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  • 4 Sterne

    10 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 12.07.2019

    Als eBook bewertet

    Anfangs war ich ziemlich verwirrt, brachte auch die Story nicht mit der Inhaltsangabe zusammen, aber ab ca. Seite 60 (Ebook) hatte die Geschichte mich gepackt.
    In diesen Zeiten zunehmender Einsamkeit allenthalben ist die Idee einer „bezahlten emotionalen Freundin“ originell – und vielleicht tatsächlich gar nicht mehr so weit von der Realität entfernt.
    Auch, dass für die anderen Bereiche – z.B. die „mütterliche Freundin“, die „intellektuelle Freundin“ etc. – wieder andere Personen angestellt werden, zeigt, wie viele Facetten eine „echte“ Freundschaft oder gar Beziehung haben sollte und hat.
    Im 2. Teil wird dann auch die Perspektive einiger anderer Personen – Kurt Sky, Matheson, der Assistent, Ashley und andere „Freundinnen“ – erzählt. Jeder hat andere Beweggründe, bei diesem Experiment mitzumachen – und Jeder hat eine andere Sichtweise auf eine Beziehung. Letztlich suchen doch alle nach Liebe – und die ist nicht bzw. nur bedingt mit dem Verstand zu erfassen und nicht mit Geld zu bezahlen.
    Das Ende allerdings lässt mich etwas unzufrieden zurück, ich weiß aber auch nicht, wie Catherine Lacey dieses Geschichte zu meiner Zufriedenheit „anständig“ zu Ende gebracht haben könnte.
    Aber durch die unterschiedlichen Freundinnen und Perspektiven gelingt der Autorin ein gnadenlos entlarvendes Bild der menschlichen Beziehungsgeflechte zu zeichnen. Großartig – und erschütternd.

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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M., 28.07.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Großes Kino!

    2017 ist der Roman in den USA unter dem Titel "The Answers" erschienen. Der deutsche Titel passt jedoch auch gut. Und ich freue mich sehr, dass der Roman nun auf deutsch erschienen ist!

    Mary hieß eigentlich früher Junia und lebte mit ihren sehr religiösen Eltern inmitten der Natur. Irgendwann holte ihre Tante sie dort heraus, wechselte ihren Namen und machte sie mit allen Erfordernissen und Dingen der Zivilisation vertraut.
    Mittlerweile wohnt sie allein in New York, hat das College absolviert und reiste viel. Sie hat zwar einen kleinen Job in einem Reisebüro, dennoch verschuldet sie sich immer mehr. Seit einiger Zeit leidet sie unter extremen Schmerzen, für die keine Ursache und daher auch keine Linderung zu finden sind. Ihre spirituell- esoterisch veranlagte Freundin Chandra empiehlt ihr irgendwann PAKing. Die erste Stunde bei Ed bringt ihr schon Erleichterung, aber die Sessions sind wahnsinnig teuer...
    Zufällig findet sie eine Stellenausschreibung für eine "einkommensschaffende Tätigkeit". Nach vielen Gesprächen und Tests wird sie als "emotionale Freundin" des berühmten Schauspielers Kurt Sky eingestellt. Dieser befindet sich gerade in einer Schaffenskrise und hadert allgemein mit dem "Promi-Sein". Neben ihr wird auch noch auch eine "Wutfreundin", eine "Alltagsfreundin", eine "intellektuelle" und "mütterliche Freundin" sowie mehrere Frauen für sexuelle Intimitäten eingestellt. Dies alles ist Teil eines Forschungsprojekts, des sogenannten "Girlfriend Experiments". Dabei soll herausgefunden werden, was es mit der Liebe auf sich hat und wieso eigentlich nach einiger Zeit des höchsten Glücks Leid und Langeweile in Beziehungen entstehen.

