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  • 5 Sterne

    11 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 09.04.2021

    aktualisiert am 10.04.2021

    Als Buch bewertet

    “Das Leben wird vorwärts gelebt,. aber rückwärts begriffen”. (Sören Kierkegaard)
    1992 Lützow/Mecklenburg-Vorpommern. Die Thrillerautorin Franzi möchte ihrer Schreibblockade entfliehen und reist dafür an den geliebten Ort ihrer Kindheit, dem ehemaligen Haus ihres Vaters direkt auf dem Hügel am Leuchtturm. Dort hofft sie, ihre Gedanken wieder in die Spur zu bringen und ihrer Kreativität auf die Sprünge zu helfen, um den Abgabetermin für ihr neues Buch vielleicht doch noch einhalten zu können. Doch all dies gerät in den Hintergrund, als Franzi in ihrem ehemaligen Kinderzimmer unter einer Bodendiele ein Tagebuch findet, dass sie mit seinem Inhalt in die Welt von Else mitnimmt, die 30 Jahre zuvor dort allein mit ihrem Vater gelebt hat…
    Kathleen Freitag hat mit „Das Haus des Leuchtturmwärters“ einen wunderschönen Roman vorgelegt, der sich über zwei Zeitebenen erstreckt, die geschickt miteinander verwebt wurden und anhand der deutsch-deutschen Vergangenheit und ihrer Protagonisten zwei Seiten einer Medaille zeigen. Der flüssige, bildgewaltige und empathische Erzählstil lässt den Leser mal an die Seite von Franzi im Jahr 1992 gleiten, mal an die von Elsa, Lulu und Otto im Jahr 1962. Über wechselnde Perspektiven wird ihm dabei nicht nur eine interessante und spannende Spurensuche in der vermeintlichen Gegenwart geboten, sondern er taucht auch in der Vergangenheit in ein politisches Regime ab, dass seine Bürger bis ins kleinste Detail gängelte, bespitzelte und regelrecht in Geiselhaft hielt. Else, Lulu und Otto, die in der DDR aufgewachsen sind und sich innerlich immer mehr von dieser Regierung und seiner Ideologie entfernen, wollen unbedingt raus aus diesem Staat und ihr Leben in Freiheit genießen. Doch dafür müssen sie 40 Kilometer Ostsee überwinden. Allein den Dreien über die Schulter zu schauen, wie sie ihre aberwitzige Flucht planen, jagt den Leser durch eine wahre Gefühlsachterbahn aufgrund der Tatsache, was alles schiefgehen kann und was den jungen Leuten wohl widerfährt, sollten sie erwischt werden. Die dabei von der Autorin erschaffene atmosphärische Stimmung vermittelt auch dem Leser während der Lektüre das ständige Gefühl der Verfolgung und Überwachung und man erwartet regelrecht, im nächsten Moment aufzufliegen. Zusätzlich lässt Freitag den Leser teilhaben an Franzis Recherchen, was wohl aus den drei Fluchtschmiedenden geworden ist und dabei eigene Erinnerungsfetzen aus ihrer Kindheit sowie Dinge in den Unterlagen ihres Vaters hervorkramt, die ihr Rätsel aufgeben. Die Autorin baut ihre exzellente Hintergrundrecherche in die Geschichte mit ein, spielt mit der Aufmerksamkeit des Lesers, schraubt die Spannung immer weiter in die Höhe und gibt ihm das Gefühl, auf beiden Handlungssträngen hautnah dabei zu sein, während er atemlos durch die Seiten fegt.
    Glaubwürdig und lebendig gestaltete Charaktere mit sehr menschlichen Zügen nehmen den Leser mit ihrer Authentizität sofort für sich ein, der sich ihnen nur zu gern anschließt und gemeinsam mit ihnen das gesamte Spektrum des Gefühlsbarometers durchleben darf. Franzi ist eine Frau am Scheideweg, die Ablenkung und Neubeginn sucht und die Vergangenheit findet. Elsa ist die Zurückhaltende, Pragmatische, die die Dinge von allen Seiten beleuchtet, bevor sie eine Entscheidung trifft. Sie leidet unter dem eher kühlen Verhältnis zu ihrem Vater, wünscht sich Weite und ein Leben in Freiheit. Ihre Freundin Lulu ist impulsiv und trägt ihr Herz auf der Zunge, was manchmal ganz schön gefährlich werden kann. Otto ist ein talentierter Musiker, der Lulu sein Herz zu Füßen gelegt hat und alles für sie tun würde. Aber gleichzeitig lässt er niemanden hinter die Fassade blicken.
    „Das Haus des Leuchtturmwärters“ beschert dem Leser eine feinfühlige, atemberaubende Zeitreise, die neben Liebe, Freundschaft, Familie und Verrat auch einen akribisch recherchierten historischen Hintergrund bietet, der so lebhaft und aussagekräftig strahlt, dass die Lektüre für dauerhafte Gänsehautmomente sorgt. Einfach wunderbar, absolute Leseempfehlung! Chapeau – besser geht es nicht!

