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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Azyria Sun, 27.02.2022

    Als eBook bewertet

    Eindrucksvoll und unvorhersehbar

    Worum geht’s?
    Krakau 1939: Marie wächst nur mit ihrem Vater auf. Sie kennt ihre Mutter nicht und ihr Vater weigert sich, über sie zu sprechen. Auf der Suche nach ihr begegnet sie ihrem Jugendfreund Ben wieder und die beiden verlieben sich. Obwohl der 2. Weltkrieg kurz vor dem Ausbruch steht und der jüdische Teil der Bevölkerung es immer schwerer hat, konvertiert Marie zum jüdischen Glauben, für ihre große Liebe Ben.

    Meine Meinung:
    „Das verschlossene Zimmer“ (Lübbe, Februar 2022) von Rachel Givney ist ein Roman, der genauso überraschend wie eindrucksvoll ist. Das Buch hat mich komplett in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil der Autorin hat mich in das Jahr 1939 hineinversetzt. Die Menschen, die Ortschaften, die einzelnen Viertel in Krakau – ich konnte alles direkt vor mir sehen. Dann immer wieder die Rückblicke in die Zeit, als Marie noch ein Baby war; es war einfach nur unglaublich.

    Auch die Protagonisten selbst waren wie vom Leben selbst geschrieben. Man denkt zunächst: Ach ja, wieder ein historischer Roman bei dem eine Frau ihre Mutter sucht, aber dann ist alles ganz anders. Marie wuchs mir direkt ins Herz, ihr Vater Dominik, der alles für sie getan hat ebenso. Und Ben, Maries große Liebe, auch er ist wundervoll. Ebenso ihr guter Freund Lolek. Und gemeinsam mit diesen Figuren dürfen wir Marie auf der Suche nach ihrer Mutter begleiten. Erleben, wie schwierig es die Frauen in den 1930er Jahren hatten. Ihr Stand in der Gesellschaft und mit welchen Ansichten sie zu kämpfen hatten. Dann die Entwicklung von Medikamenten, das Gesundheitswesen der 1930er Jahre. Wir haben einen kurzen Einblick in den 1. Weltkrieg bekommen und in die Anfänge der Zeit mit Hitler und das alles aus polnischer Sicht. Und alles war so real, als wäre man wirklich dabei! Die jüdische Hochzeit, ich konnte den bunten Trubel direkt vor mir sehen. Zusammen mit Marie gingen meine Gefühle auf und ab und ich habe mit ihr gebangt und gehofft, mit ihr geweint und mich mit ihr gefreut.

    Das Buch war wirklich sehr emotional und die Wendungen zum Schluss – absolut außergewöhnlich, damit hätte ich nie gerechnet! Rachel Givney zeigt, was Mutterliebe alles bewegen kann und schafft eine atemberaubende historische Kulisse mit wundervollen Charakteren in einer Zeit des Wandels, der Entbehrungen und der Hoffnung. Ich habe das Buch verschlungen und hätte Marie und Ben gerne weiter begleitet und erfahren, wie es auch mit Helena weitergeht. Vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung – das würde ich mir sehr wünschen!

    Fazit:
    Mit „Das verschlossene Zimmer“ schafft Rachel Givney eine atemberaubende historische Kulisse im Krakau der 1939er Jahre. Alle Zeichen stehen auf Krieg und wir erleben den Beginn des Rassenhasses aus der polnischen Sicht. Daneben dürfen wir Marie begleiten, die auf der Suche nach ihrer Mutter ist, bekommen mit, wie schwierig es Frauen in dieser Zeit haben, sei es im Beruf oder im Studium, und um alles baut die Autorin so geschickt und spannend die Geschichte einer Mutterliebe, wie sie emotionaler und unerwarteter nicht sein könnte.

