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  • 3 Sterne

    Nanni, 03.09.2021

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Rahel ist 49, Peter ist schon Anfang 50, sie Psychologin, er Universitätsdozent. Nach dreißig gemeinsamen Jahren und zwei gemeinsamen Kindern kommunizieren die beiden kaum noch miteinander. Die Akkumulation von kleinen und großen Verletzungen im Laufe der Zeit hat dazu geführt, dass eine große Sprachlosigkeit zwischen den beiden Einzug gehalten hat.
    Als Rahels väterlicher Freund Viktor plötzlich einen Schlaganfall erleidet und dessen Frau die beide bittet drei Wochen lang auf ihren alten Bauernhof aufzupassen, sind die beiden gezwungen sich einen Sommer lang auf ihre Probleme zu besinnen.
    Und werden an einen Scheideweg geführt…

    Meine Meinung:
    Ich habe bei Diogenes gelesen, Daniela Krien habe gesagt, das Kernthema von „Der Brand“ sei das Gefühl der Entfremdung von Menschen aus der Gesellschaft. Ich finde, es geht in vielerlei Hinsicht um Entfremdung. Die aus der Gesellschaft steht dabei gar nicht so sehr im Zentrum, auch wenn immer wieder aktuelle Themen aufgegriffen und kritisiert werden. Manchmal konnte ich diese Kritik sehr gut nachvollziehen, manchmal wirkte sie für mich zu sehr überzeichnet, um den Finger wirklich in die Wunde zu legen.
    Dass Rahel und Peter mit der Schnelllebigkeit der Welt, mit dem Altern und dem Fortschreiten der Zeit überfordert sind, das wird deutlich. Vor allem, weil zwischen den beiden alles so starr geworden ist. Daniela Krien schafft es sehr gut diese Sprachlosigkeit sichtbar zu machen. Ich mag ihre klare, einfach Sprache und wie sie es schafft mit wenigen Worten Atmosphäre zu erzeugen. In der Stille und Langsamkeit der Geschichte entsteht eine ganz eigene Art von Spannung.
    Ich glaube, dass „Der Brand“ ein Buch mit mehreren Schichten und wahnsinnig viel Interpretationsspielraum ist. Man kann es auf sehr unterschiedliche Art lesen. Genau an dieser Stelle entfaltet sich leider auch das Problem, das ich beim Lesen hatte. Die oberste Schicht ist zu sehr zugeklebt mit Oberflächlichkeiten, sodass es mir nur in Ansätzen gelungen ist, sehen zu können, was darunter liegt.
    Schuld daran ist für mich in erster Linie die Protagonistin Rahel, aus deren Sicht die Ereignisse erzählt werden. Ich habe mich lange gefragt, ob es so etwas wie eine feministische Lesart für sie gibt. Rahel ist mir schrecklich umsympathisch. Die Autorin hat für sie den Beruf der Psychologin gewählt und eigentlich finde ich es sehr spannend, lesen zu können, wie professionelle Menschen mit ihren privaten Problemen umgehen. Aber Rahel als Psychologin erscheint mir irgendwie unglaubwürdig, weil sie überhaupt nicht „umgeht“, sie unternimmt nicht einmal den Versuch dazu. Sie jammert bloß und bemitleidet sich dafür, dass ihr Mann nicht mehr mit ihr schlafen will, anstatt anzuerkennen, dass der fehlende Sex nicht das Hauptproblem zwischen den beiden ist. Ganz zu schweigen von ihrer Beziehung zu Tochter Selma, deren psychischen Probleme sie entweder nicht anerkennt oder aber viel zu sehr auf sich selbst bezieht. Außerdem gefällt es mir nicht, wie Rahel über ihre Patient*innen denkt oder spricht. Vielleicht bin ich naiv, aber ich finde, wer Psychotherapie anbietet, der muss einen gewissen Grundrespekt für die Gefühle anderer Menschen mitbringen. Jedenfalls ist es diese Selbstzentriertheit von Rahel, die über weiten Strecken der Geschichte zu viel Raum einnimmt und so vielleicht verhindert hat, dass man sich auf’s Wesentliche konzentrieren kann.
    Ich hätte mir gewünscht, dass die Geschichte die Wurzel des Übels besser anpackt. Dass zumindest am Ende ehrlich geredet wird, und auch mal Dinge ausgesprochen und verhandelt werden, die richtig wehtun. Aber stattdessen zieht sich die Sprachlosigkeit und zieht sich und zieht sich. Auch wenn zum Schluss Lösungen für viele Dinge angeboten werden, waren die mir irgendwie zu einfach.

