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  • 5 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amena R., 02.06.2016

    Starke Frauen

    Erzählt wird eine Familiengeschichte, in deren Zentrum die Frauen stehen.
    Im Jahr 1940 sucht Inspektor Recader das Weingut La Principal auf, um einen alten Fall wieder aufzunehmen. Vier Jahre zuvor war dort eine in Säcke verschnürte Leiche aufgefunden worden, mit Messerstichen im Unterleib. Aufgrund der politischen Wirren des Spanischen Bürgerkriegs verliefen die Untersuchungen aber im Sande. Der Inspektor befragt nun Úrsula, die seit Jahrzehnten als Dienstmädchen auf dem Weingut La Principal angestellt ist und Teil der Familie geworden ist.
    Ùrsulas Erinnerungen sind kursiv gesetzt und heben sich auch durch die etwas altmodisch angehauchte und blumige Sprache von der eigentlichen Handlung ab. Ihre erste Erinnerung führt den Leser zunächst weit in die Vergangenheit zurück und so erfährt man, wie Maria Roderich (die Alte) 1893 gezwungen ist, das Weingut La Principal zu übernehmen. Ihr Vater zieht mit den vier Brüdern nach Barcelona, da das Weingut durch den Befall der Reblaus kurz vor dem Ruin steht. Maria erhält die denkbar schlechteste und undankbarste Rolle. Sie soll La Principal aufrechterhalten, um die Wurzeln der Familie Roderich zu bewahren. Während die Brüder also ihren Studien nachgehen und das Stadtleben genießen können, soll Maria allein zurückbleiben. Maria ist zutiefst enttäuscht und fühlt sich wie bei lebendigem Leib begraben.
    Bald darauf stirbt der Vater und Maria wird mit noch nicht einmal 20 Jahren Alleinerbin des Weinguts. Dies führt zum Streit mit ihren Brüdern und zum Zerfall der Familie.
    Nach ihrem Tod führt ihre Tochter, Maria Magí, die Geschäfte des Weinguts weiter. Sie ist deutlich fröhlicher und lebenslustiger als ihre Mutter, doch auch sie führt La Principal mit entschiedener Hand. Aber auch in anderen Bereichen weiß sie genau, was sie will. Und so macht sie Llorenç, den Sohn der Köchin, der als Kind ihr Spielgefährte war und jetzt Arbeiter auf dem Weingut ist, zu ihrem Geliebten.
    Ein weiterer Sprung ins Jahr 2001 zeigt Maria Costa, die Tochter Maria Magís, die nun als unabhängige und erfolgreiche Geschäftsfrau das Weingut führt. Diese Kapitel sind zwar inhaltlich interessant, sind aber sprachlich nicht mehr so ansprechend.

    Zu Beginn sind die verschiedenen Zeitebenen etwas verwirrend. Zunehmend gewinnt dieser Wechsel aber an Reiz, da die Schicksale der Personen so geschickt miteinander verwoben werden, mit Vorausdeutungen und Rückblicken meisterhaft gespielt wird.
    Ein Generationenroman mit vielen Personen, ausschweifend, aber sehr poetisch und in einer melodischen Sprache erzählt.
    Etwas mühsam finde ich die sehr kleine Schriftgröße.

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  • 5 Sterne

    11 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke S., 13.02.2016

    Im Sommer 1893 verwüstet eine Reblaus-Plage die Weinberge in der Gegend um La Principal. Marias Vater beschließt deshalb mit seinen Söhnen nach Barcelona zu ziehen. Nur Maria soll auf La Principal bleiben und das Gut verwalten. Sie ist einfach nur wütend und sehr einsam. Doch dann beginnt sie mit eiserner Disziplin das Gut wieder aufzubauen, um es ihrer Tochter Maria in voller Blüte zu übergeben.
    Als vor den Toren von La Principal eine Leiche gefunden wird, scheint alles in Gefahr zu sein, denn durch gemeine Intrigen geraten die Bewohner unter Verdacht. Maria erkennt die Gefahr und tut alles, um ihre Leute zu schützen.

    Dieses Buch ist durch seine Sprache etwas anspruchsvoll. Man kann es nicht mal eben so weglesen. Das liegt wohl auch daran, daß alle Erbinnen des Weingutes Maria heißen. Da spricht mir die jüngste Maria auf Seite 216 aus der Seele. Sie beklagt sich bei ihrem Vater nämlich auch darüber. Trotzdem ist das Lesen dieser Geschichte immer ein Vergnügen. Man hat nie das Gefühl, daß man sich durch die Zeilen kämpfen muß. Ganz nebenbei bekommt der Leser einen Einblick in die Geschichte Spaniens. Es ist auffallend, daß die Frauen von La Principal alle sehr willensstarke Frauen sind, die eher schwache Männer wählen. Dies hat den Vorteil, daß sie in ihrer Freiheit nicht eingeschränkt werden. Ich finde es nur schade, daß es keine junge Maria gibt, die das Weingut in die Zukunft leiten wird. Somit ist die Geschichte der Familie mit Maria Costa wohl zu Ende. Ich muß zugeben, daß ich in dieses Buch keine großen Erwartungen gesetzt habe. Dann wurde ich mit jeder Seite eines Besseren belehrt. Zum Schluß wurde es geradezu genial!

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  • 5 Sterne

    13 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Irmel H., 15.06.2016

    Wir lesen hier die Lebensgeschichte dreier Frauen aus drei Generationen, die das Weingut „La Principal“ leiteten und sich alle den gleichen Vornamen „Maria“ teilen. Im Jahre 1893 beginnt die Geschichte der ersten Maria, Maria Roderich. Nachdem die Weinstöcke von der Reblaus befallen sind und das Weingut dem Untergang geweiht ist, zieht ihr Vater mit ihren Brüdern nach Barcelona. Während ihre Brüder studieren dürfen, soll Maria auf dem Gut bleiben und sich um das große Haus kümmern. Ihr Vater stirbt überraschend und sie erbt „La Principal“, das sie mit strenger Hand führt. Im Dorf genießt sie bald Macht und Anerkennung und wird nur noch „Die Alte“ genannt.