    5 Sterne für diese wirklich außergewöhnliche Geschichte von der ich hoffe, dass es eine Fortsetzung geben wird!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    de.Susi, 01.03.2022

    Als eBook bewertet

    Die 17jährige Marie wächst sehr sorglos und behütet in Krakau auf. Ihr Vater Dominik, ein angesehener Arzt, umsorgt sie sehr, pendelt dafür sogar zwischen Patienten und Heim hin und her, um für sie frisch zu kochen. Über ihre Mutter hingegen weiß sie kaum etwas und ihr Vater hüllt sich diesbezüglich in eisernes Schweigen.
    Ohne eine richtige Aufgabe gibt sie sich ihren Träumen von einem Medizinstudium hin. Auch der Drang mehr über ihre Mutter zu erfahren wird immer stärker. Dann begegnet sie ihrer Jugendliebe Ben, einem Juden, den sie heiraten möchte. Dafür konvertiert sie sogar zum Judentum.
    Mit dem Überfall auf Polen ändert sich die Situation jedoch merklich und Dominik versucht alles um sie vor Gefahren zu beschützen. Marie jedoch fühlt sich bevormundet und geht nun erst recht ihren eigenen Weg...
    Bereits das Cover lässt erahnen, welcher Thematik sich dieses Buch widmet und die Zusammenfassung verspricht eine interessante Geschichte aus den Kriegsjahren.
    "Das verschlossene Zimmer" ist sehr spannend geschrieben und flüssig zu lesen.
    Auf zwei Zeitebenen, der Maries 1939 und der ihrer Mutter Helena nähert sich die Autorin der Auflösung. Viele Andeutungen lassen den Leser rätseln und eigene Vermutungen anstellen.
    Ich habe Beurteilungen zu diesem Buch erst nach dem Leseende gelesen und muss gestehen, dass ich die überwiegend negativen Rezensionen nicht teilen kann. Auch wenn beim Lesen einiges nicht so richtig zusammen zu passen scheint, gibt es für mich ein plausibles und stimmiges Ende. Nach den vielen offenen Fragen zur Handlung, bei denen meine Meinung zwischen Gefallen und Ratlosigkeit schwankte, hat mich das Ende sehr positiv überrascht! Mit einmal ergab alles einen Sinn - einfach Klasse. Damit erscheint mir das Ganze in einem viel positiveren Licht.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 13.02.2022

    Als eBook bewertet

    Krakau im Frühjahr 1939, Krieg liegt in der Luft. Für die siebzehnjährige Marie, die sehr behütet von ihrem Vater aufgewachsen ist, sind andere Dinge wichtig.
    Sie möchte Medizin studieren, obwohl Frauen zum Studium nicht zugelassen werden und das aller wichtigste: Wer ist ihre Mutter? Die verschwand als Marie ein kleines Kind war. Ihr Vater hütet das Geheimnis und spricht nicht von ihr, niemals. Er ist ein perfekter Vater und Arzt. Für seine Tochter und seine Patienten geht er an seine Grenzen und darüber hinaus.
    Der Titel des Buchs hat zweierlei Bedeutung, einmal das Zimmer des Vaters das er immer verschlossen hält und in das Marie einbricht um mehr über ihre Mutter heraus zu finden. Zum anderen ist es ein geistiger Raum in dem der Vater seine Geheimnisse, Gefühle und Gedanken einsperrt damit sie niemand erfährt.
    Die Atmosphäre in der Stadt ist zwischen den Zeilen spürbar, Angst, Glaube, Arroganz, Antisemitismus, Freundschaft, Liebe, Neugier, Neid es ist alles da.
    Die Figuren sind da weniger vielschichtig, Marie ist noch sehr naiv etwas egoistisch, der Vater sehr still aber ein durch und durch guter Mensch. Ben der Sandkastenfreund und heimliche Liebe von Marie, ein zurückhaltender kluger junger Mann. Dazu ein paar andere die an sich keine große Rolle spielen, aber notwendige Erklärungen zum Geschehen liefern.
    Das Ende ist so ungeheuerlich, es ist einfach unvorstellbar. Dadurch bekommt jede Nuance der Geschichte einen Sinn.
    Erscheint das Buch beim Lesen etwas einfach und nur ein weiteres über diese Zeit, macht der Schluss es zu etwas sehr Besonderem, im Rückblick ist es ein gelungenes Buch. Denn was nicht sein darf, ist auch nicht.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rinoa, 23.05.2022

