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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    booklover2011, 31.03.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Authentischer und poetischer Jugendroman

    4,5 Sterne

    Inhalt (dem Klappentext entnommen):
    Wer Eleanor und Park mochte, wird Abelard und Lily lieben
    Als die 16-jährige Lily heimlich ihre ADHS-Medikamente absetzt, geht so einiges zu Bruch – im wahrsten Sinne des Wortes. Das bringt ihr schließlich eine Stunde Nachsitzen ein, zusammen mit dem an Asperger leidenden Abelard. Als er für sie einsteht, küsst sie ihn spontan und löst damit völlig verwirrende Gefühle in sich selbst und auch in Abelard aus. Was folgt, ist eine zunächst per SMS geführte intensive Liebesgeschichte, die sich in der Realität erst noch beweisen muss. Denn zwischen einem Mädchen, das durch unvorsichtiges Anfassen schon ganze Gläser-Batterien zerstört hat, und einem Jungen, der vor nichts mehr Angst hat, als angefasst zu werden, kann so einiges schiefgehen.


    Meinung:
    Der bildhafte Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Lily geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann.
    Die authentischen und sympathischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sowie Gefühlen sehr gut dargestellt und beschrieben worden, so dass ich nicht anders konnte, als mit ihnen mitzufühlen, mitzufiebern und mitzuleiden. Auch die Nebencharaktere sind sehr gut dargestellt worden, vor allem Lilys Mutter und Schwester sowie ihre beste Freundin Rosalind.

    Besonders eindrücklich und authentisch werden Lilys ADHS und ihre Legasthenie beschrieben und dargestellt, ebenso Abelards Asperberger-Syndrom. Die Autorin zeigt die verschiedenen Auswirkungen der Erkrankungen, die diese sowohl für Lily und Abelard haben, wie z.B. die Nebenwirkungen von Lilys Medikation, aber auch für ihre Familien. Man erhält durch die Ich-Perspektive von Lily einen guten Einblick in ihr Leben, erlebt ihr Gedankenkreisen mit, aber auch wie sie in Unterhaltungen oder bei Untertiteln nicht alles mitbekommt. Da die Autorin wie Lily ADHS und Legasthenie hat, spürt man die Authentizität noch deutlicher.
    Lily und Abelard kommen sich durch ihre Nachrichten, in denen sie auch die Liebesbriefe von Abaelard und Heloise, einem Liebespaar, zitieren, aber auch eigene poetische und schöne Zeilen erschaffen, näher. Hier spürt man zwischen den Zeilen die Zuneigung der beiden füreinander. Von Angesicht zu Angesicht gestaltet sich das etwas schwierig, da Abelard sich mit Berührungen und Interaktionen von Angesicht zu Angesicht schwertut. Zudem kommt der Humor nicht zu kurz, auch dank Lilys Sprüchen und Gedanken, aber auch in den Dialogen mit anderen. Am Ende bleibt ein bestimmter Punkt offen, was ich aus Sicht der Autorin verstehen kann, aber trotzdem bin ich eben sehr neugierig auf diese offen gebliebene Antwort. Das ist aber insgesamt Meckern auf sehr hohen Niveau.

    Insgesamt ein authentischer Jugendroman über die erste Liebe, ADHS, Legasthenie und Asperger und deren Auswirkungen auf die Betroffenen und deren Familien- und Freundeskreis. Somit gibt es aufgrund des oben genannten kleinen Kritikpunkts wunderbare 4,5 von 5 Sternen (bei Portalen ohne halbe Sterne aufgerundet) und eine ganz klare Leseempfehlung, wenn man authentische und poetische Jugendromane liebt und einen Einblick in das Leben einer ADHS-Betroffenen bekommen möchte.