    Den Hauptteil des Buches nimmt jedoch die Geschichte um die zweite Maria ( die Tochter der „Alten“ ) ein.1940 steht die noch sehr junge Maria nach dem Tod ihrer Mutter dem Weingut vor.

    Nachdem vier Jahre zuvor, kurz nach dem spanischen Bürgerkrieg, ein Toter in einem Sack vor ihrem Anwesen gefunden wurde, kehrt nun der ermittelnde Inspektor an den Tatort zurück und rollt den Fall neu auf. Der ehrgeizige Inspektor Recarder ist davon überzeugt, dass der Mord mit dem Weingut der Familie Roderich in Verbindung steht und tatsächlich kommt er nach und nach einem gut gehüteten Familiengeheimnis auf die Spur.

    Im Jahre 2001 spricht sich die dritte Maria ( Enkelin der „Alten“) mit ihrem Vater aus, dem der Leser nun die ( kursiv gedruckten ) Erinnerungen zuordnen kann. Marias Vater hat Überraschendes aus der Vergangenheit zu erzählen ...

    Mir hat der Roman sehr gut gefallen, er ist wunderbar unterhaltsam erzählt, wenn auch die Zeitsprünge sehr gewöhnungsbedürftig sind und man zu Beginn nicht genau weiß, wer sich da erinnert. Die Geschichte ist voller Überraschungen. Auch in ein Genre einordnen kann man die Geschichte nicht wirklich. Auch wenn es um die Aufklärung eines Verbrechens geht, so ist doch „Die Frauen von La Principal“ kein Kriminalroman im üblichen Sinn, jedoch auch keine reine Familiengeschichte – eher ein Gesellschaftsroman, nicht ohne Witz und mit einem großartigem Ende! .

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  • 4 Sterne

    11 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hanz F., 31.03.2016

    Der Roman "Die Frauen von La Principal" von Lluís Llach aus dem Hause Insel ist ein tragisch amüsanter Roman, der im 19. Jahrhundert seinen Lauf nimmt, genauer: Kurz vor dem Spanischen Bürgerkrieg. Marian übernimmt das weingut ihrer Familie, welches schon arg in die Jahren gekommen ist. Mit der Zeit wirtschaftet sie dieses wieder hoch und sie wird zu einer erfolgreichen und einflussreichen Frau, die viel Ansehen im Dorf hat. Doch der Bürgerkrieg bringt Veränderungen und das Anwesen wird zu einer großen Bürde für Marias Tochter...

    Ich habe den Roman beim Lesen als recht tiefsinnig und aufregend empfunden. Maria ist eine Protagonistin, die authentisch und stark wirkt. Sie ist eine taffe Frau, die zu Zeiten des Bürgerkriegs durch Fleiß und Arbeit viel erreicht, quasi ein weibliches Vorbild für viele Personen ihrer Zeit.
    Der Schreibstil ist einfach und stimmig gehalten. Er fördert den Lesefluss ist funktional. Das Cover hingegen finde ich persönlich irgendwie etwas langweilig. Es hätte etwas mehr "pepp" haben können.

    Insgesamt ein gelungener Roman.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine W., 04.04.2016

    Packende katalanische Familiengeschichte
    Lluis Llach gelingt mit diesem Roman ein wahres Meisterwerk. Anhand der Geschichte des Weinguts „La Principal“ beschreibt er das Leben von drei starken Frauen – der drei Marias, die das Weingut über mehr als hundert Jahre verwalten. Kein leichtes Unterfangen, vor allem für die älteste, die um 1900 bereits im Alter von zwanzig Jahren über das Weingut bestimmen muss. Doch es gelingt ihr, sich durchzusetzen und überträgt ihr Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen auch auf ihre Tochter, sowie auf die Enkelin. Die Geschichte erzählt aber nicht nur die Vergangenheit des Hauses, sondern schneidet viele unterschiedliche Themen an, wie z.B. das Franco-Regime, die Unabhängigkeitsbestrebungen der Katalanen, den Einfluss der Kirche auf die Politik oder Homosexualität. Als roter Faden dient außerdem ein Mordfall aus dem Jahr 1936, der erst nach und nach zur vollkommenen Aufklärung kommt.
    Die Geschichte wird aus der Perspektive verschiedener Protagonisten erzählt, und verläuft nicht chronologisch; durch Rückblenden springt er Autor in unterschiedliche zeitliche Ebenen. Es ist sicher kein Buch für zwischendurch, lässt sich durch den angenehmen Schreibstil aber flüssig lesen. An vielen Stellen kommt auch der Humor nicht zu kurz – das liegt nicht zuletzt an den authentisch gezeichneten Charakteren.
    Der Roman erhält meine absolute Leseempfehlung für alle, die mehr als seichte Unterhaltung erwarten.

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  • 5 Sterne

    9 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 06.03.2016

    Ein Wahnsinnsroman - Anders kann man den Debütroman „Die Frauen von La Principal“ von Lluis Llach nicht bezeichnen. Eine atemberaubende Geschichte mit interessanten und außergewöhnlichen Protagonisten.

    Der Inhalt: Maria, die Tochter eines mächtigen Weinbauers, wird von ihrem Vater auf das Gut La Principal regelrecht verbannt. Als sich eine Katastrophe anbahnt, zieht er mit Marias Brüdern nach Barcelona und lässt sie als Verwalterin auf dem Gut zurück. Es ist der Sommer 1893, als Maria das Erbe ihres Vaters antritt und es scheint alles verloren. Die Familie ist zerstritten, das Dorf in Aufruhr und die Weinberge verwüstet. Doch Maria lässt sich nicht unterkriegen und mit viel Mut und Eigensinn verwandelt Maria La Principal wieder in das Anwesen, das es früher einmal war. Sie wird zur mächtigsten Frau ihrer Heimat, ein Leben lang bewundert, ein Leben lang beneidet. Doch als man am Vorabend des Spanischen Bürgerkriegs eine Leiche findet, wird Marias Vermächtnis an die Tochter zu einer gefährlichen Bürde.