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  • 5 Sterne

    7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 24.04.2021

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Franziska Schubert hat eine Schreibblockade. Daher kommt sie 1992 zurück nach Lüstrow an der Ostsee, wo sie als Kind mit ihren Eltern im Leuchtturmwärterhaus gelebt hat. Unter einer knarrenden Diele in ihrem ehemaligen Kinderzimmer findet sie ein Tagebuch aus dem Jahr 1962. Es stammt von Else, die mit ihrem Vater ebenfalls in dem Leuchtturmwärterhaus gewohnt hat. Sie berichtet von ihrem Leben, ihrer Freundin Lulu und deren Freund Otto und ihren zunehmenden Zweifeln am DDR-Regime. Eines Tages beschließen die Freunde zu fliehen.
    Die Geschichte hat mich gleich gefangen genommen, zumal der Prolog schon neugierig macht, da eine der Freundinnen von der Stasi befragt wird. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen und lässt sich angenehm lesen.
    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Else lebt mit ihrem Vater zusammen, der immer sehr schweigsam wird, wenn Else etwas über ihre Mutter wissen will. Sie macht sich zunehmend mehr Gedanken darüber, dass das Leben unter dem Regime kein Zuckerschlecken ist. Die Versorgung ist schwierig, das Misstrauen überall spürbar und am Stand gibt es Grenzer und Beobachtungstürme, damit niemand aus dem sozialistischen Staat fliehen kann. Auch die lebenslustige Lulu mit ihrem losen Mundwerk fühlt sich eingeschränkt und der Musiker Otto liebt es, Jazz zu spielen, doch die wird als Affenmusik betrachtet. Die drei wollen gemeinsam fliehen. Franzi kann in Lüstrow ihre Schreibblockade nicht überwinden, immer mehr nimmt sie das Tagebuch gefangen und sie ist neugierig, was hinter dieser Geschichte steckt. Außerdem steht etwas zwischen ihrem Vater und ihr, was ihr keine Ruhe lässt.
    Obwohl der Prolog schon Schlimmes befürchten ließ, wollte ich doch wissen, was 1962 geschehen ist und ob jemand von den Dreien die Flucht geschafft hat.
    Es muss schrecklich sein, unter ständiger Beobachtung zu stehen, immer vorsichtig zu sein bei allem was man sagt und tut und immer misstrauisch zu sein. Eine sehr bedrückende Vorstellung.
    Es ist eine Geschichte, die genau so hätte passieren können. Mir hat dieser emotionale und tiefgründige Roman gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 04.04.2021

    Als Buch bewertet

    Nur 40 km

    Lützow 1992: Franzi ist Thriller-Schriftstellerin und hat eine Schreibblockade. Um Abstand zu gewinnen und sich aufs Schreiben zu konzentrieren, kehrt sie dahin zurück, wo sie die glücklichste Zeit ihre Kindheit verbracht hat – in das ehemalige Haus ihres Vaters, des Leuchtturmwärters. Das steht einsam am Meer auf einem Hügel kurz vor der ehemaligen innerdeutschen Grenze. „Die Leere kam ihr seltsam fremd vor, und doch spürte sie eine kindliche Vertrautheit zwischen den Wänden.“ (S. 14) Unter den Dielen ihres alten Kinderzimmers findet sie ein 30 Jahre altes Tagebuch.

    „Der Leuchtturm hat mir immer Halt und Sicherheit gegeben, egal wie ungestüm die Zeiten waren. Als meine Mutter starb, war das alte runde Backsteingebäude neben meinem Vater mein zweiter Anker.“ (S. 168)
    1962 wohnt Else in diesem Zimmer. Auch ihr Vater ist Leuchtturmwärter, aber im Gegensatz zu Franzi ist Else nicht glücklich. Ihre Mutter hat sich vor 9 Jahren angeblich in der Ostsee ertränkt, ihr Vater redet mit ihr nicht darüber und das schon zugesagte Abitur hat man ihr verweigert. Jetzt arbeitet sie in der HO-Gaststätte und träumt davon, doch noch Medizin zu studieren.
    Ihrer Freundin Lulu und deren Freund Otto geht es ähnlich. Lulu möchte die Welt bereisen und Otto die Musik spielen, die ihm gefällt, Jazz. Sie möchten eigentlich nichts anderes, als alle jungen Menschen in ihrem Alter, aber es trennen sie 40 km und eine Mauer von einem Leben in Freiheit auf der anderen Seite der Ostsee. 40 km „nasse Grenze“, die sie irgendwie überwinden müssen, denn „Alles wird mich glücklicher machen als dieses Leben hier.“ (S. 66).

    Franzi ist von Elses Tagebuch so gefesselt, dass ihr eigenes Manuskript in den Hintergrund rückt. Stattdessen will sie herausbekommen, ob die drei es geschafft haben und was aus ihnen geworden ist. Sie vergleicht deren Erlebnisse mit ihren eigenen Erinnerungen an die Kindheit in der DDR. Ihre Eltern habe später einen Ausreiseantrag gestellt sind und sind mit ihr „rübergegangen“. Warum, hat sie nie erfahren. Und als sie jetzt im alten Büro des Leuchtturmwärters unter den noch vorhandenen Unterlagen ihres Vaters einen Zettel mit der Aufschrift „Verräter“ findet, kommt ein schrecklicher Verdacht auf. „Die Wahrheit ist immer von Bedeutung. Auch wenn es wehtut, für sie zu kämpfen.“ (S. 169)

    Kathleen Freitag beleuchtet in „Das Haus des Leuchtturmwärters“ ein weiteres Stück DDR-Geschichte, die Nachwehen des Arbeiteraufstandes 1953 und die Folgen des Mauerbaus 1961. Sie beschreibt die Enge in der DDR, obwohl der Blick vom Leuchtturm aus übers Meer anscheinend unendlich ist.
    Es ist eine Geschichte über Vertrauen und Verrat, Familie, Freundschaft und Liebe, atmosphärisch dicht und sehr packend erzählt. Die Grundstimmung der Zeit, die Angst vor Denunzianten und der Stasi, vor einer ungewissen Zukunft und die Bereitschaft, das eigenen Leben für die Freiheit zu riskieren, die Überlegungen, wem man (ver)trauen kann, die Sehnsucht nach Weite und Freiheit werden sehr eindringlich geschildert. „Wenn man in diesem Land seine Ruhe haben will, muss man lernen die Klappe zu halten. Und seinen Leidenschaften in aller Stille frönen.“ (S. 246)
    Es hat mich fasziniert, dass Kathleen Freitag die Handlung auf einem sehr engen Raum spielen lässt – der Leuchtturm und das Meer als zentraler Punkt, die Arbeitsstellen der drei, ihr geheimer Treffpunkt – und damit die ganze DDR widerspiegelt.

