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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika S., 04.05.2017

    1852 - irgendwo auf dem Land in England
    der Biologe William, der sich und seine Familie mit Samenhandel gerade so durchbringt, versucht mit der Entwicklung eines modernen Bienenhauses Geld in die Kasse und vor allem Anerkennung bei seinem Mentor zu finden. Doch die Idee des Bienenhäuschens aus Holz, das praktischer und für die Bienen komfortabler sein soll, haben noch andere. William, der sein ganzes Herzblut und Geld in die Entwicklung gesteckt hat, ist verzweifelt und gibt auf.
    2007 - in Ohio, USA
    Schon seit vielen Generationen betreibt die Familie von Georg den Bienenhof. Immer wieder wird er erweitert, modernisiert und mit viel Arbeit am Laufen gehalten. Georg liebt seine Bienen und die harte Arbeit macht ihm nichts aus, geht er doch davon aus, dass sein Sohn später alles übernimmt und in seinem Sinne weitermacht. Doch Tom hat andere Pläne. Und eines Tages sind die Bienen verschwunden....
    2098 - auf einer Obstplantage in China
    Tao lebt mit ihrem Mann und dem dreijährigen Sohn Wei-Wen in einer kleinen Wohnung. Damit es Obst und Gemüse gibt, müssen Tao und ihre Kollegen täglich die Blüten von Hand bestäuben. Bienen gibt es keine mehr, deswegen müssen Menschen diese mühselige Arbeit übernehmen. Sie wünscht sich für ihren Sohn ein besseres Leben und versucht ihm in jeder freien Minute Lesen und Rechnen bei zu bringen. Bei einem gemeinsamen Familienausflug durch die Plantage passiert ein furchtbares Unglück.
    Eine lehrreiche und vor allem sehr aktuelle Geschichte die ich jedem empfehlen kann.
    Die verzweifelten Versuche der drei Familien etwas Positives aus  ihrem Leben zu machen, obwohl es ein sehr harter Weg ist, haben mich sehr berührt. Aber die Geschichten sind realistisch. Schon lange wird davor gewarnt, es wurde bewiesen das es immer weniger Insekten gibt, auch die Auswirkungen kann man schon sehen. In manchen Gegenden in Asien wird tatsächlich schon von Hand bestäubt. Es ist einfach nur traurig. Es wird gespritzt und gedüngt in rauen Mengen, Landschaften gerodet und verseucht.
    Die Bienen können sehr gut ohne uns aber wir nicht ohne Bienen.

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  • 5 Sterne

    9 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leser100, 25.04.2017

    William, George und Tao leben in drei verschiedenen Jahrhunderten und mit ganz unterschiedlichen Gegebenheiten. Doch das Leben aller drei Personen ist eng mit den Bienen und ihren Söhnen verbunden und alle müssen sie mit den Widrigkeiten ihrer Zeit zurechtkommen.
    William blickt im 19. Jahrhundert auf eine gescheiterte Karriere als Forscher zurück. Seine Ehe hat ihm acht Kinder beschert, jedoch lediglich einen missratenen Sohn. Er verfällt in Depressionen bis er den modernen Bienenstock erfindet. Doch sein Geistesblitz soll ihm leider keinen Ruhm einbringen.
    Anfang des 21. Jahrhunderts verdient George seinen Lebensunterhalt als Imker. Auch er steht im Konflikt zu seinem Sohn. Denn dieser entscheidet sich gegen das traditionsreiche Familienunternehmen der Imkerfamilie und will stattdessen Journalismus studieren. Unterdessen ist eine rätselhafte Krankheit unter den Bienen ausgebrochen, die diese massenweise sterben lässt.
    Kurz vor Beginn des 22. Jahrhunderts sind die Bienen durch Umweltverschmutzung, moderne Landwirtschaft und Parasiten ausgestorben, daher müssen in Taos Welt die Pflanzen aufwendig von Menschen bestäubt werden. Es ist ein einseitiges, karges und anstrengendes Leben. Doch dieses ändert sich schlagartig als ihr kleiner Sohn während eines seltenen Familienausflugs schwer erkrankt.

    Das mysteriöse Bienensterben ist inzwischen wohl jedem bekannt. Lundes Roman zeichnet diesen Weg fort, in eine Zukunft ohne Bienen, mit all seinen Folgen für die Menschen und die Umwelt. Zugleich erhält der Leser auch Einblicke in den Beginn der Imkerei sowie der aktuellen Probleme des Bienensterbens. Dahinter steht außerdem eine spannende Familiengeschichte über mehrer Generationen und Jahrhunderte, deren Zusammenhang dem Leser erst gegen Ende des Romans offenbart wird.
    Fazit: Ein spannender, lehrreicher und mahnender Roman, der in eine düstere Zukunft blickt und uns an unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt und kommender Generationen erinnert.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 19.06.2017

