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  • 4 Sterne

    13 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    forti, 28.09.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    In Donal Ryans "Die Gesichter der Wahrheit" erzählen 21 fiktive Menschen aus ihrem Alltag. Dieser Alltag wird bestimmt von der Wirtschaftskrise, die Irland nach dem Platzen der Immobilienblase erfasste - das Buch spielt im Jahr 2010.
    Die Protagonisten, die in alle im gleichen irischen Landstrich wohnen, sind alle direkt oder indirekt von der Immobilienkrise betroffen. Es sind durchschnittliche Menschen - Bauarbeiter und Kindergärtnerinnen, Familienväter und alleinerziehende Mütter, Junge und Alte - die nun von Auftragseinbußen, Lohnkürzungen oder sogar Schulden betroffen sind.
    Die 21 Personen des Buches sind miteinander verbunden, die meisten kennen einander. Mir fiel es teilweise schwer, die Personen und ihr Verhältnis zueinander richtig zuzuordnen.
    Es fiel mir aber leicht, mich in die Sorgen und Nöte dieser Menschen hineinzuversetzen, die diese Krise, die uns in Deutschland eher indirekt betrifft, hautnah miterleben. Irland und seine Menschen in Zeiten der Wirtschaftskrise ist ein Thema, mit dem ich mich zuvor noch nicht beschäftigt hatte - umso interessanter, diesen intimen Einblick zu erlangen.

    Das Buch hat lange keine Handlung im klassischen Sinne. Erst nach ca. der Hälfte des Buches ist von Mord und Kindesentführung die Rede. Spielt in der ersten Hälfte des Buches die wirtschaftliche Krise die Hauptrolle, liegt der Hauptaugenmerk in der zweiten Hälfte mehr und mehr auf den zwei Verbrechen. Gemeinsames Thema sind die persönlichen Schicksale der Erzähler und ihrer Mitmenschen.

    Es ist ein spezielles Buch, das bei der Lektüre nicht gerade heiter stimmt - so deprimierend, wie es vielleicht auf den ersten Blick wirkt, ist es aber keinesfalls. Es ist dem Buch zu gönnen, das es nicht aufgrund des wenig sagenden deutschen Titels und Covers untergeht!

    Ein interessanter Einblick ins Irland in Zeiten der Krise - die Kriminalgeschichte hätte es für mich nicht gebraucht.

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  • 4 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Larissa D., 06.11.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Der Roman von Donal Ryan „Die Gesichter der Wahrheit“ schildert hart und schonungslos Schicksale von 21 Menschen in der Krisenzeit. Ort des Geschehens ist ein Dorf in Irland, dessen Bewohner auf verschiedene Weise unter den Folgen der Wirtschaftskrise um 2010 leiden. Der Autor gewährt uns einige Einblicke in das Leben der Protagonisten und lässt diese vollkommen unterschiedliche Menschen, die eine problembehaftete und gar unmenschliche Zeit durchleben müssen, zu Wort kommen. In 21 Kapiteln werden die Ereignisse aus der Perspektive der verschiedenen Figuren dargestellt - ergreifend, teilweise grob in Sprache und Umgang, aber jederzeit ehrlich und direkt.
    Der Schreibstil des Autors ist genau und bildhaft und lässt den Leser tief in seine doch sehr unterschiedlichen Charaktere blicken. Die eigentliche Handlung ist im Buch nicht vorhanden, obwohl die einzelnen Charaktere auf irgendeine Art und Weise miteinander verbunden sind.
    Ein tiefgründiges und schonungslos authentisches Buch. Absolut empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid C., 12.11.2016