    Else und Lulu sind sehr verschieden. Else ist sehr still, muss alles immer erst genau überdenken und macht viel mit sich selbst aus. Das führt beinahe zum Bruch zwischen den jungen Frauen. „Ich dachte, wenigstens du hast in diesem Land keine Geheimnisse.“ (S. 228) Lulu hingegen ist sehr draufgängerisch und redet leider oft erst, bevor sie nachdenkt. Und Otto? Der scheint ein offenes Buch zu sein und liebt Lulu abgöttisch – „Du bist meine Sonne! Ich würde Dir überallhin folgen.“ (S. 55) – doch erzählt er ihnen wirklich alles?

    Ich habe mit ihnen gebangt und gelitten, wusste, was ihr Denkfehler bei der Vorbereitung ihrer Flucht war (aber ich will hier nicht zu viel verraten) und hätte ihnen gern geholfen. Ich hatte Angst, dass die Freundschaft die Belastungsprobe nicht aushält und zerbricht.

    Wie schon in „Die Seebadvilla“ hat mich Kathleen Freitag wieder sehr berührt und ein wichtiges Buch #gegendasvergessen geschrieben. Ich freue mich schon auf das nächste Lese-Highlight aus ihrer Feder.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    crazy girl, 08.05.2021

    Als Buch bewertet

    Der Titel auf dem Cover mit den Streifen des Leuchtturms ist gut gewählt. 1992 Die Schriftstellerin Franzi kehrt auf den Leuchtturm in Lüstrow zurück, um ihre Schreibblockade zu durchbrechen.. Hier hat sie einen Teil ihrer Kindheit verbracht. Ihr Vater war zu DDR-Zeiten Wärter auf diesem Leuchtturm. Unter einem losen Dielenbrett findet sie in einer Aussparung das Tagebuch von Else. Ihr Vater war ebenfalls Leuchtturmwächter. 1962 plant Else mit ihrer Freundin Lulu und deren Freund Otto die Flucht über die Ostsee nach Dänemark.
    Die Protagonisten werden anschaulich beschrieben. Die Handlung ist spannend und flüssig. Ich habe mit gefiebert und die Luft angehalten, wenn es brenzlig wurde. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja G., 15.04.2021

    Als Buch bewertet

    In dem Roman wird die Geschichte von Else, die mit ihrem Vater in dem Haus am Leuchtturm wohnt, und ihrer Freundin Lulu im Jahr 1962, kurz nach dem Bau der Mauer in der DDR erzählt, die sich in der sozialistischen DDR nicht mehr wohlfühlen und daher eine Flucht in den Westen planen. Gleichzeitig befinden wir uns im Jahr 1992 kurz nach der Maueröffnung bei Franzi, die ihre Kindheit in ebendiesem Leuchtturm verbracht hat und aufgrund einer Schreibblockade dorthin zurück fährt. Hier entdeckt sie Elses Tagebuch. Die Geschichte wird im Wechsel im Jahr 1962 und im Jahr 1992 und aus der Sicht verschiedener Personen erzählt, was die Erzählung sehr abwechslungsreich macht. Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt, da insbesondere die Geschichte der geplanten Flucht 1962 sehr spannend war. Man lernt die Lebensverhältnisse der Menschen im Sozialismus kennen, aber auch die Unsicherheit und den Argwohn ihren Mitmenschen gegenüber von denen sie nicht wußten, ob es sich evtl. um Informanten der Stasi handelte. Selbst innerhalb ihrer Familien gibt es einige Geheimnisse. Ein sehr schönes Buch über eine düstere Zeit.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 10.04.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Zwei packende Zeitebenen


    „Das Haus des Leuchtturmwärters“ ist ein spannender Roman von der Schriftstellerin Kathleen Freitag.Sie hat es geschafft besondere Charaktere zu schaffen und uns nach Rostock ins Jahr 1962 zu führen.

    Es gibt zwei Zeitebenen, die sich abwechseln.
    1992 hat die Schriftstellerin Franzi eine Schreibblockade , sie fährt an die Ostsee. In dem Leuchtturm war sie einige Jahre zu Hais, ihr Vater war Leuchtturmwärter.
    Da findet sie ein Tagebuch, das das Else die Tochter eines früheren Leuchtturmwärters 1962 geschrieben hat.

    Else, ihre Freundin Lulu und dessen Freund Otto wollen +über die nasse Grenze fliehen.