    Fazit:
    „Der Brand“ stellt drei Paare aus drei Generationen einander gegenüber. Diese Dynamik allein fand ich sehr sehr spannend. In meinen Augen hätte man noch etwas mehr herausholen können.
    Ich kann nicht wirklich sagen, dass mir das Buch gefallen hat, ich kann aber auch nicht sagen, dass er mir nicht gefallen hat. Keine Frage, es ist eine außergewöhnliche Geschichte, an der man sich reiben und über die man sehr gut diskutieren kann. Ich würde es jedem empfehlen, der sich gerne mit Literatur auseinandersetzt, mit dem Warnhinweis, dass man auch möglicherweise enttäuscht werden kann. Allein über den Titel könnte ich sehr lange nachdenken und ich merke, während ich meine Rezension schreibe, dass auch die Geschichte noch weiter in mir arbeitet.

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  • 3 Sterne

    Nanni, 03.09.2021

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Rahel ist 49, Peter ist schon Anfang 50, sie Psychologin, er Universitätsdozent. Nach dreißig gemeinsamen Jahren und zwei gemeinsamen Kindern kommunizieren die beiden kaum noch miteinander. Die Akkumulation von kleinen und großen Verletzungen im Laufe der Zeit hat dazu geführt, dass eine große Sprachlosigkeit zwischen den beiden Einzug gehalten hat.
    Als Rahels väterlicher Freund Viktor plötzlich einen Schlaganfall erleidet und dessen Frau die beide bittet drei Wochen lang auf ihren alten Bauernhof aufzupassen, sind die beiden gezwungen sich einen Sommer lang auf ihre Probleme zu besinnen.
    Und werden an einen Scheideweg geführt…

    Meine Meinung:
    Ich habe bei Diogenes gelesen, Daniela Krien habe gesagt, das Kernthema von „Der Brand“ sei das Gefühl der Entfremdung von Menschen aus der Gesellschaft. Ich finde, es geht in vielerlei Hinsicht um Entfremdung. Die aus der Gesellschaft steht dabei gar nicht so sehr im Zentrum, auch wenn immer wieder aktuelle Themen aufgegriffen und kritisiert werden. Manchmal konnte ich diese Kritik sehr gut nachvollziehen, manchmal wirkte sie für mich zu sehr überzeichnet, um den Finger wirklich in die Wunde zu legen.
    Dass Rahel und Peter mit der Schnelllebigkeit der Welt, mit dem Altern und dem Fortschreiten der Zeit überfordert sind, das wird deutlich. Vor allem, weil zwischen den beiden alles so starr geworden ist. Daniela Krien schafft es sehr gut diese Sprachlosigkeit sichtbar zu machen. Ich mag ihre klare, einfach Sprache und wie sie es schafft mit wenigen Worten Atmosphäre zu erzeugen. In der Stille und Langsamkeit der Geschichte entsteht eine ganz eigene Art von Spannung.
    Ich glaube, dass „Der Brand“ ein Buch mit mehreren Schichten und wahnsinnig viel Interpretationsspielraum ist. Man kann es auf sehr unterschiedliche Art lesen. Genau an dieser Stelle entfaltet sich leider auch das Problem, das ich beim Lesen hatte. Die oberste Schicht ist zu sehr zugeklebt mit Oberflächlichkeiten, sodass es mir nur in Ansätzen gelungen ist, sehen zu können, was darunter liegt.
    Schuld daran ist für mich in erster Linie die Protagonistin Rahel, aus deren Sicht die Ereignisse erzählt werden. Ich habe mich lange gefragt, ob es so etwas wie eine feministische Lesart für sie gibt. Rahel ist mir schrecklich umsympathisch. Die Autorin hat für sie den Beruf der Psychologin gewählt und eigentlich finde ich es sehr spannend, lesen zu können, wie professionelle Menschen mit ihren privaten Problemen umgehen. Aber Rahel als Psychologin erscheint mir irgendwie unglaubwürdig, weil sie überhaupt nicht „umgeht“, sie unternimmt nicht einmal den Versuch dazu. Sie jammert bloß und bemitleidet sich dafür, dass ihr Mann nicht mehr mit ihr schlafen will, anstatt anzuerkennen, dass der fehlende Sex nicht das Hauptproblem zwischen den beiden ist. Ganz zu schweigen von ihrer Beziehung zu Tochter Selma, deren psychischen Probleme sie entweder nicht anerkennt oder aber viel zu sehr auf sich selbst bezieht. Außerdem gefällt es mir nicht, wie Rahel über ihre Patient*innen denkt oder spricht. Vielleicht bin ich naiv, aber ich finde, wer Psychotherapie anbietet, der muss einen gewissen Grundrespekt für die Gefühle anderer Menschen mitbringen. Jedenfalls ist es diese Selbstzentriertheit von Rahel, die über weiten Strecken der Geschichte zu viel Raum einnimmt und so vielleicht verhindert hat, dass man sich auf’s Wesentliche konzentrieren kann.
    Ich hätte mir gewünscht, dass die Geschichte die Wurzel des Übels besser anpackt. Dass zumindest am Ende ehrlich geredet wird, und auch mal Dinge ausgesprochen und verhandelt werden, die richtig wehtun. Aber stattdessen zieht sich die Sprachlosigkeit und zieht sich und zieht sich. Auch wenn zum Schluss Lösungen für viele Dinge angeboten werden, waren die mir irgendwie zu einfach.

