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  • 5 Sterne

    15 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 15.02.2020

    Als Buch bewertet

    1908 Berlin. Als Tochter einer Hebamme und eines angesehenen Arztes hegt Amelie von Liebwitz schon früh den Wunsch, selbst die medizinische Laufbahn einzuschlagen und Ärztin zu werden. Sie pfeift auf die gesellschaftlichen Konventionen und schreibt sich mit 18 Jahren an der Universität zum Studiengang Medizin ein und wird tatsächlich als eine der wenigen Frauen zugelassen. Dort bekommt sie allerdings schnell den Gegenwind und die abschätzige Meinung ihrer männlichen Kollegen zu spüren, für die Frauen in diesem Beruf nichts zu suchen haben und sich besser um weniger anspruchsvolle Dinge kümmern sollen als um die Heilkunst. Doch Amelie kämpft sich fleißig und ehrgeizig durch alle Anfeindungen und Missstände, obwohl diese auch bald ihre Familie erreichen…
    Sabine Fisch hat mit „Die Ärztin-eine unerhörte Frau“ einen sehr unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der auf anrührende und informative Weise die Position der Frau in einer damals männerbeherrschenden Welt dem Leser nahe bringt. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und mit einer unterschwelligen Spannung ausgestattet, die es dem Leser sehr leicht macht, in den Seiten abzutauchen und die Welt der Amelie von Liebwitz kennenzulernen. Schon bald ist man von der jungen Frau eingenommen und versteht ihren Drang, ihr Leben selbst zu bestimmen und dem Arztberuf ihr Leben zu widmen. Der Autorin gelingt es mit ihrer farbenfrohen Erzählweise und einer besonders guten Hintergrundrecherche, den Leser durch die damalige medizinische Welt zu führen, die sich doch in vielen Punkten von der heutigen sehr unterscheidet und unter welchen Bedingungen die medizinische Versorgung damals stattgefunden hat. Auch die Rolle der Frau zur damaligen Zeit sticht in dieser Geschichte besonders heraus, denn Frauen wurde es sehr schwer gemacht, einen eigenen Beruf zu ergreifen. Ihre Bestimmung sollte die einer Ehefrau und Mutter sein und nicht in die Arbeitswelt der Männer einzudringen. Anfeindungen und erschwerte Bedingungen mussten Frauen über sich ergehen lassen, die sich diesen gesellschaftlich auferlegten Bedingungen widersetzten.
    Die Charaktere sind lebendig gezeichnet und wirken mit ihren individuellen Eigenschaften authentisch und glaubwürdig, so dass der Leser sich in ihrer Mitte wohl fühlt und mit ihnen fiebern kann. Amelie ist eine Frau, die schon früh genau weiß, was sie will und welch ein Leben sie führen will. Für ihre Zeit ist sie schon recht emanzipiert und vor allem selbstbewusst. Amelie ist sehr ehrgeizig, wissbegierig und beweist viel Mut und Stärke in einer Zeit, wo Frauen in der Berufswelt ausgegrenzt wurden. Mit ihrer Durchsetzungskraft und ihrem Kampfeswillen schleicht sie sich nicht nur ins Leserherz, sondern lässt auch so manchen Mann Respekt vor ihrer Leistung zollen.
    „Die Ärztin-eine unerhörte Frau“ ist ein wunderbar recherchierter historischer Roman, der dem Leser nicht nur die damaligen gesellschaftlichen Ansichten nahe bringt sowie an die Seite einer starken Protagonistin stellt, sondern auch in die zu der Zeit praktizierte Medizin hineinschnuppern lässt. Absolute Leseempfehlung für eine echte Entdeckung!

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  • 5 Sterne

    23 von 32 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Viktoria B., 03.02.2020

    Als eBook bewertet

    'Die Ärztin - Eine unerhörte Frau' ist ein medizinhistorischer Roman der Autorin Sabine Fisch. Gleichzeitig bildet die Geschichte den ersten Teil einer geplanten Trilogie.

    Das Cover ist wunderbar gestaltet, ich finde es fantastisch auf die Geschichte abgestimmt.

    Unter 'Informationen zum Buch' kann man sich bereits einen kurzen Vorgeschmack auf die Geschichte rund um Amelie, die im Berlin des Jahres 1908 als eine der ersten Frauen Medizin studieren will, holen. Der Roman umfasst einen Prolog, zweiundvierzig Kapitel sowie einen Epilog. Die Erzählung wechselt zwischen zwei Handlungssträngen, einer spielt im Jahr 1908 und der andere im Jahr 1950. Hauptsächlich dürfen wir die Hauptfigur aber bei ihrem Studium und den damit verbundenen Schwierigkeiten begleiten.