    Die Autorin hat diese Geschichte so real mit viel Gefühl geschildert. Ich war total in Elses Geschichte gefangen.
    Der Roman unterhält gut und ist lesenswert.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 18.04.2021

    Als Buch bewertet

    1992 kehrt Franziska (genannt Franzi) an den Ort ihrer Kindheit zurück – zum Anwesen des Leuchtturms von Lüstrow, wo ihr Vater als Leuchtturmwärter tätig war. An diese Zeit ihrer Kindheit erinnert sie sich noch gern zurück und hofft nun hier die Ruhe zu finden, um ihren nächsten Roman zu schreiben. Durch Zufall findet sie in ihrem alten Kinderzimmer unter einer hohlen Bodendiele ein altes Tagesbuch. Ein Tagebuch, das bereits während ihrer Zeit im Wärterhäuschen dort gelegen haben muss und das eine gewisse Else geschrieben hat.
    In diesem Roman verwirbt die Autorin die Erlebnisse von Else, die 1962 mit ihrem Vater, dem Leuchtturmwärter Hannes Schwarz, dort gelebt hat mit der Suche von Franzi hinter das Geheimnis der Tagebucheinträge zu kommen wie auch Auszügen aus dem Tagebuch. Das geschieht alles so fließend, dass man beim Lesen den Wechsel und die dazwischenliegenden dreißig Jahre gar nicht spürt. Ich war einfach nur gefesselt von der Handlung und wollte wissen, ob Else gemeinsam mit ihrer Freundin Luise die Flucht gelungen ist. Luise, die Emotionale, die ihre Gedanken gerne frei aussprach und Else, die Kopfgesteuerte. Ich fand beide unheimlich sympathisch.
    Ja, ich fand die Geschichte sehr spannend und finde sie recht realitätsnah, was die Bespitzelung in der ehemaligen DDR betrifft wie auch die Repressalien, die andersdenkenden drohten, betrifft. 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung sind für so ein kurzweiliges Lesevergnügen voll verdient.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Minijane, 10.04.2021

    Als Buch bewertet

    Der Wunsch nach Freiheit
    Nach der Wende erinnert sich die Autorin Franzi an ihre schönsten Jahre in der Kindheit, die sie als Tochter des Leuchtturmwärters im ostdeutschen Lützow verbracht hat. Um ihre Schreibblockade zu überwinden, möchte sie an diesen Ort zurückkehren und sich neue Inspiration holen. Sie findet das Tagebuch von Else, das 30 Jahre unter Dielenbrettern geschlummert hat und statt an ihren Thriller zu schreiben, taucht sie immer tiefer in das Leben der jungen Frau ein, die unter dem menschenunwürdigen System der DDR so gelitten hat, dass sie ihre Flucht plante.

    Der Roman spielt in 2 Zeitebenen. Zum einen geht es ins Jahr 1992, als Franzi sich für längere Zeit in das Gehöft inklusive Leuchtturm, der inzwischen automatisch betrieben wird, einmietet, zum anderen führt die Geschichte zurück ins Jahr 1962 zu Else und ihrem Vater, sowie ihrer Freundin Lulu und deren Freund Otto.

    Die Stimmung im fiktiven Lützow zu DDR Zeiten ist düster. Den eigentlich idyllischen Leuchtturm und den nahegelegenen Strand verschandelt ein Wachturm. Die Zukunftspläne sind sehr eingeschränkt und man muss Angst haben, jederzeit bespitzelt zu werden. Die Frage, wem kann ich trauen und wem nicht, steht ständig im Raum. Dieses Gefühl der Trostlosigkeit und des Ausgeliefertseins vermittelt Kathleen Freitag dem Leser sehr authentisch,und ich konnte den Wunsch nach Flucht nur allzu gut nachvollziehen.

    Else ist eher ruhig und besonnen im Gegensatz zu ihrer quirligen Freundin Lulu, der schon mal vorschnell eine unbedachte Äußerung herausrutscht, die sie im „Arbeiter und Bauernstaat“ in Teufel‘s Küche bringen könnte. Ihr schmächtiger Freund Otto, Musiker aus Leidenschaft, ist total liebenswert und verliebt in Lulu, die er, was ich niedlich fand, seine Sonne nennt. Gerade in einem Staat wie der DDR ist Ehrlichkeit das Fundament ihrer Freundschaft und das Vertrauen kann nur allzu schnell enttäuscht werden, was die Protagonisten auch im Laufe des Romans erfahren werden. Als Leserin habe ich mit Else, Lulu und Otto gebangt und gehofft, ihre Fluchtvorbereitungen staunend verfolgt und sie für ihren Mut und ihre Entschlossenheit bewundert.

    Im Gegensatz zu der spannenden Fluchtgeschichte bleibt Franzi, die Autorin ein bisschen blass und im Hintergrund und ist wohl eher der Aufhänger, um Else‘s Geschichte voranzutreiben.

    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Der Roman konnte mir als Wessi den beklemmenden Alltag und den daraus resultierenden, lebensgefährlichen Wunsch aus diesem Land zu fliehen glaubhaft darstellen. Es war ein leichter, liebenswerter historischer Roman, spannend und unterhaltsam geschrieben, der mir viele schöne Lesestunden geschenkt hat und den ich gerne weiterempfehle.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabel R. (engi), 27.04.2021

    Als Buch bewertet

    In diesem Roman, der mir durch sein schlichtes aber dennoch bestechendes Cover gleich ins Auge gefallen war, lernen wir die beiden Protagonistinnen Franzi und Else kennen. Oder sollte ich lieber sagen, wir lernen Else durch Franzi kennen? Denn Franzi, eine Autorin mit derzeitiger Schreibblockade, findet durch Zufall in einem Leuchtturm – ihrem ehemaligen Zuhause – das Tagebuch einer der vorherigen Bewohnerinnen, der damals jungen Else, die nach dem frühen und unerwarteten Tod ihrer Mutter den Leuchtturm ihre Heimat nannte.