    „Im einen Moment waren die Bienenvölker gesund, hatten genug Nahrung und Brut, alles in bester Ordnung. Und plötzlich, im Laufe weniger Tage, ja sogar Stunden, war der Bienenstock so gut wie leer. Die Bienen waren weg, hatten ihre eigene Brut verlassen, alles verlassen. Und kamen nie wieder zurück.“

    Inhalt

    William entkommt 1852 seiner Depression, indem er sich zu Forschungszwecken mit dem optimalen Bau eines Bienenstocks beschäftigt, der den Imkern ermöglichen soll, das Leben im Bienenstock optimal zu erforschen und die immense Leistung des fleissigen Insekts besser beobachten und nutzen zu können. George versucht ein Jahrhundert später seinen feinen Imkereibetrieb optimal zu nutzen und den Bienen ein angemessenes Zuhause zu schaffen. Doch aus schier unerfindlichen Gründen sterben ihm seine Schützlinge einfach weg, die Bienen kommen nicht zurück zu ihrer Brut und die Königin ist dem Untergang verdammt, ebenso wie der Betrieb von George, indem sein ganzes Herzblut steckt. Für Tao werden die Bienen erst wieder interessant, als sie sich auf die verzweifelte Suche nach ihrem kleinen Sohn macht, der plötzlich unheimlich krank wurde und in einen anderen Landesteil verlegt wurde – niemand kann ihr sagen wohin. Hat ihr Sohn womöglich Kontakt mit jenen Insekten gehabt, die es angeblich nicht mehr gibt? Hat ihr Sohn gefunden, was die ganze Welt sucht? Bienen, die auf natürliche Art und Weise die Blüten bestäuben und damit einen unheimlich wertvollen Beitrag zur Ernährungsgrundlage der Menschen leisten!

    Meinung

    Maja Lunde entfaltet ihren Roman anhand dreier Lebensschicksale, deren Gemeinsamkeit die Bienen sind, wenn auch aus vollkommen unterschiedlichen Perspektiven und innerhalb verschiedener Jahrhunderte. Diese Grundidee, die ein eher biologisches Thema gekonnt mit einer belletristischen Erzählung verknüpft, hat mir gut gefallen.

    Tatsächlich sind es zwar die Bienen, die sämtliche Handlungen der drei Hauptprotagonisten beeinflussen, dennoch zieht sich ihr Vorhandensein bzw. Fehlen eher wie der rote Faden durch das Buch. Die Einzelgeschichten und der jeweilige Charakter stehen vielmehr im Fokus des Geschehens. Dadurch entsteht ein irgendwie dreigeteiltes Werk, bei dem sich die Übergänge und die Aussagekraft nicht so formschön finden, wie ich es mir gewünscht hätte. Dafür ist es Maja Lunde ausgesprochen gut gelungen, die Hintergründe und Lebensweisen der einzelnen Abschnitte einzufangen. Historisch konnte man sich sehr gut in die Vergangenheit, Gegenwart und sogar in die Zukunft einleben.

    Obwohl der dystopische Teil der Erzählung den wohl spannendsten Part innehat, einfach weil die geschilderten Lebensumstände so bedrückend und grausam erscheinen, weil es hier auch darum geht, wie die Menschheit nicht nur ihre Lebensgrundlagen verliert, sondern auch ihre Menschlichkeit, haben mir persönlich die Schilderungen aus der Vergangenheit und Gegenwart besser gefallen, weil dort unsere summenden Bienenvölker noch so schön lebendig wirken.

    Sprachlich trifft der Leser auf einen leicht lesbaren Unterhaltungsroman, der schnell und effektiv das entsprechende Wissen vermittelt, welches man sich wünscht, ohne ausufernd zu werden oder in langweiliges Geplänkel abzudriften. Vorkenntnisse sind nicht nötig, man erfährt aber auch nichts wirklich Neues. Die verschiedenen Charaktere werden gut beschrieben, bleiben aber dennoch etwas blass, zumindest konnte ich mich mit keinem der Protagonisten so wirklich identifizieren, was weder an der Handlungsebene noch am Geschlecht der Person festzumachen war. Hier wäre mir ein klares Bild vor Augen lieber gewesen, doch die geschilderten Personen verlieren sich derart in ihren Handlungen, dass ich nicht recht einzuschätzen wusste, ob ich die Person nun mag oder nicht und warum überhaupt.

    Fazit

    Ich vergebe 4 Lesesterne für einen ansprechenden Unterhaltungsroman, der den klassischen Familienroman durch summende, kleine Lebewesen ausschmückt, die so viel oder auch so wenig bedeuten, dass es sich lohnt darüber nachzudenken, wie wir Menschen mit unserer Umgebung, mit den natürlichen Ressourcen umgehen, um unseren derzeitigen Standard beizubehalten oder ihn sogar zu verbessern. Das Buch macht darüber hinaus aufmerksam auf Missstände und entwirft ein gar grausiges Zukunftsszenario, in welchem der Einzelne überhaupt nicht mehr zählt, weil es verpasst wurde, das Leben lebenswert zu erhalten und sowohl Menschen als auch Lebewesen mit Respekt zu behandeln. Ein lesenswertes Buch, mit kleinen Mängeln aber großen Aussagen, sofern wir ihnen Gehör verschaffen können.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nadine L., 21.12.2017

    Dieses Buch hat mich wegen seinem hochaktuellen Thema angesprochen. Gerade in der jetzigen Zeit ist das Thema immer wieder überall zu finden und gerade deswegen wollte ich es auf jeden Fall lesen.

    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es wird in 3 Handlungssträngen erzählt, die dem Leser das Thema sofort Nahe bringen.

    Gerade den Aufbau der Geschichte mochte ich sehr. Das Buch beschreibt die Anfänge der Bienen und wie die Menschen auf sie aufmerksam geworden sind. Es geht weiter wie die Bienen von den Menschen genutzt werden und das Ende ist, wie die Bienen am Ende nicht mehr auf der Erde zu finden sind.

    Das es ein Bienensterben bereits gibt, finde ich die von der Autorin gewählte Zukunft sehr interessant. Wir Menschen merken leider nicht, dass wir durch unsere Landwirtschaft und unsere Ernährung für das Sterben von vielen Insekten und Tieren verantwortlich sind und wo dies noch enden wird, wenn wir so weiter machen, da mag heutzutage noch keiner dran denken.

    Ich finde dieses Buch sehr wichtig und gut, dass so viel darüber berichtet wird, denn das Thema kann gar nicht oft genug angesprochen werden um vielleicht ein paar Menschen zum aufwachen zu bewegen.
    Die Gärten werden kurz gehalten und es gibt immer weniger Blumen und Bäume, die die Bienen mir Futter versorgen.

    Für mich ein absolutes Lesehighlight und ein Muss für jeden. Vor allem ein perfektes Geschenk.

    Verdiente 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 02.05.2017

    Pageturner! Von einer Autorin namens Maja erwartet man natürlich fundiertes Wissen zum Thema Bienen :-). Aber Spaß beiseite: das Buch hat meine Erwartungen weit übertroffen. Es ist nicht nur spannend und informativ geschrieben, sondern auch mit viel Humor (Swammerpie!).
    Maja Lunde beschreibt in diesem Buch die Geschichte dreier Familien. William lebt mit seiner Familie im 19. Jahrhundert in England, die Geschichte des Imkers George spielt in den USA im Jahr 2007 und Tao lebt mit Mann und Sohn im China des Jahres 2098.
    Was diese Geschichten miteinander verbindet, ist, dass sie allesamt mit Bienen zu tun haben. Außerdem lebt in jeder Familie ein Sohn, an den bestimmte Erwartungen gestellt werden.
    Taos Geschichte fand ich besonders faszinierend. Sie spielt in der Zeit nach dem Kollaps, einer fernen Dystopie, in der jeder sich selbst der Nächste ist. Aufgrund von Misswirtschaft und Ausbeutung der Natur gibt es fast nichts mehr zu essen. Bienen sind ausgestorben, weshalb ganze Heerscharen von Arbeitern nichts anderes zu tun haben, als von Hand die Blüten von Obstbäumen zu bestäuben.
    Es ist ein durch und durch lesenswertes Buch über die Zusammenhänge in der Natur und die Verantwortung des Menschen der Natur gegenüber, jedoch ohne erhobenen Zeigefinger. Ich konnte es kaum aus der Hand legen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    cachingguys, 25.04.2017 bei bewertet

    Das Buch beinhaltet quasi drei Geschichten, die sowohl auf verschiedenen Kontinenten, als auch in verschiedenen Zeiten spielen. Allen gemein sind die Bienen und die Hoffnungen der Eltern, die nicht immer mit den Wünschen der Kinder übereinstimmen. England im Jahr 1852: einst träumte William von einer großen Karriere als Naturforscher, doch sein kinderreicher Haushalt ließen ihn zum Samenhändler werden und in tiefe Depressionen stürzen. Die Entwicklung neuer Bienenhäuser holt ihn ins Leben zurück. Im Amerika der Jetztzeit wünscht sich George, dass sein Sohn der Familientradition folgt und auch Imker wird. Doch das „Bienensterben“ erreicht auch ihn. Im China des Jahres 2098 lebt Tao als Bestäuberin. Bienen gibt es nicht mehr und die Welt hat sich dadurch drastisch verändert. Interessante Charaktere, ihr Leben und ihre Träume sind Thema dieses Buches. Aber wir bestimmen nicht alleine durch unseren freien Willen über unser Leben, sondern sind abhängig von dem Ökosysthem in dem wir leben, dass wir zunehmend zerstören. Der Planet wird ohne uns überleben, wir aber nicht ohne ihn. Ein gutes Buch, das zum Nachdenken anregt.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jonas1704, 07.05.2017

    Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt. In drei Zeitebenen und in drei verschiedenen Ländern werden die Auswirkungen von einem peau a peau Austerben der Bienen geschildert, das fatale Folgen für die Menscheit haben könnte.
    Im Jahr 1852 erfahren wir von dem englischen Samenhändler William, der versucht eine neue Lebensart der Bienen zu erforschen, hat aber wenig Erfolg damit und verfällt immer wieder in tiefer Auswegslosigkeit. In der nahen Gegenwart und zwar im Jahr 2007 erleben wir einen Imker in den Usa der sein ganzes Hab und Gut an seinen Sohn weiterreichen möchte, damit er die Tradition der Bienenzucht weiterführt, doch dessen Sohn hat andere Pläne. Als die Bienen anfangen aus einem unerklärlichen Grund auszusterben, wird das Problem landesweit erkannt.
    Letztendlich finden wir uns im Jahr 2098 wieder und zwar in China. Die Bienen sind schon längst ausgestorben und die Menschen bestäuben nun von Hand die Blumen. Doch nicht nur das hat tragische Folgen.
    Eine einfühlsame Geschichte, die uns erneut klarmacht wie wichtig jeder Lebensteil unserer Welt ist, und sei er noch so klein.

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  • 4 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    C.P., 02.05.2017

    William, ein depressiver Samenhändler aus dem Jahre 1852 in England lebend, der um seine Familie zu ernähren das Studium der Biologie abbricht, schafft es auf Grund einer Idee aus dem Bett zu kommen und sich fortan dem Studium der Bienen und vor allem der "Behausung" der Bienen zu widmen.

    George, ein Imker aus dem Jahre 2007 in den USA lebend, hat gewisse Diskrepanzen mit seinem einzigen Sohn. Dieser soll in Georges Augen einmal die Farm übernehmen, doch Tom möchte lieber seinen eigenen Träumen nachjagen.

    Tao, eine Arbeiterin aus dem Jahre 2098 in China lebend, übernimmt die Aufgabe der Bienen, die schon länger ausgestorben sind und bestäubt auf Plantagen die Blüten per Hand. Bis eines Tages ihrem Sohn Wei-Wen etwas schreckliches zustößt.

    Diese drei Handlungsstränge sind sehr geschickt miteinander verwoben und verflochten. Durch die Kennzeichnung auf jeder einzelnen Seite weiß der Leser sofort, ob er sich gerade in Williams, Georges oder Taos Welt befindet. Somit wird einer möglichen Verwirrung dank Zeit- und Ortsprung sehr wirksam entgegengewirkt.
    Die Charaktere fand ich alle samt sehr spannend und interessant.
    Die Autorin hat es geschafft, drei so unterschiedliche Personen sehr authentisch darzustellen. Mir persönlich gefiel der Strang von William am besten, auch wenn er ein sehr egoistischer Mensch ist und generell sehr weinerlich wirkt. Doch mit einem (zugegeben abgebrochenem) Biologiestuidum im Kopf, lasen sich seine Passagen wirklich wie die eines Wissenschaftlers, der etwas Großem auf der Spur ist.
    An sich hat mir die Geschichte außerordentlich gut gefallen. Wäre da nicht Titel, Cover und mein eigener Enthusiasmus. Erwartet habe ich eine aufrüttelnde und augenöffnende Geschichte über die Bienen und welche Bedeutung sie für uns Menschen hatten, haben und haben werden. Leider bekam ich dies nur in ganz geringen Dosen und letztendlich schnell abgehandelt auf ein paar Seiten am Ende beschränkt. Der Fokus lag viel mehr auf den einzelnen Familiengeschichten der Charaktere. Ich sehe hier verschenktes Potential für eine solch wichtige Thematik. (Achtung: Könnte Spuren von Ironie enthalten: Passender zum Inhalt wäre eventuell der Titel "Drei Menschen, die Probleme mit der Kommunikation und ihren Söhnen haben".)
    Als ich mich doch damit abfinden konnte, dass meine Erwartungen hier nicht erfüllt werden, habe ich eine ganz wunderbare Lesezeit mit diesem Buch verbringen können. Ich fieberte und litt mit den Charakteren mit, nahm Anteil an jedem weiteren Schicksalsschlag. Denn diese Charaktere verdienen es einfach, gehört zu werden.
    Der Schreibstil ist wirklich einzigartig und fesselt den Leser regelrecht an die Geschichte. Die Kapitel sind weder zu lang, noch zu kurz, so dass nie Langeweile aufkommt und die Spannung auf die nächsten Ereignisse nie abreißt.
    Und auch wenn das Cover für mich etwas irreleitend hinsichtlich des Inhalts ist, so ist es wirklich ganz einmalig gestalten. Es überzeugt durch das Aussehen von Büttenpapier und seiner wunderbaren Schlichtheit.

    Alles in allem vergebe ich 3.5 Sterne. Es ist ein ganz wunderbares Buch über Familien- und Einzelschicksale, jedoch kein Buch über Bienen. Zumindest nicht in dem Ausmaß, in dem ich es mir gewünscht hätte.

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  • 4 Sterne

    Lena, 04.01.2021

    1852 leidet der sechsfache Vater von sechs Kindern, William, unter Depressionen und kann sein Bett nicht mehr verlassen. Erst auf Druck seines ältesten Sohnes Edmund schafft es William wieder aufzustehen, öffnet wieder seinen Saatgutladen, der die Lebensgrundlage für seine Familie ist und widmet sich wieder seiner ursprünglichen Leidenschaft, der Forschung. Stolz entwickelt er einen Bienenkorb, der die Imkerei noch ertragreicher machen soll.

    2007 ist der Imker George m Besitz von mehreren Hundert Bienenvölkern, verkauft erfolgreich den produzierten Honig und träumt von einer Expansion seines Hofes. Sein Sohn Tom, der noch aufs College geht, soll später die Imkerei weiterführen, hat jedoch ganz andere Pläne.

    2098 arbeitet die verheiratete Tao wie viele andere Chinesen in einer Baumplantage, wo sie von Hand die Blüten bestäubt. An ihrem einzigen freien Tag im Monat macht sie mit ihrem Mann und ihrem dreijährigen Sohn einen Ausflug, der tragisch endet. Der kleine Wei-Wen muss ins Krankenhaus, fällt ins Koma und wird ohne Einverständnis der Eltern nach Peking verlegt. Tao macht sich große Sorgen, nimmt alles Ersparte und macht sich auf die Suche nach ihrem Sohn.

    "Die Geschichte der Bienen" ist das erste Buch der Klimaromane von Maja Lunde, der die Situation der Bienen und den Umgang der Menschen mit ihnen zu drei verschiedenen Zeiten thematisiert.
    Der Fokus liegt zwar auf den einzelnen Familien und ihren Sorgen und Problemen, der rote Faden bleiben jedoch die Bienen, die die Lebensgrundlage für diese Individuen, aber auch für die ganz Menschheit sind. 2098 beschreibt dabei ein düsteres Szenario, in welchem es die Bienen schon nicht mehr gibt. Die Bestäubung von Blüten erfolgt von Menschenhand, damit zumindest ein Bruchteil der Ernte gesichert werden kann.
    Alle beschriebenen Schicksale sind auf ihre Weise einnehmen, aber dieses Szenario in der Zukunft ist besonders erschreckend und sollte uns allen eine Warnung sein. Niemand möchte in einer Welt leben, wie Tao und ihre Familie es müssen.

    "Die Geschichte der Bienen" ist ein Roman, der den verwerflichen Umgang des Menschen mit seiner Umwelt beschreibt, indem ein apokalyptischen Zukunftsszenario aufgezeigt wird, das die Folgen schonungslos skizziert. Der Roman handelt neben der "Geschichte der Bienen" aber auch von der Beziehung von Eltern zu ihren Kindern, ihren Erwartungen an und ihren Träumen für sie, die zu Konflikten führen können, wenn sich die Vorstellungen unterscheiden.
    Auch wenn der Roman leidgeplagte Schicksale beschreibt und vor allem die Zukunftsaussichten lange düster sind, endet der Roman hoffnungsvoll. Dieses Ende ist allerdings sehr idealisierend und kommt auch etwas überraschend und ist vor allem enttäuschend, da dafür keine eigentliche Leistung des Menschen erforderlich war.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sylvia M., 12.05.2017

    Drei Geschichten über drei außergewöhnliche Menschen in unterschiedlichen Epochen. William, der verhinderte Wissenschaftler, der im 19. Jahrhundert einen neuartigen Bienenstock erfindet und dann feststellen muss, dass ein Australier ihm zuvorgekommen ist. George, ein Imker, dessen Familie seit Generationen Bienen züchtet und der seinem Beruf mit ganzem Herzen nachgeht. Er wird vom großen Bienensterben getroffen. Tao, eine chinesische Arbeiterin, die 2092 die Obstbäume von Hand bestäuben muss, weil es keine Bienen mehr gibt.
    Drei Schicksale, die eng mit den Bienen verbunden sind und die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Erst gegen Ende erschließen sich die Zusammenhänge.
    Ein geniales, einfühlsames Buch, das sehr nachdenklich macht. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hubert J., 11.08.2017

    Ein Buch, das nachdenklich macht! Auf drei Zeitebenen begegnet man Menschen, deren Leben vom Umgang mit Bienen geprägt ist. Man erfährt, wie wichtig die Bienen für die Natur und somit auch für uns Menschen sind. Das weltweite Bienensterben wird anschaulich und sehr beeindruckend thematisiert. Durch einen gewissenlosen Einsatz von Pestiziden entzieht sich letztendlich die Menschheit ihre Lebensgrundlage - keine Utopie mehr, sondern fortschreitende Realität!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Birgit P., 02.09.2017

    Bewegend wird in diesem Buch ein aktuelles Thema behandelt: das verschwinden der Bienen. Einerseits in der Vergangenheit, als man anfing Bienenstöcke zu bauen, andererseits in der Zukunft, wie die Welt ohne Bienen sein könnte. Ein erschreckendes Szenario. Regt zum Nachdenken an, wie es um unsere Bienen steht und ob man nicht doch rettende Maßnahmen ergreifen sollte.

