GRATIS¹ Geschenk für Sie!

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 130227721

Buch (Gebunden) 24.00
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 4 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 30.05.2020

    Den 300. Geburtstag des als „Lügenbaron“ bekanntgewordenen Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen hat sich Tina Breckwoldt zum Anlass genommen, um wirklich einmal die ganze Wahrheit über derer von Münchhausen, den Lügenbaron selbst und all seine Geschichten aufzutischen.
    Fundierte Recherche und sehr gut aufbereitete Daten sind hier in eine kurzeilige Lebensgeschichte eingebettet, die wirklich keine Fragen mehr offen lässt. Da gibt es Einblicke in das Familienleben, die Verwandtschaftsverhältnisse und die Liebschaften.
    Die Autorin weiß die Leserschaft mit interessanten Fakten an die Seiten zu fesseln und so ein lebendiges Bild des Mannes zu projizieren, der mit seinen Geschichten heute noch Jung und Alt begeistert. Von Münchhausen ist ein richtig guter Geschichtenerzähler, hat eine blühende Fantasie und weiß mit gewissen Ausschmückungen auch noch die allerkleinste Szene so gekonnt zu präsentieren, dass man ihm regelrecht an den Lippen hängt und seinen Erzählungen lauscht.
    Die als Schimpfwort verunglimpfte Bezeichnung „Lügenbaron“ sehen selbst seine Nachfahren nicht als Beschimpfung, sondern als Auszeichnung und es ist eine Ehre, mit dem wohl bekanntesten Geschichtenerzähler der Welt verwandt zu sein.
    Doch sind wir mal ehrlich – was von Münchhausen einst in die Welt hinausgetragen hat, sind heute kleine und größere Alltagslügen, Fake-News und somit gang und gäbe. Ein prominentes Vorbild also, dass man sich immer wieder gerne, wenn auch unbewusst, zu Nutzen macht. Ist es denn so viel einfacher, heute in der digitalen Welt eine Lüge zu verbreiten als damals? Diese Frage habe ich mir oft gestellt.
    Die Geschichte Münchhausens hat es sogar bin in Film und Oper geschafft, selbst Filmgrößen wie Hans Albers und Hans-Joachim Kulenkampff können sich der Anziehungskraft der Geschichte nicht entziehen.
    Disney huldigt in der Entenhausener Weltbibliothek den Geschichtenerzähler und ermöglicht so Kindern und Kindgebliebenen den Zugang zu Münchhausen.
    Das Buch wird abgerundet durch das Vorwort von Matthias Freiherr von Münchhausen, zahlreichen Bildern aus dem Leben von Münchhausen, Schriftverkehr, einem Personenglossar und einem ausführlichen Quellenverzeichnis.
    Tina Breckwoldt hat dem „Lügenbaron“ ein wundervolles Geburtstagsgeschenk gemacht, denn so nah ist man Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen wohl noch nie gekommen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Peter Krackowizer, 24.06.2020

    Interessante Biografien und umfangreiche Hintergrundinformationen

    Das Buch bietet eine umfassende Information zu den Themen, wer Münchhausen tatsächlich war, wer seine Geschichten – unerlaubter Weise und anonym – veröffentlichte, über Hintergründe und Arten des Lügens, über mögliche Quellen und Vorläufer dieser Geschichten (ja, die gibt es teilweise), Auszüge aus den Abenteuern, über weitere literarisch-künstlerische Nachahmer und Verfilmungen. Was das Buch aber nicht ist – und das möchte ich vorsichtshalber erwähnen – eine Wiedergabe der Abenteuer des Barons.

    Das erste Drittel des Buches beschäftigt sich mit der interessanten Lebensgeschichte des Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen, der im Dienst der russischen Zaren stand. Dabei erlebte er tatsächlich Abenteuerliches. Die Autorin zitiert immer wieder aus Briefen in Originalschreibweise seinerzeit. Dann folgen die Biografien der beiden Autoren, die diese Geschichten anonym veröffentlicht hatten: Rudolph Erich Raspe und Gottfried August Bürger. Alle drei Biografien geben auch einen guten Einblick in das damalige Zeitgeschehen und sind durchaus abwechslungsreich gehalten.