    Langsam und einfühlsam deckt Franzi mit Hilfe des Tagebuchs die Vergangenheit auf. Else und ihre Freunde Lulu und Otto leiden damals sehr unter dem strengen DDR-Regime, das keinen Raum für die eigene Entwicklung zulässt. So schmieden sie, wie viele vor und nach ihnen, einen abenteuerlichen Plan zur Flucht. Doch auch Franzi trägt Dämonen in sich und sucht fast schon verzweifelt nach einer Erklärung zu der abweisenden Haltung ihres Vaters bezüglich ihres Besuchs im Leuchtturm, dem er selbst vor Jahren den Rücken gekehrt hat.

    Auf spannende Weise legt die Autorin Kathleen Freitag Spuren für ihre Leser, denen ich begeistert gefolgt bin. Selbst ein Kind des Westens und zum Jahr von Elses Flucht gerade erst geboren, waren die Schilderungen über das damalige Leben in der Deutschen Demokratischen Republik natürlich höchst interessant. Dennoch gibt es ein kleines Sternchen Abzug, da mit manches einfach zu naiv und blauäugig von Seiten der drei Freunde schien. Mir ist schleierhaft, wie man sich in der damaligen Zeit und Umgebung Fremden so bedingungslos anvertrauen konnte. Manchmal hätte ich mir noch ein wenig mehr Tiefgang gewünscht aber ich muss sagen, dass ich mit der Aufklärung und dem Schluss mehr als zufrieden bin. Was erst nur aus möglichen Spuren besteht fügt sich am Ende harmonisch in ein Ganzes zusammen. Von mir gibt es wohlverdiente vier von fünf Sternen und ich werde die Autorin weiterhin im Auge behalten.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Svea, 20.04.2021

    Als Buch bewertet

    Im Jahr 1992 findet Franzi im alten Haus des Leuchtturmwärters nahe Rostock das Tagebuch von Else, welches diese 1962 gefüllt hat. Mit ihrer Freundin Lulu und dessen Freund Otto möchten die drei im Jahr 1962 die DDR verlassen. Wird ihnen die Flucht in die ersehnte Freiheit gelingen?

    Bei diesem Roman handelt es sich um eine Reise zurück in die DDR. Die Handlung findet auf zwei Zeitebenen statt: einmal 1962 und dann 1992.
    Die 21jährige Protagonisten Else bildet hierbei die Schnittstelle aller Charaktere.

    Man merkt, dass Kathleen Freitag für dieses Buch recherchiert und sich intensiv mit den Charakteren und deren Eigenschaften beschäftigt hat. Die zwei Zeitebenen ebenso wie die verschiedenen Protagonisten und deren Handlungsmotive lassen definitiv erahnen, sie trist- und trostlos ein Leben in der DDR sein konnte.

    Der Roman fängt vergleichsweise sachte an und steigert sich mit jedem Kapitel. Neue Personen und neue Erkenntnisse lassen neue Rätsel entspringen. Was passierte in der Vergangenheit und wie viel Wahrheit verträgt eine Vater-Tochter-Beziehung? Die Autorin schafft es, dass ich vieles hinterfragt habe, auch die Handlungsweisen der Charaktere.

    Bemerkenswert ist, dass die Handlungen von 1962 auch Auswirkungen auf Franzi im Jahr 1992 haben. Sie erfährt im Laufe der Zeit, dass ihr Vater ein Geheimnis hat. Doch wie wird sie damit umgehen?

    Im Großen und Ganzen kann ich diesen Roman einfach nur empfehlen. Hier und da erschienen mir einige Handlungen unlogisch. Das ist für die Geschichte aber nicht schlimm, denn der Kerninhalt bleibt dadurch absolut unberührt. Die Charaktere wurden mit Sorgfalt gewählt und machen die Geschichte zu dem, was sie ist. Nämlich einfach nur lesenswert!

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  • 5 Sterne

    Elke S., 06.04.2021

    Als eBook bewertet

    »Wenn ich im Westen bin, will ich ...

    »Nun machen Sie schon den Mund auf. Wem gehörte das Boot?«, fragte er mit dräuender Stimme und kam noch ein Stück näher. »Wer hatte die Idee zur Republikflucht? Sie, Ihre Freundin oder der Musiker?«

    Nach der Trennung von ihrem Ehemann Paul hat die Thrillerautorin Franzi eine Schreibblockade und der Abgabetermin für den nächsten Roman drückt bereits. Inspiration verspricht sie sich nun von dem Ort, an den sie schöne Kindheitserlebnisse hat. Deshalb will sie den Sommer direkt an der Ostsee, am Leuchtturm, auf dessen Anwesen sie aufgewachsen ist, verbringen, um dort in Schreibklausur zu gehen. Das Schreibprojekt ist aber schnell aus ihren Gedanken, als sie dort unter einer losen Bodendiele ein altes abgegriffenes Büchlein findet, dessen Inhalt spannender als jeder Thriller ist. Denn „Franzi schlug das Buch auf. Die Seiten waren in einer geschwungenen Handschrift vollgeschrieben. Die großen ausladenden Buchstaben waren recht schräg gestellt, so als würden sie beinahe aus den Seiten herauskippen. Aufgrund der Weichheit und Ordentlichkeit der Schrift vermutete Franzi, dass sie von einem Mädchen oder einer Frau geschrieben worden war.“, einmal angefangen zu lesen, lässt sie die Geschichte nicht mehr los.

    Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal begleitet man die Autorin Franzi im Jahr 1992, findet mit ihr das Tagebuch, liest darin und fängt an die Geschichte der Schreiberin Else, die ebenfalls wie sie in dem kleinen Haus am Fuße des Leuchtturms aufgewachsen ist, zu rekonstruieren. Zudem geht man mit ihr auf eigene Spurensuche, denn warum war ihr Vater nur so wenig begeistert von ihrer Idee sich dort einzumieten und was hat es mit dem zusammengefalteten Blatt Papier, das aus dem Ordner mit Berichten, die er im Jahr vor der Schließung des Leuchtturms verfasst hat, fällt und auf dem nur ein Wort, „Verräter.“, steht, auf sich, denn „irgendetwas sagte ihr, dass sie den Empfänger, dem dieser Vorwurf gegolten hatte, besser kannte, als ihr lieb war.“? Im Jahr 1962 lernt man dann Elsa, Lulu, Otto, deren Träume und Ängste kennen und darf mit ihnen erleben, warum und wie die Idee zur Flucht entsteht, welcher Umsicht es bedarf und welchen psychischen Druck es bedeutet, eine solche vorzubereiten und darf dann mit ihnen fiebern, dass der Weg in die Freiheit gelingen mag.

    Mit ihrem atmosphärisch dichten und absolut fesselnden Schreibstil hatte mich die Autorin von der ersten Seite ab in ihren Fängen. Ich bin wie gebannt an den Seiten geklebt, ob der vielen offenen Fragen, die sie in ihrem perfekt gemischten Plot aus Familie, Freundschaft, Liebe, Vertrauen aber auch Verrat rund um die Flucht, aufwirft. Wie entscheidet sich Otto, wenn die Stasi ihn immer mehr unter Druck setzt, »Ich werde meine Freunde nicht ausspionieren!«, antwortete Otto aufgebracht. »O doch, das werden Sie!«, erwiderte der Offizier mit drohender Stimme. »Oder Sie betreten mit Ihrem Blechinstrument nie wieder eine Bühne …« Können Lulu und Elsa ihm überhaupt noch vertrauen? Ich habe gebannt gehofft, dass die Flucht glücken mag, auch wenn meine Hoffnungen zunehmend schwanden. Ich war auch von Anfang bis Ende völlig emotional mit dabei. So habe ich z.B. mit Elsa gelitten, weil ihr Vater nicht mit ihr über die tote Mutter sprechen will, wollte unbedingt wissen, warum er meint zu verschweigen was damals vorgefallen ist, sei besser für alle. Ich hätte einer Lulu am liebsten den Mund zugehalten, wenn sie den Grenzern auf ein »Es ist unsere Pflicht, Störobjekte in dem uns zugeordneten Abschnitt zu kontrollieren, um die Grenzen unseres sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaates zu schützen«, mit einer so frechen Antwort kommt, »Störobjekte?«, blaffte Lulu zurück. »Die einzigen störenden Objekte an dem Strand hier seid ihr!« aus Angst sie nehmen sie gleich mit oder hatte nicht nur einmal Gänsehaut, weil das Gefühl, beobachtet und überwacht zu werden sich beim Lesen fast auf mich selbst übertrug. Als Leser bekommt man abwechselnd aus allen Perspektiven erzählt, was einen direkt in alle Köpfe in die Gefühlswelt aller blicken lässt, was mir ausgesprochen gut gefallen hat.

    Elsa, die um ihre tote Mutter trauert, eigentlich jemanden zum Reden bräuchte und viel mit sich selbst ausmacht, hatte mein Mitleid sofort und ich habe mit ihr diese Geschichte regelrecht gelebt. Sie ist die nüchterne, die, die alles zuerst gut bedenkt, ganz im Gegensatz zu Lulu, der lebenslustigen, die spontan liebt und mit ihrem „losen Mundwerk“ schon mal Worte vorschnell ausspricht. Die beiden sind ein tolles Team, das sich hier aber unter Beweis stellen muss. Otto, der Lulu sehr liebt, hat ein einnehmendes Wesen, erscheint aber gleichzeitig geheimnisvoll. Die drei Hauptcharaktere sind ebenfalls wie alle anderen Darsteller im Roman äußerst authentisch, lebendig und gelungen gezeichnet.

    Ich bin im Westen aufgewachsen, ohne Verwandtschaft im Osten und war noch ein kleines Kind, als die Mauer fiel, weshalb mich historische Romane, die die DDR-Geschichte beleuchten, die miterleben lassen, von was die Bürger geträumt, unter was sie gelitten haben, besonders interessieren. Dieser ist für mich ein kleines Highlight. Man darf als Leser hier nicht nur fast selbst fühlen, wie es den Protagonisten in ihrer Situation ging, wie sie die Enge, die Angst vor der Stasi empfunden haben, sondern erhält auch zahlreiche Informationen, wie z.B. »Kaum vorstellbar, dass jahrzehntelang Menschen ausgerechnet über die Ostsee den Weg in die Freiheit gesucht haben.« Franzi drehte sich um und sah ihn an. »Zwischen dem Bau der Mauer und deren Fall vor drei Jahren haben ungefähr 5600 DDR-Bürger versucht, über die sogenannte nasse Grenze zu fliehen. Mit Segel- oder Gummibooten, Kanus, selbst gebauten U-Booten oder sogar mit Luftmatratzen oder schwimmend traten sie den Weg in die Freiheit an. Doch nur etwa 900 Menschen haben es geschafft. Mindestens 170 Männer, Frauen und Kinder sind ertrunken.«

    Alles in allem ein von Anfang bis Ende ein atmosphärisch dichter, fesselnder und emotionaler Roman, der mittels einnehmender Darsteller ein Stück DDR-Geschichte miterleben lässt und mit dem Kathleen Freitag sich ihre fünf Sterne mehr als redlich verdient hat. Für mich ein Lesehighlight.