    Fazit:
    Authentischer und poetischer Jugendroman über die erste Liebe und mit Einblick in das Leben einer ADHS-Betroffenen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 20.03.2021

    Als eBook bewertet

    4,5 Sterne für tolle Einblicke

    Waren Abelard und Lily schon zusammen im Kindergarten, beginnt ihre gemeinsame Geschichte erst ein paar Jahre später mit der gleichen Türklinke. »Auf der anderen Seite hat auch jemand die Klinke runtergedrückt. Ich wollte die Tür doch nicht kaputt machen, es ist eben…«, denn dass sie gemeinsam die Schiebetür zwischen ihrer beiden Klassenzimmern demoliert haben, bringt beiden Nachsitzen ein, auch wenn Abelard die ganze Schuld auf sich genommen hat. Als sie sich dafür bedanken will, hat sie ihre Impulse nicht mehr unter Kontrolle und muss ihn einfach küssen.

    Als Leser lernt man Lily, den liebenswürdigen Teenager, der unter ADHS und Legasthenie leidet, kennen und darf sie ein Weilchen in ihrem chaotischen Leben begleiten. Dazu gehört natürlich auch mitzuerleben, wie die Medikamente sie, ihr Wesen, ihre Sinneseindrücke und ihren Appetit verändern, wie sie sich weigert diese weiter zu nehmen und darf sie schließlich mit ihr darüber Gedanken machen, ob eine Hirn-OP ein Ausweg sein könnte. Gleichzeitig wird man Zeuge davon, wie sich die zarte, aber auch besonders intensive Beziehung zu Abelard entwickelt. Beim Chatten, dem Zuwerfen von Zitaten und tiefgründigen Unterhaltungen kommen sich die beiden immer näher. Abelard leidet am Asperger-Syndrom, unnötig wohl deshalb zu erklären, dass es sich um keine Liebe von der Stange handelt. Nicht nur ihn bringen nämlich z.B. Berührungen ganz schön aus dem Konzept, sondern auch für Lily ist das nicht einfach. „Jeden Moment konnte er meine Hand abschütteln und sich abwenden. Dann würde ich mir eben Mühe geben, nicht verletzt zu sein. Ich wusste ja, dass er Berührungen nicht mochte.“

    Der Roman wird aus der Ich-Perspektive von Lily erzählt, was sie einem sehr nah sein lässt und einen tiefen Einblick in ihre Gefühlswelt ermöglicht. Richtig toll fand ich das vor allem auch, weil man so einen super Eindruck davon bekommt, was in jemanden, der unter ADHS, der medikamentösen Behandlung deswegen und Legasthenie leidet, vorgeht und so Verständnis für Betroffene geschaffen wird. Authentischer, wie von einer Autorin bei der ebenfalls beides diagnostiziert wurde, könnte man das wohl auch gar nicht erzählt bekommen. Emotional ist man durch diese Perspektive zudem natürlich viel tiefer mit dabei. Ich habe mit Lily gelitten, war mit ihr enttäuscht, habe mich mit ihr gefreut und die Geschichte eigentlich so richtig mit ihr gelebt. Das hat das Ganze zunehmend, nachdem ich beim gemächlichen Start ein paar kleine Längen empfunden habe, besonders als Filme beschrieben wurden, die mir nichts sagten, spannend gemacht. Wie wird sie sich entscheiden, wird sie die OP machen, was wird aus ihr und Abelard, Fragen auf die ich dringend Antworten wollte, und weshalb ich immer gefesselter gelesen habe. Die Autorin beschreibt mit vielen Bildern und Vergleichen und so hat man nicht nur die einzelnen Szenen wie einen Film vor Augen, sondern kann sich auch die Gefühle bestens ausmalen. „Mein ganzes Leben lang war ich wie eine Teetasse mit Sprung herumgelaufen, ein unvollkommenes Gefäß, dessen Inhalt sich jederzeit über den Tisch ergießen konnte. Geduldet, aber nicht bewundert. Unmöglich, mich zu lieben. Zumindest im besten Falle unwahrscheinlich. Für Abelard jedoch war dieser Sprung das Interessanteste an mir.“, ist nur ein tolles Beispiel dafür.

