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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja L., 06.09.2018

    Nach dem gelungenen Einstieg mit „Mord in der Mangle Street“, konnte ich überhaupt nicht anders, als den Nachfolger so bald wie möglich in die Hände zu nehmen. Schön fand ich hier besonders, das ein lesen des Vorgängers nicht zwingend notwendig war. Momente und Personen aus dem vorherigen Band fanden sich nur selten, so dass man die Bände auch als ein eigenständige Geschichten ersehen konnte. Wer allerdings den gesamten Charme von Sidney Grice erleben möchte, der sollte beim ersten Band beginnen.


    Ja, der Charme von Sidney Grice spaltet die Menge, denn die einen hassen ihn und die anderen, tja, bewundern ihn. Vielleicht. Grund dafür ist sein eigenwilliger Charakter, gepaart mit seiner Arroganz, die ihn stets uns ständig dazu veranlasst in einem herablassenden Ton zu sprechen. Warum mir seine Person trotzdem gefällt? Trotz seiner deutlich überwiegend schlechten Eigenschaften, präsentiert er eine Logik, wie sie nur ein Detektiv haben kann. Einzig und allein sein Fall stehen im Vordergrund, weshalb er auf den gesellschaftlichen Grad der Personen nur sehr selten achtet. Hier war es für mich als Leserin immer sehr unterhaltsam, wenn er auch einmal Personen zusammenstauchte, die es gewohnt waren, das die Leute Respekt vor ihnen zeigten. Der Gegenpart zu Sidney war auch diesmal wieder March Middleton, welche die gute Seele im Buch war. Besonders ihre Art, Dinge zutun, für die Frauen in dieser Zeit verpönt wurden, machte sie sympathisch. Leider musste sie in diesem Band sehr viele beleidigende Kommentare für ihr Äußeres über sich ergehen lassen, welche mich stellenweise schon sehr trafen, da ich March stets als hübsche Frau sah, die dazu auch noch das Herz am rechten Fleck hatte, da sie stets Kutscher anfuhr ihre Pferde doch weniger zu schinden.


    Man merkt bereits, das in diesem Buch die Emotionen gerade zu kochten. Nicht nur die Beleidigungen gegenüber March, sondern auch der Fall selbst, sorgten dafür, das man schon einmal überreagieren konnte. Kein Wunder, denn Sidney Grice sollte diesmal Herrschaften beistehen, die einen sehr kuriosen Club gegründet hatten. Dabei half es allerdings kaum, das diese Leute wie die Fliegen wegstarben und Sidney immer mehr zu Witzfigur wurde. Ich selbst, empfand den Fall als sehr gelungen, fand ihn aber etwas irreführend gegenüber dem Buchtitel, welcher zumindest mir prophezeite, das man einen Fluch aufklären wolle. Dieser Aufklärung fand ich leider nicht. Doch das konnte ich verschmerzen, da die außergewöhnlichen Charaktere dieses Clubs einfach zu interessant waren. Ok, es gab auch welche, die mich schockten und deren Nähe ich auf jeden Fall gemieden hätte, aber hier war es das Gesamtpaket, das einfach stimmte.


    Auch schriftlich stimmte alles, da der Autor es verstand Andeutungen auf Sherlock Holmes gekonnt im Buch zu verstecken. Wer dessen Fälle kennt, dürfte sich an der ein oder anderen Stelle das Grinsen nicht verkneifen können, da die Kurzbeschreibung der Fälle einfach zu lustig waren. Da ich es hier immer noch mit einem Krimi zutun hatte, konnte ich jedoch beruhigt feststellen, dass auch die Spannung nicht zu kurz kam. Gerade das Ende mit seinen Erklärungen war dann wieder das absolute Highlight das mich mehr als überraschte. Interessante Fakten, gespickt, mit den vernichtenden Beweisen, sorgten für ein paar Ohh und AHH-Momente und sorgten dafür das man Sidney Grice doch irgendwie mögen, musste. Ebenso spannend empfand ich die Erkundung von London, welches spektakulär umschrieben wurde. Viele kleine Details erzeugten ein Bild im Kopf und ließen mich meine beiden Hauptcharaktere durch die Geschichte folgen.

    Mein Fazit


    Auch der zweite Band der Reihe konnte mit einer ausgefallenen und tiefgründigen Geschichte punkten, die ein spektakuläres Ende bot. Sidney Grice mag für viele ein ungehobelter und machthungriger Mann sein, aber für mich ist er ein erstklassiger Ermittler. Als Freund scheint er zwar weniger geeignet, aber als Spürnase allemal. Ich freue mich bereits auf den nächsten Band.