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  • 5 Sterne

    Sylvia B., 28.04.2021

    Als Buch bewertet

    ein altes Tagebuch gibt Aufschluss...
    Das Haus des Leuchtturmwärters von Kathleen Freitag
    zur Geschichte:
    1962: In einem kleinen Haus am Fuße des Leuchtturms ist Else aufgewachsen. Seit dem Tod ihrer Mutter lebt sie hier allein mit ihrem Vater, der für die Wartung des Leuchtfeuers zuständig ist. Doch je älter sie wird, desto kritischer sieht sie das strenge Regime der DDR und beschließt zu fliehen.

    1992: Nach der Wende erinnert sich die Autorin Franzi an ihre wunderschöne Kindheit als Tochter eines Leuchtturmwärters und kehrt zurück an die Ostsee in das Haus am Leuchtturm. Hier hofft sie, Inspiration für ihren neuen Thriller zu finden, doch dann entdeckt sie unter einem losen Dielenbrett ein altes Tagebuch und beginnt zu lesen …
    mein Fazit:
    Das Cover besticht durch seinen Leuchtturm und die Weite der Felder. Titel und Klapptext wecken meine Aufmerksamkeit und so tauche ich ein in zwei Welten und zwei Zeitzonen.
    Der Fund eines alten Tagebuches gibt Auskunft über das Leben in der DDR nach dem Bau der Mauer 1962 und den Fluchtplänen dreier junger Menschen über die zugefrorene Ostsee.
    Wir lernen Else kennen. Sie lebt mit ihrem Vater alleine am Leuchtturm. Gemeinsam mit ihrer Freundin Lulu und dessen Freund Otto schmieden sie Pläne für eine Flucht...
    30 Jahre später kommt Franzi zum schreiben zum Leuchtturm. Auch ihr Vater war einst der Leuchtturmwärter. Das alte Haus weckt Erinnerungen an ihre Kindheit und 14 Jahre war sie nicht mehr an diesem Ort. Ein knarrendes Dielenbrett weckt ihre Aufmerksamkeit... Sie entdeckt ein altes Tagebuch von Else und ihre Geschichte lässt sie nicht mehr los...
    Mir gefiel der Wechsel zwischen den Zeitzonen. Dadurch war die Spannung greifbar. Die Geschichte um die Flucht über die Ostsee berührt mich sehr, bin ich doch selbst in der DDR aufgewachsen.
    Ich danke dem Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, welches mir kostenlos zur Verfügung gestellt wurde.

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  • 4 Sterne

    Jasika, 23.07.2021

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt (übernommen):
    1962: In einem kleinen Haus am Fuße des Leuchtturms ist Else aufgewachsen. Seit dem Tod ihrer Mutter lebt sie hier allein mit ihrem Vater, der für die Wartung des Leuchtfeuers zuständig ist. Doch je älter sie wird, desto kritischer sieht sie das strenge Regime der DDR und beschließt zu fliehen.

    1992: Nach der Wende erinnert sich die Autorin Franzi an ihre wunderschöne Kindheit als Tochter eines Leuchtturmwärters und kehrt zurück an die Ostsee in das Haus am Leuchtturm. Hier hofft sie, Inspiration für ihren neuen Thriller zu finden, doch dann entdeckt sie unter einem losen Dielenbrett ein altes Tagebuch und beginnt zu lesen …

    Meine Meinung:
    Ich lese immer wieder gerne Bücher, die sich mit der jüngeren Geschichte Deutschlands befassen.
    Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und fesselt von Beginn an.

    Franzi ist Schriftstellerin und der Abgabetermin für ihr neues Buch rückt immer näher, aber geschrieben hat sie noch kein Wort. Sie hofft, dass sie im Haus ihrer Kindheit endlich wieder Ideen hat. Bald findet sie dort ein altes Tagesbuch und beginnt zu lesen...

    Else, Lulu und Otto leben 1962 in der DDR und träumen von einem Leben im Westen. Sie schmieden schließlich einen kühnen Plan.

    Elses Mutter hat sich das Leben genommen und ihr Vater schweigt und beantwortet keine Fragen nach dem Warum.

    Der Roman ist berührend und authentisch erzählt und insbesondere durch die verschiedenen Perspektiven packend. Die Gefühle der Protagonisten sind dabei greifbar eingefangen, ihre Sorgen, Wünsche und der immer stärker werdene Wunsch nach Freiheit bis zum Plan zu einer gefährlichen Flucht...