    Der Autor hat einen für mich außergewöhnlichen Schreibstil. Man erkennt sofort die Liebe zu seiner Heimat. Und man befindet sich selbst inmitten der prachtvollen Weinberge, sieht im Herbst die fruchtbaren Reben und die goldenen Blätter. Die Geschichte lässt uns am Leben mehrerer Generationen teilhaben, die hier auf La Principal ihr Leben verbracht haben. Man sieht das Treiben, das hier auf dem Gut herrscht vor sich, taucht ein in das dortige Leben und die Schwierigkeiten, mit denen die Marias zu kämpfen hatten. Wir dürfen ja einige davon kennenlernen. Und jede hat auf ihre Art und Weise das Leben gemeistert. Gefallen hat mir auch der Zeitsprung von der Vergangenheit in die Gegenwart und hier hat sich zu guter Letzt ein Kreislauf geschlossen. Auch fand ich den Einblick in die damalige Geschichte Spaniens sehr interessant. Und der Leser kann sich die Geschichte weiterspinnen, was wird mit La Principal in Zukunft geschehen?

    Das Cover, da in schwarz-weiß gehalten ist, passt hervorragend zu dieser Zeitepoche. Um welches Paar es sich hier handelt? Der Leser darf selbst entscheiden.

    Selbstverständlich vergebe ich für diesen gelungenen Debütroman 5 Sterne und freue mich, wenn ich wieder mal von dem Autor Lluis Llach höre.

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  • 4 Sterne

    26 von 49 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 13.02.2016 bei bewertet

    Im Jahre 1893 vermachte Maria Roderichs (die Alte) Vater ihr das Weingut der Principals weil dieser dachte das die Reblaus alles vernichten würde. Er dagegen geht mit seinen 4 Söhnen die alle studieren nach Barcelona. Was der Vater als das beste für Maria sieht, empfindet sie als Schmach und Gefängnis. Allerdings rettet Maria diese Weingut und kurz darauf verstirbt der Vater und durch diese Erbe kommt es zum Zwist mit ihren Brüdern.
    Maria heiratet Narcis den sie eigentlich nicht von Herzen liebt, doch er schenkt ihr eine Tochter Maria Magi die dann auch nach dem Tode ihrer Mutter das Gut weiter führt. Sie fängt auch ein Verhältnis mit Llorenc dem Sohn der Köchin an, der eigentlich schwul ist aber auch gleichzeitig Maria liebt. Obwohl es nicht standesgemäß ist, aber Maria ist total ihn ihn verliebt, lässt ihm aber jede Freiheiten seine Vorlieben auszuleben.
    Dann liegt eines Tages ein Sack vor der Gutstüre mit der Leiche von Llorenc´s ehemaligem Geliebten und er wird von Inspektor Recader
    verdächtigt.

    Meine Meinung:
    Diese Familiensaga, so lange sie auch sein mag hat etwas, der Autor schildert das ganze in unterschiedlichen Zeitformen. Wir fangen an im Jahr 1893 bis 2001 als Llorenc seiner Tochter Marie sein Skript zu lesen gibt in dem diese ganze Geschichte enthalten ist. Das schwierigste für mich waren diese viele Marias, den jede weitere Tochter hiess Maria. Nur gut das der Autor einer jeden einen zusätzlichen Namen oder einen eigenen Charakter gab.
    Aber ansonsten fand ich das Leben der Frauen sehr interessant, da sie in einer Zeit aufwuchsen wo der Feminismus noch nicht war und trotzdem haben sich diese Frauen gegen die Männer behauptet.
    Ein Buch überzeugt durch Feminismus, Homosexualität, Krimi und einen Hauch Erotik.
    Das Cover passt für mich jetzt nicht ganz so, hätte mir was anderes gewünscht.
    Mich hat der Autor Lluis Llach voll überzeugt, den er hat einen sehr guten Schreibstil der diese Saga auch nie langweilig machte.
    Für mich ein gelungenes Erstingswerk.

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  • 5 Sterne

    10 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke S., 24.02.2016 bei bewertet

    Im Sommer 1893 verwüstet eine Reblaus-Plage die Weinberge in der Gegend um La Principal. Marias Vater beschließt deshalb mit seinen Söhnen nach Barcelona zu ziehen. Nur Maria soll auf La Principal bleiben und das Gut verwalten. Sie ist einfach nur wütend und sehr einsam. Doch dann beginnt sie mit eiserner Disziplin das Gut wieder aufzubauen, um es ihrer Tochter Maria in voller Blüte zu übergeben.
    Als vor den Toren von La Principal eine Leiche gefunden wird, scheint alles in Gefahr zu sein, denn durch gemeine Intrigen geraten die Bewohner unter Verdacht. Maria erkennt die Gefahr und tut alles, um ihre Leute zu schützen.

    Dieses Buch ist durch seine Sprache etwas anspruchsvoll. Man kann es nicht mal eben so weglesen. Das liegt wohl auch daran, daß alle Erbinnen des Weingutes Maria heißen. Da spricht mir die jüngste Maria auf Seite 216 aus der Seele. Sie beklagt sich bei ihrem Vater nämlich auch darüber. Trotzdem ist das Lesen dieser Geschichte immer ein Vergnügen. Man hat nie das Gefühl, daß man sich durch die Zeilen kämpfen muß. Ganz nebenbei bekommt der Leser einen Einblick in die Geschichte Spaniens. Es ist auffallend, daß die Frauen von La Principal alle sehr willensstarke Frauen sind, die eher schwache Männer wählen. Dies hat den Vorteil, daß sie in ihrer Freiheit nicht eingeschränkt werden. Ich finde es nur schade, daß es keine junge Maria gibt, die das Weingut in die Zukunft leiten wird. Somit ist die Geschichte der Familie mit Maria Costa wohl zu Ende. Ich muß zugeben, daß ich in dieses Buch keine großen Erwartungen gesetzt habe. Dann wurde ich mit jeder Seite eines Besseren belehrt. Zum Schluß wurde es geradezu genial!

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 04.06.2016

    Erzählt wird hier die Lebensgeschichte dreier Frauen, die nicht nur den gleichen Vornamen tragen, sondern Großmutter – Mutter und Tochter sind und denen in erster Linie die Leitung eines angesehenen Weingutes obliegt. Während Maria (genannt „die Alte“) ihren Platz an erster Stelle hart erkämpfen muss, weil sie als einzige Tochter ihrer Eltern in einer Zeit groß wird, in der die Männer das Sagen und die Macht haben und nur unter Protest davon abrücken, plagt sich ihre Tochter Maria (genannt „Senyora“) mit einem mittlerweile unrentablen Unternehmen herum und mit einem ominösen Tötungsdelikt direkt vor ihrer Haustür. Und schließlich muss die junge Maria (die Enkeltochter der ersten), die mittlerweile auch schon das 60igste Lebensjahr erreicht hat, erkennen das ihr Vater ein mörderisches Geheimnis in seinem Herzen trägt, dessen Erkundung sie weit in die Vergangenheit ihrer gut betuchten Familie führt.

    Ein grandioser Roman, der sich nicht nur einer wunderschönen, poetischen Sprache bedient, sondern ein wahres Feuerwerk der Erzählkunst ist. Lluís Llach kombiniert hier sehr verschiedene Themen zu einem intensiven, dichten Roman, der mühelos Zeitsprünge macht und Erzählperspektiven wechselt, ohne verwirrend zu sein. Manchmal ist es ein Familienroman, dann wieder ein schonungsloser, zeitkritischer Gesellschaftsroman, manchmal geht es um die Liebe, manchmal um den Mut von notwendigen Veränderungen, manchmal handelt es sich um einen Kriminalroman und manchmal um eine detaillierte Heimatstudie. Selten gelingt ein derart vielschichtiger Plot so perfekt, dass sich jeder Handlungsstrang klärt, dass es immer spannend bleibt und das man als Leser die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dreier Generationen so glaubwürdig vermittelt bekommt.

    Fazit: Ich vergebe volle Punktzahl für diesen abwechslungsreichen Roman, der eine besondere Stimmung erzeugt und sich mit dem wechselnden Frauenbild über Jahrzehnte beschäftigt. Der Emanzipation und Abhängigkeit ebenso miteinander vereint wie Optimismus und innere Zwänge. Eine Prosa die einen Kreis schließt, in dessen Zentrum innere Stärke, Selbstvertrauen und Zuversicht stehen und drei ganz besonders eigenwillige Frauen. Absolute Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christine A., 16.03.2016

    Inspektor Lluis Recader kommt 1936 zum ersten Mal nach Principal. Er ist ein junger enthusiastischer Polizist, der von seiner Mutter die Liebe zum klassischen englischen Kriminalroman mitbekommen hat. Ein Toter vor den Toren des Gutes wurde gemeldet, es ist Ricardo, ein ehemaliger Arbeiter des Hofes, der mit zahlreichen Messerstichen in den Unterleib getötet wurde. Doch wir stehen am Ausbruch des Bürgerkriegs und Recader, ein glühender Nationalist, zieht in den Kampf gegen Republikaner und „Rote“. Er erwirbt sich Meriten als tapferer Kämpfer und kompromißloser Verhörer, der Folter und Henker im Dienst des Franco Regimes in Kauf nimmt.
    1940 kehrt er jetzt zurück und der ungelöste Fall erweckt noch immer seine Neugierde. Auf La Principal nimmt er seine Nachforschungen wieder auf, trifft aber anfangs nur Ursula, eine alte Dienerin an, die in Rückblenden von ihrer Herrschaft erzählt.
    Die Rückblenden und Erinnerungen, die angenehm abgesetzt in Kursiv gedruckt sind, reichen bis in die 1890 Jahre zurück, als Maria Roderick von ihrem Vater zur Verwalterin und Erbin des Gutes eingesetzt wird. Nicht aus Liebe, nein – nur aus Kalkül. Die gefürchtete Reblaus hat sich bis in die Rebstöcke des Gutes ausgebreitet. Seinen Söhnen ermöglicht er komfortable Karrieren in Barcelona, erwirbt für sie Immobilien und prächtige Wohnsitze. Die Schwester wird zur Verwaltung des nun wertlosen Guts in die Provinz verbannt, quasi lebendig begraben. Aber Maria ist eine starke Persönlichkeit, nicht nur, dass sie das Gut wieder rentabel macht, sie kann ihrer einzigen Tochter Maria Magi Roderick ein wertvolles Erbe hinterlassen, das aber durch den Toten mit einem Geheimnis umgeben ist.
    Llach wählt eine sehr interessante Perspektive, er siedelt einen großen Teil des Romans in der Mitte der Geschichte an. Zwei der Frauen des Hauses werden in Rückblenden und Erinnerungen lebendig.Die Geschichte ist nicht linear erzählt, sondern springt zwischen den vergangenen Generationen und der Gegenwart hin und her und lässt den Leser, ähnlich wie den Inspektor, nur langsam in die Familiengeheimnisse eintauchen. Die weiblichen Figuren, ob Senyoras oder Dienerinnen, sind starke, erdverbundene Frauen, die sich in Zeiten des Machismo gut zu behaupten wissen, genau wie die dritte Generation der Marias, die sich in der Gegenwart als Geschäftsfrau etabliert. Erstaunlich fand ich, dass ich trotz Inspektors Recaders Vergangenheit als Folterknecht Francos und glühender Verteidiger des Francoregimes, seine Figur als empathisch empfand.
    Gegen Ende des Romans tauchte die dritte Maria auf, Enkelin der legendären Maria Roderick, die als ältere, erfolgreiche Frau zurückgekommen ist, um ihren greisen Vater bei der Vewaltung des Weinguts zu unterstützen. Vom ihm erfährt sie von den Geheimnissen des Mordes und ihren Vorgängerinnen, etwas was der Leser natürlich schon kennt oder zumindest ahnt. Das empfand ich als Abschwächung, es scheint, dass der Autor so wenig von Logik der Geschichte überzeugt ist, dass er dem Leser anhand der Erzählungen des Vaters noch einmal die Motive und Lösungen aufzählt. Auch Sprache und Stil sind im letzten „modernen“ Teil bei weitem nicht so kraftvoll und farbig wie zuvor. Das finde ich sehr schade und daher bleibt es bei 4 Sternen.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 06.03.2016

