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  • 4 Sterne

    15 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LeLo2, 24.07.2019

    aktualisiert am 24.07.2019

    "Die Lichtsammlerin" ist ein anspruchsvolles Buch, das den Leser fordert und Geduld und Aufmerksamkeit voraussetzt.

    Wie bereits von der Autorin angekündigt, handelt es sich um die Geschichte von drei Frauen - Großmutter, Mutter und Enkelin.
    Alle drei Frauen - Rosa, Erika und Mary - werden vorgestellt und allmählich ihre Persönlichkeiten und prägenden Lebenserfahrungen enthüllt. Dabei steht hauptsächlich Mary im Fokus, die ihre Geschichte zum Teil selbst als Ich-Erzählerin oder in abgedruckten E-Mails an ihre beiden Söhne erzählt. Einiges von Mary und auch die Erlebnisse von Rosa und Erika werden in indirekter Rede erzählt. Dieser Wechsel der Erzählform passt gut zu der fehlenden Chronologie und unterstreicht die verschiedenen Handlungszeitpunkte.

    Dadurch, dass die Geschichte nicht chronologisch erzählt ist und zudem viele Geschehnisse nur kurz angerissen werden, um dann im weiteren Verlauf ausführlicher erklärt zu werden, dauert es etwas sich in die Geschichte einzufinden. Es ist keine Lektüre, die sich mal eben locker lesen lässt. Stattdessen ist ein aufmerksamer Leser gefragt, der gut kombiniert und Geduld mitbringt. Das Buch selbst drückt es sehr gut aus: 'Immer diese versetzten Zeitebenen, durch die wir [...] getrieben wurden. [...] Vergangenheiten vermischten sich mit [...] Gegenwart.'

    Eine Besonderheit des Buches ist zudem, dass die Zeit des Nationalsozialismus und die Auswirkung auf die Generation der jungen Erwachsenen, die danach ihr Leben und ihre Familien aufbauen, auf eine Art geschildert wird, wie es selten der Fall ist. "Die Lichtsammlerin" liest sich, als ob man Teil der Familie ist. Genau auf diese ungeordnete Art erfährt man auch in seiner eigenen Familie nur nach und nach in einzelnen Geschichten und Anekdoten von den Erlebnissen der Eltern und Großeltern. Allmählich ergibt sich dann ein Bild der wichtigsten Stationen ihres Lebens, wobei einige Erlebnisse und Beweggründe für immer ungesagt bleiben.

    Wichtig ist noch zu sagen, dass der Titel des Buches im Verlauf der Geschichte erklärt wird. Der Leser lernt "Die Lichtsammlerin" kennen und erfährt, dass sie darauf geachtet hat, 'dass das Licht nicht verlöscht. Sie hat [...] allen gezeigt, was man im Kleinen verändern kann, wenn man mutig ist.' Eine tolle Botschaft, die Mut macht.

    Für Leser, die gerne ein Handlung haben, die in ordentlicher zeitlicher Abfolge erzählt wird, ist dieses Buch eine echte Herausforderung. Leser, die jedoch gewillt sind, sich auf ein Buch einzulassen, das nicht ganz dem gewöhnlichen Schreibstil folgt und mit wunderbaren Lebenserkenntnissen der Frauen aus drei Generationen Punkten kann, ist "Die Lichtsammlerin" genau richtig.

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  • 5 Sterne

    12 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesestern, 05.08.2019

    aktualisiert am 05.08.2019

    Dreimal leben, lieben, leiden..."Die Lichtsammlerin" von Beatrix Kramlovsky , im Hanser Verlag erschienen, erzählt das Schicksal von drei unterschiedlichen Frauen,die jede auf ihre Art vom Leben, ihrer Liebe und ihren Verlusten geprägt, ihre Stärke entwickelt haben.