    Als eBook bewertet

    Krakau, Anfang 1939: Die siebzehnjährige Marie hat es satt, dass ihr Vater Dominik Karski sich weigert, Fragen über ihre Mutter zu beantworten. Warum verschwand diese als Marie noch ein Kleinkind war? Hat ihr Vater vielleicht sogar etwas damit zu tun? Marie ist fest entschlossen, endlich Antworten zu bekommen. Also bricht sie in das stets verschlossene Zimmer ihres Vaters ein…

    Das Buch beginnt damit, dass Marie versucht, in das Zimmer ihres Vaters einzubrechen um etwas über ihre Mutter herauszufinden. Schon da war ich fasziniert von ihrer Beharrlichkeit und ihrem Willen. Danach lernt man Dominik Karski kennen, Maries Vater, einen renommierten und sehr fortschrittlichen Arzt. Und unweigerlich stellt sich natürlich die Frage, warum er seiner Tochter solche wichtigen Informationen vorenthält.

    Das erzeugt von vornherein eine gewisse Dramatik, aber das war nicht der einzige Grund, warum ich das Buch, einmal angefangen, kaum noch aus der Hand legen wollte. Die Autorin schafft es, dass ich direkt in der Geschichte drin war und obwohl erst einmal gar nicht so viel passiert, fand ich es richtig spannend, das Leben von Marie und auch ihrem Vater mitzuverfolgen.

    Zwischendurch gibt es dann noch Rückblenden in die Vergangenheit, als Maries Eltern sich kennenlernten. So erfährt der Leser Stück für Stück, was damals geschehen ist, während Marie in der Gegenwart weiter nach Antworten sucht und langsam aber sicher der Krieg nach Polen kommt.

    Das Thema Krieg ist zwar immer wieder präsent, im Vordergrund steht aber die Geschichte von Marie und damit auch die Geschichte ihrer Eltern, eingebettet in die historischen Ereignisse.
    Es gab auch immer wieder wirklich tolle und berührende Szenen, die ich teilweise mehrmals gelesen habe, weil sie so schön waren. Überhaupt kann ich mir gut vorstellen „Das verschlossene Zimmer“ irgendwann noch einmal zu lesen, was bei mir tatsächlich nicht so oft vorkommt.

    Das Ende hat mich dann wirklich überrascht und noch einmal sehr berührt – sogar ein paar Tränen sind geflossen. Für mich ist „Das verschlossene Zimmer“ auf jeden Fall ein Jahreshighlight!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin, 12.03.2022

    Als eBook bewertet

    Wunderbare Geschichte

    Die Haupthandlung spielt in Krakau im Jahre 1939. Marie ist gerade eine junge Frau geworden und lebt mit ihrem Vater, Dr. Dominik Karski, allein zusammen. Ihr Vater ist sehr führsorglich, allerdings auch ein eigenartiger Kauz. Marie kennt ihr Mutter nicht und auch ihr Vater wird ihr dabei keine Hilfe sein – er schweigt. Marie beginnt selbst Nachforschungen anzustellen – wird sie Dominiks Geheimnis lüften?

    Teilweise wirkten die Charaktere schon sehr nach Wundermenschen, sowohl Dominik, als auch Marie und Helena. Es ist schön zu sehen, wie sehr Dominik seine Tochter schützen möchte. Sie ist sein ein und alles. Marie ist eine sehr kluge junge Frau – es wäre wirklich schade, wenn sie nur als Ehefrau und Mutter verkommen würde. Allerdings merkt man ihr an ihrem teilweisen naiven und kindlichen Verhalten doch noch ihre sehr junges Alter an. Auch gab es stellenweise inhaltliche Schwächen, da manche Handlungen merkwürdig, unpassend oder auch unzusammenhängend waren, dennoch störte mich das am Ende überhaupt gar nicht. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er war angenehm und flüssig zu lesen. Die Kapitel waren spannend und ich wollte immer wissen, wie es weitergeht. Dass der Leser irgendwann auch Helena kenne lernt, hat mir sehr gut gefallen und die Rückblenden in die Vergangenheit waren sehr interessant.
    Das Cover hat mir sofort angesprochen, es sah schon so geheimnisvoll aus: eine Frau verbirgt einen Schlüssel hinter ihrem Rücken. Als ich dann den Klappentext gelesen habe, wollte ich unbedingt wissen, um was für ein Familiengeheimnis es geht.