    Als eBook bewertet

    Donal Ryan hat mit diesem Roman ganz tief in das irische Leben getroffen. In das Leben von 21 Menschen während der irischen Finanzkrise. Ryan beschreibt, wie diese Menschen damit umgehen, wie sie mit den Problemen, die durch verschiedenste Vorkommnisse ausgelöst werden, fertig werden, oder auch nicht. Manche werden stumm, andere lassen ihre Aggressionen aus, jeder geht anders damit um. Der Bauunternehmer Pokey Burke zum Beispiel, er flieht vor den Behörden, er hat keine Sozialabgaben für seine Arbeiter bezahlt, und auch keine Lebensmittelmarken an sie verteilt, er hinterläßt einen Scherbenhaufen, seine Eltern schämen sich in Grund und Boden. Die Finanzkrise an sich ist in allen sozialen Schichten mehr oder weniger spürbar, aber alle haben darunter zu leiden. Die Verarbeitung der Krise führt letztendlich im Buch zu Entführung und Mord. Aber auch die Liebe setzt sich durch und das ist das Beruhigende an dieser Story.
    Nichts ist immer nur negativ, aber auch nichts ist immer nur positiv, das Verhältnis dieser beiden Zustände macht das Leben trotz aller Widrigkeiten lebenswert.
    Das Cover scheint mir nicht ganz zu dieser doch düsteren Geschichte zu passen....

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 23.10.2016

    aktualisiert am 30.10.2016

    Als eBook bewertet

    Geschichte von der grünen Insel

    Die Gesichter der Wahrheit von Donal Ryan, erschienen im Diogenes-Verlag
    und umfasst 240 Seiten.
    Das Cover ist ehrlich gesagt kaum ansprechend, und könnte für jedes x-beliebige Buch verwendet werden. Zwar durchaus im gewohnten Stil des Verlags aber es macht keinesfalls auf die Geschichte neugierig. Was bei meiner Beurteilung letztendlich zu einem Stern Abzug geführt hat.
    Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden, weil es im meinem Lieblingsland spielt - Irland. Bei meinen vielen Besuchen auf der grünen Insel habe ich die Iren kennen- und liebengelernt. Ein etwas verschrobenes raues aber gastfreundliches feierfreudiges ehrliches Volk. Und genau in diesem Stil sind die Protagonisten in diesem Buch gezeichnet.
    21 Menschen erzählen ihre Geschichte, 21 mal das gleiche Geschehen aus 21 verschiedenen Blickwinkeln, zum Teil haben mich diese Erzählungen sehr stark berührt. Es kam alles 1:1 rüber, ich habe mitgefiebert mitgelacht gehofft und gebangt
    Ich weiß auch von vielen Iren, dass diese Story absolut die Wahrheit sein könnte, die irische Finanzkrise sehr autenthisch und glaubhaft geschildert
    ein Bauunternehmer der sich verspekuliert hat, seine "Leute" die hauptsächlich darunter leiden.
    Am meisten hat mich die Schilderung von Lily berührt - sehr ergreifend.
    Ein tolles Buch,welches ich als ebook besitze,
    Ich kann das Buch empfehlen und nicht nur den Irland-Fans ans Herz legen.
    Das Buch ist es wert gelesen zu werden.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 05.10.2016