    Das Sprachniveau ist meiner Meinung nach für einen als Jugendbuch ausgewiesenen Roman eher hoch. »Ist das vielleicht ein Meta-Test meiner emotionalen Labilität?«, »Sind diese Tests nicht alle redundant?« oder auch „Bis dahin hatte ich nur dilettiert.“, sind nur drei Beispiele dafür, dass sich doch einige Fremdwörter im Text befinden, die sicher nicht zum alltäglichen Sprachgebrauch eines durchschnittlichen Jugendlichen gehören. Zudem machen solch zwar tolle, aber auch poetische Formulierungen und indirekte Botschaften wie z.B. »Du bist eine gebrochene Schneeflocke, ein sich in unendlichen Details wiederholendes Muster in einer Welt voller Salzkristalle– du bist perfekt.«, das Lesen sicher für solche, die selten zum Buch greifen und kaum lesen, nicht ganz so einfach. Ich persönlich hatte damit keine Probleme, weshalb sich das auch nicht negativ auf meine Bewertung auswirkt.

    Ich mag besondere Menschen, hier bekommt man gleich zwei davon geboten und sie haben sich schnell in mein Herz geschlichen. Beide sind mit ihren Problemen, ihren Macken, Abelard, mit seiner unbeholfenen Art und Lily mit ihren inneren Gedankenkreiseln grandios gezeichnet und vor allem fehlen beider Stärken auch nicht. Richtig authentisch sind zudem Lilys Entwicklung und die der Beziehung zu Abelard gezeichnet. Die kleinen Nebenrollen haben ebenfalls alle Profil, besonders Lilys Mutter, die mit ihrer tollen Art so richtig punkten kann, was aber erst so nach und nach sichtbar wird. Auch der Vater hat Geheimnisse, die ihn nicht zu flach daherkommen lassen, der betreuende Chirurg eine einnehmende Art und Abelards Mama hat bei mir dafür gesorgt, dass ich immer wieder schmunzeln konnte. „Yes!! Allein mit Abelard in seinem Zimmer. »Klingt gut«, sagte ich schnell. Ich folgte ihm die Treppe nach oben. »Aber lasst die Tür auf«, rief Mrs Mitchell uns nach.“, ist nur eine Szene, die bei mir ein breites Grinsen im Gesicht verursacht hat.

    Alles in allem ein berührender und zunehmend fesselnder Roman, der vom Leben zweier ganz besonderer Jugendlicher erzählt und einen tollen Einblick in das Seelen- und Innenleben eines Teenagers, der unter ADHS leidet, ermöglicht. 4,5 Sterne, die ich aber zu fünf aufrunde.

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  • 4 Sterne

    ninas.zeilen, 22.03.2021

    Als eBook bewertet

    Die Liebesbriefe von Abelard und Lily sticht optisch jetzt nicht so krass raus, aber genug um mich drauf aufmerksam zu machen. Auch der Klappentext klang nach einer besonderen Liebesgeschichte, dennoch hat es einige Zeit gedauert bis ich mich für dieses Buch entschieden habe, aber letzendlich habe ich´s getan und bereue keine Sekunde!

    Laura Creedle schreibt modern, tiefgründig, authentisch und sehr realitätsnah, man spürt, das sie aus Erfahrung schreibt, das macht nicht nur die Geschichte zu dem, was sie ist, auch Lily und Abelard wirken von Anfang bis Ende authentisch und realitätsnah, die ungeschönte Wahrheit, das ADHS einfach viel mehr ist als eine abgehalfterte Volkskrankheit! Und auch Authismus ist nicht einfach nur das, was viele Menschen glauben, dahinter steckt ebenfalls viel viel mehr und auch das bringt Laurs Creedle hier perfekt auf den Punkt!

    Lily´s und Abelard´s Geschichte ist poetisch, tiefgründig, ehrlich, authentisch, sehr besonders aber gleichzeitig war sie für mich auch schwierig, denn ich konnte gewisse Momente nicht nachvollziehen und hatte oft einen "Hand-vor-die-Stirn-klatsch"-Moment, bevor ich mir in Erinnerung rief, das die beiden noch so wahnsinnig jung sind und ich auch keinerlei Bezug zu den Krankheiten habe, mit denen die beiden leben müssen, dennoch erlebte ich echte Gefühle und realistische Träume von denen ich leider niemals erfahren werde, ob sie wahr wurden, da das Ende leider viele Fragezeichen in meinem Kopf hinterließ, vermutlich auf das Alter der Charaktere zurückzuführen, ich weiß es nicht, aber ich finde es schade, das dieses Buch nicht in die Zukunft geht.
    Nichtsdestotrotz hatte ich wahsinnig tolle Lesestunden mit zwei besonderen Protagonisten und einer poetischen und tiefgründigen Geschichte.