    Mit Rosa begegnen wir einer Frau, die bedingungslos ihre Liebe und politische Überzeugung nach außen hin, für alle sichtbar, gelebt hat. Ihr mutiges Leben und Engagement, besonders für die Schwachen und Verachteten im Nationalsozialismus hat sie zur "Lichtsammlerin" gemacht, deren Erbe die nachfolgenden Generationen beeinflusst.
    In Erika, ihrer Tochter erleben wir die Schattenseite vom Licht. Ihre Begabung und Stärke wird durch die familiären Ereignisse und Verluste getrübt, sodass sie sowohl beruflich wie mütterlich ihre Liebesfähigkeit nicht entfalten kann.
    Vielmehr lernen wir sie als an die Umstände angepasste und immerzu ängstliche Person kennen, die weder in ihrer neuen Heimat Australien,noch in ihrer Familie jemals ankommt. Das Heimweh nach Östereich und die noch nicht verarbeiteten Erfahrungen während des Krieges sind verantwortlich, dass sie direkt nach dem Tod ihres Mannes wieder in den europäischen Kontinent und ihre Heimatstadt Linz zurück reist.
    Mary hingegen, die Dritte im Bunde, im ständigen Widerspruch mit ihrer Mutter, sucht sich beruflich wie beziehungsmäßig aus dem Gefängnis der Gefühlskälte und ständigen Verunsicherung zu befreien.
    Australien, das weite Land, ist und bleibt ihre Heimat. Sie fühlt sich damit verbunden und findet ihren eigenen Weg.
    Dabei entwickelt sie ein Selbstwertgefühl ohne sich an Traditionen und Menschen zu binden. In dieser Freiheit riskiert sie auch die Trennung ihrer großen Liebe, um sich der an Demenz erkrankten Mutter in der Ferne anzunehmen.
    So bekommt sie einen Einblick in die Geschichte und das Gefühlsleben ihrer ihr bis dahin fremden und unnahbar erlebten Mutter und beginnt schrittweise zu verstehen.

    Fazit:
    Ein literarisch und sprachliches Lesevergnügen, das Geschichte lebendig werden lässt und uns mit hinein nimmt in das Schicksal unterschiedlicher Zeiten, Kontinente und Charaktere, die durch ein Familienband zusammen gehalten werden.
    Und ein Roman, der angesichts der momentanen Weltlage und Zeitströmungen hochaktuell ist und dessen Licht auch unsere Geschichte beleuchten kann.

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  • 5 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Paulaso, 06.08.2019 bei bewertet

    Diese schöne aber auch traurige, bodenständig erzählte Geschichte dreier Frauen hat mich zum Nachdenken angeregt. Was bewegt unsere Mütter? Was hat das alles mit uns und unserer Prägung fürs Leben zu tun? Wahrscheinlich kommen nur die wenigsten an die Vergangenheit ihrer Ahnen heran. Dieser Roman lädt dazu ein sich auf die Reise zu machen. Oft sind es die Großmütter, die ihren Schatten oder ihr Licht über die Familie legen. Das, so meine Meinung, wird in "die Lichtsammlerin" sehr gut dargestellt. Der Schreibstil wirft einen auf sich selbst zurück. Man wird nicht in eine zusammenhängende, ausgeschmückte Story gezogen. Der rote Faden jedoch bleibt. Eine Reise in die Vergangenheit um letztendlich wieder bei sich anzukommen.

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  • 5 Sterne

    11 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesestern, 05.08.2019 bei bewertet

    Dreimal leben, lieben, leiden...

    "Die Lichtsammlerin" von Beatrix Kramlovsky , im Hanser Verlag erschienen, erzählt das Schicksal von drei unterschiedlichen Frauen,die jede auf ihre Art vom Leben, ihrer Liebe und ihren Verlusten geprägt, ihre Stärke entwickelt haben.