    Die Frauen von La Principal von Lluis Llach.
    Das Cover und der Titel sind passend. Spanische Literatur ist für mich etwas schwer zu lesen, das ging mir hier erst auch so, aber nach kurzer Zeit war ich gefangen.
    Eine leidenschaftliche Familiensaga über drei Generation.
    Der Roman spielt in Katalanien. Die spanische Politik kommt stark zum Tragen.
    Auf dem Weingut La Principal sind von 1893 bis 2001 macheinander drei starke Frauen, alle heißen Maria.
    Über jedem neuen Kapitel steht die Jahreszahl, so weiss man immer welche Maria gerade spricht.
    Andreu Roderich hat vier Söhne und eine Tochter. Die Söhne haben alle eine Beruf erhlernt, nur die Tochter Maria nicht, das war ihm nicht wichtig. Als dann die Reblaus das Weingut ruiniert zieht er mit den Söhnen in die Stadt.
    Mit zwanzig Jahren wird Maria Alleinerbin des Weingutes, angefeindet von den Brüdern. Zu der Zeit ja fast ein Unding. Sie bringt das Gut mit Mut und Härte wieder aufwärts. Sie wird später immer die Alte genannt. Eine besonder interessante Stellung hat die Amme Ursula.
    Im Jahre 1940 kommt ein Inspektor Lluis Recader, der einen früheren Mord aufklären will. Zu der Zeit fängt die Franco Ära an und die bemerkt man. Die meiste Zeit trifft er nur Ursula an. Sie ist ein Unikum, wie sie mit ihm umgeht, ist fast schon lustig.
    Als die dritte Maria ins Spiel kommt, werden von ihrem Vater erst alle Geschehnisse aufgeklärt.
    Der Autor kommt aus der Gegend und besitzt auch ein Weingut. Er kennt die Probleme dieses Landstrichs und kann das mit Gefühl und Wärme mir nahe bringen.
    Ein paar Geschehnisse sind zwar etwas unrealistisch, aber in früheren Zeiten gab es bei der Bevölkerung oft solche Aberglauben. So hat mich das nicht gestört.
    Der Roman ist für mich gute Literatur.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lina H., 19.02.2016

    Als Maria 1893 von ihrem Vater und ihren Brüdern auf der ehemals so einträglichen La Principal zurückgelassen wird, fühlt sie sich, als ob man sie bei lebendigem Leib dort begraben wollte. Doch ihr eiserner Wille und Geschick lassen das Weingut schon bald wieder in altem Glanz erstrahlen und sie zur mächtigsten und gefürchtetsten Frau der Gegend werden. Ihre Macht erbt ihre Tochter, die sich am Vorabend des Spanischen Bürgerkrieges mit einer verstümmelten Leiche auf der Bank vor ihren Toren konfrontiert sieht. Die Ermittlungen werden schon bald zur Gefahr für ihre sich langsam entwickelnde Liebe und auch diese zweite Maria muss für ihr Glück kämpfen, dass so vergänglich scheint.
    Die ungewöhnliche Lebensgeschichte der älteren Maria wird in zahlreichen Rückblenden in die Geschichte eingeflochten. Ihre Tochter erlebt 1940 den Beginn ihrer eigenen Liebesgeschichte, gleichzeitig auch die Zeit der größten Gefahr. Die Figuren der Geschichte sind detailgenau und mit viel Liebe ausgestaltet. Besonders Ursula, die Amme der Familie, bildet eine unumstößliche Instanz, ohne die die Geschichte nicht erzählt werden könnte.
    Sprache und Bilder sind außergewöhnlich und entführen einen in die entbehrungsreiche Zeit Spaniens zu Beginn Francos Diktatur. Angst und Verfolgung sind bereits spürbar, auch die Ressentiments der gläubigen Landbevölkerung, die den Frauen von La Principal mit Argwohn und Misstrauen begegnen.
    „Die Frauen von La Principal“ ist eine Geschichte, so eigenbrötlerisch wie ihre Figuren, die fasziniert, erstaunt und demütig macht.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas S., 09.03.2016