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  • 4 Sterne

    Jürg K., 11.04.2021

    Als Buch bewertet

    Klapptext: 1962: In einem kleinen Haus am Fusse des Leuchtturms ist Else aufgewachsen. Sie lebt alleine mit ihrem Vater hier. Doch je älter sie wird, desto kritischer sieht sie das strenge Regime der DDR und beschliesst zu fliehen. 1992: Nach der Wende erinnert sich die Autorin Franzi an ihre wunderschöne Kindheit als Tochter eines Leuchtturmwärters. Sie kehrt zurück an die Ostsee in das Haus am Leuchtturm. Sie entdeckt unter einem losen Dielenbrett ein altes Tagebuch und beginnt zu lesen.
    Fazit: Die Geschichte beginnt 1962. Else ist da beim Leuchtturm aufgewachsen, Sie hat ein Tagebuch geschrieben und dieses gut versteckt. 1992 geht die Thriller Autorin Franzi nach der Trennung von ihrem Mann zurück. Sie ist ebenfalls da aufgewachsen. Sie findet das Tagebuch und beginnt mit der Rekonstruktion. Die beschriebenen Personen sind sehr identisch beschrieben und was da beschrieben wird, kann an als ein im Westen aufgewachsener sich sehr schwer vorstellen. Ich habe das Buch mit sehr viel Eifer rasch durchgehabt. Es sind da interessante Dinge beschrieben. Ich kann es nur Empfehlen zu lesen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 24.04.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Franziska Schubert hat eine Schreibblockade. Daher kommt sie 1992 zurück nach Lüstrow an der Ostsee, wo sie als Kind mit ihren Eltern im Leuchtturmwärterhaus gelebt hat. Unter einer knarrenden Diele in ihrem ehemaligen Kinderzimmer findet sie ein Tagebuch aus dem Jahr 1962. Es stammt von Else, die mit ihrem Vater ebenfalls in dem Leuchtturmwärterhaus gewohnt hat. Sie berichtet von ihrem Leben, ihrer Freundin Lulu und deren Freund Otto und ihren zunehmenden Zweifeln am DDR-Regime. Eines Tages beschließen die Freunde zu fliehen.
    Die Geschichte hat mich gleich gefangen genommen, zumal der Prolog schon neugierig macht, da eine der Freundinnen von der Stasi befragt wird. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen und lässt sich angenehm lesen.
    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Else lebt mit ihrem Vater zusammen, der immer sehr schweigsam wird, wenn Else etwas über ihre Mutter wissen will. Sie macht sich zunehmend mehr Gedanken darüber, dass das Leben unter dem Regime kein Zuckerschlecken ist. Die Versorgung ist schwierig, das Misstrauen überall spürbar und am Stand gibt es Grenzer und Beobachtungstürme, damit niemand aus dem sozialistischen Staat fliehen kann. Auch die lebenslustige Lulu mit ihrem losen Mundwerk fühlt sich eingeschränkt und der Musiker Otto liebt es, Jazz zu spielen, doch die wird als Affenmusik betrachtet. Die drei wollen gemeinsam fliehen. Franzi kann in Lüstrow ihre Schreibblockade nicht überwinden, immer mehr nimmt sie das Tagebuch gefangen und sie ist neugierig, was hinter dieser Geschichte steckt. Außerdem steht etwas zwischen ihrem Vater und ihr, was ihr keine Ruhe lässt.
    Obwohl der Prolog schon Schlimmes befürchten ließ, wollte ich doch wissen, was 1962 geschehen ist und ob jemand von den Dreien die Flucht geschafft hat.
    Es muss schrecklich sein, unter ständiger Beobachtung zu stehen, immer vorsichtig zu sein bei allem was man sagt und tut und immer misstrauisch zu sein. Eine sehr bedrückende Vorstellung.
    Es ist eine Geschichte, die genau so hätte passieren können. Mir hat dieser emotionale und tiefgründige Roman gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helgas Bücherparadies, 17.04.2021

    Als Buch bewertet

    1962: Else wohnt mit ihrem Vater in der Nähe des Leuchtturms und ihr wird immer bewusster, dass sie es leid ist, in diesem strengen Regime der DDR zu leben.
    Sie und Lulu sind dicke Freundinnen und fühlen sich nach dem Mauerbau nicht mehr wohl. Gemeinsam mit Lulus Freund schmieden sie einen Plan, um zu fliehen.
    Ob es ihnen gelingt, erfahrt ihr in diesem Buch.
    1992: Die Autorin Franzi bezieht das Haus ihrer Kindheit in Lüstrow, um einen Thriller zu schreiben. Eine lockere Diele fällt ihr auf und sie findet ein Tagebuch, dass 1962 verfasst wurde. Sie vertieft sich so in die Seiten und möchte anschließend herausfinden, wo die Besitzerin heute wohnt. Wird ihr es gelingen?

    Dies ist mein erstes Buch von Kathleen Freitag und ich muss sagen, dass es mich von der ersten Zeile an begeistert hat. Sehr gelungen ist der Roman, der in zwei Zeitebenen spielt. Die bildgewaltige Darstellung und der stimmungsvolle Schreibstil haben mich fasziniert und unter Spannung gehalten.

    Die Geschichte um Else, Lulu und Otto dreht sich darum, dass sie der DDR den Rücken kehren wollen. Nachdem Else das Abitur verweigert wird und ihre Freundin Lulu vom freien Leben und Reisen träumt, sowie Otto lieber die verpönte und verbotene Jazz Musik spielen möchte, planen sie ihre Flucht. Sehr eindrucksvoll wird hier die Vorbereitung dazu geschildert.
    Diese ist dann wirklich spektakulär. Ich war gefesselt und schon alleine bei dem Gedanken überlief mich eine Gänsehaut. Von dieser Art des Entkommens habe ich noch nie gehört.
    Auch stehen die Drei ständig unter Beobachtung. Wem kann man in dieser Zeit trauen? Ich kenne die DDR nicht und kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, wie es damals war.

    Sehr gekonnt lässt die Autorin am Ende die Fäden zusammen laufen. Menschliches Leid kommt hier zur Sprache. Auch Verrat und Heimlichkeiten spielen eine Rolle.

    Fazit: ein tiefgründiger und emotionaler Roman mit bildgewaltiger Darstellung und ausgereiften Charakteren, lassen einen kaum zu Atem kommen. Dabei wird er einfühlsam und fesselnd erzählt. Ich freue mich wieder eine sehr interessante Autorin kennen gelernt zu haben und bin auf weitere Bücher gespannt.

    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne

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