    Mit Rosa begegnen wir einer Frau, die bedingungslos ihre Liebe und politische Überzeugung nach außen hin, für alle sichtbar, gelebt hat. Ihr mutiges Leben und Engagement, besonders für die Schwachen und Verachteten im Nationalsozialismus hat sie zur "Lichtsammlerin" gemacht, deren Erbe die nachfolgenden Generationen beeinflusst.
    In Erika, ihrer Tochter erleben wir die Schattenseite vom Licht. Ihre Begabung und Stärke wird durch die familiären Ereignisse und Verluste getrübt, sodass sie sowohl beruflich wie mütterlich ihre Liebesfähigkeit nicht entfalten kann.
    Vielmehr lernen wir sie als an die Umstände angepasste und immerzu ängstliche Person kennen, die weder in ihrer neuen Heimat Australien,noch in ihrer Familie jemals ankommt. Das Heimweh nach Östereich und die noch nicht verarbeiteten Erfahrungen während des Krieges sind verantwortlich, dass sie direkt nach dem Tod ihres Mannes wieder in den europäischen Kontinent und ihre Heimatstadt Linz zurück reist.
    Mary hingegen, die Dritte im Bunde, im ständigen Widerspruch mit ihrer Mutter, sucht sich beruflich wie beziehungsmäßig aus dem Gefängnis der Gefühlskälte und ständigen Verunsicherung zu befreien.
    Australien, das weite Land, ist und bleibt ihre Heimat. Sie fühlt sich damit verbunden und findet ihren eigenen Weg.
    Dabei entwickelt sie ein Selbstwertgefühl ohne sich an Traditionen und Menschen zu binden. In dieser Freiheit riskiert sie auch die Trennung ihrer großen Liebe, um sich der an Demenz erkrankten Mutter in der Ferne anzunehmen.
    So bekommt sie einen Einblick in die Geschichte und das Gefühlsleben ihrer ihr bis dahin fremden und unnahbar erlebten Mutter und beginnt schrittweise zu verstehen.

    Fazit:
    Ein literarisch und sprachliches Lesevergnügen, das Geschichte lebendig werden lässt und uns mit hinein nimmt in das Schicksal unterschiedlicher Zeiten, Kontinente und Charaktere, die durch ein Familienband zusammen gehalten werden.
    Und ein Roman, der angesichts der momentanen Weltlage und Zeitströmungen hochaktuell ist und dessen Licht auch unsere Geschichte beleuchten kann.

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  • 2 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Furbaby_Mom, 21.07.2019

    Familiendrama vor historischem Hintergrund.
    Beatrix Kramlovsky hat für ihren Roman "Die Lichtsammlerin" den Handlungsbogen über drei Familiengenerationen und verschiedene Kontinente gespannt.

    Mary hat zu ihrer Mutter Erika schon immer eine eher spezielle Beziehung gehabt – wirklich nahe waren sich die beiden nie. Erika, die einst mit ihrem Mann von Europa nach Australien ausgewandert war, hatte in ihrer neuen Heimat nie Wurzeln schlagen können und vermisste Österreich schmerzlich. Ihre in Australien geborene Tochter Mary hingegen beherrscht zwar die deutsche Sprache, verspürt ansonsten allerdings keinerlei Bindung zu ihren europäischen Wurzeln. Marys Vater ist mittlerweile schon lange tot, ihre Mutter Erika lebt längst wieder in Österreich, wo sie mit Alzheimer diagnostiziert wird. Widerwillig reist Mary zu ihr, um sich um sie zu kümmern. Je mehr Zeit die zwei ungleichen Frauen miteinander verbringen, desto mehr erfährt Mary über die Vergangenheit ihrer Mutter und die schmerzvollen Erfahrungen, die sie zu solch einer kalten Person gemacht haben.

    Ein Familienroman voller Höhen und Tiefen, tragischer Verluste und einschneidender Kriegsfolgen. Über Kriegsflüchtlinge, die sich in Australien niedergelassen haben, hatte ich bisher nicht viel gelesen und dieses Buch hat mein Interesse geweckt, mehr darüber in Erfahrung zu bringen.

    Das Cover ist im Stil eines Retro-Fotos gehalten, was gut zum Genre des Romans passt.