    Vielen Dank an den DTV Verlag für das über Netgalley Deutschland bereitgestellte Exemplar, dies beeinflusst meine Menung jedoch in keinster Weise!

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  • 4 Sterne

    Anja M., 29.03.2021

    Als eBook bewertet

    Die 16-jährige Lily leidet unter ADHS und Legasthenie. Wegen der Nebenwirkungen setzt sie heimlich ihre Medikamente ab, ohne die sie ihre Impulse nicht im Griff hat. Zusammen mit Abelard, der die Diagnose Asperger hat, zerstört sie in der Schule eine Tür. Sie müssen gemeinsam nachsitzen. Dadurch kommen sie sich so nahe, wie man sich unter den gegebenen Umständen nahekommen kann, Abelard kann nämlich keine Berührungen ertragen. Sie schreiben sich jeden Abend SMS und entwickeln intensive Gefühle füreinander. Hat ihre Liebe eine Chance?

    Eine Geschichte über eine ganz besondere Liebe und eine Bereicherung für die Leser/innen.
    Ich habe Lily und Abelard sofort ins Herz geschlossen, gerade weil sie anders/besonders sind.

    Laura Creedle hat dem Leser/der Leserin einen sehr authentischen Einblick in die Gefühlswelt eine Teenagers mit ADHS gegeben. Ich konnte immer sehr gut nachvollziehen, was Lily zu Ihren Handlungen bewogen hat und wie sie fühlt. Ihre Eltern und ihre Schwester passen da sehr gut ins Bild, eine sorgende Mutter, ein abwesender Vater und die perfekte kleine Schwester. Auch Abelard wird sehr authentisch dargestellt. Lily und Abelard sind total ehrlich in ihrer Ausdrucksweise, was ich sehr bemerkenswert finde. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, die Charaktere persönlich zu kennen.

    Die Autorin schreibt sehr flüssig, ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Für mich hätte es gerne noch einen Tick emotionaler sein können, aber das hätte wahrscheinlich nicht zu den Charakteren gepasst. Eine tolle Story über besondere Menschen!

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  • 3 Sterne

    Lena, 11.07.2021

    Als Buch bewertet

    Die 16-jährige Lily leidet unter ADHS, weshalb sie Konzentrationsschwierigkeiten und eine gestörte Impulskontrolle hat. Insbesondere in der Schule macht ihr die Erkrankung zu schaffen, da sie trotz ihrer Intelligenz aufgrund ihrer Unaufmerksamkeit schlechte Noten schreibt und als Sonderling gilt. Medikamente helfen zwar die Symptome zu lindern, Lily fühlt sich damit aber wie betäubt.
    Als sie wegen einer demolierten Tür in der Schule nachsitzen muss, lernt sie Abelard näher kennen, der unter Asperger leidet und ähnlich wie sie ein Außenseiter ist. Die beiden finden einen Zugang über den Briefwechsel zwischen Abaelard und Heloise, einem Liebespaar aus dem Mittelalter, aus deren Texten sie zitieren. Jeden Abend schreiben sich Lily und Abelard Nachrichten, denn ein persönlicher Kontakt ist aufgrund Abelards Erkrankung, durch die es ihm schwerfällt mit anderen Menschen zu interagieren, geschweige denn zu berühren, schwierig.

    Der Roman ist aus der Sicht von Lily geschildert. Die Geschichte ist deshalb etwas chaotisch beschrieben, denn Lilys Gedanken sind sprunghaft. Die Erzählung wirkt deshalb sehr authentisch, denn auf diese Weise kann man sich gut in die Teenagerin hineinversetzen und wie es ist, unter ADHS zu leiden und Legasthenikerin zu sein. Ihr fällt es oft schwer, andere Menschen zu verstehen, sich länger auf eine Sache zu konzentrieren und adäquat in bestimmten Situationen zu reagieren, insbesondere wenn diese Stress auslösen. Lily ist oft überfordert, wird schnell ungehalten und würde am liebsten weglaufen. Sie richtet unfreiwillig Chaos an und schämt sich dafür.