    Als eBook bewertet

    Eine einfache und tief bewegende Geschichte. Ein Buch über ein fast belangloses Leben, vom ersten bis zum letzten Tag auf nur 240 Seiten, aber so intensiv erzählt, dass ich mich der Geschichte nicht mehr entziehen konnte. Sie, die Geschichte ist schnell erzählt: Bobby's Vater lebt immer noch die Straße runter und am Wehr vorbei in dem Häuschen, in dem er aufgewachsen ist. Er geht jeden Tag hin, um zu sehen, ob er tot ist, und jeden Tag enttäuscht er ihn. Es ist noch kein Tag vergangen, an dem er ihn nicht enttäuscht hat. Ein fleißiger, ein Kämpfer der sich nie aufgibt, zwar mit dem Schicksal hadert aber sich nicht von ihm zerstören lässt. Es begann mit Wohlstand und satter Zufriedenheit und endet mit Entführung und Mord. Was dazwischen liegt, sind einundzwanzig Leben, einundzwanzigmal Hoffen und Träumen, Lieben und Leiden – einundzwanzig Menschen, die im Strudel der irischen Finanzkrise ihre Wahrheit erzählen – und das Geschick eines ganzen Landes. In den Nachwehen des finanziellen Zusammenbruchs gab es gefährliche Spannungen an der Oberfläche in der irischen Stadt und es entfaltet sich eine authentischen Geschichte. "Die Gesichter der Wahrheit" spricht für das zeitgenössische Irland wie kein anderer Roman. Er artikuliert sehr verletzlich und allzu menschlich, in Sprache und Geist des ländlichen Irland und mit unheimlicher Wahrnehmung, die Worte und Gedanken von einer Generation. Dieser Roman der kleinen Stadt ist lebendig, witzig und süß, ergreifend, bewegend und wunderbar geschrieben. Mit faszinierendender Klarheit erzählt uns Donal Ryan von diesem Leben, von den Höhen und Tiefen, vom Gewinnen und Verlieren, von Familie und Freundschaft und von der Liebe - auf eine Art und Weise, die zutiefst beeindruckt und noch lange nachwirkt. Das erstaunliche an diesem Buch ist, dass Donal Ryan es geschafft hat, ein völlig durchschnittliches Leben mit all seinen Höhen und Tiefen so in Worte zu fassen, dass man am Ende einfach tief bewegt ist vom Leben und seinen Machenschaften. Ein stilles Buch, das zu Herzen geht und das eigene Schicksal für einen Moment in den Hintergrund treten lässt. Eine melancholische Geschichte großartig erzählt. In die Ruhe der Schilderungen kann man leicht abtauchen. Als großer Erzähler verbindet Ryan Entwicklung und Wohlstand mit dem Wortsinn von „Stille“ und „ Gelassenheit“ zu einem wunderbaren Roman. Mit wenigen, einfachen Sätzen wird hier ein ganzes Leben, ein persönliches Universum beschrieben. Tief bewegender Lesegenuss. Große Literatur schlichtweg großartig! Ein literarisches Kleinod!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 23.10.2016

    Als eBook bewertet

    Geschichte von der grünen Insel

    Die Gesichter der Wahrheit von Donal Ryan, erschienen im Diogenes-Verlag
    240 Seiten, kostet im Handel 18,99 €.
    Das Cover ist ehrlich gesagt kaum ansprechend, und könnte für jedes x-beliebige Buch verwendet werden. Zwar durchaus im gewohnten Stil des Verlags aber es macht keinesfalls auf die Geschichte neugierig. Was bei meiner Beurteilung letztendlich zu einem Stern Abzug geführt hat.
    Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden, weil es im meinem Lieblings- land spielt - Irland. Bei meinen vielen Besuchen auf der grünen Insel habe ich die Iren kennen- und liebengelernt. Ein etwas verschrobenes raues aber gastfreundliches feierfreudiges ehrliches Volk. Und genau in diesem Stil sind die Protagonisten in diesem Buch gezeichnet.
    21 Menschen erzählen ihre Geschichte, 21 mal das gleiche Geschehen aus 21 verschiedenen Blickwinkeln, zum Teil haben mich diese Erzählungen sehr stark berührt. Es kam alles 1:1 rüber, ich habe mitgefiebert mitgelacht gehofft und gebangt
    Ich weiß auch von vielen Iren, dass diese Story absolut die Wahrheit sein könnte, die irische Finanzkrise sehr autenthisch und glaubhaft geschildert
    ein Bauunternehmer der sich verspekuliert hat, seine "Leute" die hauptsächlich darunter leiden.
    Am meisten hat mich die Schilderung von Lily berührt - sehr ergreifend.
    Ein tolles Buch,welches ich jetzt als eBook besitzen darf - Danke dafür.
    Ich kann das Buch empfehlen und nicht nur den Irland-Fans ans Herz legen.
    Das Buch ist es wert gelesen zu werden.

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  • 4 Sterne

    Sabine, 11.12.2016

    Als eBook bewertet

    Irland steckt in der Finanzkrise. Der Autor lässt die Handlung seines Buches in einem kleinen irischen Dorf spielen.

    Der größte Arbeitgeber des Dorfes, eine Baufirma, ist pleite. Der Arbeitgeber hat die Betriebsrente veruntreut, Löhne wurden nicht bezahlt. Viele Einwohner waren dort beschäftigt. Menschen, die früher ihr Auskommen hatten, stehen heute vor den Scherben ihrer Existenz.

    Der Ich-Erzähler besucht täglich seinen Vater, aber nicht aus Liebe.