    Ich verstehe durchaus, dass nicht jeder Roman blumig ausgeschmückt sein und vor bildhaften Beschreibungen nur so strotzen muss – sofern die Kernaussage, die Emotion trotzdem den Leser erreicht. In meinem Fall hat der nüchterne, beinahe unterkühlte und distanzierte, bestenfalls neutrale Schreibstil dafür gesorgt, dass jeglicher Eindruck von Gefühl gar nicht erst zustande kam. Am meisten konnte ich mich noch für die Figur Rosa erwärmen, die, wie mir schien, mit dem meisten Wohlwollen beschrieben worden war. Sie beeindruckte mich mit ihrer bewundernswerten Charakterstärke und ihrem Mut, das Richtige, das Menschliche zu tun - zu Zeiten, in denen andere Menschen sich lieber anpassten, um nicht aufzufallen und in der Meinung der Masse abtauchten. Dem Erzählstrang der Gegenwart konnte ich dagegen wenig abgewinnen. Mary blieb mir von Beginn bis Ende völlig fremd und ich konnte weder mit ihr mitleiden noch mitfiebern. Erika fand ich – trotz aller Tragik um vergangene Erlebnisse und daraus resultierender Verbitterung – schlichtweg völlig unausstehlich. Der Buchtitel bezieht sich auf Rosa und ich hätte mir gewünscht, dass sie im Fokus des Romans gestanden und nicht nur eine Art Nebenrolle in der Vergangenheit eingenommen hätte.

    Ich lese oft geschichtliche Romane, die vom Krieg bzw. den Folgen des Krieges handeln, von Berichten aus Lazaretten bis hin zu den Tragödien auseinandergerissener Familien. Diese Werke zeichnen sich für mich dann aus, wenn sie trotz aller tragischen Elemente ein positives Gefühl nach dem Beenden der Lektüre beim Leser zurücklassen oder zumindest zum Nachdenken anregen. Unheimlich schade hingegen finde ich es, wenn ein Roman, der vom Thema her das Potential zum wahnsinnig spannenden, emotional mitreißenden Werk hätte, als Gesamteindruck einen eher bitteren, negativen Geschmack hinterlässt. "Die Lichtsammlerin" fällt für mich leider in letztere Kategorie, da ich das ganze Buch über das Gefühl hatte, dass eine dunkle Wolke über mir schweben würde. Dabei geht es gar nicht mal um sonderlich erschütternde Ereignisse, sondern um den unterschwelligen Pessimismus, den Eindruck der Dauer-Negativität, der bei mir durch den Schreibstil entstanden ist.

    Auch die vielen Sprünge zwischen verschiedenen Erinnerungen, Erzählperspektiven und Zeiten (teilweise innerhalb eines Kapitels) waren für mich ein wenig zu viel des Guten; es erschien mir wie ein wirres Hin und Her. Ich denke, hier wäre weniger mehr gewesen. – Vielleicht eine Beschränkung auf nur zwei Zeitebenen bzw. Perspektiven und diese dafür intensiver gestaltet, z. B. mit mehr Informationen zum Leben in Australien…? Oder ein Roman gänzlich aus Rosas Perspektive?

    Fazit: Auch wenn es in Bezug auf Schreibstil und Story-Aufbau eher nicht mein Fall war, könnte ich mir vorstellen, dass Fans von geschichtlichen Frauenromanen daran Gefallen finden.

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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabel R. (engi), 07.08.2019

    Mit „Die Lichtsammlerin“ von Beatrix Kramlovsky durfte ich einen Mehrgenerationenroman lesen, der mir wirklich ans Herz ging. Er handelt von drei starken und doch sehr unterschiedlichen Frauen, die alle durch die Zeit und ihr Umfeld auf eigene Weise geprägt wurden. Der Leser mag geneigt sein, die Großmutter Rosa, die sogenannte Lichtsammlerin, als stärkste Persönlichkeit zu verehren, doch ich sympathisierte in diesem Fall mit allen Dreien, besonders auch mit der Tochter Erika. Sie schien sich am schwersten mit dem Glücklichsein zu tun. Fast wie ein mittleres Kind, das wie zwischen ein Sandwich eingepackt groß wird, konnte weder ihrer Mutter noch ihrer Tochter wirklich nahestehen. Mehr möchte ich nicht vorweg nehmen, aber dafür ich möchte den Schreibstil der Autorin äußerst lobend hervorheben. Nach kleinen Anfangsschwierigkeiten konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Die Geschichte liest sich flüssig und regt zum Nachdenken an. Zudem ist sie ab und zu mit kleinen Ausdrücken gespickt, die nur aus österreichischer Feder kommen konnten und mir immer mal wieder ob des doch ernsten Themas ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Drei Generationen, die frei- oder unfreiwillig zwischen Österreich und Australien pendeln, in guten und in schlechten Tagen … von mir eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marieella, 06.08.2019