    Die Autorin geht dann dem Lügen – geschichtlich betrachtet – auf den Grund. Dabei erfährt der Leser u. a. wie Jägerlatein und Seemannsgarn entstanden sind. Im Kapitel der Münchhausen-Geschichten vom Vade Mecum (quasi der Erstausgabe) bis zum Volksbuch veröffentlicht die Autorin einzelne Abenteuer in der Originalschreibweise des 18. Jahrhunderts, erläutert diese, nicht nur inhaltlich, sondern auch in Bezug auf ihre beiden „Autoren“ und wie diese die Geschichten selbst noch fälschten. Interessantes erfährt der Leser dabei unter anderem über die wohl bekannteste Geschichte - des „Ritts auf der Kanonenkugel“ - diese Erkenntnis hatte mich am meisten erstaunt.

    Es gab den Münchhausen als Theaterstücke und verfilmt. Auch in diesem Kapitel gibt es einiges Interessantes zu lesen, so beispielsweise warum der von Hitler mit Schreibverbot belegte Erich Kästner dann doch ein Drehbuch für einen Film für Goebbels lieferte, der beinahe nicht aufgeführt werden konnte.

    Das Buch hat ein Leseband und ist mit Farb- und Schwarzweißbildern sowie Zeichnungen illustriert. Am Ende gibt es ein Anmerkungsverzeichnis, Personenglossar und eine Bibliografie. Die Autorin schreibt in ihrer Einleitung, sie hatte an zehn Originalschauplätzen recherchiert, Archive und Originalhandschriften (von denen einige im Buch abgedruckt sind) durchforstet. Man merkt es im Buch und bei den Anhängen, dass es sich um ein ausgezeichnet recherchiertes und gut geschriebenes Buch handelt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte B., 31.05.2020

    (v)erdichtete Lebensgeschichte, Betrachtungen zu Quellen, Vorläufern und Nachahmern und mehr

    Tina Breckwoldt hat zum 300. Geburtstag des "Lügenbarons" enormes Wissen über Münchhausen und Co zusammen getragen, in einer Informationsfülle, die ihresgleichen sucht.

    Nicht nur die interessante Biografie des Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen wird genauestens aufgezeigt, sondern einzelne Erlebnisse mit Inhalten seiner Erzählungen abgeglichen und offensichtlich scheinen die Lügengeschichten gar nicht so verwerflich, sondern eine beliebte Kunst des ausschweifenden und fesselnden Geschichtenerzählens. Zudem stammen gar nicht mal alle Ideen und Kerne der fesselnden Geschichten von ihm, sondern wurden zum Teil schon in der Antike weitererzählt, unterschiedlich ausgeschmückt. Spannend fallen die Betrachtungen zu dem, was man unter Lügen im Laufe der Zeit verstand und wie man sie bewertete, aus. Sehr interessant fand ich die Gegenüberstellungen von Quellen und Nachahmern bzw. die Jahrhunderte überlebenden Motive und Idee.
    Tina Breckwoldt widmet sich zudem ganz ausführlich der Literatur und Filmgeschichte, in der Münchhausen als Idee und Ikone für regen Zuspruch sorgte, seinen es die Schriften verschiedener Autoren oder die beiden Verfilmungen, wobei mich die Ausführungen zu Kästners Arbeit in diesem Zusammenhang besonders ansprachen.

    Das ansprechende, enorm ausführliche Buch beleuchtet das Leben und Phänomen Münchhausen so vielfältig und wurde zudem ausgesprochen schön illustriert mit beispielsweise verkleinerten Kupferstichen oder handschriftlichem "Originaltexten". Auch, wenn man Details in der Größe nicht erkennt oder Handschriften nicht entziffern kann, wirken sie sehr dekorativ und ergänzen die Texte sehr schön.