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  • 5 Sterne

    Birgit W., 07.08.2020

    Das ist eines der besten Bücher überhaupt! Ein Muss es zu lesen. Fesselnd von Beginn bis zum Schluss. Ich konnte es gar nicht mehr weglegen. Es ist flüssig, spannend und schön geschrieben und lehrt nebenbei über das worauf es auf der Welt ankommt. Ausgezeichnet!!! Hoffentlich lernt die Menschheit davon....

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja R., 17.08.2017

    Richtig tolle Lektüre!

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maria L., 21.01.2019

    Ein gutes Buch das man schnell liest.

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  • 4 Sterne

    10 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rabentochter, 27.04.2017

    Von Bienen, Beziehungen und der Hoffnung

    Tao hat im China der Zukunft die Arbeit der Bienen übernommen, weil diese ausgestorben sind.
    George versucht im Hier und Jetzt seine Bienenfarm am Leben zu erhalten und seinen Sohn dafür zu begeistern.
    Im England des 19. Jahrhunderts hat William mit Depressionen zu kämpfen, die nur die Bienen beenden können.
    Drei Leben. Aus drei unterschiedlichen Jahrhunderten.
    Alle verschieden und doch verbunden durch das gemeinsame Thema der Bienen und durch ähnliche Familienprobleme. Denn anders als der Titel es vermuten lässt, sind die Bienen oftmals nur der Anstoß gebende Stein um die Probleme dahinter aufzudecken. Den Generationenkonflikt (dass die Kinder etwas anderes möchten als die Eltern) gibt es in allen drei Handlungssträngen. Alle drei Protragonisten sind blind für die Probleme/Wünsche ihrer Kinder, aber gerade diese sind es, die ihre Eltern später aus dem Tief, in dem diese stecken, ziehen.
    Der Roman brauchte etwas, bis er mich in seinen Bann ziehen konnte. Als ich dann aber gefesselt war von den Figuren und der Handlung, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die gegebenen Informationen zu den Bienen wirken gut recherchiert und fundiert. Zusätzlich ist der Schreibstil sehr angenehm und leicht zu lesen. Ich hatte großen Spaß bei der Lektüre und fand es interessant zu sehen, wie die drei Geschichten letztendlich miteinander verwoben werden. Der Roman lässt sich Zeit für die Entfaltung der Handlung und der Probleme der Protagonisten, aber am Ende bleibt bei allen eines bestehen: Die Hoffnung, dass alles wieder besser wird.

    Fazit: Ein Buch, dem man auf jeden Fall die Chance geben sollte, einen zu verzaubern.

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  • 4 Sterne

    5 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anushka, 01.05.2017

    England, 1852: William ist ein gescheiterter Wissenschaftler. Er war vielversprechend, doch dann gelingt ihm nichts mehr. Schließlich kommt er nicht mehr aus dem Bett und überlässt seine Frau und die acht Kinder sich selbst und ohne Einnahmequelle. Alle Hoffnung setzt er in den einzigen Sohn und lässt sich schließlich von dem Gedanken an ihn motivieren, das Leben und die Forschung wieder aufzunehmen. Doch die Unterstützung bei seiner Idee eines völlig neuen Bienenstock kommt von anderer, unerwarteter Seite. Kann ihm der große Wurf als Wissenschaftler doch noch gelingen?

    USA, 2007: George ist Imker und arbeitet hart auf seinem Land, denn dieses Leben und der Beruf sind nicht einfach. Er hadert damit, dass sein Sohn studiert und lieber etwas anderes werden will als Imker, obwohl doch dieser Beruf seit Generationen in der Familie ausgeübt wird. George kümmert sich liebevoll um seine Bienenvölker. Doch dann verschwinden die Bienen plötzlich in anderen amerikanischen Staaten, aber George ist überzeugt, dass ihn das nicht betreffen wird ...

    China, 2098: Die Weltbevölkerung ist massiv dezimiert durch Hungerskatastrophen und Kriege um Nahrung. China hat triumphiert und ist eine der führenden Mächte. Wahrscheinlich, weil auch weiterhin alle Arbeitskräfte so billig sind und nun von Hand tun, was früher die Bienen getan haben. Eine von ihnen ist Tao, die für ihren Sohn Wei-Wen mehr will als das Leben eines einfachen Arbeiters, das schon im Kindesalter beginnt. Doch dann hat Wei-Wen einen mysteriösen Unfall, der nicht nur für Tao alles verändern könnte.