    Diese schöne aber auch traurige, bodenständig erzählte Geschichte dreier Frauen hat mich zum Nachdenken angeregt. Was bewegt unsere Mütter? Was hat das alles mit uns und unserer Prägung fürs Leben zu tun? Wahrscheinlich kommen nur die wenigsten an die Vergangenheit ihrer Ahnen heran. Dieser Roman lädt dazu ein sich auf die Reise zu machen. Oft sind es die Großmütter, die ihren Schatten oder ihr Licht über die Familie legen. Das, so meine Meinung, wird in "die Lichtsammlerin" sehr gut dargestellt. Der Schreibstil wirft einen auf sich selbst zurück. Man wird nicht in eine zusammenhängende, ausgeschmückte Story gezogen. Der rote Faden jedoch bleibt. Eine Reise in die Vergangenheit um letztendlich wieder bei sich anzukommen.

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  • 4 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchwurm05, 22.07.2019

    Mary wächst in Australien auf. Ist die Tochter einer österreichischen Einwandererfamilie. Viel weiß sie nicht über ihre europäischen Wurzeln. Darüber wird in ihrer Familie geschwiegen. Als ihr Vater stirbt, geht ihre Mutter wieder zurück nach Österreich. Erst als diese langsam dement wird und Mary ein Hilferuf von Hanni, einer Freundin ihrer Mutter, erhält, kehrt sie für eine unbestimmte Zeit zu ihren Wurzeln zurück. Mary ist das erste Mal in Europa. Geboren wurde sie in Australien und fühlt sich auch mit diesem Kontinent verbunden. In Österreich erfährt sie nach und nach all das, was jahrelang verschwiegen wurde. Immer dann wenn ihre Mutter lichte Momente hat......

    In "Die Lichtsammlerin" hat die Autorin die Geschichte ihrer Großmutter mütterlichseits und die daraus entstandenen Familienlegenden verarbeitet. Obwohl der Schreibstil flüssig ist, verlangt das Lesen Konzentration. Die verschiedenen Zeitebenen springen oft hin und her, manchmal auch während eines Kapitels. Erschwerend kommt hinzu, dass die Protagonisten unterschiedliche Rufnamen haben und diese auch mit den jeweiligen Zeitebenen wechseln. Gerade am Anfang hatte ich deshalb ein paar Probleme. Weshalb ich mir Notizen mit den Namen und Verwandtschaftsverhältnissen gemacht habe. Danach konnte ich der Geschichte gut folgen.
    Ein Zitat aus dem Buch trifft es ganz gut: "Immer diese versetzten Zeitebenen, durch die wir von ihr getrieben wurden. Ihre Vergangenheiten vermischen sich mit unserer Gegenwart, nahmen den Platz all dessen ein, was die Krankheit auslöschte."
    Je weiter man liest, kommen immer mehr Familiengeheimnisse und Schicksalsschläge ans Licht, die bis in den 2. Weltkrieg hineinreichen. Das über drei Generationen hinweg. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten konnte mich das Buch faszinieren und ich habe es gerne gelesen.
    Fazit: Ein Roman, der auf Familienlegenden der Autorin beruht. Den man nicht einfach mal so zwischendurch lesen kann. Der aber auf seine Weise fasziniert.

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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone S., 31.01.2020

    Ein sehr interessantes Buch .
    Leider hat mich das Buch stellenweise auch etwas verwirrt, da für mich die zeitliche Abfolge nicht immer klar war.

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  • 3 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 26.07.2019

    Ein eloquenter Stil, aber meine Erwartungen nicht erfüllt, 3,5 Sterne

    Mary, die Tochter einer österreichischen Einwandererfamilie, hatte schon immer ein schlechtes Verhältnis zu ihrer Mutter Mary. „Warum kannst du nicht einfach Durchschnitt sein?“ musste sie sich oft anhören, dass sie nie mit Iannis glücklich werden kann, wusste ihre Mutter doch auch schon von Anfang an. Dass es zur Scheidung kam, daran ist Mary alleine Schuld und auf einen neuen Schwiegersohn will sich Erika gar nicht einlassen. Glücklich war Erika in Australien nie, deshalb konnte Mary auch gar nicht so schnell schauen, wie ihre Mutter nach dem Tod des Vaters zurück nach Österreich gegangen ist. Jahre später erreicht sie nun ein Hilferuf von Hanni, einer Freundin ihrer Mutter. Erika wird zunehmend dement und braucht dringend Unterstützung. Mary ringt mit sich, aber da sie gar nichts über ihre europäischen Wurzeln weiß, will sie die letzte Chance nicht verpassen, Antworten auf so viele unbeantwortete Fragen zu bekommen.

    Selten habe ich mich mit einer Rezi so schwer getan wie hier, denn wer bin ich, dass es mir zustehen würde über ein Familienschicksal der Autorin zu urteilen. Sie verarbeitet hier die Geschichte ihrer Großmutter mütterlicherseits, ich denke das Buch ist sicher auch ein Herzensprojekt, und ich hoffe sehr, dass ich ihr in keinster Weise zu nahe trete, indem ich beschreibe, wie es mir mit dem Roman erging.

    Der Sprachstil der Autorin liest sich flüssig. Ich habe unheimlich viele tolle Wendungen, schöne individuelle, teilweise fast poetische Bilder gefunden, was mir eigentlich sehr gut gefallen hat. „Mamas Herz stellte sich Mary als einen von Sprüngen und Rissen überzogenen Klumpen vor, nicht zu vergleichen mit den glatten und von Strahlen umrahmten Herzen Jesu in den Kirchen; ein beschädigtes Organ, auf dem, wie Mama manchmal ärgerlich rief, jeder in diesem Haus herumtrample, Joey ausgenommen.“, oder „versank ich in der Liebe wie in einem pazifischen Teich und brauche keine Luft zum Atmen mehr.“, sind nur zwei Beispiel dafür. Trotz Sätzen, die mich mitten ins Herzen getroffen haben, wie „Meine Mutter hielt wenig von mir, aber sie hielt prinzipiell vom Leben wenig, erwartete sich lieber ein opulentes Feuerwerk danach und einen Himmel voll immerwährender Sicherheit. Überraschungen traute sie nicht.“, Mutter-Tochter-Dialoge mit verletzenden Worten wie „Warum kannst du nicht einfach Durchschnitt sein.“ oder Gedanken, dass das Verhältnis zwischen ihren als „Liebe auf dem Hinkebein“ bezeichnet werden kann, ist es der Autorin nicht gelungen, bei mir eine Nähe zu ihren drei Frauen entstehen zu lassen, sodass ich mit ihnen intensiv gefühlt hätte, dass mich deren Schicksale so richtig gefesselt hätten. So habe ich beim Lesen immer wieder Längen empfunden. Mir hat auch irgendwie eine Richtung, mit der die Autorin mit mir hin will, ein Spannungsaufbau, gefehlt, beides konnte ich nicht erkennen. Ich habe den Roman als nüchterne und unchronologische Ansammlung von Erlebnissen der drei Frauen empfunden. Einiges davon hat mich erkennen lassen, warum sich Mary so verhält wie sie es tut, für vieles konnte ich aber trotz der Schicksalsschläge kein Verständnis aufbringen. Für mich war nicht ersichtlich, warum sie so negativ ist, warum sie an gar nichts einen guten Faden lassen kann. Eine negative Stimmung, die das Lesevergnügen leider auch eher geschmälert hat. Die Tatsache, dass die Autorin mit ihren kurzen Streiflichtern aus deren Leben häufig die Perspektive wechselt und auch in der Zeitleiste hin und her springt macht das Lesen nicht ganz so einfach, ich hatte jedoch nie Probleme damit, mich zu orientieren. Gut hat mir auch gefallen, dass die Autorin Briefe an Marys Kinder einfügt, und damit im Sprachstil variiert.