    21 Kapitel, 21 Geschichten, 21 Perspektivenwechsel, verschiedene Schicksale, und doch miteinander verbunden. Sorgen, Nöte, Ängste, geplatzte Träume, vernichtete Existenzen, all das sorgt für Wut, Gewalt, Klatsch und Tratsch und für Mord.

    Das Cover lässt auf eine positive heitere Geschichte schließen, aber weit gefehlt. Im Gegensatz zum Cover wird hier ein düsteres Bild gemalt. Die Sprache ist manchmal derb, so, wie dem Erzähler der Schnabel gewachsen ist. Der Autor hat ein düsteres Bild gezeichnet. Ein Bild, dass es so nicht nur in Irland gibt, ein Thema, dass überall zu finden ist.

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  • 4 Sterne

    Larissa D., 06.11.2016

    Als eBook bewertet

    Der Roman von Donal Ryan „Die Gesichter der Wahrheit“ schildert hart und schonungslos Schicksale von 21 Menschen in der Krisenzeit. Ort des Geschehens ist ein Dorf in Irland, dessen Bewohner auf verschiedene Weise unter den Folgen der Wirtschaftskrise um 2010 leiden. Der Autor gewährt uns einige Einblicke in das Leben der Protagonisten und lässt diese vollkommen unterschiedliche Menschen, die eine problembehaftete und gar unmenschliche Zeit durchleben müssen, zu Wort kommen. In 21 Kapiteln werden die Ereignisse aus der Perspektive der verschiedenen Figuren dargestellt - ergreifend, teilweise grob in Sprache und Umgang, aber jederzeit ehrlich und direkt.
    Der Schreibstil des Autors ist genau und bildhaft und lässt den Leser tief in seine doch sehr unterschiedlichen Charaktere blicken. Die eigentliche Handlung ist im Buch nicht vorhanden, obwohl die einzelnen Charaktere auf irgendeine Art und Weise miteinander verbunden sind.
    Ein tiefgründiges und schonungslos authentisches Buch. Absolut empfehlenswert.

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  • 4 Sterne

    vöglein, 01.10.2016

    Als eBook bewertet

    EINUNDZWANZIG
    21 Kapitel
    21 Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können
    21 Geschichten
    21 verschiedene Wahrheiten
    21 x Gefühle.....Wut, Hass, Frust, Enttäuschung, Trauer....
    21 Schicksale
    21 Personen, die irgendwie immer miteinander verbunden sind

    Insgesamt ein nettes Büchlein, mit mal mehr oder weniger interessanten Geschichten, die aber alles in allem immer voller Gefühle jeglicher Art sind. Tja, so sind sie eben die Iren :-)
    Die große Wirtschaftskrise, die für alle Beteiligten unterschiedliche Auswirkungen hatte. Insgesamt aber ein recht guter Einblick in das Leben/in die Menschen des gebeutelten Irlands der damaligen Zeit. Man darf sich nicht durch die am Anfang etwas deprimierenden Geschichten abschrecken lassen. Auch viele irische Folksongs wirken teilweise depressiv und traurig und sind, wie dieses Büchlein am Ende........ doch noch schön :-)

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  • 4 Sterne

    Silvia F., 28.09.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte der Menschen in einem kleinen Städtchen in Irland, in dem fast Jeder Jeden kennt, ist spannend und teilweise traurig. Durch die Erzählung aus Sicht von 21 Personen setzt sich das ganze Geschehen nach und nach zusammen. Ich musste mich allerdings sehr konzentrieren und öfter überlegen, wer zu wem in welchem Verhältnis stand. Ein lesenswertes Buch.

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  • 4 Sterne

    Jürgen H., 24.01.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Bestellung, Lieferung und gesendete Ware sehr gut !