    Maja Lunde erzählt alternierend aus jedem dieser Handlungsstränge. Gekennzeichnet sind die Kapitel jeweils unten an der Innenseite mit dem Namen der jeweiligen Hauptfigur. So kann man nie den Überblick verlieren. Aber auch so würde das eigentlich nicht passieren, denn die Geschichten sind voneinander stark unterschiedlich, auch wenn sie sich alle vor allem mit zwischenmenschlichen Beziehungen befassen, die von den Bienen (und ihrem Schicksal) geprägt sind. Es geht nicht wirklich um einen historischen Abriss der Biene als (Nutz-)Tier, sondern darum, wie sie das Leben dieser einzelnen Figuren (aber auch der Menschheit) prägt. Das Schicksal der Bienen ist ja auch regelmäßig Gegenstand öffentlicher Diskussionen. Hier zeichnet Lunde ein eindringliches Bild davon, wie wichtig die Bienen eigentlich sind und (in Taos Handlungsstrang) was passiert, wenn sie nicht mehr da sein sollten.
    Lunde Schreibstil ist ansprechend; weder trivial noch zu komplex. Es ist ein angenehm dahinfließender Stil mit sparsamer Poesie. Aber auch von der äußeren Gestaltung her ist das Buch ansprechend und wirkt wie ein Kleinod. Durch den Schrifttyp der Überschrift und dem Cremeton des Buchumschlags wirkt das Buch ein wenig historisch. In seiner Sparksamkeit mit der einzelnen toten Biene (oder eher Hummel?) weckt das Buch bereits Mitgefühl.

    Mir hat dieses eher ruhige Buch gut gefallen und auch wenn es hier und da ein wenig an Spannung mangelte, haben mich die Geschichten der einzelnen Figuren gefangen genommen und mich mit- und nachfühlen lassen. Ein wenig mehr tatsächliche Geschichte der Bienen hätte ich mir allerdings gewünscht und auch, dass die Bienen eine größere Rolle einnehmen. Der Faden zwischen den Handlungssträngen war allerdings gut gesponnen, auch wenn er hauchdünn war.

    Mir hat dieses Buch gefallen und ich finde es für Leser empfehlenswert, die gern eher ruhigere und eindringliche Bücher lesen.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauchnix, 13.04.2017 bei bewertet

    Wer dieses Buch liest bekommt drei Geschichten in einer – oder eine große zusammenhängende, je nachdem, wie man es sieht.

    1852 in England versucht ein Mann einen neuen Bienenstock zu entwickeln. Im Jahr 2007 muss ein Imker mitansehen, wie das große Bienensterben droht, seine Existenz zu vernichten. Und im Jahr 2098 lebt eine arme Landarbeiterin davon, dass sie Blüten mit der Hand bestäubt, da die Bienen endgültig ausgestorben sind.

    Ein wichtiges Thema unserer heutigen Gesellschaft, bereits mehrmals in Filmen und Artikeln besprochen. Es ist aktuell und ich finde es großartig, dass dieser Roman sich bemüht dieser Bedrohung eine Stimme zu geben ohne mit dem erhobenen Zeigefinger zu arbeiten. Vielmehr bemüht die Autorin Maja Lunde sich darum, den Protagonisten eine Stimme zu geben, ihren Überlebenskampf und ihre Probleme, die mittelbar alle mit den Bienen zusammenhängen, zu schildern und durch Empathie den Leser aufmerksam zu machen auf diese kleinen fleißigen Tiere, die wir nur mit Honiglieferungen gleichsetzen und die doch das große Rad der Natur am Laufen halten.

    Das Buchcover ist ein hervorragendes Beispiel für minimalistische und dabei perfekt passende Bildgestaltung. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich kann es empfehlen.

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  • 3 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina R., 04.06.2017 bei bewertet

    Geschichten von Bienen
    Mit „Die Geschichte der Bienen“ legt die Norwegerin Maja Lunde nach mehreren Jugendbüchern ihren ersten Roman für Erwachsene vor – einen Roman wohlgemerkt und kein Sachbuch. In drei auf unterschiedlichen Zeitebenen angesiedelten Handlungssträngen erzählt sie in vielen kurzen Kapiteln mit ständig wechselnder Perspektive die Geschichte von drei Familien, die alle irgendwie mit Bienen zu tun haben. William lebt im 19. Jahrhundert in England. Er musste seine Träume von einer Karriere als Wissenschaftler angesichts seiner schnell wachsenden Familie aufgeben und verdient sein Geld als Samenhändler. Irgendwann hat er die Idee für einen neuartigen Bienenstock. Allerdings ist eine Anmeldung als Patent nicht möglich, weil es so etwas anderswo schon gibt. George ist Imker und lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Ohio. Finanziell wird es sehr eng für ihn, als 2007 der größte Teil seiner Bienenvölker von einen Tag auf den anderen verschwindet wie in vielen anderen Teilen der USA auch. Der dritte Teil spielt im China der Zukunft. Im Jahr 2098 gibt es dort keine Bienen mehr. Millionen von Arbeitern bestäuben die Obstbäume von Hand. Die Menschen arbeiten sehr schwer und sind trotzdem arm, haben kaum genug zu essen. In diesem Teil geht die Autorin auf die Probleme ein, die uns auch aktuell beschäftigen. Wie sieht die Zukunft für uns Menschen aus, wenn es keine Bienen mehr gibt? Was können wir tun?
    Mich hat das Buch sehr interessiert. Allerdings bin ich nach der Lektüre etwas enttäuscht. Es passiert nicht allzu viel auf den gut fünfhundert Seiten. Es gibt keine bedeutenden oder überraschenden Entwicklungen. Auf mich wirkte es eher wie eine endlose Wiederholung des ewig Gleichen. Mich stört aber vor allem auch der irreführende Titel. Bei diesem Roman handelt es sich nicht um eine Geschichte der Bienen und der Imkerei, wie man erwarten könnte, und auch das Thema “Bienensterben“ wird nicht besonders ausführlich dargestellt. Auf der anderen Seite spielt eine zweite Thematik eine große Rolle: Die Autorin beschreibt sehr ausführlich familiäre Beziehungen, vor allen Dingen das Verhältnis von Eltern zu ihren Kindern und die Sprachlosigkeit in großen Krisen. Das ist nicht uninteressant, hat aber mit Bienen nichts zu tun. Aus all diesen Gründen kann ich den Roman nur bedingt empfehlen.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja K., 19.04.2017 bei bewertet

    Drei Zeitebenen, drei Geschichten - doch die Bienen verbindet sie, aber nicht nur sie.

    Abwechselnd erzählt uns die Autorin von William (1852, Großbritannien), einem Forscher, der nach seiner Heirat viele Kinder bekommen hat, die es zu ernähren gilt. Seine Forschungsarbeit leidet darunter und er verfällt in eine tiefe Depression.
    George lebt 2007 als Imker in den USA. Er betreibt den seit Generationen betriebenen eigenen Hof und hadert damit, dass sein Sohn Tom nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten will.
    Tao lebt im Jahre 2098 in China. Die Bienen sind auf dieser Welt ausgestorben, die Blüten der Bäume müssen durch viele Arbeiter per Hand bestäubt werden. Eine anstrengende Arbeit. Kinder müssen schon früh mitarbeiten. Tao will das bei ihrem 3jährigen Sohn verhindern und versucht mit aller Macht ihm Wissen zu vermitteln, damit er ein besseres Leben führen kann.

    In allen drei Geschichten geht es um Bienen. Doch in verschiedenen Stadien. Bei William tauchen sie erst später auf, bei George erfahren wir eindrucksvoll von der Arbeit mit den Bienen und viel über sie. In Taos Welt sind sie verschwunden und die Menschheit kämpft um ihr eigenes Überleben.
    Es geht aber in allen Geschichten auch um Eltern-Kind-Beziehungen.
    Alle drei Fäden hat die Autorin anfangs lose miteinander verwoben, erst nach und nach stellen sich die Zusammenhänge heraus.

    Mich hat dieses Buch gefesselt. Die drei so verschiedenenen Hauptprotagonisten haben alle ihren Kampf mit dem Leben auszufechten. Die Autorin Lunde hat es geschafft, dass ich mir alle drei sehr gut vorstellen konnte und auch ihre Probleme, ihre Eigenarten, ihre jeweilige Welt. Denn wir sprechen hier von drei verschiedenen Jahrhunderten. Immer wieder wird die eine Geschichte unterbrochen um die andere weiter zu erzählen, dadurch kommt Dynamik und Spannung auf. Auch wenn es kein "Action-Roman" ist, findet doch Entwicklung statt. Es geht jedem der Protagonisten um die Zukunft, vor allem um die Zukunft der eigenen Kinder. Was will man weitergeben ? Es geht um Hoffnungen, Wünsche, die eigenen Vorstellungen, die meist nicht die selben sind wie bei den Kindern. Konflikte sind daher vorprogrammiert.

    Es geht aber vor allem auch um die Bienen, die in jeder der Geschichten eine ganz besondere Rolle spielen. Wir als Leser erfahren so mehr von den Anfängen der Imkerei, der Arbeit, die damit verbunden ist, aber auch um die Wichtigkeit der Bienen und was für Auswirkungen ihr Verschwinden haben wird. Was heute schon beginnt kann für unsere Zukunft bedeutungsvoll und verheerend sein. Daher ist dies auch ein Roman, der nachdenklich stimmt und dem man Beachtung wünscht.

    Fazit:
    Die Autorin hat es verstanden mich zu fesseln und zu beeindrucken und auch mich immer wieder mal zu überraschen bei den Wendungen, die sie mit eingebaut hat.
    Eine Geschichte, die nachdenklich macht was unsere Zukunft betrifft und erwartet.

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