    Ich verschlinge im Moment historische Romane aus dem letzten Jahrhundert. Auswanderung nach Australien in den 1940er Jahren, worüber ich so gut wie gar nichts weiß, dazu bewegende Familienschicksale und die Frage, warum wurde die Großmutter wie eine Heilige verehrt wird, diese Buchbeschreibung hat sofort mein Interesse geweckt. Leider wurden meine Erwartungen nicht ganz so erfüllt. Gerne hätte ich noch mehr, oder Genaueres über die Großmutter Rosa und ihrer Rolle im Zweiten Weltkrieg erfahren, und auch über die Einwanderungsthematik. Der Roman widmet sich dem zwar, einige Details habe ich so erfahren. Aber leider habe ich es beim Lesen so empfunden, dass immer, wenn mein Interesse mit kurzen Erwähnungen gefesselt wurde, dieses jäh wieder ausgebremst wurde, weil es mit für mich eher belanglosen anderen Episoden weiterging.

    „Unsere Kinder sind wie ein gemischtes Kompott.“, „Das Geburtsland und die Menschen bleiben einem immer im Herzen. Es ist schwer Platz für Neues zu machen“ Klar ich kann mir nicht vorstellen, wie schwer es ist, sein Land verlassen zu müssen, trotzdem konnte ich mit Erikas negativer Art so gar nicht. Auch wenn ich nachvollziehen konnte, dass sie alle möglichen Gefahren und Fehler von ihrer Tochter Mary abwenden mag, warum sie sie überbehüten und ihr damit den Spaß am Leben nehmen muss, erschließt sich für mich nicht, warum man deshalb so herzlos sein muss, wie ich sie empfunden habe. Ebenfalls konnte ich nicht nachvollziehen, warum sie Erika ihre Mutter totschweigen muss, warum sie auf sie so wütend ist. Rosa und ihr Verhalten im Zweiten Weltkrieg haben nämlich meinen Respekt verdient und ich ziehe meinen Hut vor ihr. Meiner Meinung nach ist sie alles andere als verantwortlich für die Tragödien in Erikas Leben, aber jeder verarbeitet anders, ein Urteil steht mir nicht zu und liegt mir auch fern.

    Alles in allem konnte mich Beatrix Kramlovsky, trotz ihrem guten Schreibstil mit ihrer Lichtsammlerin nicht wirklich abholen. Vielleicht bin ich auch mit zu hohen Erwartungen ans Lesen gegangen. Schade, aber mehr als 3,5 Sterne sind es für mich leider nicht.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    EvelynM, 22.11.2019