    Amelie ist zwar eine fiktive Figur aber das Buch basiert auf wahren Begebenheiten. Die Autorin schafft es einen in die Geschehnisse rein zu ziehen und alles lebendig werden zu lassen, man fühlt sich als wäre man mittendrin. Außerdem merkt man Sabine Fisch die Erfahrung als Journalistin mit dem Spezialgebiet Medizin an, teilweise habe ich zwar nicht alles verstanden aber durch die tolle Beschreibung konnte ich es mir dennoch gut vorstellen.

    Die Quellen und Links in den historischen Anmerkungen am Ende des Buches haben mir persönlich noch viele weitere interessante Lesestunden beschert!

    Fazit: Ich bin begeistert und sehr gespannt auf die Fortsetzung! Denn hier bleiben definitiv noch viele Fragen übrig und vor allem interessiert es mich brennend was Amelie zwischen diesen Jahren als Ärztin erlebt hat und wie es ihr zu Kriegszeiten ergangen ist.

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  • 5 Sterne

    10 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AmberStClair, 13.02.2020

    Als eBook bewertet

    Wir schreiben das Jahr 1908. Der Kaiser hat endlich zugestimmt das Frauen zum ersten male studieren dürfen, was einen Aufschrei in der Männerwelt gibt. Amelie eine junge, eigenwillige Frau will Ärztin werden. Auf schwierige, steinige Wege geht sie unbeirrt ihren Weg und muß viele Ungerechtigkeiten einstecken.
    Als ich den Klappentext gelesen hatte von diesem Buch wußte ich sofort, das mußt du lesen und hab es nicht bereut. Eine wirklich schöne Geschichte die die damalige Zeit darstellt. Gefühlvoll wird hier die Geschichte von Amelie erzählt. Der Schreibstil ist flüssig und man taucht ganz tief in dieser Geschichte ein. Man kann sich alles gut vorstellen wie das Leben Anno dazumal gewesen ist. Auch die Hauptpersonen kommen gut herüber, so das man diese sich auch vorstellen konnte.
    Sehr interessante, informative Einzelheiten und Einblicke hat man aus der Medizin erhalten, die auch sehr gut beschrieben wurden das man einen guten Einblick erhielt. Von Seiten der Autorin eine sehr gute Recherche. Im allgemeinen wie die 20ziger Jahre waren, kam alles sehr bildhaft herüber.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch das Cover sehr schön gestaltet. Ich kann das Buch für alle Leser/innen empfehlen die diese Art von Geschichten mögen.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 03.02.2020