    Durch die Zuneigung zu Abelard, der wie sie besonders ist, fühlt sich Lily nicht mehr ganz so falsch. Er akzeptiert sie, wie sie ist und auch sie nimmt seine Defizite hin, auch wenn sie nicht wirklich weiß, wie sie mit ihnen umgehen soll oder wie sie Abelard helfen kann.

    Die Liebesgeschichte beschränkt sich lange auf einen SMS-Verkehr und wenige Besuche Lilys bei Abelard. Es ist keine leidenschaftliche oder sonderliche gefühlvolle Erzählung, erhält aber durch die Zitate aus den mittelalterlichen Liebesbriefen etwas Originelles, was zu den besonderen Protagonisten passt. Dass beide diese doch relativ unbekannten Texte kennen, fand ich allerdings etwas konstruiert. Auch dass sich ihre Gefühle so schnell so intensiv entwickelten, fand ich nicht glaubwürdig.

    "Die Liebesbriefe von Abelard und Lily" ist eine warmherzige Geschichte, die dem/ der Leser*in die Erkrankungen ADHS und Asperger und welche Folgen sich daraus für die Betroffenen, aber auch ihre Angehörigen, ergeben, näher bringt. Mit der Liebesgeschichte als solche wurde ich nicht richtig warm, eine Freundschaft zwischen den beiden sensiblen Sonderlingen wäre vor dem Hintergrund ihrer sozialen Defizite glaubwürdiger gewesen. Insbesondere in Bezug auf Abelard verspürte ich keine Emotionen, weshalb es mir mit der Verliebtheit zu schnell gibt. Lilys Sehnsucht nach Liebe war dagegen nachvollziehbar, vor allem da sich auch ihre beste Freundin Rosalind frisch verliebt hatte.
    Durch die Distanz, die sich im Verlauf des Romans zwischen Abelard und Lily ergibt, wird der Fokus weiter auf Lily gerückt. Ihre persönliche Weiterentwicklung, der Umgang mit ihren familiären Problemen und der Versuch einer neuen medizinischen Behandlung, um ihr in Bezug auf ADHS zu helfen, interessierte mich dagegen weitaus mehr und konnte mich im Vergleich zur holprigen und etwas unpersönlich textlastigen Liebesgeschichte mehr fesseln.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 19.03.2021

    Als eBook bewertet

    Waren Abelard und Lily schon zusammen im Kindergarten, beginnt ihre gemeinsame Geschichte erst ein paar Jahre später mit der gleichen Türklinke. »Auf der anderen Seite hat auch jemand die Klinke runtergedrückt. Ich wollte die Tür doch nicht kaputt machen, es ist eben…«, denn dass sie gemeinsam die Schiebetür zwischen ihrer beiden Klassenzimmern demoliert haben, bringt beiden Nachsitzen ein, auch wenn Abelard die ganze Schuld auf sich genommen hat. Als sie sich dafür bedanken will, hat sie ihre Impulse nicht mehr unter Kontrolle und muss ihn einfach küssen.

    Als Leser lernt man Lily, den liebenswürdigen Teenager, der unter ADHS und Legasthenie leidet, kennen und darf sie ein Weilchen in ihrem chaotischen Leben begleiten. Dazu gehört natürlich auch mitzuerleben, wie die Medikamente sie, ihr Wesen, ihre Sinneseindrücke und ihren Appetit verändern, wie sie sich weigert diese weiter zu nehmen und darf sie schließlich mit ihr darüber Gedanken machen, ob eine Hirn-OP ein Ausweg sein könnte. Gleichzeitig wird man Zeuge davon, wie sich die zarte, aber auch besonders intensive Beziehung zu Abelard entwickelt. Beim Chatten, dem Zuwerfen von Zitaten und tiefgründigen Unterhaltungen kommen sich die beiden immer näher. Abelard leidet am Asperger-Syndrom, unnötig wohl deshalb zu erklären, dass es sich um keine Liebe von der Stange handelt. Nicht nur ihn bringen nämlich z.B. Berührungen ganz schön aus dem Konzept, sondern auch für Lily ist das nicht einfach. „Jeden Moment konnte er meine Hand abschütteln und sich abwenden. Dann würde ich mir eben Mühe geben, nicht verletzt zu sein. Ich wusste ja, dass er Berührungen nicht mochte.“