    Fazit:
    „Der Brand“ stellt drei Paare aus drei Generationen einander gegenüber. Diese Dynamik allein fand ich sehr sehr spannend. In meinen Augen hätte man noch etwas mehr herausholen können.
    Ich kann nicht wirklich sagen, dass mir das Buch gefallen hat, ich kann aber auch nicht sagen, dass er mir nicht gefallen hat. Keine Frage, es ist eine außergewöhnliche Geschichte, an der man sich reiben und über die man sehr gut diskutieren kann. Ich würde es jedem empfehlen, der sich gerne mit Literatur auseinandersetzt, mit dem Warnhinweis, dass man auch möglicherweise enttäuscht werden kann. Allein über den Titel könnte ich sehr lange nachdenken und ich merke, während ich meine Rezension schreibe, dass auch die Geschichte noch weiter in mir arbeitet.

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  • 4 Sterne

    lectrice, 17.08.2021

    Als Buch bewertet

    Rahel und Peter haben einen Wanderurlaub in Bayern geplant, doch der muss ausfallen, weil das Ferienhäuschen abgebrannt ist. Da kommt der Anruf von Ruth gerade richtig, auch wenn der Anlass nicht so schön ist. Ruth war die Freundin ihrer verstorbenen Mutter Edith. Als Rahel klein war, haben sie, ihre Schwester und ihre Mutter viele Urlaube auf dem Hof in der Uckermark bei Edith und Viktor verbracht. Viktor hatte einen Schlaganfall und Ruth ist mitgefahren zur Reha, aber sie brauchen jemanden, der sich um den Garten und die Tier kümmert. Und so verbringen Peter und Rahel drei Wochen auf dem Hof. Es geht um ihre Ehe, die verloren gegangene Liebe, über die Beziehung, aber auch um die Kinder, vor allem um Tochter Selma, mit der Rahel nie so recht warm wurde. Diese kündigt sich auch gleich mit den beiden Enkeln an, dabei haben Rahel und Peter gerade die Ruhe so genossen. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Rahel. Es passiert gar nicht mal so viel, es geht mehr um die Gedanken, die sich mal um die Gegenwart, aber sehr viel um die Vergangenheit drehen, um Beziehungen, um die Ehe, um das Älterwerden. Ein sehr schöner, beschreibender Schreibstil und eine Geschichte, die nachdenklich stimmt. Eine Geschichte in drei Akten, jeder eine Woche lang.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 26.10.2021

    Als Buch bewertet

    Szenen einer langjährigen Ehe

    Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren ein Ehepaar. Sie haben zwei Kinder großgezogen, sind bereits Großeltern. Doch die Liebe scheint sich davongestohlen zu haben in all der Zeit. Ein Sommerurlaub soll zeigen, wo sie stehen und wie es mit ihnen weitergehen kann.

    Man lernt die beiden kennen, Rahel und Peter, Psychotherapeutin und Literaturprofessor, wie sie früher waren und wie sie heute sind. Da ist noch was zwischen den beiden, doch sie gehen sich so viel wie möglich aus dem Weg, suchen sich verschiedene Aufgabengebiete. Weniger mit Worten als vielmehr mit den heraufbeschworenen Bildern erfährt der Leser, wie es um die Beziehung der beiden steht und wie die beiden einen gemeinsamen Konsens dazu finden. Vieles davon bleibt nachdenklich in Erinnerung. Wer schon älter ist und einige Ehejahre hinter sich hat, wird sicherlich einiges von sich selbst darin wiederfinden.

    Diese leise Geschichte einer langjährigen Ehe empfehle ich gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    Anja K., 21.07.2021

    Als Buch bewertet

    das wunderschöne cover hat meinen blick gleich auf sich gezogen. der schreibstil ist sehr gut, liest sich leicht und die thematik betrifft viele menschen, da sehr oft eine langjährige lebensgemeinschaft abflacht und sich alles verändert. die personen sind in meinen augen sehr authentisch beschrieben und ihre handlungen durch die wiedergegebenen gedanken und gefühle gut begründet, man kann sich richtig reinversetzen. die geschehnisse geben einen einblick in tatsächlich mögliche beziehungen und lassen darüber nachdenken, wie es im eigenen leben gerade aussieht. immer wieder kommt man auf parallelen und erkennt sich wieder, oder menschen aus dem näheren bekanntenkreis kommen einem in den sinn. für mich ein empfehlenswertes buch, für jeden den menschen und ihre leben interessieren, ohne riesige dramatik oder extreme spannung, einfach nur aus dem leben erzählt.