    Interessante Personen lernt der Leser in diesem Buch kennen, und das macht auch den besonderen Reiz dieser Geschichte aus. Drei starke Frauen prägen die Principal, zum einen Maria Roderich, die Alte genannt, dann ihre Tochter Maria Magi, und natürlich Ursula, der gewissenhafte Geist des Hauses. Sehr interessant fand ich aber auch die Frau des ersten Gutsherrn Andreu, Blanca. Ihr Mann, von dem sie immerhin fünf Kinder bekam, hatte nebenbei noch die Magd Ursula als Geliebte. Doch anstatt sie vom Hof zu jagen oder ihr wenigstens das Leben zur Hölle zu machen, einigte sich Blanca mit Ursula, und sie teilten sich den Senyor Andreu, der von ihrem Arrangement gar nichts wusste. Seit dieser Zeit hält Ursula diesem Hause unverbrüchliche Treue, sie wird unter anderem die Amme von Maria Roderich und Maria Magi. Maria Roderich ist das einzige Mädchen unter den fünf Geschwistern, sie wird von ihren Brüdern und ihrem Vater kaum wahr genommen. Als die Reblaus den Betrieb des vorher sehr gut laufenden Weingutes zum Erliegen bringt, verfügt der Vater, dass er und seine Söhne das Gut verlassen und nach Barcelona ziehen. Dort hat die Familie ein großes Stadthaus. Blanca ist zu diesem Zeitpunkt schon verstorben. Maria Roderich wird mit der Verwaltung des nun brachliegenden Anwesens betraut, d. h., sie muss als einzige zurückbleiben. Sie fühlt sich im Stich gelassen und um ihre Zukunft betrogen, ihre Brüder dürfen alle studieren. Maria ist sehr wütend auf ihre Familie. Doch ihr Vater hat verfügt, dass sie nach seinem Tod das Weingut mit allen Ländereien und Immobilien erben soll. Dass ihr Vater sie möglicherweise doch sehr geliebt hat, kann Maria erst nach seinem plötzlichen Ableben erkennen. Über das Erbe zerstreiten sich die Geschwister, doch Maria setzt ihren berechtigten Anspruch durch. So wird sie schließlich zu Herrin des Anwesens Principal, in jungen Jahren schon nennt man sie 'die Alte'.
    Sie weist die zahlreichen Avancen von heiratswilligen Männern ab, es wird klar, dass sie allein regieren will. Das ist in der damaligen Zeit – die Franco-Diktatur hat gerade erst begonnen – keine leichte Sache für eine Frau. Schließlich findet sie doch einen Mann, in den sie sich verliebt, und den sie dann heiratet. Auch eine sehr interessante Figur, dieser Narcis Magi. Ein Mann, der so gar nicht in das Land und in die Zeit passt. Einer, der sehr einfühlsam ist, Musikliebhaber, Klavierspieler und Bücherleser. Und der läßt seine Frau weiter allein regieren. Er zieht auf die Principal und lässt seine Maria weiterhin alle geschäftlichen Dinge ohne seinen Einfluss tun. Ein Glückstreffer für Maria, eine Figur, die meinen großen Respekt hat, obwohl von ihr nur wenig berichtet wird. Auch seine Tochter, Maria Magi, kommt später mit einer interessanten Figur zusammen, Llorenc Costa, dem bisexuellen Vorarbeiter, der ihr Geliebter und Partner wird.
    Homosexualität, Mord, die Verlogenheit mancher Kirchenfürsten, Faschismus und irrationale Wertvorstellungen – das ist fast ein wenig zu viel Stoff für ein gut lesbares kleines Buch. Spannend erzählt, interessante Charaktere, viele Zeitsprünge. Doch man weiß immer, wo man ist, das ist schon recht klar abgegrenzt. Liebe, Hass und Loyalität - der Stoff, aus dem gute Geschichten bestehen. Lesenswert, hat mir gut gefallen!

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    . l., 20.03.2016

    Ende des 19. Jahrhunderts erhält Maria das katalanische Weingut La Principal von ihrem Vater, der mit den Söhnen nach Barcelona geht. Das Gut ist heruntergekommen und erfordert eine durchsetzungsfähige Führung. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schafft es Maria das Unmögliche möglich zu machen und erwirbt sich damit Anerkennung und Macht. Ihre Tochter, die ebenfalls den Namen Maria erhält, übernimmt das Gut als der spanische Bürgerkrieg bevorsteht und dann liegt auch noch eine verstümmelte Leiche auf der Treppe von La Principal. Der Fall kann nie durch polizeiliche Ermittlungen geklärt werden. Maria, die auch die Senyora genannt wird, setzt sich über Konventionen hinweg und bekommt eine Tochter, die natürlich auch wieder Maria heißt, von einem bisexuellen Mann, der dazu auch noch ihr Angestellter ist. Auch die Enkelin ist stark und geht ihren eigenen Weg.
    Da es um die Geschichte einer Familie bis in die heutige Zeit geht, wird sie natürlich in verschiedenen Zeitebenen erzählt. Vieles lernen wir aus der Sicht von Úrsula kennen, die sehr viele Jahre in den Diensten der Familie stand und den Frauen eng verbunden ist. Anderes wird durch den Vater der dritten Maria erzählt und einiges lernen wir aus der Sicht des ermittelnden Kommissars kennen. Anfangs bereiten diese Sprünge ein wenig Probleme, doch so nach und nach ergeben sich die Zusammenhänge.
    Immer wieder spielt auch die politische Situation eine Rolle, besonders die Zeit nach der Machtergreifung durch Franco. Der Einfluss der Kirche ist erheblich. Doch die Gesellschaft in Spanien verändert sich. Die Frauen von La Principal sind kämpferisch und stark, die ihren eigenen Kopf haben und auch gegen Widerstände ihren Weg gehen. Die Charaktere sind sehr gut und authentisch beschrieben.
    Der gleiche Name der Protagonistinnen sowie die vielen Zeitsprünge sorgen dafür, dass man konzentriert lesen muss, um alles zu erfassen. Trotzdem hat mich dieses Familien-Epos nicht so richtig packen können.