    Als Buch bewertet

    Eine mutige Frau die für ihre Träume kämpft
    Ich möchte euch diesen Roman vorstellen, über „ Eine mutige Frau die für ihre Träume kämpft“
    Inhaltsangabe: Quelle Aufbau-Verlag
    Sie will Leben retten, um jeden Preis.
    Berlin, 1908: Amelie, Tochter eines Arztes und einer Hebamme, hat seit jeher einen Traum: Sie will Ärztin werden. Mit achtzehn nimmt sie als erste Frau in Berlin das Studium der Medizin auf. Schon bald ist sie – begabt und ehrgeizig – den Anfeindungen ihrer Kommilitonen ausgesetzt. Dennoch gibt sie nicht auf. Als dann jedoch einer ihrer Neider versucht, den Ruf ihrer Familie zu schädigen, wird die Liebe zur Medizin für Amelie auf eine harte Probe gestellt.
    »In Sabine Fischs Roman wird Geschichte lebendig.« Petra Hartlieb
    Meine Meinung zur Autorin und Buch
    Sabine Fisch, ist ein großartige Debüt gelungen mit ihrem Roman, über eine der ersten Frauen die 1908 in Berlin Medizin studieren dürfen. Man spürt beim Lesen mit wie viel Herzblut sie sich in die Geschichte rein gehängt an, und ihr wissen über Medizinische Kenntnisse, denn als Journalistin ist die Medizin ihr Spezialgebiet, kommen hier zum tragen. Auch wenn Amelie hier Fiktiv ist, steht sie doch stellvertretend für all die Frauen, die den Mut und Courage aufbrachten das Studium als Ärztin zu ergreifen. Eine wahre Mutprobe in der damaligen Männer Domäne, die auf dem Standpunkt standen, eine Frau taugt nur zur Ehefrau und Mutter, denen man keine Intelligenz zutraute. Dieser Klassenkampf ist hier sehr gut beschrieben, auch das Berliner Armen Milieu, das Scheunenviertel, der Hunger, die Not , Arbeitslosigkeit und vieles mehr. Sie hat alles so Bildhaft und Authentisch erzählt, ich sah alles wie einen Film vor mir ablaufen. Ihr Erzählstil ist sehr flüssig und spannend, sie hat es verstanden mich an der Hand zunehmen und in die Welt von Amelie und ihrer Familie abtauchen zu lassen, mit ihnen zu lachen , bangen, hoffen und zu weinen. Ich hoffe inständig das es noch eine Fortsetzung geben möge, den Amelie ist mir sehr ans Herz gewachsen.
    Schon von der ersten Seite an mochte ich Amelie, eine junge Frau die mit dem Kopf oft am liebsten durch die Wand gehen möchte. Aber auch sehr Ehrgeizig ,Willensstark die sich so schnell nicht unterbuttern lässt, von ihren Studienkollegen. Aber auch ihre Eltern mochte ich sofort, ihr Vater selbst Arzt, der sich für die Armen einsetzt, Luise ihre Mutter eine Hebamme, die sich ebenfalls im Scheunenviertel um die ärmsten kümmert, es war schon bedrückend sie dorthin zu begleiten, und all das Elend dort hautnah mit zu erleben. Aber auch Tante Elisabeth, ist eine Frau mit dem Herzen auf dem rechten Fleck, alle stärken ihr den Rücken.
    Mit Felicitas ihrer besten Freundin, studiert sie an der medizintechnischen Fakultät der Friedrich-Wilhems-Universität, das Klima dort den beiden gegenüber ist sehr rau und Frauenfeindlich, besonders der Professor Hauptmann wirft ihr viele Steine in den Weg, verweigert ihr an Operationen teilzunehmen, oder auch ihr die Prüfungen abzunehmen. Da gibt es noch Alexander ein ganz fieser Studienkollege, der ihre Mutter denunziert, auf Amelie warten viele harte Schicksalsschläge, nicht nur was ihre Mutter, sondern auch ihre bestes Freundin betrifft. Ach was hätte ich gerne oft Amelie in die Arme genommen, und sie getröstet. Aber es gibt auch noch gute Geister an der Klinik, Dr. Görtz und der Klinikchef Clausenberg, die oft ein Fels in der Brandung sind. Es war einfach fantastisch Einblicke in die damaligen Operationsmethoden, und den Medizinisches Wissen zu bekommen, aber vor allem Amelie auf all ihren Wegen zu begleiten, und an ihrem Leben teilzuhaben. Ich habe sie bewundert, für ihren Mut und gradlinigkeit.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 15.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    1908 Berlin. Als Tochter einer Hebamme und eines angesehenen Arztes hegt Amelie von Liebwitz schon früh den Wunsch, selbst die medizinische Laufbahn einzuschlagen und Ärztin zu werden. Sie pfeift auf die gesellschaftlichen Konventionen und schreibt sich mit 18 Jahren an der Universität zum Studiengang Medizin ein und wird tatsächlich als eine der wenigen Frauen zugelassen. Dort bekommt sie allerdings schnell den Gegenwind und die abschätzige Meinung ihrer männlichen Kollegen zu spüren, für die Frauen in diesem Beruf nichts zu suchen haben und sich besser um weniger anspruchsvolle Dinge kümmern sollen als um die Heilkunst. Doch Amelie kämpft sich fleißig und ehrgeizig durch alle Anfeindungen und Missstände, obwohl diese auch bald ihre Familie erreichen…
    Sabine Fisch hat mit „Die Ärztin-eine unerhörte Frau“ einen sehr unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der auf anrührende und informative Weise die Position der Frau in einer damals männerbeherrschenden Welt dem Leser nahe bringt. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und mit einer unterschwelligen Spannung ausgestattet, die es dem Leser sehr leicht macht, in den Seiten abzutauchen und die Welt der Amelie von Liebwitz kennenzulernen. Schon bald ist man von der jungen Frau eingenommen und versteht ihren Drang, ihr Leben selbst zu bestimmen und dem Arztberuf ihr Leben zu widmen. Der Autorin gelingt es mit ihrer farbenfrohen Erzählweise und einer besonders guten Hintergrundrecherche, den Leser durch die damalige medizinische Welt zu führen, die sich doch in vielen Punkten von der heutigen sehr unterscheidet und unter welchen Bedingungen die medizinische Versorgung damals stattgefunden hat. Auch die Rolle der Frau zur damaligen Zeit sticht in dieser Geschichte besonders heraus, denn Frauen wurde es sehr schwer gemacht, einen eigenen Beruf zu ergreifen. Ihre Bestimmung sollte die einer Ehefrau und Mutter sein und nicht in die Arbeitswelt der Männer einzudringen. Anfeindungen und erschwerte Bedingungen mussten Frauen über sich ergehen lassen, die sich diesen gesellschaftlich auferlegten Bedingungen widersetzten.
    Die Charaktere sind lebendig gezeichnet und wirken mit ihren individuellen Eigenschaften authentisch und glaubwürdig, so dass der Leser sich in ihrer Mitte wohl fühlt und mit ihnen fiebern kann. Amelie ist eine Frau, die schon früh genau weiß, was sie will und welch ein Leben sie führen will. Für ihre Zeit ist sie schon recht emanzipiert und vor allem selbstbewusst. Amelie ist sehr ehrgeizig, wissbegierig und beweist viel Mut und Stärke in einer Zeit, wo Frauen in der Berufswelt ausgegrenzt wurden. Mit ihrer Durchsetzungskraft und ihrem Kampfeswillen schleicht sie sich nicht nur ins Leserherz, sondern lässt auch so manchen Mann Respekt vor ihrer Leistung zollen.
    „Die Ärztin-eine unerhörte Frau“ ist ein wunderbar recherchierter historischer Roman, der dem Leser nicht nur die damaligen gesellschaftlichen Ansichten nahe bringt sowie an die Seite einer starken Protagonistin stellt, sondern auch in die zu der Zeit praktizierte Medizin hineinschnuppern lässt. Absolute Leseempfehlung für eine echte Entdeckung!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 12.05.2020