    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Die Sprache ist schön. Der Ton ist modern, frisch, witzig und klug.
    Der aktuelle Zeitgeist wird gut getroffen und beschreibt Individuen und ihre Beziehungen sehr pointiert. Frauen, oft Opfer, und Männer, oft Täter, werden in ihrem Sein betrachtet. Einsamkeit, Egozentrismus, Gewalt sind wiederkehrende Motive, der Wunsch nach Kontrolle, nach Liebe und Heilung sind allgegenwärtig. Welche Rolle können dabei Religion, Esoterik oder auch die Wissenschaft einnehmen?
    Der recht komplexe Roman lädt ein, selbst nachzudenken und zu interpretieren. Er lässt nicht alle Fragen offen, sondern gibt auch Antworten, welche es wert sind, diskutiert zu werden.

    Es ist im Grunde ein philosophischer und gesellschaftskritischer Roman, auch ein feministischer Roman, der satirisch, bissig, komisch, schräg, witzig, mystisch, tragisch, berührend, traurig, bitter, empörend und etwas verstörend daher kommt. Er hat mich ungemein gefesselt und ich fand ihn wirklich sehr originell und voller Überraschungen.
    Nach dem dramaturgischen Höhepunkt verliert der Roman zwar etwas die Leichtigkeit und wird etwas schwerer, aber das trübt den Lesegenuss keinesfalls. Nach der Lektüre blieb ich sehr nachdenklich und fragend zurück. Und vielleicht auch etwas kulturpessimistisch..:)

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  • 3 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 11.10.2019

    Als Buch bewertet

    Was war denn das? Das ist die Frage, die bei mir nach der Lektüre dieses Buches entsteht. Eigentlich will ich genau so etwas nicht. Aber hier kann ich trotzdem nicht vollkommen negativ reagieren. Denn die Art der Schreibe hat etwas. Catherine Lacey hat eine interessante und tiefgründige Sprache. Das Thema interessiert mich jetzt weniger, es stößt mich eher ab, aber nachdenklich lässt es mich trotzdem werden. Ich würde sagen, Ziel erreicht Catherine!

    Wir haben hier eine etwas weltfremde junge Frau, Mary Parson, die in zwei verschiedenen Handlungssträngen mit den eigenwilligen Seiten unserer Welt konfrontiert wird. Der erste Handlungsstrang beinhaltet den Umgang mit alternativer Medizin und der zweite Handlungsstrang thematisiert ein Experiment um die Liebe. Wobei ich den ersten Handlungsstrang als zu einseitig betrachtet finde, aber für die Handlung des Buches ist diese einseitige Betrachtung ein Muss. Durch verschiedene bisher ungeklärte und mittlerweile chronische Schmerzzustände gerät Mary an Ed und sein PAKing. Dadurch, dass diese vielversprechende Behandlung sehr teuer ist, gerät Mary unter Zugzwang und findet Zugang zum gutbezahlten Girlfriend-Experiment. Der etwas dubiose Schauspieler Kurt Sky steckt dahinter, er stellt verschiedene Frauen als "Freundinnen" ein und lässt sie durch ein Wissenschaftler-Team filmen und beobachten, er möchte das für ihn bisher unergründliche Thema Liebe beleuchten. Mary übernimmt den Part der emotionalen Freundin, es gibt noch viele weitere, zum Beispiel die mütterliche Freundin, die Wut-Freundin usw.. Wobei der Handlungsrahmen der "Freundinnen" sehr genau abgesteckt ist! Kann der Mensch das Empfinden Verliebter steuern? Ein gruseliger Gedanke! Aber in dem Roman ist dieser Gedanke äußerst interessant gestrickt. Trotzdem konnte mich dieses Buch nicht richtig erreichen, was wahrscheinlich an den Themen liegt. Das Buch lässt mich regelrecht erkalten, ich betrachte wie aus der Ferne das Geschehen und verbleibe seltsam unberührt. Das Thema Liebe steuern?!?! Wer will so etwas? Gut, dann tut es wahrscheinlich nicht mehr so weh, aber die Schmetterlinge tanzen dann auch nicht mehr so sehr. Und das eine wiegt das andere doch irgendwie auf, oder? Und auch negative Erfahrungen gehören zu uns, auch und vielleicht gerade in der Liebe. Beim Lesen frage ich mich immer wieder warum das Ganze? Diese Frage wird schlussendlich zwar beantwortet, aber ich frage ich mich dennoch: Was sollte das? Dieses Buch zeigt das Kalte in unserer Welt. Und? Dies wissen wir doch mittlerweile und gehen mit diesem Wissen um, in dem wir uns schützen. Aber wie schützen wir uns? In dem wir ebenso erkalten?!?