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  • 5 Sterne

    25 von 64 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 11.05.2016 bei bewertet

    Erzählt wird hier die Lebensgeschichte dreier Frauen, die nicht nur den gleichen Vornamen tragen, sondern Großmutter – Mutter und Tochter sind und denen in erster Linie die Leitung eines angesehenen Weingutes obliegt. Während Maria (genannt „die Alte“) ihren Platz an erster Stelle hart erkämpfen muss, weil sie als einzige Tochter ihrer Eltern in einer Zeit groß wird, in der die Männer das Sagen und die Macht haben und nur unter Protest davon abrücken, plagt sich ihre Tochter Maria (genannt „Senyora“) mit einem mittlerweile unrentablen Unternehmen herum und mit einem ominösen Tötungsdelikt direkt vor ihrer Haustür. Und schließlich muss die junge Maria (die Enkeltochter der ersten), die mittlerweile auch schon das 60igste Lebensjahr erreicht hat, erkennen das ihr Vater ein mörderisches Geheimnis in seinem Herzen trägt, dessen Erkundung sie weit in die Vergangenheit ihrer gut betuchten Familie führt.
    Ein grandioser Roman, der sich nicht nur einer wunderschönen, poetischen Sprache bedient, sondern ein wahres Feuerwerk der Erzählkunst ist. Lluís Llach kombiniert hier sehr verschiedene Themen zu einem intensiven, dichten Roman, der mühelos Zeitsprünge macht und Erzählperspektiven wechselt, ohne verwirrend zu sein. Manchmal ist es ein Familienroman, dann wieder ein schonungsloser, zeitkritischer Gesellschaftsroman, manchmal geht es um die Liebe, manchmal um den Mut von notwendigen Veränderungen, manchmal handelt es sich um einen Kriminalroman und manchmal um eine detaillierte Heimatstudie. Selten gelingt ein derart vielschichtiger Plot so perfekt, dass sich jeder Handlungsstrang klärt, dass es immer spannend bleibt und das man als Leser die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dreier Generationen so glaubwürdig vermittelt bekommt.
    Fazit: Ich vergebe volle Punktzahl für diesen abwechslungsreichen Roman, der eine besondere Stimmung erzeugt und sich mit dem wechselnden Frauenbild über Jahrzehnte beschäftigt. Der Emanzipation und Abhängigkeit ebenso miteinander vereint wie Optimismus und innere Zwänge. Eine Prosa die einen Kreis schließt, in dessen Zentrum innere Stärke, Selbstvertrauen und Zuversicht stehen und drei ganz besonders eigenwillige Frauen. Absolute Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    1 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lea O., 12.03.2016

    „Die Frauen von La Principal“ hat mir gut gefallen, deswegen gebe ich vier Sterne, weil ein wirklich herausstechendes Merkmal für mich gefehlt hat. Es geht um die Geschichte von vier Generationen Frauen, die dem Vorsitz auf einem Weingut in Spanien haben. Dabei durchleben sie nicht nur persönliche Glückszeiten und Krisen, sondern auch die des Landes und der Weinindustrie, zum Beispiel durch Kriege oder Schädlinge. Etwas verwirrend ist dabei manchmal, dass alle Frauen Maria heißen, aber irgendwann blickt man da anhand der Spitznamen durch. Alle diese Geschichten werden mit einem Kriminalfall gewürzt.
    Das Buch besticht in meinen Augen vor allem mit den unterschiedlichen Erzählperspektiven, das macht das Buch wahnsinnig interessant und kreiert viele neue Situationen. Sehr gut gefallen haben mir auch die Rückblicke in die frühere Zeit. Diese werden in kursiver Schrift geschrieben und haben immer einen Titel und eine Erzählweise, z. B. Märchen oder Träumerische Erinnerung. Hier hätte ich mir nur gewünscht, dass die Sprache vielleicht noch mehr variiert hätte, sodass man wirklich das Gefühl hat ein Märchen zu lesen.
    Die Figuren und die verschiedenen Geschichten sind alle sehr gut entwickelt. Man findet so viele verschiedene Charaktere, die sich aber auch ergänzen und ganz unterschiedlich miteinander verstrickt sind. So werden auch fast alle Stimmungen versammelt, die für ein Buch wichtig sind: Liebe, Hass, Intrigen, Mord, Reue, Lust, Vergnügen, Vertrauen, Traurigkeit, Spannung…
    Abschließend kann ich also nur sagen, dass die Familiensaga von La Principal ein Buch ist, das wirklich alle Emotionen eines menschlichen Lebens (oder um genauer zu sein mehrerer) vereint und sehr lebendig widergibt. Man fühlt sich dem Weingut zugehörig und wird direkt in die Geschichte hineingezogen. Der Kriminalfall bringt die nötige Spannung mit und auch die Auflösung am Ende des Buches fehlt nicht und ist sehr gelungen.

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  • 5 Sterne

    27 von 57 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 11.05.2016 bei bewertet

    Erzählt wird hier die Lebensgeschichte dreier Frauen, die nicht nur den gleichen Vornamen tragen, sondern Großmutter – Mutter und Tochter sind und denen in erster Linie die Leitung eines angesehenen Weingutes obliegt. Während Maria (genannt „die Alte“) ihren Platz an erster Stelle hart erkämpfen muss, weil sie als einzige Tochter ihrer Eltern in einer Zeit groß wird, in der die Männer das Sagen und die Macht haben und nur unter Protest davon abrücken, plagt sich ihre Tochter Maria (genannt „Senyora“) mit einem mittlerweile unrentablen Unternehmen herum und mit einem ominösen Tötungsdelikt direkt vor ihrer Haustür. Und schließlich muss die junge Maria (die Enkeltochter der ersten), die mittlerweile auch schon das 60igste Lebensjahr erreicht hat, erkennen das ihr Vater ein mörderisches Geheimnis in seinem Herzen trägt, dessen Erkundung sie weit in die Vergangenheit ihrer gut betuchten Familie führt.
    Ein grandioser Roman, der sich nicht nur einer wunderschönen, poetischen Sprache bedient, sondern ein wahres Feuerwerk der Erzählkunst ist. Lluís Llach kombiniert hier sehr verschiedene Themen zu einem intensiven, dichten Roman, der mühelos Zeitsprünge macht und Erzählperspektiven wechselt, ohne verwirrend zu sein. Manchmal ist es ein Familienroman, dann wieder ein schonungsloser, zeitkritischer Gesellschaftsroman, manchmal geht es um die Liebe, manchmal um den Mut von notwendigen Veränderungen, manchmal handelt es sich um einen Kriminalroman und manchmal um eine detaillierte Heimatstudie. Selten gelingt ein derart vielschichtiger Plot so perfekt, dass sich jeder Handlungsstrang klärt, dass es immer spannend bleibt und das man als Leser die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dreier Generationen so glaubwürdig vermittelt bekommt.
    Fazit: Ich vergebe volle Punktzahl für diesen abwechslungsreichen Roman, der eine besondere Stimmung erzeugt und sich mit dem wechselnden Frauenbild über Jahrzehnte beschäftigt. Der Emanzipation und Abhängigkeit ebenso miteinander vereint wie Optimismus und innere Zwänge. Eine Prosa die einen Kreis schließt, in dessen Zentrum innere Stärke, Selbstvertrauen und Zuversicht stehen und drei ganz besonders eigenwillige Frauen. Absolute Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    4 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 13.02.2016