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  • 5 Sterne

    4 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jashrin, 06.09.2017

    Seit seinem letzten Fall steht es nicht gerade zum Besten mit Sidney Grices Ruf. Da ist es auch nicht sonderlich förderlich, dass ein Mann in seinem Arbeitszimmer tot zusammenbricht. Vergiftet. Ein Gutes hat sein Tod jedoch: Sidney und March haben immerhin wieder einen Fall aufzuklären und bald gibt es mehr als nur eine Leiche. Eine der Spuren führt die beiden raus aus London auf das Gut der Baronin Foskett. Nicht nur, dass sie eine alte Bekannte von Sidney Grice ist, sie ist auch noch Mitglied eines obskuren Klubs, dem „Klub des letzten Todes", der im Zentrum aller Morde zu stehen scheint.

    Nachdem ich „Mord in der Mangle Street“ noch etwas zwiespältig gegenüberstand, hat mich der zweite Band nun restlos überzeugt und es ist klar, dass ich auch den nächsten Teil lesen werde – wie könnte ich auch anders, nach dem fiesen Cliffhanger am Ende?!

    Sidney Grice ist wie schon im ersten Fall arrogant, sehr von sich selbst überzeugt und so scharfsinnig wie eh und je. Doch so brillant er auch ist, ihm mangelt es immer noch an sozialen Fähigkeiten. Sein Umgangston ist oft rüde und unhöflich und Sarkasmus oder Ironie versteht er in den wenigsten Fällen. So kommt es vor allem mit March immer wieder zu herrlichen Szenen:

    „»Ich möchte wetten, man war hocherfreut über Ihren Besuch. Es ist weit nach Mitternacht.« »Nun, da müssten Sie Ihrem Einsatz aber Lebewohl sagen (…) Man war zutiefst verdrossen und drohte mir mit dem jüngsten Gericht.« (S.375/376)

    Doch auch wenn Sidney ganz der alte ist, so zeigt er ab und an tatsächlich auch weiche Züge, vor allem wenn er sich um March sorgt, auch wenn er dies nie zugeben würde. War sie ihm im ersten Teil augenscheinlich eher lästig, so lernt Sidney March immer mehr zu schätzen. Auch wenn sein Frauenbild, generell sein Weltbild, stark von der Gesellschaft im viktorianischen England geprägt ist, und er weiten Teilen der Bevölkerung beinahe jegliche Fähigkeit zu eigenem Denken abspricht, kann er nicht umhin, einige ihrer Schlussfolgerungen anzuerkennen.

    Ebenso wie Sidney entwickelt sich auch March weiter. Sie wächst an ihren Aufgaben ebenso wie durch den ständigen Umgang mit ihrem Patenonkel. Trotzdem bewahrt sie sich ihren Humor und ihre neugierige und direkte Art, auch wenn ihr diese wieder einmal beinahe zum Verhängnis wird. Zudem haben wir das Vergnügen durch mehrere eingeschobene Tagebucheinträge, mehr aus der Zeit zu erfahren bevor Sidney in Marchs Leben trat.

    Außer den beiden Protagonisten lernen wir neben den Mitgliedern des „Klubs des letzten Todes“ vor allem Dr. Berry kennen, deren Gesellschaft und Intellekt Sidney keineswegs unangenehm erscheinen. Immerhin ist sie „… die viertintelligenteste Frau, die mir je begegnet ist…“ (S.426), wie er so präzise formuliert. Sie ist in jedem Fall ein interessanter Charakter und ich habe lange Zeit gerätselt, welche Rolle sie wohl für Sidney oder den Fall spielen wird.

    Der Fall an sich ist wieder einmal sehr komplex und voller unerwarteter Wendungen. Beruhigender Weise verfolgt auch Sidney nicht nur die eine richtige Spur und so kommt es zu einer Auflösung, die ich in dieser Form zu keinem Zeitpunkt erwartet hätte.

    Während ich in meiner Rezension zu „Mord in der Mangle Street“ noch bemängelt habe, dass Sidneys Charakter überzogen dargestellt ist, kann ich diesen Eindruck nicht mehr bestätigen. Seine Figur ist sicherlich ungewöhnlich, aber diesmal hat er mir gut gefallen. Ebenso kann ich diesmal keine Kritik daran üben, wie das viktorianische London dargestellt wird. Ob alles historisch korrekt ist, vermag ich nicht zu sagen, doch die Atmosphäre und die Beschreibungen wirken authentisch.

    Mein Fazit: Der zweite Fall für Sidney Grice und March war spannend und gut durchdacht. Die beiden bilden ein geniales Ermittlerpaar und es macht einfach Spaß sie bei der Aufklärung des Falls zu begleiten. Zudem macht die wunderbare Dynamik zwischen dem selbstgefälligen Grice und der neugierigen March das Buch zu einem echten Lesevergnügen und sorgt immer wieder für amüsante Szenen. Daher ganz klar eine absolute Leseempfehlung von mir.

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