    Als eBook bewertet

    Berlin 1908: Amelie möchte Ärztin werden. Da ihre Mutter Hebamme ist und ihr Vater Arzt, wusste sie schon früh, dass es genau das ist, was sie wollte. Sie ist begabt und ehrgeizig und muss viele Anfeindungen wegstecken, als sie als erste Frau in Berlin Medizin studiert. Doch sie lässt sich nicht beirren, aber ihre Neider kämpfen mit unfairen Mitteln.
    Mich hat diese Geschichte von Anfang an gepackt. Das Buch zeigt, wie schwer es Frau zu jener Zeit hatten, ihren Weg zu gehen. Aber es zeigt auch, dass alles möglich ist, wenn man sein Zeil verfolgt trotz aller Widrigkeiten.
    Die Charaktere sind wirklich gut und lebendig gezeichnet. Natürlich steht Amelie im Mittelpunkt dieser Geschichte. Sie ist eine selbstbewusste Person, die weiß, was sie will und geht ihren Weg. Ihre Eltern haben diesen Weg vorgezeichnet und Amelie hatte die Möglichkeit, sich zu entscheiden, ob sie den gleichen Weg einschlagen will. Ein Glück ist es, das just in diesem Moment der Erlass ergeht, dass die Zulassung der Frauen zum Universitätsstudium mit allerhöchster Ermächtigung möglich ist. Obwohl sie überall mit Gegenwind konfrontiert wird, macht sie weiter. Sie macht Karriere, so dass sie mit 60 Jahren auf ein erfolgreiches Berufsleben als Frauenärztin und Chirurgin zurückblicken kann. Aber selbst zu dieser Zeit, haben viel Männer immer noch die gleichen Vorurteile und wollen Frauen in solchen Positionen nicht akzeptieren. Aber Amelie war auch in anderer Beziehung ein Freigeist.
    Mir hat es gut gefallen, diese ungewöhnliche und starke Frau ein Stück ihres Lebens zu begleiten. Es hat mich wütend gemacht, wie schwer es ihr von bornierten Männern gemacht wurde, und es hat mir imponiert, wie sie dennoch ihren Weg gegangen ist.
    Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 16.02.2020

    Als Buch bewertet

    Ein hart erkämpfter Traum

    Berlin 1950, „Dr. Amelie von Liebwitz war 60 Jahre alt und blickte auf eine erfolgreiche Karriere als Frauenärztin und Chirurgin zurück. Im Bostoner-Frauenkrankenhaus hatte sie Therapien zur Behandlung der unterschiedlichsten Frauenkrankheiten erlernt und umgesetzt. Auf dem Weg ins Café überlegte sie nun, dass ein Lehrstuhl, noch dazu an der renommierten Wiener Universitätsklinik, eine Krönung ihrer erfolgreichen Karriere sein könnte.“ Und genau diese Dr. Amelie von Liebwitz darf man auf einer lebendigen, mitreißenden Zeitreise kennenlernen und auf ihrem Werdegang begleiten.

    Gestartet wird im Berlin des Jahres 1950. Amelie ist eben von Amerika in ihr Elternhaus zurückgekehrt, was die Erinnerungen ans Tageslicht holt. Kurz darf man auf ihre Kindheit blicken. Erfährt, dass der Wunsch der Tochter eines Arztes, der sich den Armen angenommen hat und der einer Hebamme, in die Fußstapfen ihrer Eltern zu treten, schon von früh alles bestimmt hat. Kurze Episoden zur Feier der erfolgreichen Matura, dem Glücksfall, dass genau zu der Zeit nämlich am 18. August 1908 im Berliner Tagblatt folgender Erlass zu lesen ist, „Mit allerhöchster Ermächtigung habe ich am heutigen Tage die anliegenden Bestimmungen betreffend die Zulassung der Frauen zum Universitätsstudium erlassen.“ Die Tür für Amelie zum Medizinstudium ist geöffnet, wenn auch nur einen kleinen Spalt. Einschreibung, Anfeindungen im Hörsaal, Benachteiligungen bei den Prüfungen, später dann auch die Schwierigkeiten und Erfolge bei ihrer Facharztausbildung zur Chirurgin, all das darf man mit Amelie erleben.

    Zudem darf man sie mit ihrer Tante bei einer Schiffsreise nach New York begleiten und auch in Liebesdingen gilt es herauszufinden, ob Amelie ähnlich fühlt wie diese, „In meinem Leben habe ich Männer geliebt und Frauen. Ich habe mich einfach immer in einen bestimmten Menschen verliebt, egal ob es nun Mann oder Frau war.“

    Gut hat mir auch der kleine Ausflug in der Medizin der damaligen Zeit gefallen, den man mit diesem Roman unternehmen kann. Bei dem Urlaub in New York darf man so z.B. mit Amelie zum ersten Mal Gummihandschuhe beim Operieren bestaunen, wenig später in Berlin zu den ersten gehören, die die Dampfsterilisation nach Robert Koch fürs OP Werkzeug praktizieren oder erfährt vom völlig neuen Röntgengerät. Man ist auch bei der einen oder anderen OP dabei und erhält so einen guten Einblick, wie zu der Zeit praktiziert wurde.

    >>Sehen Sie>>, begann er mit jovaler Stimme. >>Mir gefällt es ebenfalls ganz und gar nicht, Weibsvolk in der Vorlesung sitzen zu haben. […] Aber […] Wie müssen es leider akzeptieren.>Dat Mädchen is ne Waise.Lebt mit ihrem Bruder in so nem Verschlach neben der Mulackritze. Und der beese Kerl hat heute die Jungfernschaft von dit Kind versteijert.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 12.05.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Berlin 1908: Amelie möchte Ärztin werden. Da ihre Mutter Hebamme ist und ihr Vater Arzt, wusste sie schon früh, dass es genau das ist, was sie wollte. Sie ist begabt und ehrgeizig und muss viele Anfeindungen wegstecken, als sie als erste Frau in Berlin Medizin studiert. Doch sie lässt sich nicht beirren, aber ihre Neider kämpfen mit unfairen Mitteln.
    Mich hat diese Geschichte von Anfang an gepackt. Das Buch zeigt, wie schwer es Frau zu jener Zeit hatten, ihren Weg zu gehen. Aber es zeigt auch, dass alles möglich ist, wenn man sein Zeil verfolgt trotz aller Widrigkeiten.
    Die Charaktere sind wirklich gut und lebendig gezeichnet. Natürlich steht Amelie im Mittelpunkt dieser Geschichte. Sie ist eine selbstbewusste Person, die weiß, was sie will und geht ihren Weg. Ihre Eltern haben diesen Weg vorgezeichnet und Amelie hatte die Möglichkeit, sich zu entscheiden, ob sie den gleichen Weg einschlagen will. Ein Glück ist es, das just in diesem Moment der Erlass ergeht, dass die Zulassung der Frauen zum Universitätsstudium mit allerhöchster Ermächtigung möglich ist. Obwohl sie überall mit Gegenwind konfrontiert wird, macht sie weiter. Sie macht Karriere, so dass sie mit 60 Jahren auf ein erfolgreiches Berufsleben als Frauenärztin und Chirurgin zurückblicken kann. Aber selbst zu dieser Zeit, haben viel Männer immer noch die gleichen Vorurteile und wollen Frauen in solchen Positionen nicht akzeptieren. Aber Amelie war auch in anderer Beziehung ein Freigeist.
    Mir hat es gut gefallen, diese ungewöhnliche und starke Frau ein Stück ihres Lebens zu begleiten. Es hat mich wütend gemacht, wie schwer es ihr von bornierten Männern gemacht wurde, und es hat mir imponiert, wie sie dennoch ihren Weg gegangen ist.
    Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer H., 24.01.2020