    Der Roman wird aus der Ich-Perspektive von Lily erzählt, was sie einem sehr nah sein lässt und einen tiefen Einblick in ihre Gefühlswelt ermöglicht. Richtig toll fand ich das vor allem auch, weil man so einen super Eindruck davon bekommt, was in jemanden, der unter ADHS, der medikamentösen Behandlung deswegen und Legasthenie leidet, vorgeht und so Verständnis für Betroffene geschaffen wird. Authentischer, wie von einer Autorin bei der ebenfalls beides diagnostiziert wurde, könnte man das wohl auch gar nicht erzählt bekommen. Emotional ist man durch diese Perspektive zudem natürlich viel tiefer mit dabei. Ich habe mit Lily gelitten, war mit ihr enttäuscht, habe mich mit ihr gefreut und die Geschichte eigentlich so richtig mit ihr gelebt. Das hat das Ganze zunehmend, nachdem ich beim gemächlichen Start ein paar kleine Längen empfunden habe, besonders als Filme beschrieben wurden, die mir nichts sagten, spannend gemacht. Wie wird sie sich entscheiden, wird sie die OP machen, was wird aus ihr und Abelard, Fragen auf die ich dringend Antworten wollte, und weshalb ich immer gefesselter gelesen habe. Die Autorin beschreibt mit vielen Bildern und Vergleichen und so hat man nicht nur die einzelnen Szenen wie einen Film vor Augen, sondern kann sich auch die Gefühle bestens ausmalen. „Mein ganzes Leben lang war ich wie eine Teetasse mit Sprung herumgelaufen, ein unvollkommenes Gefäß, dessen Inhalt sich jederzeit über den Tisch ergießen konnte. Geduldet, aber nicht bewundert. Unmöglich, mich zu lieben. Zumindest im besten Falle unwahrscheinlich. Für Abelard jedoch war dieser Sprung das Interessanteste an mir.“, ist nur ein tolles Beispiel dafür.

    Das Sprachniveau ist meiner Meinung nach für einen als Jugendbuch ausgewiesenen Roman eher hoch. »Ist das vielleicht ein Meta-Test meiner emotionalen Labilität?«, »Sind diese Tests nicht alle redundant?« oder auch „Bis dahin hatte ich nur dilettiert.“, sind nur drei Beispiele dafür, dass sich doch einige Fremdwörter im Text befinden, die sicher nicht zum alltäglichen Sprachgebrauch eines durchschnittlichen Jugendlichen gehören. Zudem machen solch zwar tolle, aber auch poetische Formulierungen und indirekte Botschaften wie z.B. »Du bist eine gebrochene Schneeflocke, ein sich in unendlichen Details wiederholendes Muster in einer Welt voller Salzkristalle– du bist perfekt.«, das Lesen sicher für solche, die selten zum Buch greifen und kaum lesen, nicht ganz so einfach. Ich persönlich hatte damit keine Probleme, weshalb sich das auch nicht negativ auf meine Bewertung auswirkt.

    Ich mag besondere Menschen, hier bekommt man gleich zwei davon geboten und sie haben sich schnell in mein Herz geschlichen. Beide sind mit ihren Problemen, ihren Macken, Abelard, mit seiner unbeholfenen Art und Lily mit ihren inneren Gedankenkreiseln grandios gezeichnet und vor allem fehlen beider Stärken auch nicht. Richtig authentisch sind zudem Lilys Entwicklung und die der Beziehung zu Abelard gezeichnet. Die kleinen Nebenrollen haben ebenfalls alle Profil, besonders Lilys Mutter, die mit ihrer tollen Art so richtig punkten kann, was aber erst so nach und nach sichtbar wird. Auch der Vater hat Geheimnisse, die ihn nicht zu flach daherkommen lassen, der betreuende Chirurg eine einnehmende Art und Abelards Mama hat bei mir dafür gesorgt, dass ich immer wieder schmunzeln konnte. „Yes!! Allein mit Abelard in seinem Zimmer. »Klingt gut«, sagte ich schnell. Ich folgte ihm die Treppe nach oben. »Aber lasst die Tür auf«, rief Mrs Mitchell uns nach.“, ist nur eine Szene, die bei mir ein breites Grinsen im Gesicht verursacht hat.