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  • 4 Sterne

    Herry G., 30.06.2021

    Als Buch bewertet

    Am Scheideweg

    Die Protagonisten Rahel und Peter sind schon über 30 Jahre ein Paar und ihre beiden Kinder sind erwachsen. Ein Sohn, das Vorzeigekind und eine Tochter, die schon ans Teenager sehr schwierig war. Wegen Corona wollten sie diesmal Urlaub in den Bergen machen, doch kurz vor der Abreise brennt das Feriendomizil ab. Stattdessen kümmern sie sich um den Bauernhof eines befreundeten älteren Paares, wo er wegen eines Schlaganfalles in die Reha muss. Der Hof in der Uckermark ist genauso heruntergekommen wie die Ehe von Peter und Rahel. Können sie ihre Beziehung retten oder gehen sie den Rest des Lebens getrennte Wege.
    Das Buch liest sich schnell, der Schreibstil ist flüssig und die Figuren authentisch. Der Roman von Daniela Krien ist eine ideale Sommerlektüre für Menschen mittleren Alters mit Erziehungs- und Beziehungserfahrungen.

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  • 3 Sterne

    Bücherliebende, 26.08.2021

    Als Buch bewertet

    Daniela Krien widmet sich in ihrem neuen Roman "Der Brand" um das Thema Beziehung. Wie ist es, wenn man fast dreißig Jahre verheiratet ist, zwei Kinder großgezogen hat und sich gegenseitig schätz und achtet, allerdings das Gefühl besteht, dass sich die Liebe verabschiedet hat?
    So geht es Rahel und Peter. Beide sind um die 50, mitten im Leben und nicht mehr ganz so glücklich in ihrer Beziehung. Aber sie wollen nicht einfach aufgeben. Als Rahels Tante sie bittet, ihren Hof in der Uckermark samt Tieren für drei Wochen zu versorgen, nehmen sie sofort an. Ein Urlaub zu zweit auf dem Land klingt doch perfekt, um vielleicht Antworten zu finden und sich wieder näher zukommen.

    Dies war mein erster Roman von Daniela Krien und ganz sicher nicht mein letzter. Denn der Schreibstil konnte mich auf ganzer Länge überzeugen. Die Autorin schafft es mit einer unaufregenden Art eine besondere Atmosphäre aufzubauen und ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Auch habe ich es sehr gemocht, dass die Geschichte in mir Emotionen erweckt hat. Auch wenn es mir die Charaktere nicht immer leicht gemacht haben. Anfangs war ich von Rahel und Peter absolut begeistert und habe mit ihnen Mitgefühl entwickelt. Dies konnte ich aber nicht lange aufrecht erhalten. Denn wie die beiden im Laufe der Geschichte mit ihrer Entfremdung umgehen, war für mich nicht nachvollziehbar. Gespräche finden so gut wie keine statt.
    Zudem dreht sich die Geschichte nicht nur um die Eheprobleme der beiden, sondern auch um Rahels schwieriges Verhältnis zu ihrer Tochter. Diese überrascht ihre Eltern nämlich mit einem Besuch und bringt ein paar neue Sorgen mit. Und diese Sorgen nehmen viel zu viel Raum ein und lassen das eigentliche Thema zu kurz kommen. Des Weiteren kratzt die Autorin noch an vielen weiteren Themen, die zwar sehr interessant und aktuell sind, die aber auf 270 Seiten nicht genug Aufmerksamkeit bekommen und viel zu oberflächlich abgehandelt werden.

    Insgesamt habe ich die Geschichte trotzdem sehr gerne gelesen, denn sie ist an keiner Stelle langweilig. Auch wenn ich mich oft über Rahel, Peter und vor allem über die Tochter geärgert habe, war es mir eine Freude, sie zu begleiten.

    Für eine kurzweilige Lektüre kann ich euch "Der Brand" auf jeden Fall empfehlen. Man sollte vielleicht aber nicht mit allzu hohen Erwartungen herangehen.