    Ich habe das Lesen dieses Romans ehr genossen. Ich habe die Gehsichte nur so aufgesaugt und das ende hat mich total überrascht. Ich kann für diesen Roman eine klare Leseempfehlung aussprechen und vergebe sehr gerne volle fünf von fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Shilo, 27.02.2022

    Als eBook bewertet

    Es ist das Jahr 1939. Die 17jährige Marie lebt mit ihrem Vater, einem bekannten und beliebten Chirurgen, in Krakau. Ihre Erinnerungen an ihre verschollene Mutter sind verschwommen, verließ diese sie doch, als sie noch ein kleines Mädchen war. Doch Marie möchte dem Geheimnis um ihre Mutter auf die Spur kommen. Heimlich öffnet sie das stets verschlossene Schlafzimmer ihres Vaters, um Spuren zu deren Verschwinden zu finden.
    Doch auch andere Themen werden in dieser Geschichte behandelt. So geht es auch um Antisemitismus und Diskriminierung bei der Aufnahme von weiblichen Studenten. Und der Einmarsch der Deutschen in Polen steht kurz bevor.
    Die Handlung ist facettenreich und spannend. Der Spannungsbogen zieht sich durch das gesamte Buch, bis es zu einem überraschenden, unerwarteten und überaus gelungenen Schluss kommt. Sehr gut hat die Autorin die relevanten Charaktere dargestellt, wobei ich allerdings einige Handlungsweisen von Marie nicht nachvollziehen konnte.
    Der Schreibstil führt flüssig durch diese Lektüre und die Seiten flogen nur so dahin.
    Mein Fazit:
    Diese in sich abgeschlossene Geschichte habe ich mit großem Interesse gelesen und ich kann sie unbedingt weiter empfehlen. 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Herbstrose, 23.03.2022

    Als eBook bewertet

    Der Mensch sieht nur, was er auch sehen will
    Krakau im Frühjahr 1939: Obwohl der nahende Einmarsch der Deutschen in Polen bereits zu spüren ist, geht das Leben seinen gewohnten Gang. Die 17jährige Marie Karski, die bei ihrem Vater Dominik aufgewachsen ist, will endlich mehr über ihre Mutter erfahren, die vor 15 Jahren spurlos verschwunden ist. Ihr Vater, ein angesehener Arzt, liebt seine Tochter und opfert sich für sie auf, über ihre Mutter jedoch verweigert er jede Auskunft, selbst ihren Namen verschweigt er. Stattdessen drängt er Marie auf eine baldige Heirat, da er sie in diesen unruhigen Zeiten versorgt sehen will. Doch Marie in ihrer Naivität hat andere Pläne. Sie möchte Ärztin werden und als Ehemann kommt für sie nur einer infrage, ihr Jugendfreund Ben Rosen. Ben jedoch ist Jude und Marie Katholikin. Bald bekommt sie in ihrem Umfeld die Frauenfeindlichkeit bei der Berufswahl zu spüren – und auch der Hass auf Juden nimmt stetig zu …
    Rachel Givney ist Schriftstellerin und Drehbuchautorin und hat schon an vielen beliebten australischen TV-Serien mitgewirkt, u. a. bei McLeods Töchter. Nach längeren Aufenthalten in den USA, Großbritannien und Deutschland lebt die gebürtige Australierin heute wieder in Sydney. Für Recherchen für „Das verschlossene Zimmer“ reiste sie mehrfach nach Polen.
    Bereits der Anfang der Geschichte, als Marie ins Zimmer ihres Vaters einbricht und dabei eine seltsame Entdeckung macht, ist sehr spannend. Bald wird auch das Verhältnis der beiden zueinander klar – der Vater, der seiner Tochter sämtliche Arbeiten und Entscheidungen abnimmt und Marie, die zunächst heimlich gegen ihre Unselbständigkeit aufbegehrt. Das sollte sich bald ändern, als die junge Frau ihre eigenen, manchmal unverständlichen, Entscheidungen trifft. Durch Erinnerungen der Protagonisten erhalten wir Einblicke in deren Vergangenheit und können so ihre Verhaltensweisen besser verstehen. Sehr emotionale Szenen wechseln sich ab mit alltäglichen Begebenheiten und einige leichtsinnige, unüberlegte Handlungen lassen dem Leser den Atem stocken. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd, nicht übermäßig anspruchsvoll, aber dennoch ansprechend. Der Schluss ist wirklich überraschend, alles ist jetzt schlüssig und klar ist auch, warum sich Dominik nur so und nicht anders verhalten kann. Gerne hätte ich noch erfahren, ob und wie die Beteiligten die Kriegsjahre überstanden haben. Ist da vielleicht eine Fortsetzung geplant?
    Fazit: Eine sehr emotionale und spannende Familiengeschichte, ein Buch, das ich trotz einiger Ungereimtheiten und Merkwürdigkeiten gerne weiter empfehle.