    Oder verirren sich hier meine Gedanken und die Geschichte in diesem Buch ist einfach nur ein gelungener Coup?!

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  • 5 Sterne

    4 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M., 28.07.2019

    Als Buch bewertet

    Großes Kino!

    2017 ist der Roman in den USA unter dem Titel "The Answers" erschienen. Der deutsche Titel passt jedoch auch gut. Und ich freue mich sehr, dass der Roman nun auf deutsch erschienen ist!

    Mary hieß eigentlich früher Junia und lebte mit ihren sehr religiösen Eltern inmitten der Natur. Irgendwann holte ihre Tante sie dort heraus, wechselte ihren Namen und machte sie mit allen Erfordernissen und Dingen der Zivilisation vertraut.
    Mittlerweile wohnt sie allein in New York, hat das College absolviert und reiste viel. Sie hat zwar einen kleinen Job in einem Reisebüro, dennoch verschuldet sie sich immer mehr. Seit einiger Zeit leidet sie unter extremen Schmerzen, für die keine Ursache und daher auch keine Linderung zu finden sind. Ihre spirituell- esoterisch veranlagte Freundin Chandra empiehlt ihr irgendwann PAKing. Die erste Stunde bei Ed bringt ihr schon Erleichterung, aber die Sessions sind wahnsinnig teuer...
    Zufällig findet sie eine Stellenausschreibung für eine "einkommensschaffende Tätigkeit". Nach vielen Gesprächen und Tests wird sie als "emotionale Freundin" des berühmten Schauspielers Kurt Sky eingestellt. Dieser befindet sich gerade in einer Schaffenskrise und hadert allgemein mit dem "Promi-Sein". Neben ihr wird auch noch auch eine "Wutfreundin", eine "Alltagsfreundin", eine "intellektuelle" und "mütterliche Freundin" sowie mehrere Frauen für sexuelle Intimitäten eingestellt. Dies alles ist Teil eines Forschungsprojekts, des sogenannten "Girlfriend Experiments". Dabei soll herausgefunden werden, was es mit der Liebe auf sich hat und wieso eigentlich nach einiger Zeit des höchsten Glücks Leid und Langeweile in Beziehungen entstehen.

    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Die Sprache ist schön. Der Ton ist modern, frisch, witzig und klug.
    Der aktuelle Zeitgeist wird gut getroffen und beschreibt Individuen und ihre Beziehungen sehr pointiert. Frauen, oft Opfer, und Männer, oft Täter, werden in ihrem Sein betrachtet. Einsamkeit, Egozentrismus, Gewalt sind wiederkehrende Motive, der Wunsch nach Kontrolle, nach Liebe und Heilung sind allgegenwärtig. Welche Rolle können dabei Religion, Esoterik oder auch die Wissenschaft einnehmen?
    Der recht komplexe Roman lädt ein, selbst nachzudenken und zu interpretieren. Er lässt nicht alle Fragen offen, sondern gibt auch Antworten, welche es wert sind, diskutiert zu werden.

    Es ist im Grunde ein philosophischer und gesellschaftskritischer Roman, auch ein feministischer Roman, der satirisch, bissig, komisch, schräg, witzig, mystisch, tragisch, berührend, traurig, bitter, empörend und etwas verstörend daher kommt. Er hat mich ungemein gefesselt und ich fand ihn wirklich sehr originell und voller Überraschungen.
    Nach dem dramaturgischen Höhepunkt verliert der Roman zwar etwas die Leichtigkeit und wird etwas schwerer, aber das trübt den Lesegenuss keinesfalls. Nach der Lektüre blieb ich sehr nachdenklich und fragend zurück. Und vielleicht auch etwas kulturpessimistisch..:)

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