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  • 3 Sterne

    Dajobama, 03.07.2021

    Als Buch bewertet

    Der Brand – Daniela Krien
    Dieser Roman der hochgelobten Autorin soll eine Ehe thematisieren, aus der sich nach vielen gemeinsamen Jahren die Liebe verflüchtigt hat. Das tut er auch, aber nicht besonders intensiv. Dafür beschäftigt er sich zusätzlich noch mit viel zu vielen großen Themen – leider alles nur am Rande. Mehr ist auf gut 260 Seiten auch gar nicht möglich.
    Rahel und Peter sind seit dreißig Jahren verheiratet und haben sich in letzter Zeit ziemlich entfremdet. Woran liegt das? Bis zu welchem Grad ist sowas normal? Fragen, die sich wohl fast jeder selbst einmal stellt. Ein geplanter Urlaub fällt ins Wasser, dafür müssen sie kurzfristig für drei Wochen das Haus eines befreundeten Ehepaars hüten. Die beiden wechseln sich damit ab, sich gegenseitig aus dem Weg zu gehen, eine Annäherung findet nur zögerlich statt.
    Über diese Ehe erfährt man leider gar nicht so viel, wie es der Klappentext vermuten lassen würde. Vielmehr reißt die Autorin noch etliche andere Themen an. Das schwierige Verhältnis zur Tochter, die noch schwierigere Beziehung zur bereits verstorbenen Mutter, die Frage, wer eigentlich der eigene Vater ist, psychische Erkrankungen, Älterwerden,… Im Prinzip erfährt man die Dinge ausschließlich aus Rahels Sicht. Und über allem eine große Sprachlosigkeit.
    Was man Frau Krien zugutehalten muss, ist ihr wunderbarer Sprachstil. Sie hat eine besondere Art, sich auf die kleinen Dinge zu konzentrieren. Es ist eine schöne Sprache, die man gerne liest. Einige wunderbare Textstellen sind zu finden, poetisch und einfach das wahre Leben. Ungeschönt und wahr.
    Leider täuscht das für mich nicht darüber hinweg, dass der Inhalt nicht hält, was er verspricht. Das eigentliche Grundthema wurde nicht richtig ausgearbeitet. Viele zusätzliche Themen werden angerissen und so stehen gelassen. Insgesamt gibt das ein eher unrundes Bild. Die Handlung hat etwas Alltägliches, gar belangloses. Am Ende konnte sie mich leider nicht wirklich berühren. Davon hatte ich mehr erwartet.
    3 Sterne.

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  • 3 Sterne

    buchgestapel, 18.09.2021

    Als Buch bewertet

    Worum geht’s?
    Nach knapp dreißig Jahren Ehe wissen Rahel und Peter nicht mehr wirklich, wo sie in ihrer Beziehung stehen. Zwischen Kindern, Karriere und dem Alltag ist ihnen die Liebe abhanden gekommen, und dieses Vakuum stellt sie beide vor die Frage, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen – und ob sie noch Platz im Leben des Anderen haben.


    Meine Meinung:
    Auch wenn ich jetzt schon etwas länger über dieses Buch nachgedacht habe, kann ich immer noch nicht so ganz genau identifizieren, was eigentlich die Aussage dieser Geschichte sein soll.

    Gut gefallen hat mir zunächst einmal, dass man hier wirklich schnell voran kommt und sich nirgendwo unnötig lange am Schreibstil aufhängt. Das hohe Lesetempo, das so allerdings ermöglicht wurde, hat es mir aber vermutlich ein wenig schwer gemacht, eine Botschaft hinter dem Text zu decodieren.

    Die Charaktere blieben mir über die gesamte Lektüre hinweg irgendwie zu fern, ich hatte nicht das Gefühl, mich mit irgendjemandem identifizieren zu können und habe zu niemandem wirkliche Sympathie aufbauen können.

    Die Zustandsbeschreibungen waren an sich zwar interessant zu lesen, ein wirklicher Spannungsbogen hat sich mir dabei allerdings irgendwie nicht offenbart. Eventuell bin ich alterstechnisch nicht die richtige Zielgruppe, aber nach der Lektüre war ich ehrlich gesagt eher verwirrt und konnte keinen wirklichen Mehrwert aus der Geschichte ziehen.


    Fazit:
    "Der Brand" lässt sich zwar gut lesen und zieht sich nicht, bezogen auf den Inhalt bleibe ich aber nach der Lektüre lediglich verwirrt zurück und weiß nicht so wirklich, was ich mit diesem Buch eigentlich anfangen soll. Die richtige Zielgruppe spricht die Geschichte vielleicht eher an, mir gibt sie aber ehrlich gesagt nicht wirklich viel.

    Von mir gibt es dafür drei Bücherstapel.

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  • 3 Sterne

    Siggi58, 17.08.2021

    Als Buch bewertet

    Nach vielen gemeinsamen Jahren stellen Rahel und Peter fest, dass sie sehr wenig noch Gemeinsames haben. Sie leben nebeneinander her, sprechen wenig miteinander, und interessieren sich nicht mehr für die Erlebnisse des Anderen. Ein gemeinsamen Urlaub auf einem abgelegenen Bauernhof soll nun ihre Beziehung wieder lebhaft werden lassen, und ihre Liebe neu entfachen.

    Anfangs stellt sich jeder allein die Frage, was eigentlich passiert ist, dass dazu geführt hat sich verloren zu haben. Dabei werden immer mehr Geschehnisse in Erinnerung gerufen, die für die Entzweiung verantwortlich sein könnten.

    Die Autorin " Daniela Krien " versteht es durch eine fließende Schreibweise und teilweiser poetischen Wortwahl den Leser:in an die Geschichte zu binden. Es war interessant den Erläuterungen und Gedankengängen von Rahel und Peter beizuwohnen, mit welchen Verhaltensweisen sie ihre Ehekrise meistern wollten. Auch das Verhältnis zu den schon erwachsenen Kindern spielt dabei eine große Rolle.

    Dieses Buch ist sehr schnell zu lesen. Leider hat es in meinen Augen an vielen Stellen an Tiefgang gefehlt. Das plötzliche Ende dieser Geschichte hat mich enttäuscht. Es fühlt sich an, als ob diese Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist. Es fehlen eindeutig noch Informationen, wie es mit Rahel und Peter weiter gegangen ist. Ein paar Seiten wären dazu noch nötig gewesen. Bücher, bei denen das Ende offen bleibt, gefallen mir nie besonders gut, aber dieser Geschichte bekommt diese Wahl des offenen Endes nicht besonders gut.

    Dieses Buch mal so zwischendurch zu lesen ist empfehlenswert, aber mir wird es nachhaltig nicht in Erinnerung bleiben, da mir an machen Stellen der Tiefgang gefehlt hat.

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  • 2 Sterne

    Langeweile, 06.07.2021

    Als Buch bewertet

    Peter und Rahel sind seit 30 Jahren verheiratet,haben zwei Kinder und zwei Enkelkinder. Ihre Ehe ist in die Jahre gekommen und versinkt immer mehr in Gleichgültigkeit. Ein gemeinsamer Urlaub, soll die Frage klären, ob es für Sie eine Zukunft gibt.
    Das gebuchte Ferienhaus ist kurz vor Reisestart abgebrannt und so kommt die Frage ihrer Tante, ob sie sich für drei Wochen um ihren Gutshof in der Uckermark kümmern würden,damit sie ihren Mann zu einer Rehakur begleiten kann,gerade zur rechten Zeit.
    Soweit, kurz zusammen gefasst die Ausgangssituation.
    Die Autorin bereitet nun auf 270 Seiten eine Zusammenreihung von banalen Alltagssituationen vor den Lesern aus, gespickt mit einer Menge von Problemen, die aber alle nur angerissen werden, ohne sie zu vertiefen.
    Rahels Fremdgehen in der Vergangenheit,die Eheprobleme ihrer Tochter ,deren unerzogene Kinder,die Frage nach ihrem unbekannten Vater,die Krebserkrankung der Mutter und deren Tod,die Bombennächte von Dresden und vieles andere wird erwähnt.
    Mehrmals wurde eingeflochten,dass die Protagonistin versucht ein Buch zu lesen, was ihre Buchhändlerin ihr empfohlen hatte, sie fand aber keinen Zugang zu dem Buch,genauso ging es mir leider auch mit diesem Buch.
    Es ist sehr schade, denn nach der Kurzbeschreibung hatte ich mir eine völlig andere Herangehensweise an dieses Thema vorgestellt, leider hat sich meine Erwartung diesbezüglich nicht erfüllt. Daher lege ich das Buch einigermaßen unzufrieden zur Seite und kann keine Leseempfehlung dafür aussprechen.

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  • 2 Sterne

    Martina W., 24.07.2021

    Als eBook bewertet

    Die Geschichte an sich ist nett – aber leider ist sie überwiegend im Präsens geschrieben.
    Ich habe mich bis ca. Seite 50 gequält, dabei aber physisch ziemlich unwohl gefühlt.
    Außerdem erzählt Daniela Krien lauter Belanglosigkeiten, die mich gelangweilt haben.
    Schade….

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilofee, 02.07.2021

    Als Buch bewertet

    Rahel und Peter sind fast 30 Jahre verheiratet. Sie haben zwei erwachsene Kinder.
    Es geht ihnen gut. Rahel ist Therapeutin und hat eine Praxis, Peter ist Professor
    für Literaturwissenschaft an der Uni Dresden . Sie haben sich etwas auseinander gelebt.
    Rahel fragt sich was tun, wenn die Liebe älter wird?
    Wenn Leidenschaft und Erotik nur noch eine Erinnerung ist?
    Wie leicht ist es in der Mitte des Lebens, die großen Beziehungsfragen zu stellen,
    und wie kann eine Antwort lauten?
    Für den Sommerurlaub haben sie eine schöne abgelegene Almhütte gebucht,
    doch kurz vor dem Urlaub erfahren sie, dass genau diese Hütte abgebrannt ist.
    Die Enttäuschung ist groß, doch da meldet sich Ruth,
    eine alte Freundin von Rahels verstorbener Mutter Edith.
    Ruth sucht jemand der sich um Haus und Tiere kümmert.
    Viktor ihr Mann hatte einen Schlaganfall und muss in die Reha.
    Rahel sagt zu und so fahren die beiden für drei Wochen in einen einsamen Hof in der
    Uckermark. Doch in der Gluthitze des Sommers, zurückgeworfen auf die Gesellschaft des
    anderen, nehmen Wut und Hilflosigkeit überhand.

    -Dass die Summe des Nichtgesagten die Summe des Gesagten bei weitem übertrifft-
    -Liebe ist wenn man jeweils das Beste aus dem anderen herausholt-

    Szenen einer Ehe. Es passiert nicht viel in diesen drei Wochen aber das wenige wird mehr, weil es in dieser Einöde sehr viel Präsenz bekommt.
    Das Unausgesprochene und verdrängte wird wahr.
    Das alles wird in einer wunderschönen Sprache erzählt.
    Jeder Satz sitzt, ist ein Erlebnis mit einer sagenhaften Präsenz.
    Es sind die Alltäglichkeiten, die dieses Buch so liebenswert machen.
    Ein sehr kluger Roman der einen nachdenklich macht.
    In ruhigen Worten wird hier eine langjährige Ehe beschrieben.
    Höhen und Tiefen werden ausgelotet.
    Es geht um lang gehegte Träume, die nicht in Erfüllung gehen und um die Verarbeitung
    der Vergangenheit.
    Eine sehr tiefe und menschliche Geschichte um die Liebe und das Leben.
    Die Charaktere sind wunderschön beschrieben und ihre Handlungen sind voller
    Tragik und Lebenserfahrung.
    Ein unaufgeregter Roman der aber auch von schönen Momenten geprägt ist.
    Dem Charme dieses Buches kann man sich kaum entziehen.
    Eine stille und sehr menschliche Bilanz einer Ehe.
    Einfach wunderbar!

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monal, 15.08.2021

    aktualisiert am 15.08.2021

    Als Buch bewertet

    Der Roman der Autorin Daniela Krien hinterlässt Spuren.

    Die titelgebende Feuersbrunst scheint auf dem Cover abgebildet zu sein. Doch der große, bedeutende, Brand, der den Namen dieser Geschichte bildet, wird nur telefonisch geschildert.
    Denn die 49-jährige Protagonistin Rahel erfährt kurz vor der Abreise in den Sommerurlaub, dass das seit langem und mit bedacht gewählte Quartier abgebrannte. Und somit sind erstmal alle Urlaubspläne zur Rettung der Ehe zerschlagen.

    Doch der nächste (unglückliche) Zufall folgt auf den Fuß.
    Und so fahren sie und ihr Mann Peter nicht in die Alpen, sondern in die Uckermark und hüten dort den Hof ihrer Freundin Ruth, was auf den ersten Blick mehr eine Pflichtübung als die ersehnte Auszeit darstellt. Dabei wollten Rahel und Peter doch nur Kraft tanken und einander wieder näherkommen – letzteres hatte sich zumindest Rahel erhofft.

    „Der Brand“ handelt also von Familie, ist aber weit davon entfernt, eine amüsante Generationengeschichte darzustellen.
    Und das liegt vor allem am sezierenden Stil von Autorin Daniela Krien, die unaufgeregt und schonungslos Gefühle und Situationen schildert. ABER auch alles rund um das Thema Essen, die Ernährung, gemeinsame Frühstücke wie Abendbrotessen, die komplette Morgengymnastik und das Älterwerden wird peinlich genau beschreiben. Dies könnte nicht jedermanns Lese-Geschmack treffen.
    Positiv ist aber, dass sie es mit kurzen Worten schafft, ihre Figuren komplex zu charakterisieren, ohne sie zu bewerten oder die Sympathien klar zu verteilen.

    Der Autorin ist eine spannende Erzählung gelungen, der Roman wirkt sehr lebensnah aufgebaut.

    Das großes Thema ist weniger die Geschichte einer Familie oder einer Ehe, sondern die Veränderung von Menschen und ihre Beziehungen im Laufe des Lebens. Die Autorin fängt beides auf eine leise, fast nebensächliche Art und Weise ein. Aber ihre Worte hallen nach und bleiben im Kopf.

    Absolut lesenswert, aber nur wenn man einen klaren Kopf hat um die Geschehnisse zu begreifen VORALLEM muss man es begreifen und fassen wollen.
    Nichts für Leser die eine "leichte Kost" erwarten.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bineira, 19.07.2021

    Als Buch bewertet

    Rahel (49, Psychologin) und Peter (55, Literaturprofessor) aus Dresden befinden sich in einer Ehekrise. Helfen soll ein Urlaub auf einer einsamen Almhütte in Bayern. Doch diese brennt vorher ab. Als Rahels Tante sie bittet, ihren Gutshof in der Uckermark samt Tieren für drei Wochen zu versorgen, weil sie mit ihrem schwerkranken Mann zur Reha muss, sagen sie zu.