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  • 4 Sterne

    Magnolia, 25.02.2022

    Als eBook bewertet

    Marie lebt wohlbehütet und umsorgt von ihrem Vater, einem angesehenen Arzt, in Krakau. Die beiden waren schon immer zu zweit, von ihrer Mutter weiß Marie nichts und ihr Vater weigert sich, auch nur das Geringste von ihr zu erzählen. Ein großes Geheimnis umgibt ihn und seine Vergangenheit, zudem ist in ihrem Zuhause das Zimmer des Vaters immer verschlossen. Marie hat sämtliche Freiheiten, aber dieser Raum ist für sie tabu.

    Wir schreiben das Jahr 1939 und der Krieg rückt näher, mit ihm die Judenverfolgung, einhergehend mit dem Gedankengut der Nationalsozialisten.

    „Das verschlossene Zimmer“ spielt in Polen, für ihre Recherche ist die Australierin Rachel Givney hierhin gereist, hat polnisch gelernt, sie hat sich vielen Geschichten um den Holocoust angenähert. Das Buch thematisiert die Stellung der Frauen in der patriarchalen Gesellschaft, Antisemitismus ist zunehmend spürbar.

    Marie ist blitzgescheit, aber ihr großer Wunsch, Ärztin zu werden, wird ihr verwehrt mit der Begründung, sie wäre nur eine Frau und unfähig, einen Männerberuf auszuüben. Mit ihren siebzehn Jahren ist sie eine willensstarke junge Frau und kann so gar nicht verstehen, warum ihr geliebter Vater so ein großes Geheimnis um ihre Mutter macht. Nicht einmal ihren Namen will er ihr verraten. Sie aber bleibt hartnäckig, ihre Suche zieht sich durchs Buch. Erst ziemlich zum Schluss wird klar, warum ihr Vater die ganzen Jahre über so beharrlich schwieg.

    In unruhigen Zeiten beginnt der Roman und endet am 1. September 1939, dem Beginn des Zweiten Weltkrieges. Die Autorin schreibt und beschreibt klar und klug das Leben kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, der spürbar näher kommt, die Intoleranz den Juden gegenüber überschattet zunehmend ihr friedliches Zusammenleben. Die Charaktere sind gut nachvollziehbar beschrieben, die nie endende Liebe zu einem Kind bedeutet auch, loszulassen.

    „Das verschlossene Zimmer“ ist eine sehr lesenswerte Familiengeschichte in unruhigen Zeiten, lediglich den bittersüßen Schluss finde ich ein wenig zu konstruiert.