    Im Jahre 1893 vermachte Maria Roderichs (die Alte) Vater ihr das Weingut der Principals weil dieser dachte das die Reblaus alles vernichten würde. Er dagegen geht mit seinen 4 Söhnen die alle studieren nach Barcelona. Was der Vater als das beste für Maria sieht, empfindet sie als Schmach und Gefängnis. Allerdings rettet Maria diese Weingut und kurz darauf verstirbt der Vater und durch diese Erbe kommt es zum Zwist mit ihren Brüdern.
    Maria heiratet Narcis den sie eigentlich nicht von Herzen liebt, doch er schenkt ihr eine Tochter Maria Magi die dann auch nach dem Tode ihrer Mutter das Gut weiter führt. Sie fängt auch ein Verhältnis mit Llorenc dem Sohn der Köchin an, der eigentlich schwul ist aber auch gleichzeitig Maria liebt. Obwohl es nicht standesgemäß ist, aber Maria ist total ihn ihn verliebt, lässt ihm aber jede Freiheiten seine Vorlieben auszuleben.
    Dann liegt eines Tages ein Sack vor der Gutstüre mit der Leiche von Llorenc´s ehemaligem Geliebten und er wird von Inspektor Recader
    verdächtigt.

    Meine Meinung:
    Diese Familiensaga, so lange sie auch sein mag hat etwas, der Autor schildert das ganze in unterschiedlichen Zeitformen. Wir fangen an im Jahr 1893 bis 2001 als Llorenc seiner Tochter Marie sein Skript zu lesen gibt in dem diese ganze Geschichte enthalten ist. Das schwierigste für mich waren diese viele Marias, den jede weitere Tochter hiess Maria. Nur gut das der Autor einer jeden einen zusätzlichen Namen oder einen eigenen Charakter gab.
    Aber ansonsten fand ich das Leben der Frauen sehr interessant, da sie in einer Zeit aufwuchsen wo der Feminismus noch nicht war und trotzdem haben sich diese Frauen gegen die Männer behauptet.
    Ein Buch überzeugt durch Feminismus, Homosexualität, Krimi und einen Hauch Erotik.
    Das Cover passt für mich jetzt nicht ganz so, hätte mir was anderes gewünscht.
    Mich hat der Autor Lluis Llach voll überzeugt, den er hat einen sehr guten Schreibstil der diese Saga auch nie langweilig machte.
    Für mich ein gelungenes Erstingswerk.

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  • 2 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 05.06.2016

    Erzählt wird die Geschichte dreier Frauen, die eng verbunden sind mit dem spanischen Weingut La Principal. Für alle drei war es als Frau eine Herausforderung dieser Verantwortung gerecht zu werden, obwohl alle drei zu unterschiedlichen Zeiten sich dieser Aufgabe stellen mussten.
    Mein Eindruck zu diesem Buch kann ich mit einem Zitat aus dem Buch am besten zusammenfassen:
    „Also, zuerst habe ich überhaupt nichts kapiert, ständig bin ich mit den Marias und den Epochen durcheinandergekommen und musste zurückblättern, um mich zurechtzufinden.“
    Genauso ging es mir auch, denn die drei beschriebenen Frauen hießen alle Maria, nur lebten sie zu unterschiedlichen Zeiten (1893/1940/2001) und sind Oma, Mutter und Kind. Die Geschichte wandert ständig zwischen den Zeiten hin und her und verwirrte mich dadurch ganz „schön“. Gegen Ende des Lesestoffs stellte sich heraus, dass Llorenc der eigentliche Erzähler der Familiengeschichte ist und ich habe den Eindruck gehabt, dass er mit seinen über 90 Jahren bereits etwas an Demenz litt und aufgrund dessen die Geschichte so verworren dargestellt war. Tut mir leid, aber ich habe mich echt durch das Buch gequält. Zum Teil waren die Ausführungen auch sehr langatmig und die Sätze extrem verschachtelt.
    Die Story an und für sich ist sehr gut, aber die Umsetzung hat mir gar nicht gefallen. Leseempfehlung von meiner Seite? Eher nicht.

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  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silvia B., 12.03.2016

    Ein wundervoller, tiefgründiger und intelligent geschriebener Roman mit
    hohem Unterhaltungsfaktor. Eine faszinierende Familiengeschichte mit
    vielen Facetten.
    Drei Generationen aus drei Epochen - beginnend im Jahr 1893 bis zum
    Jahr 2001. Drei mutige und selbstbewusste Frauen, die sich hingebungsvoll und mit aller Kraft der Aufgabe widmen, das Weingut La Principal zu erhalten. Im Kampf gegen viele Widrigkeiten gibt ein ungeklärter Mordfall aus dem Jahr 1936 viele Rätsel auf. Doch die geheimnisvolle Macht der Liebe wird das Schicksal besiegen.
    Ein Roman spannend bis zum Schluss mit vielen überraschenden Wendungen und einem großartigen Finale.
    Sehr empfehlenswert zu lesen.

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