    Soweit die Rahmenhandlung. Dort hinein packt die Autorin

    - die Ehekrise von Rahel und Peter
    - Rahels schwieriges Verhältnis zu ihrer Tochter Selma und ihre Schuldgefühle, weil sie diese als Baby monatelang bei der tablettenabhängigen Schwiegermutter geparkt hat
    - Selmas frühkindliche Bindungsstörung, ihre Sprunghaftigkeit und ihr Unglücklichsein mit ihrem Leben
    - die ungeklärte Frage, wer Rahels Vater ist
    - Rahels Sohn Simon, der als Gebirgsjäger bei der Bundeswehr Karriere macht
    - einen Shitstorm gegen Peter, weil er eine nicht-binäre Studierende beleidigt haben soll
    - Peters Introvertiertheit, sein Frust im Job und sein nachlassendes sexuelles Verlangen
    - die Frage, ob Rahels Tante ihrem Mann nach dessen Schlaganfall bei der Selbsttötung helfen muss, weil sie es ihm früher versprochen hat
    - den Einfluss der vom Bombenhagel über Dresden traumatisierten Menschen auf die nachfolgenden Generationen
    - Tamara, Rahels Schwester, deren Mann im Messebau tätig und durch die Pandemie schon monatelang ohne Einkommen ist.

    Das waren noch längst nicht alle Probleme, die Daniela Krien auf 270 Seiten gequetscht hat; für meinen Geschmack war es mindestens eins zu viel. Und keines davon wird näher beleuchtet.

    Die handelnden Personen entsprechen ziemlich genau den gängigen Klischees, und die im Protokollstil erzählte, zu konstruiert wirkende Geschichte hat praktisch keinen Spannungsbogen. Das Ende ist…aber ich will nicht spoilern.

    Ich hatte nach der Leseprobe eine ganz andere Erwartung an das Buch, denn die Kernfrage „Was tun, wenn die Liebe älter wird?“ hat durchaus Potential. Dieses wurde hier leider nicht ausgeschöpft.

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  • 3 Sterne

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    Gelinde R., 24.06.2021

    Als Buch bewertet

    Der Brand, von Daniele Krien

    Cover:
    Das Cover ist für mich austauschbar, hat für mich nichts mit der Geschichte direkt zu tun.

    Inhalt:
    Rahel und Peter sind sozusagen in der dritten Lebenshälfte angekommen. Die Kinder sind aus dem Haus, beruflich und finanziell sind beide soweit abgesichert, nun stellt sich die Frage: wie soll das es weitergehen? Reicht die Liebe und Achtung voreinander noch für ein gemeinsames Leben?

    Meine Meinung:
    Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Stehen doch wir älteren „Semester“ oft auch vor diesen Fragen.

    In der Ehe und dem Leben von Rahel und Peter werden sehr viele Probleme thematisiert. Teilweise dachte ich mir beim Lesen: da kommt aber auch alles zusammen.
    Eine Ehe alleine ist schon schwierig zu meistern. Dann kommt hier auch noch eine problematische Beziehung zur Tochter dazu (dabei ist Rahel –Psychologin).
    Dann die Lebensumstellung nach der Wende (das ganze spielt sich in Dresden ab). Depressionen und Kindheitstraumata in verschiedenen Varianten spielen eine Rolle.
    -Also genügen Zündstoff.
    Aber dafür kommt mir das Buch zu ruhig daher.
    Irgendwie fließt ein Tag in den anderen, ohne größere Aktionen oder Geschehnisse. Selbst der Besuch der Tochter und die tief sitzenden Streitigkeiten zwischen Tochter und Mutter sind irgendwie kaum aufrüttelnd.

    Die Charaktere sind gut beschrieben und sehr facettenreich, ich kann das denken, handeln und fühlen der einzelnen gut nachvollziehen.
    Und trotzdem hätte ich mir einen größeren Spannungsbogen und mehr „Drama“ gewünscht.

    Autorin:
    Daniela Krien, geboren 1975 in Neu-Kaliß, studierte Kulturwissenschaften und Kommunikations- und Medienwissenschaften in Leipzig. Seit 2010 ist sie freie Autorin. Daniela Krien lebt mit ihren zwei Töchtern in Leipzig.

    Mein Fazit:
    Trotz der vielen Probleme die in diesem Buch anklingen ist mir das Ganze zu ruhig gestaltet.
    Deshalb von mir 3,5 Sterne die ich nach meinem Bauchgefühl auf 3 Sterne abrunde.

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