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  • 3 Sterne

    hapedah, 22.03.2022

    Als eBook bewertet

    Krakau 1939 - während ihre Mitmenschen bereits in Furcht vor den Anzeichen des bevorstehenden Krieges leben, kreisen die Gedanken der siebzehnjährigen Marie um ihre Mutter, die die Familie vor vielen Jahren verlassen hat. Da ihr Vater jedes Gespräch in dieser Richtung ablehnt, beschließt Marie, sich Zutritt zu seinem immer verschlossenen Schlafzimmer zu verschaffen und dort nach Spuren der Frau zu suchen, an die sie sich kaum erinnert. Was sie findet, hilft ihr zunächst nicht weiter, doch Marie ist fest entschlossen, den Aufenthaltsort ihrer Mutter in Erfahrung zu bringen.

    "Das verschlossene Zimmer" von Rachel Givney ist eine Geschichte, die sich durchaus spannend lesen lässt, meiner Meinung nach hat die Autorin das Potential aber leider nicht wirklich umfassend ausgeschöpft. Obwohl Maries Suche nach ihrer Mutter den roten Faden darstellt, der sich bis zum Ende durch die Handlung zieht, habe ich das Leseerlebnis als etwas "zerstückelt" empfunden, so als ob die Autorin zu viele Themen in einem einzigen Roman unterbringen wollte. Zum Beispiel wird kurz nach Beginn sehr eindrücklich geschildert, wie Maries Vater einen jungen Patienten mit Hilfe einer selbst entwickelten Medizin rettet, später wird seine medizinische Tätigkeit nur noch oberflächlich gestreift.

    Auf mich wirkte das Buch, als ob die Autorin viele Episoden aufgereiht hat wie Perlen auf einer Kette. Jede dieser Szenen vermochte es durchaus, mich zu fesseln und sie führen (teilweise in zwei Zeitebenen) chronologisch in die richtige Richtung - dennoch fühlten sie sich für mich nicht zusammenhängend an, eher wie eine Sammlung von Kurzgeschichten mit immer gleich bleibenden Figuren.

    Weder Marie noch ihrem Vater Dominik konnte ich beim Lesen wirklich nahe kommen, in dem kurzen Zeitraum, in dem ich die Protagonisten begleitet habe, wirkte auch ihr Umgang miteinander recht oberflächlich - obwohl doch von einer sehr liebevollen Beziehung geschrieben wurde. Dass Marie trotz ihrer mehrmals erwähnten überdurchschnittlichen Intelligenz stellenweise recht naiv wirkte, würde ich mit ihrer behüteten Jugend und der altersentsprechenden Unerfahrenheit entschuldigen - dass sie sich trotz vieler Warnungen und Beobachtungen überhaupt nicht bewusst ist, in welche Gefahr sie sich mir der Konvertierung zum Judentum bringt, finde ich dennoch unglaubwürdig. Insgesamt habe ich mich zwar nicht schlecht unterhalten gefühlt, aber meine Begeisterung hält sich eher in Grenzen. Trotz vieler guter Ansätze fühlt sich die Geschichte für mich nicht wirklich rund an.

    Fazit: Meiner Meinung nach hat das Buch leider nicht gehalten, was der Klappentext und die spannende Leseprobe versprochen haben. Ich habe die Geschichte zwar durchaus als spannend empfunden, aber trotz des durchgängigen roten Fadens wirkte sie auf mich eher wie eine willkürlich Aufreihung verschiedener Episoden.

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  • 2 Sterne

    Gavroche, 01.03.2022

    Als eBook bewertet

    Bei diesem Roman konnte mich die Leseprobe sofort begeistern und ich war neugierig, wie es wohl weitergehen wird mit dem verschlossenen Zimmer und den Fund, den Marie dort macht. Doch leider nahm meine Begeisterung im Laufe der weiteren Lektüre immer mehr ab. Gegen Ende wurde es wieder etwas besser, aber nicht so sehr. Marie wächst bei ihrem Vater Dominik auf, der als Arzt in einem Krakauer Krankenhaus arbeitet. Die Mutter ist nicht existent, der Vater weicht auf Nachfragen immer wieder aus, doch Marie möchte endlich mehr über sie erfahren; noch nicht einmal den Namen ihrer Mutter kennt sie. Nach der Schule möchte sie gerne Medizin studieren, wie ihr Vater, doch das ist im Krakau des Jahres 1939 gar nicht so einfach. Dominik hingegen möchte seine Tochter gut verheiratet wissen. Erzählt wird der Roman aus den Perspektiven von Dominik und Marie; später gibt es noch Rückblenden. Der Roman hat durchaus gute Ansätze, allerdings werden hier so einige Personen eingeführt, Spannung wird aufgebaut, die dann jedoch im Nichts verpufft. Krakau im Jahr 1939, die sich zuspitzende politische Situation, der drohende Krieg - all das wird viel zu sehr an den Rand gedrängt bzw. gar nicht erst thematisiert. Wer einen gut recherchierten historischen Roman erwartet, der wird enttäuscht werden. Wer jedoch eher leichtere Lektüre bevorzugt mit nicht so komplizierten Beziehungsgefügen, wird sicherlich mehr Freude an diesem Roman haben.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 16.03.2022

    Als eBook bewertet

    Das verschlossene Zimmer, historischer Roman von Rachel Givney, EBook erschienen im Lübbe-Verlag.
    Die Menschen sehen nur, was sie sehen wollen.
    Krakau 1939, ein Krieg droht. Immer schon sehnte sich Marie nach ihrer Mutter, an die sie sich nur undeutlich erinnern kann. Sie ist von ihrem Vater aufgezogen worden. Eines Tages bricht sie in das verschlossene Zimmer ihres Vaters ein und immer mehr verschärft sich der Wunsch, zu erfahren was mit ihrer Mutter geschehen ist. Ihr Vater, Dominik Karski, ist ein hervorragender Arzt und kümmert sich aufopferungsvoll um Marie. Doch als sie erwachsen wird, sehnt sie sich immer mehr nach ihrer Mutter. Bald wird Marie klar, dass ein großes Geheimnis ihre Familie betrifft.
    Das Buch ist in 19 Kapitel gegliedert. Jedes Kapitel trägt eine das Kapitel zusammenfassende Überschrift. Ort und Datum sind angegeben, das ist sehr hilfreich, denn die Erzählung umfasst zwei Zeitebenen, die schwierige Zeit nach dem ersten großen Krieg und die Zeit die die Geschehnisse 1939 in Krakau beschreibt. Der Erzählstil hat mir gut gefallen, die Sprache war flüssig und angenehm, durch die bildhafte Erzählweise hatte ich das Setting immer perfekt vor Augen. Die ausführlichen medizinischen und chemischen Erklärungen sind interessant und zeugen für eine umfassende Recherche.
    Durch das aufregende Geschehen, gleich zu Beginn des Buches, hat sich bei mir unmittelbar Lesefluss eingestellt. Viele Szenen sind so spannend erzählt, dass ich das Buch nur ungern aus der Hand legen wollte. Leider hat sich mir schon viel zu früh das Geheimnis um Maries Mutter erschlossen, sodass die Auflösung am Ende für mich nicht überraschend war. Viel mehr hat mich das Schicksal der Frauen in der Zeit nach dem ersten großen Krieg und das der Juden in Krakau so sehr betroffen gemacht. Die Figuren sind wirklich gut beschrieben und die Autorin lässt ihre Leser ganz tief in die Seele der Akteure blicken, trotzdem war mir Marie nicht sympathisch, manchmal dachte ich wie naiv sie agiert und handelt( z.B. ihr Alleingang in Lemberg). Dabei kam im Buch gut rüber wie klug sie eigentlich ist. Intelligenz kann keine Lebensklugheit ersetzen. Wie Domek das Geheimnis in all den Jahren vor seiner Tochter verbergen konnte, das zweifle ich stark an. Trotzdem war Dominik Karski für mich die beste Figur im Buch. Sein Schicksal, auch das was im Buch nicht mehr beschrieben wird hat mich sehr stark betroffen gemacht. Ben Rosen, Maries Geliebter ist eigentlich nur blass geblieben, diese Figur hätte sicher auch mehr zu bieten gehabt.
    Einige Stellen im Buch haben mich zweifeln lassen, ob Marie bei der Aufnahmeprüfung zum Studium, die ihr gestellten Aufgaben ohne Chemieunterricht so gut beantworten konnte, das glaube ich schlichtweg einfach nicht. Aus eigener Erfahrung, als Sportschützin weiß ich auch, dass Schießen diszipliniertes und fleißiges Training voraussetzt, das kann man nicht aus einem Buch, das man einmal gelesen hat lernen. An solchen Stellen im Buch habe ich schon sehr mit der Autorin gehadert. Die Fäden die ins Leere laufen z.B. die Geschichte von Daniel Blumberg lassen mich unbefriedigt zurück. Auch das Ende ist mir viel zu offen, schade.
    Am meisten haben mich jedoch die Parallelen zum aktuellen Krieg im beinahe selben Gebiet traurig gemacht. Ich habe Probleme dieses Buch zu bewerten, und entscheide mich für 3 von 5 möglichen Sternen.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    CanYouSeeMe, 11.03.2022