    Klappentext:
    Großmutter, Mutter und Tochter. Dazwischen zwei Kontinente, ein Jahrhundert und ein Geheimnis, das die Familie zerreißt: Marys Großmutter Rosa wird wie eine Heilige verehrt. Wenn Mary nach dem Grund fragt, bleibt ihre strenge Mutter Erika stumm. Wollte sie doch mit der Flucht nach Australien in den 1940er Jahren alles hinter sich lassen. Als alte Frau kehrt Erika in ihre Heimat zurück, und die Erinnerung kommt mit aller Macht wieder. Sie erzählt, und ihre Tochter Mary begreift, warum für die Frauen ihrer Familie Liebe immer nur Verlust bedeutet hat.
    Beatrix Kramlovsky erzählt mitreißend die Geschichte dreier starker Frauen, die sich im 20. Jahrhundert in den Zerwürfnissen, den beiden Weltkriegen und dem entbehrungsreichen Zeiten danach behaupten mussten. Dabei scheinen Rosa, ihre Tochter Erika und ihre Enkelin Mary sehr unterschiedliche Wege zu gehen und doch zieht sich ihre Stärke und die Liebe wie ein rotes Band durch ihren Lebenslauf.
    Die Geschichte der 3 Frauen beginnt mit der Erkrankung von Ricky. Nach vielen, gemeinsamen Jahren mit ihrem geliebten Mann in Australien kehrt sie nach dessen Tod in ihre geliebte Heimat Österreich zurückgekehrt. Dorthin holt sie ihre Tochter Mary, die ihre Leben von Kindesbeinen an in Australien verbracht hat und nur widerwillig nach Österreich fliegt. Mit der Heimat ihrer Mutter Erika verbindet sie gar nichts und auch ihre strenge, kühle Mutter ist ihr fremd. Die beiden trennen Welten nicht nur in geografischer sondern auch in emotionaler Hinsicht. Pflichtbewusst lässt Mary ihren Partner und ihre Tochter in Australien zurück, um sich auf das Abenteuer Erika und die Vergangenheit ihrer Großmutter Rosa einzulassen. Mit der Zeit erfährt Mary sehr viel über die beiden Leben und die Geheimnisse ihrer starken „Vorfahrin“, die zu einer Art Lichtgestalt in einem Bergdorf und unter den Arbeitern dort wurde.
    Die Sprunghaftigkeit des Romans erinnert an die Demenzerkrankung von Erika, auch Ricky/Rikki genannt. Anfangs tat ich mich damit etwas schwer, denn die Autorin wechselte zwischen Mary und Erika hin und her und ebenso zwischen den Zeiten. Es erforderte meine ganze Aufmerksamkeit, um in der Geschichte nicht den Faden zu verlieren. Das Stilelement „Zeitsprünge“ passt jedoch hervorragend zur Erkrankung von Erika und mit der Zeit habe ich mich ganz gut daran gewöhnt. Die Charaktere der drei Frauen sind sehr anschaulich beschrieben und meine anfängliche Abneigung gegen Erika hat sich im Laufe des Lesens gegeben. Ich konnte sie immer besser verstehen und ihre Handlungen nachvollziehen. Am meisten hat mich Rosa (Herma) imponiert. Wie sie als kultivierte Frau ein Leben in der Abgeschiedenheit eines Bergdorfes als Frau des Fabrikleiters geführt hat und dabei die Sympathie der Bewohner gewonnen hat, war wunderbar beschrieben. Ihre große Liebe zu ihrem Mann Josef war bedingungslos, aber auch ihr Einsatz für andere Menschen. Diese Zeit ist so bildlich beschrieben, dass ich mich schnell mit Rosa anfreunden konnte und ein inneres Bild von ihr hatte.
    Ohne viel über den Inhalt vorwegzunehmen, möchte ich noch anmerken, dass es erstaunlich ist, wie sich Handlungen, Gefühle und Ängste von Generation zu Generation übertragen. Teilweise sind die Auswirkungen unbegreiflich und schwer nachvollziehbar, solange man der Geschichte der einzelnen Personen nicht auf den Grund geht. Die Themen Verhältnis Mutter/Tochter, Familie und Heimat regen sehr zu nachdenken über meine eigene Geschichte an. Vor Kurzem habe ich „Kriegsenkel“ von Sabine Bode gelesen und der Roman hat mir erneut vor Augen geführt, wie sehr generationsübergreifende Erlebnisse Menschen und die Beziehungen untereinander prägen können.

    In „Die Lichtsammlerin“ sind ganz selbstverständlich Informationen z. B. über die Besatzungszeit und die Aufteilung Österreichs in Zonen eingeflochten, die für mich völlig neu waren. Das wiederum hat mich dazu gebracht, in Internet darüber nachzulesen.

    Mir hat dieser anspruchsvolle Roman gut gefallen und ich kann gerne eine Leseempfehlung aussprechen.

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