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    forti, 28.09.2016

    Als eBook bewertet

    In Donal Ryans "Die Gesichter der Wahrheit" erzählen 21 fiktive Menschen aus ihrem Alltag. Dieser Alltag wird bestimmt von der Wirtschaftskrise, die Irland nach dem Platzen der Immobilienblase erfasste - das Buch spielt im Jahr 2010.
    Die Protagonisten, die in alle im gleichen irischen Landstrich wohnen, sind alle direkt oder indirekt von der Immobilienkrise betroffen. Es sind durchschnittliche Menschen - Bauarbeiter und Kindergärtnerinnen, Familienväter und alleinerziehende Mütter, Junge und Alte - die nun von Auftragseinbußen, Lohnkürzungen oder sogar Schulden betroffen sind.
    Die 21 Personen des Buches sind miteinander verbunden, die meisten kennen einander. Mir fiel es teilweise schwer, die Personen und ihr Verhältnis zueinander richtig zuzuordnen.
    Es fiel mir aber leicht, mich in die Sorgen und Nöte dieser Menschen hineinzuversetzen, die diese Krise, die uns in Deutschland eher indirekt betrifft, hautnah miterleben. Irland und seine Menschen in Zeiten der Wirtschaftskrise ist ein Thema, mit dem ich mich zuvor noch nicht beschäftigt hatte - umso interessanter, diesen intimen Einblick zu erlangen.

    Das Buch hat lange keine Handlung im klassischen Sinne. Erst nach ca. der Hälfte des Buches ist von Mord und Kindesentführung die Rede. Spielt in der ersten Hälfte des Buches die wirtschaftliche Krise die Hauptrolle, liegt der Hauptaugenmerk in der zweiten Hälfte mehr und mehr auf den zwei Verbrechen. Gemeinsames Thema sind die persönlichen Schicksale der Erzähler und ihrer Mitmenschen.

    Es ist ein spezielles Buch, das bei der Lektüre nicht gerade heiter stimmt - so deprimierend, wie es vielleicht auf den ersten Blick wirkt, ist es aber keinesfalls. Es ist dem Buch zu gönnen, das es nicht aufgrund des wenig sagenden deutschen Titels und Covers untergeht!

    Ein interessanter Einblick ins Irland in Zeiten der Krise - die Kriminalgeschichte hätte es für mich nicht gebraucht.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nepomurks, 14.10.2016

    Als eBook bewertet

    „Die Gesichter der Wahrheit“, der zweite Roman von Donal Ryan (Diogenes Verlag) besticht durch einen unverstellten und ungeschminkten Blick auf die verstörenden Konsequenzen aus der Finanzkrise am Beispiel Irlands und seiner Bewohner. Es kommen im Roman ganz unterschiedliche Figuren zu Wort und Donal Ryan lässt seine Protagonisten durch die Schau auf ihre Alltagssituationen und Entwicklungen, sowie seine direkte Auseinandersetzung mit diversen Problemansätzen eine kalte und furchtbar unsoziale Zeit durchleben. Verschiedene Perspektiven und Blickwinkel erhält der Leser durch die einzelnen Kapitel, die verschiedenen Figuren zugeschrieben sind. 21 Personen. 256 Seiten. Ergreifend, teils grob in Sprache und Umgang, aber immerzu ehrlich und direkt. Ryan schafft in seinen diversen Schilderungen eine unglaublich atmosphärische Dichte und lässt dabei tief in seine doch sehr unterschiedlichen Charaktere blicken. Probleme, Tragik und Schärfe in Ton und Handeln begleiten den Leser durch das gesamte Buch. Erschreckend authentisch wirken dabei die bedrückenden Empfindungen und immer arg begrenzten Handlungsspielräume aller Figuren. Doch alle meistern sie ihre Krisen. Irgendwie.. Donal Ryan hätte die massiven Eingriffe und schicksalhaften Auswirkungen der großen Finanzkrise nicht besser und detaillierter darstellen können! Insbesondere die teils rüde Sprache einzelner Protagonisten und der kantige Schreibstil Ryan's verhelfen dem Roman zu seinem ganz besonderen und ergreifenden Charme. Ich fand die einzelnen Sichtweisen und Blickrichtungen fesselnd und durchweg eindringlich und authentisch. Ein tiefgründiges, durch die Brisanz des Themas und der Auswirkungen auf die Menschen beinahe mit Schwermut behaftetes und erschreckendes, aber absolut tolles Buch! Definitiv eine Leseempfehlung. 5 Sterne.

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