    Insgesamt sehr interessantes und gut recherchiertes, kurzweilig zu lesendes Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 21.07.2020

    Punktgenau zum 300. Geburtstag des als „Lügenbaron“ bekannten Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen bringt der Salzburger Benevento-Verlag ein Buch „über 300 Jahre Lügengeschichten“ heraus.

    Es gibt im deutschsprachigen Raum wohl niemanden, dem der Name Münchhausen unbekannt ist. Doch wer kennt die Person hinter all den Fantastereien? Stimmt das alles, was man sich über den Adeligen erzählt? Oder ist das auch nur ein Lügengespinst?

    Tina Breckwoldt ist dem historischen Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen (1720-1797) in penibler Recherchearbeit nachgegangen. Trotz weniger historischer Quellen gelingt es der Autorin ein rundes Bild des Barons zu enthüllen. Zahlreiche Zitate aus Briefen von, an und über ihn, die zum Teil auch abgedruckt sind zeigen von der akribischen Suche nach Archivmaterial.

    Das Buch selbst ist neben Vorwort und Vorbemerkung („Der Wahrheit die Ehre“) in vier Abschnitte gegliedert.

    „Wenn das Glück favorabell ist“ - Die nackte Wahrheit
    Bis sich die Balken biege - Über das Lügen an sich
    Das Blaue vom Himmel - die Fiktion
    „Daß Cuireuse anzumercken“ - Was der Baron alles auslöst

    Den Abschluss machen dann neben dem Kapitel „Wer zuletzt lügt, lügt am besten“, was so etwas wie ein Nachwort ist, ein umfangreiches Personenregister, zahlreiche Anmerkungen sowie eine Bibliografie und ein Bildverzeichnis.

    In ihrem Buch beleuchtet die Autorin nicht nur Baron Münchhausen selbst sondern auch sein Umfeld und wie seine Geschichten quasi zu einem Selbstläufer wurden. Fakt scheint, dass Münchausen in guter alter Bardentradition Geschichten erfunden und erzählt hat. Sei es bei Hofe oder während langer Nächte irgendwo Wache schiebend. Zunächst sind die Überlieferungen nur mündlich, die bei jedem Weiterezählen ein wenig mehr ausgeschmückt werden. Man kennt das ja vom Jäger- und Anglerlatein wo aus einer Sprotte ein Waller mit 100kg wird. Auch unter Nicht-Seeleuten wird gerne Seemannsgarn gesponnen. Doch erst mit der Verschriftlichung der Erzählungen setzt Vermarktung als „Lügenbaron“ ein, denn was geschrieben steht, muss doch wahr sein, oder?

    Zum Image als Lügenbaron haben auch Film und Fernsehen beigetragen. Man erinnere sich an den legendären Streifen in dem Hans Albers als Münchhausen und dem Ritt auf der Kanonenkugel.

    Mit diesem Buch ist es der Autorin geglückt, den historischen Baron Münchhausen ins rechte Lichte zu rücken. Viele der Geschichten, die unter seinem Namen erschienen sind, sind gar nicht von Münchhausen.

    Wie schreibt schon Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe so treffend:

    „Wer so versteht, Lügen von genialistischen Effekten in die Welt zu setzen, muss ein großer Mann sein, vor dem alle Welt den Hut zieht.“

    Und Goethe, der Meister der Fabulierkunst muss es ja wissen.

    Gut gefallen hat mir auch, dass Matthias Freiherr von Münchhausen, ein heute lebender Nachfahre des legendären Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen, ein gelungenes Vorwort geschrieben hat.

    Das Buch ist kurzweilige geschrieben und enthält zahlreiche Zitate und Abbildungen von Briefen sowie Bildern von Münchhausen selbst.

    Fazit:

    Ein gelungenes Geburtstagsgeschenk für Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen, der sich 2020 zum 300. Mal jährt. gerne gebe ich hier 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein