissen, dass er nicht in einer Wohnung wohnt. Doch mit der Zeit wird es schwerer und schwerer, dieses Geheimnis für sich zu behalten.

    Susin Nielsen hat mit „Adresse unbekannt“ ein tolles Kinderbuch mit einem ernsten, aber aktuellen Thema geschrieben. Es geht um Kinderarmut und um Obdachlosigkeit, eine Mutter, die das Wohl ihres Kindes zwar im Blick hat, aber unfähig ist, alles zu tun, um dieses Wohl auch aufrecht zu erhalten. Es spielt zwar auch Pech eine Rolle beim Verlust der Eigentumswohnung, aber Astrid ist auch nicht in der Lage, ihren jeweiligen Job lange zu halten, da sie sich nicht gerne etwas sagen lässt. Sie ist auch nicht immer ein gutes Vorbild für ihren Sohn, auch wenn der wirklich gut geraten ist.

    Felix erzählt seine Geschichte mit allen Auf und Abs. Er erzählt von seinen Freunden, auf die er sich immer verlassen kann, die aber auch nichts von seiner Situation erfahren dürfen. Von den Schwierigkeiten, die das Leben in einem Bus mit sich bringen, davon, wie sehr er sich eine Badewanne und eine eigene Toilette wünscht. Davon, dass er sich schämt, vom Stehlen, um satt zu werden.

    Die Geschichte ist wichtig, denn sie erzählt von den Obdachlosen, von denen man nichts erfährt. Denjenigen, die bei Familie oder Freunden unterkommen können, wenn es für eine eigene Wohnung nicht mehr reicht. Das Buch ist aber auch ein Buch über Freundschaft – und darüber, was man erreichen kann, wenn man sich anderen Leuten anvertraut.

    „Adresse unbekannt“ hat mir sehr gut gefallen. Felix ist ein toller Protagonist, mit dem man sich freut und mit dem man leidet. Ich fand auch gut, dass es am Ende nicht so Friede, Freude, Eierkuchen war, ohne dass Felix und seine Mutter etwas dafür tun müssen. Sie bekommen Hilfe, müssen aber mitarbeiten – auch das gefiel mir.

    Ernstes Thema gut verpackt. Gibt Kindern einen Einblick darin, dass es nicht für alle einfach ist im Leben!

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  • 5 Sterne

    Gelinde R., 22.08.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Adresse unbekannt, von Susin Nielsen

    Cover:
    Passt super und hat viele wichtige Details vom Inhalt abgebildet.

    Inhalt:
    Der fast 13jährige Felix lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter Astrid in einem Bus. Was als vorübergehendes Abenteuer begann, da Astrid ihren Job verloren hat und keinen neuen findet, entwickelt sich nach einer gewissen Zeit zum Problem.
    Felix fühlt sich nach und nach schlechter, vor allem dass er seine Freunde belügen muss macht ihm schwer zu schaffen.
    Und dann kommt die unvermeidliche Stunde der Wahrheit und nach einem anfänglich tiefen Fall, darf Felix erfahren, dass er sich auf seine Freunde verlassen kann.

    Meine Meinung:
    Eine tolle Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite spannend und witzig erzählt.
    Die Autorin versteht es sehr gut die Gefühlslage von Felix gut zu beschreiben (aus seiner Sicht wird die Story auch erzählt) so dass ich mich beim Lesen, mittendrin und voll bei Felix fühle.
    Seine anfängliche Euphorie, dann aber Stück für Stück seine Skepsis, als die Lage immer prekärer wird.

    Es geht um Liebe (auch in der Familie) und Freundschaft.
    Das Hauptthema ist: wie schnell man aufs gesellschaftliche Abstellgleis geraten und plötzlich obdachlos werden kann. Und wie wichtig hier Freunde und auch „Hilfe anzunehmen“ sind.
    Das ernste Thema wird einfühlsam, dabei jugendlich locker und mit sehr viel Humor beschrieben. Mit einigen guten Punkten die zum Nachdenken anregen werden.

    Am Schluss gibt es eine wunderschönes Happy End.

    Autorin:
    Susin Nielsen begann ihre Karriere als Köchin beim kanadischen Fernsehen. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und zwei zerstörungswütigen Katzen in Vancouver.

    Mein Fazit:
    Eine wunderbare Geschichte über Obdachlosigkeit und Freundschaft (aus Sicht eines Jugendlichen), liebevoll, witzig und emotional erzählt.

    Von mir gerne eine Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Gisela E., 24.11.2020

    Als Buch bewertet

    Berührend mit viel Tiefgang

    Als Felix‘ Mutter die Miete nicht mehr zahlen kann, wohnen die beiden in einem alten VW-Bus. Nur vorübergehend soll es sein. Doch Astrid findet keinen Job mehr, und ohne Gehaltszettel bleibt eine Wohnung unerreichbar. Felix muss seinen Freund Dylan immer wieder anflunkern, um seine Situation zu vertuschen. Doch irgendwann fällt alles wie ein Kartenhaus zusammen, und da erfährt Felix, dass er sich auf seine Freunde verlassen kann.

    Es sind zwei große Themen, die die Autorin Susin Nielsen hier aufgreift: Da ist das ganz große Thema Obdachlosigkeit, das sehr ausgiebig beschrieben wird. Aber auch Astrids „Krisen“ nehmen einen wichtigen Platz ein, ihre Depression, die sie immer wieder hindert, Probleme in Angriff zu nehmen. Sehr schnell ist die Sympathie des Lesers bei Felix, der sehr leidet darunter, seine Freunde zu belügen, aber auch unter den Folgen der Obdachlosigkeit, die er immer wieder zu verbergen sucht. So entsteht eine sehr ergreifende Geschichte, die nicht nur ans Herz geht, sondern auch um Verständnis für betroffene Menschen sucht. Denn Felix liebt seine Mutter, auch wenn er einsehen muss, dass seine Eltern zwar gute Menschen, aber schlechte Eltern sind. Und zum Schluss wird aufgezeigt, dass es gar nicht so schlimm ist, Hilfe anzunehmen; auch wenn Felix‘ Mutter immer Angst davor hatte, sich an amtliche Hilfestellen zu wenden, ist genau das die Lösung, die Felix und Astrid brauchen. Mit einer besonderen Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit entsteht ein äußerst tiefgründiges und vor allem positives Buch.

    Dieses berührende Buch lässt seinen Protagonisten immer ihr Gesicht wahren, auch in der größten Not. So entsteht Verständnis auch für Probleme, die auf den ersten Blick selbstgemacht erscheinen. Sehr gerne vergebe ich dafür alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter.

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  • 5 Sterne

    Isabelle B., 16.01.2021

    Als eBook bewertet

    "Adresse unbekannt" von Susin Nielsen, ist ein sehr emotional berührend aber auch zum nachdenken anregend erzählte Geschichte über einen Jungen der mit seiner Mutter in einem Wohnwagen wohnt.

    Das Schicksal meint es nicht gut mit Felix und seiner Mutter und als sie ihre Miete nicht mehr bezahlen können, wird ein alter VW-Bus ihr neues Zuhause. Doch damit fangen die Probleme erst so richtig an und ein abenteuerliches Versteckspiel beginnt. Sie ziehen von einem zum anderen Ort, Felix muss seine Freunde immer wieder anlügen, aber Felix hat einen Plan wie er zu Geld kommt und sie endlich wieder in einer richtigen kleinen Wohnung mit Bad, Toilette und einem Bett wohnen können. Als dann aber irgendwie die Wahrheit über ihre Situation ans Licht kommt, merkt Felix das er sich auf seine Freunde verlassen kann und sie zu ihm halten.

    Susin Nielsen erzählt voller Situationskomik und Spannung von unsichtbaren Obdachlosen und von Menschen die das Herz am rechten Fleck haben. Gleichzeitig thematisiert sie aber auch, die berüchtigte Sicherheit in unserer Gesellschaft die gekonnt emotional und berührend in die Geschichte mit einfliessen. Ich habe selten ein Buch gelesen das von der ersten Seite an so Gefühlbestimmt, mitreisend und fesselnd ist. Auch die Charaktere sind sehr im Detail gezeichnet, mit denen man sich vom ersten Moment verbunden fühlt. Besonders das konstante Hoffen auf Besserung, die nagende Ohnmacht wenn ein Niederschlag droht waren so emotional und Bildhaft beschrieben, das mir immer wieder die Tränen in den Augen standen. Man hat ebenfalls auch das Gefühl das die Spannung nicht abzureisen scheint, das durch den angenehm, fliessend Schreibstil unterstrichen wird. 


    Insgesamt eine sehr berührend und emotionsgeladene Geschichte die bewegt, fesselt aber auch zum nachdenken anregt. Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Tanja W., 28.08.2020

    Als Buch bewertet

    -Eine ganz tolle Geschichte-

    Der zwölfjährige Felix lebt mit seiner Mom in einem Bus. Dies darf keiner wissen, denn sonst schalten sich die Behörden ein. Die Mutter Astrid versucht einen Job zu finden, doch ohne feste Anschrift wird das schwierig. Noch dazu ist Astrid nicht auf den Mund gefallen und sagt gerne Dinge, die man besser nicht sagt. Sie ist ein Organisationstalent und hat viele Ideen, ob die immer gut sind, sei dahingestellt. Zumindest funktioniert es und Astrid mogelt sich durchs Leben. Freunde hat sie an sich genug, nur leider wollen die nicht alle noch was von ihr wissen. Zum Glück findet Astrid immer wieder jemand, der ihr aus der Patsche hilft.
    Die Geschichte erzählt Felix, während er auf dem Polizeirevier wartet, nachdem er die Wahrheit über die Wohnsituation erzählt hat.
    Es ist ein tolles Buch, der Humor von Felix ist unschlagbar, ich hab oft schallend gelacht. Es ist eine wundervolle Geschichte über Freundschaft, Vertrauen und Zuversicht. Ich hatte zeitweise eine Gänsehaut, weil es ein absolut tolles Buch ist. Ich könnte ohne Ende schwärmen, es war einfach wunderbar zu lesen. Felix ist ein großartiger Junge mit einem großen Herz. Seine Sprüche sind genial, er hat die Geschichte spitzenmäßig erzählt.
    Astrid hätte ich gerne mal in den Hintern getreten, sie hatte Phasen, die für Felix nicht gut waren. Leichte Depressionen können einen sehr runter ziehen. Felix hat gelernt damit umzugehen und versucht immer das Beste aus der Situation zu machen.
    Man kann viel aus dem Buch mitnehmen, es ist sehr emotional, aber nicht kitschig. Die Autorin hat einen tollen Stil, sie schreibt wie das Leben spielt.
    Das Buch ist gespickt mit Situationskomik, die einen von der Couch plumpsen lassen. Ich bin sehr glücklich, dass ich diese Geschichte lesen durfte.

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  • 5 Sterne

    kuddel, 29.08.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Leben im Bus
    Felix liebt seine Mutter Astrid sehr, aber es ist nicht immer leicht mit ihr. Sie ist unstet, manchmal depressiv, trägt aber auch ihr Herz auf der Zunge und eckt so manches Mal an. Durch ihre Art behält sie leider keine Arbeit besonders lange, was den sozialen Abstieg der Beiden noch begünstigt. Schließlich leben sie in einem Bus, sind obdachlos. Das soll ein Geheimnis bleiben, damit die Behörden Felix nicht in eine Pflegefamilie stecken. Diese Angst und die Sorge um die Mutter lassen den Jungen über sich hinauswachsen. Zum Glück ist Felix ein starker Junge, der es schafft, schwierigen Situationen noch mit Humor zu begegnen. Er übernimmt aber mehr Verantwortung, als er in seinem Alter tragen sollte. Seine Freunde stehen ihm zur Seite, und es fällt ihm schwer diese über seine Situation zu belügen, es dauert, bis er sich anvertraut.
    Die einzelnen Charaktere sind sehr unterschiedlich, aber vielschichtig und liebevoll angelegt. Das Buch ist spannend und lustig zugleich, der Spagat ist hier geglückt, man kann es schlecht aus der Hand legen. Die Schilderung der sozialen Probleme ist sehr gut gelungen und wurde kindgerecht nachvollziehbar umgesetzt. Das schwierige Thema der Obdachlosigkeit und der Gefahren, die dies mit sich bringt, kann Kindern ab 11 Jahren hier aufgrund der Themenumsetzung und Erklärungen zugemutet werden. Es gibt auch noch Anreize, sich mehr mit dem Thema auseinanderzusetzen.

    Es wird transportiert, dass jeder in eine Notlage geraten kann. Es lohnt sich immer genau hinzusehen, Freundschaft und Hilfsbereitschaft sind wichtig und könne Vieles ausgleichen.
    Ein sehr gutes Kinder-Jugendbuch, das wir gerne weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    Anonym, 07.08.2021

    Als Buch bewertet

    ADRESSE UNBEKANNT

    In diesem Kinder- und Jugendbuch schildert die kanadische Autorin das Leben von Felix, reflektiert die Entwicklung der Mutter seit ihrer Kindheit und zeigt auf wie toll Freundschaft und wichtig Zusammenhalt sind.

    Felix zieht mit seiner Mutter in einen alten VW-Bus. Viele Probleme ergeben sich dadurch, vorallem für Felix als es um die Schulanmeldung für die weiterführende Schule geht.
    Das Drama nimmt seinen Lauf und es kommt die Frage auf, ob eine Freundschaft trotz Lügen überleben kann.
    Aber nicht nur das belastet Felix sehr, sondern auch die zunehmende Krankheit seiner Mutter und der Realität ins Auge zu sehen: er ist obdachlos.
    Was passiert, wenn die Wahrheit ans Licht kommt?
    Kommt Felix dann in eine Pflegefamilie?
    Und welche spielt dabei sein Vater, den er nur selten sieht?
    Und dann wäre da ja auch Winnie, bei der Felix immer so ein Kribbeln verspürt...

    Bei dem ganzen Stress gibt Felix die Ratesendung "Wer, Was, Wo, Wann - Junior" viel Kraft, aber vorallem auch die Möglichkeit sich abzulenken. Nur wird die Sendung seine Rettung werden?
    🛎️❔🤫📚

    Das Buch ist ausgezeichnet mit dem "Luchs des Monats" (01/21), Preisträger beim "Lesekompass 2021" der Bücher für 10-14jährige und nominiert für den "Deutschen Literaturpreis 2021" im Bereich Kinderbuch.

    Und wir sagen: zurecht!

    Denn dieses Buch thematisiert ab vom Mainstream Obdachlosigkeit, aber eben auch Freundschaft, Vertrauen, Mut und Materialismus und Verantwortung.💪
    Die ruhige Grundstimmung im Buch wird perfekt durch Gefühle untermalt, man spürt die Freude, Trauer, Angst etc regelrecht beim Lesen.

    Von uns bekommt das Buch 5 von 5 Sternen. 🌟 🌟 🌟 🌟 🌟

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  • 5 Sterne

    SalMar, 10.09.2020

    Als Buch bewertet

    Feste Bleibe gesucht

    Felix ist zwölf Jahre alt, was an sich schon nicht einfach ist, aber wenn man dann auch noch keine feste Bleibe hat, sondern mit seiner Mutter in einem Bus wohnt, wird es erst recht kompliziert.
    Diese Geschichte hat mich wirklich gefesselt und ich habe von Anfang an mit Felix mitgefiebert, auch wenn wir doch so gar nichts gemeinsam haben. Die Idee zur Geschichte, die vielen wunderbaren Details und Charaktere und der einfühlsame Schreibstil haben für mich zusammen ein Lesehighlight des aktuellen Jahres ergeben.
    Felix ist ein ganz besonderer Charakter (was er sicher auch seiner Familie zu verdanken hat), aber auch ein besonders liebenswürdiger. Susin Nielsen hat es auf wunderbare Art und Weise geschafft, das gerade noch Kindliche in ihm auf der einen Seite und das weit über sein Alter hinaus Lebenserfahrene auf der anderen Seite trotz der Gegensätze authentisch zu einer Stimme zu verbinden, die einen in dieser Geschichte wirklich mitnimmt. Man freut sich mit ihm, wenn es Anlass dazu gibt, und man leidet mit ihm, wenn sich wieder einmal eine unerträgliche Situation ergibt. Bei all dem bleibt er immer ganz undramatisch, was einem gerade als Erwachsenen dann besonders mitnimmt.
    Das Buch behandelt ernste Themen, die die Autorin ganz hervorragend recherchiert und aufbereitet und in der Geschichte um Felix verpackt hat. Empfehlenswert ist es sicherlich nicht nur für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren, sondern auch für jeden Erwachsenen. Bei mir kommt es auf jeden Fall auf das Regalbrett mit den Lieblingsbüchern.

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  • 5 Sterne

    Katrin B., 04.09.2020

    Als Buch bewertet

    Am Ende dieses Jugendbuches musste ich schlucken, es ging mir nah. Man bekommt es nicht so schnell wieder aus dem Kopf. Denn hier wird ein Thema aufgegriffen, das jeden von uns treffen kann, denn unsere Mieten sind schon jetzt für viele unbezahlbar.
    Felix und seine Mutter leben in einem VW-Bus, ohne Bad, auf engstem Raum zusammen. Erstmal nur für kurze Zeit, also quasi ein Urlaub in der Stadt, so erklärt es Astrid am Anfang ihrem Sohn. Hört sich prima an, aber aus den Wochen werden Monate, und aus dem Sommer wird ein Herbst. Nun ist gar nix mehr prima! Dem 13-Jährigem Felix dämmert langsam, daß sie arm sind und seine Mutter keine neue Arbeit findet, um sie beide aus dieser Situation wieder heraus zu holen.
    Er hat tolle Freunde in seiner Schule, die schnell merken, dass hier etwas völlig verkehrt läuft. Auf ihre Fragen bekommen sie von Felix Ausreden und Lügen zu hören. Wer traut sich zu sagen: Wir haben kein Bad und keine Küche, deshalb müffele ich und habe oft Hunger.
    Die Abwärtsspirale wird aus der Sicht von Felix erzählt. Als Mutter ist Astrid eine Niete, auch wenn sie wohl ihr Bestes gibt. Ihr Sohn gibt sich die größte Mühe, dass niemand von ihrer Situation erfährt.
    Der Autorin ist es gelungen dieses aktuelle Thema mit Witz, Verständnis und ganz viel Empathie zu schreiben, ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Okay, bei mir gelang es nicht ganz.

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  • 5 Sterne

    Katrin B., 04.09.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Am Ende dieses Jugendbuches musste ich schlucken, es ging mir nah. Man bekommt es nicht so schnell wieder aus dem Kopf. Denn hier wird ein Thema aufgegriffen, das jeden von uns treffen kann, denn unsere Mieten sind schon jetzt für viele unbezahlbar.
    Felix und seine Mutter leben in einem VW-Bus, ohne Bad, auf engstem Raum zusammen. Erstmal nur für kurze Zeit, also quasi ein Urlaub in der Stadt, so erklärt es Astrid am Anfang ihrem Sohn. Hört sich prima an, aber aus den Wochen werden Monate, und aus dem Sommer wird ein Herbst. Nun ist gar nix mehr prima! Dem 13-Jährigem Felix dämmert langsam, daß sie arm sind und seine Mutter keine neue Arbeit findet, um sie beide aus dieser Situation wieder heraus zu holen.
    Er hat tolle Freunde in seiner Schule, die schnell merken, dass hier etwas völlig verkehrt läuft. Auf ihre Fragen bekommen sie von Felix Ausreden und Lügen zu hören. Wer traut sich zu sagen: Wir haben kein Bad und keine Küche, deshalb müffele ich und habe oft Hunger.
    Die Abwärtsspirale wird aus der Sicht von Felix erzählt. Als Mutter ist Astrid eine Niete, auch wenn sie wohl ihr Bestes gibt. Ihr Sohn gibt sich die größte Mühe, dass niemand von ihrer Situation erfährt.
    Der Autorin ist es gelungen dieses aktuelle Thema mit Witz, Verständnis und ganz viel Empathie zu schreiben, ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Okay, bei mir gelang es nicht ganz.

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  • 5 Sterne

    pw, 31.08.2020

    Als Buch bewertet

    Eine Bereicherung für Kinder und Erwachsene

    Der zwölfjährige Felix lebt zusammen mit seiner alleinerziehenden Mutter Astrid in einem Camping-Bus. Das Buch beginnt damit, dass er nachts auf einer Polizeiwache der diensthabenden Polizistin die ganze Geschichte erzählt, wie es so weit gekommen ist. Vom Anfang, als es sich noch wie Urlaub anfühlte, bis jetzt – vier Monate später. Felix hat die Polizei gerufen, als sie in eine bedrohliche Situation geraten waren.

    Die Geschichte eines sozialen Abstiegs, wie er nahezu jedem passieren kann, aus der Sicht eines Zwölfjährigen ist sehr einfühlsam und zum Nachdenken anregend erzählt. Das Ganze kommt dabei weder belehrend noch tiefschwarz daher. Es gibt dabei sogar Szenen zum Schmunzeln. Das Ganze hat ein zufriedenstellendes Ende, ohne schnulzig zu werden.

    Stellenweise fragt man sich sogar: Wer ist hier der Erwachsene, Felix oder seine Mutter? Man kann sie jedoch nicht verurteilen. Sie kämpft auf ihre Weise und ist in den kleinen „Überlebens“-Dingen sogar sehr gewitzt und geschickt und sie liebt Ihren Sohn über alles. Außerdem sind da noch seine Freunde, denen er zuerst vorgaukelt, in einem ganz normalen Zuhause zu leben, die erstaunlich reif reagieren, als sie die Wahrheit erfahren.

    Dieses Buch ist sowohl für Kinder ab etwa elf Jahren als auch Erwachsene eine Bereicherung.

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  • 5 Sterne

    SiWel, 25.08.2020

    Als Buch bewertet

    Auf den ersten Blick mag es tatsächlich toll sein auf Dauer in einem VW Bus leben zu müssen. Man denkt sofort an Urlaub und Freiheit. Felix findet die Idee seiner Mutter auch total cool. Dass das Ganze aus Geldnot passiert, weil seine Mutter mal wieder keinen Job hat, stört ihn nicht. Er hat selber momentan ganz andere Probleme.

    Adresse unbekannt von Susin Nielsen ist eine Geschichte über die unsichtbaren Obdachlosen - Menschen ohne festen Wohnsitz.

    Felix erzählt hier die Geschichte von sich und seiner alleinerziehenden Mutter. Sie tut sich sehr schwer mit ihren Jobs, stiehlt in den Geschäften und erzählt den Mitmenschen erfundene Dinge. Felix hat mit dem Verhalten seiner Mutter Probleme, aber auch er versucht sein Zuhause vor seinen Freunden geheim zu halten.

    Das Buch und seine Thematik finde ich gerade in unserer Zeit sehr wertvoll. Was passiert wenn plötzlichen kein Geld mehr verdient wird? Ist das Leben in dem Bus auf Dauer wirklich so cool? Es hat bei uns zu regen Diskussionen geführt. Anlass dazu bietet es reichlich. Armut, Hungersnot, Wohnungslosigkeit kindgerecht in einfache Worte verpackt, die aber noch länger nachhallen werden.

    Ein Buch, das in keinem Regal fehlen sollte.

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  • 5 Sterne

    Silvia W., 25.08.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Auf den ersten Blick mag es tatsächlich toll sein auf Dauer in einem VW Bus leben zu müssen. Man denkt sofort an Urlaub und Freiheit. Felix findet die Idee seiner Mutter auch total cool. Dass das Ganze aus Geldnot passiert, weil seine Mutter mal wieder keinen Job hat, stört ihn nicht. Er hat selber momentan ganz andere Probleme.

    Adresse unbekannt von Susin Nielsen ist eine Geschichte über die unsichtbaren Obdachlosen - Menschen ohne festen Wohnsitz.

    Felix erzählt hier die Geschichte von sich und seiner alleinerziehenden Mutter. Sie tut sich sehr schwer mit ihren Jobs, stiehlt in den Geschäften und erzählt den Mitmenschen erfundene Dinge. Felix hat mit dem Verhalten seiner Mutter Probleme, aber auch er versucht sein Zuhause vor seinen Freunden geheim zu halten.

    Das Buch und seine Thematik finde ich gerade in unserer Zeit sehr wertvoll. Was passiert wenn plötzlichen kein Geld mehr verdient wird? Ist das Leben in dem Bus auf Dauer wirklich so cool? Es hat bei uns zu regen Diskussionen geführt. Anlass dazu bietet es reichlich. Armut, Hungersnot, Wohnungslosigkeit kindgerecht in einfache Worte verpackt, die aber noch länger nachhallen werden.

    Ein Buch, das in keinem Regal fehlen sollte.

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