    Als eBook bewertet

    Nachdem das Cover einen sehr geheimnissvollen Eindruck gemacht hat (wenngleich es nicht recht zum tatsächlichen Inhalt des Buches passt) und mir sowohl Klappentext als auch die Leseprobe sehr gut gefallen haben, war ich sehr gespannt auf den Inhalt des Buches. Das Setting in Krakau im Jahr 1939 ist düster und hochpolitisch. Dieser Aspekt wird immer mal am Rande aufgegriffen, wird jedoch nur in gerigem Ausmaß thematisiert. Da hätte ich mir mehr Bezug gewünscht, da insbesondere die Zuspitzungen einen durchaus nennswerten Einfluss auf die Story haben.
    Die Handlung wird vorwiegend aus Maries Perspektive geschildert. Im Verlauf geben einige Kapitel eine zeitliche Rückblende aus der Perspektive von Maries Mutter.
    Marie ist eine interessante Protagonistin. Zum einen wird sie als sehr intelligente junge frau dargestellt, die hohe Ambitionen hat. Andererseits geht sie an viele Dinge enorm naiv und undurchdacht heran. Einige Entscheidungen von ihr habe ich überhaupt nicht nachvollziehen können. Leider habe ich es nicht geschafft eine emotionale Bindung zu ihr aufzubauen. Obwohl die Story aus ihrer Perspektive geschildert wurde, schien mir ihr Charakter als sehr oberflächlich und wenig facettenreich dargestellt.
    Auch die Beziehung zu Vater Dominik war wenig facettenreich, das war für mich beinah das enttäuschenste an dem gesamten Buch. Ich fand den Umgang der beiden miteinander sehr unglaubwürdig.
    Die Liebesgeschichte zwischen Ben und Marie ist nett - für die Aufdeckung des Familiengeheimnisses (also dem angekündigten Kernstück des Inhaltes) absolut irrelevant und nimmt dabei aber einen großen Anteil des Buches ein.
    Insgesamt habe ich das Buch eher als Unterhaltungslektüre gelesen, der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Inhaltlich habe ich jedoch mehr Tiefe, Authentizität und Spannung erwartet.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 05.03.2022

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    Im Frühjahr 1939 stehen alle Zeichen auf Krieg, das ist auch in Krakau so. Aber Marie beschäftigen trotzdem ganz andere Fragen. Wer ihre Mutter war und warum ist sie damals verschwunden? Ihr Vater will nicht über die Mutter reden und so beschließt sie einen Schritt zu gehen, der eigentlich unverzeihlich ist. Sie bricht in das Zimmer ihrer Vaters ein.
    Meine Meinung:
    So richtig mitgenommen hat mich die Geschichte nicht. Irgendwie gatte ich vielleicht auch eine etwas andere Geschichte erwartet. Ich hatte sicherlich mehr Details über die damalige Zeit erwartet, das war mir einfach zu wenig. Die beiden Liebesgeschichten waren nicht uninteressant aber auch nicht mitreißend. Die Protagonisten blieben für mich auch relativ blass. Der Schreibstil war ganz okay, das Buch liest sich relativ gut dadurch. Mein Buch war es nicht, wird aber sicher Liebhaber finden.
    Fazit:
    Hat mich nicht komplett mitgenommen

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