    Als Buch bewertet

    INHALT
    Amelie von Liebwitz ist eine starke Person, die in Zeiten des deutschen Kaiserreichs um gesellschaftliche Anerkennung als Ärztin kämpft. Schon seit ihrer Kindheit will Amelie den Vater nacheifern, der selbst Arzt ist, und kranken Menschen helfen. Dass es sich damals als Frau nicht schickte in die von Männern dominierte Medizinwelt einzutauchen, bekommt sie während ihres Studiums in Berlin Tag für Tag zu spüren. Doch trotz des Mobbings ihrer männlichen Kommilitonen und Professoren behauptet sie sich und überzeugt durch Können. In ihrem Privatleben geht es ähnlich turbulent zu, denn Amelie liebt Frauen und Männer, aber vor allem die Medizin.

    MEINUNG
    Der Historienroman von Sabine Fisch las sich nicht nur ausgesprochen flüssig, sondern war auch bis zum Ende ungemein spannend. Amelie ist eine interessante Protagonistin mit viel Eigensinn und einem feministisch-modernen Weltbild. Die Medizin ist ihr Leben und ihr ordnet sie alles unter. Welche Kämpfe sie zu Beginn des 20. Jh.s auszustehen hat, ist schon enorm. Die Autorin hat in ihrem Buch die explosive Gemengelage aus Patriarchalismus und politischer Krise sehr bildreich und faktisch korrekt abgebildet. Hierfür hat sie eine intensive Recherche betrieben, die sich m.E. mehr als ausgezahlt hat. Denn neben Amelies Schicksal hat mich vor allem der Einblick in die damalige Medizin gefesselt. So werden Operationen und Studieninhalte sehr detailliert beschrieben, was mich als medizinisch äußerst neugierigen Leser sehr gefreut hat. Einzig zwei Aspekte haben das Lesevergnügen etwas getrübt, nämlich das offene Ende und die Aussparung der 30er- und 40er-Jahre, also der Zeit des Zweiten Weltkriegs.

    FAZIT
    Meine persönliche Neuentdeckung aus dem Genre Historienroman für 2020. Medizinisch wie feministisch interessierte Leser werden auf ihre Kosten kommen. Und wer weiß, vielleicht wird es noch einen Fortsetzungsroman geben...

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 21.01.2020

    Als eBook bewertet

    Inhaltlich ist die Geschichte sehr schön, die Personen sind gut geschildert und nahbar. Auch das Schicksal von Frauen, die zu der Zeit studieren wollten, ist gut und spannend beschrieben.
    Auch gibt es viele Informationen, die ich noch nicht wusste und interessant finde, meiner Meinung nach gut recherchiert.
    Aber stilistisch ist der Roman grauenvoll: unbeholfen und hölzern. Es werden Formulierungen wie z.B. „obwohl der Krieg erst 5 Jahre vorbei war“ im Abstand von nur wenigen Zeilen wiederholt. Einerseits ist der Stil eher flapsig – und damit meine ich nicht die „Berliner Schnauze“ in den Dialogen – andererseits sind viele antiquierte und „hochgestochene“ Ausdrücke eingestreut, z.B. „derer von Wallersdorf“ und zwar in nur einer Szene bis zum Erbrechen immer wieder. Ich habe den Eindruck, dass der Roman aus Bausteinen zusammengesetzt wurde, die aber sprachlich unbearbeitet aneinander gereiht wurden.
    Das geht besser!

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