    Alles in allem ein berührender und zunehmend fesselnder Roman, der vom Leben zweier ganz besonderer Jugendlicher erzählt und einen tollen Einblick in das Seelen- und Innenleben eines Teenagers, der unter ADHS leidet, ermöglicht. 4,5 Sterne, die ich aber zu fünf aufrunde.

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    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Coop, 06.04.2021

    Als eBook bewertet

    Laura Creedle hat mit "Die Liebesbriefe von Abelard und Lily" eine morderne Anlehnung an "Liebesbriefe" von Abaelard und Heloise geschaffen, die vor allem durch eine intelligente Schreibweise und interessante Protagonisten besticht.

    Lily ist Legathenikerin und leidet unter ADHS, sie neigt zu impulsiven Handlungen, des öfteren geht bei ihr etwas kaputt und sie redet wie ein Wasserfall. Nachdem sie ihre Medikamente abgesetzt hat, um endlich wieder etwas fühlen zu können, verliert sie jedoch gleichsam die Kontrolle über ihr Leben und vor allem ihre schulischen Verbindlichkeiten. Lily liebt Klassiker, da ihr Vater, der die Familie verlassen hat, früher mit diesen ihre Lesefähigkeit geschult hat.

    Abelard leidet unter dem Asperger-Sydrom, einer autistischen Ausprägung die sich inbsondere durch eine Kommunikations- und Kontaktstörung zeigt. Abelard ist hochintelligent, hat jedoch Schwierigkeiten sich an einer hektischen, überfüllten Schule mit seinen Mitschülern zu integrieren. Ein lustiger Zusammenhang bringt Abelard und Lily zu einem gemeinsamen Nachsitzen, wo Lily aus mangelnder Impulskontrolle heraus Abelard küsst. Daraus ensteht eine zarte, unschuldige Liebesgeschichte zweier verlorener Seelen, die Halt beeinander finden. Hierfür kommunizieren Abelard und Lily überwiegend per SMS und greifen hierbei auch gerne auf die echten Liebesbriefe von Abaelard und Heloiose zurück, die sie in Passagen zitieren.

    Das Buch lässt sich sehr schnell lesen und macht definitiv neugierig. Abelard und Lily sind ungewöhnliche Charaktere, deren Handlungen, Reaktionen und Erlebnisse für einen nicht Betroffenen oft nicht nachvollziehbar waren, aber das macht den besonderen Reiz der Geschichte und auch den Charme aus.

    Da schon in der Werbung für "Die Liebesbriefe von Abelard und Lilly" viel Bezug auf "Elenor & Park" von Rainbow Rowell genommen wird hab ich es auch damit verglichen, muss aber sagen, dass "Elenor & Park" etwas besser war, weswegen ich "Die Liebesbriefe von Abelard und Lily" mit einem halben Stern weniger bewertet habe.

    Trotzdem gibt es von mir eine Leseempfehlung, natürlich hat die Geschichte keinen sonderlichen Spannungsbogen, aber liebenswerte und ungewöhnliche Charaktere die einem ein paar ruhige Lesestunden bringen.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tine_1980, 16.07.2021

    Als Buch bewertet

    Die 16-jährige Lily hat ihre ADHS-Medikamente abgesetzt und so geht einiges zu Bruch. Daraus resultiert das Nachsitzen, bei dem sie auf Abelard, der an Asperger leidet, trifft. Es entsteht eine Freundschaft, die mit SMS beginnt und mit der Zeit mehr wird. Doch wie soll es zwischen den Beiden funktionieren?

    Die Idee einer Beziehung mit diesen beiden Krankheiten zu beschreiben fand ich super. Die Autorin leidet selbst an ADHS und Legastenie, wie auch die Protagonistin Lily. Das hat den Vorteil, dass sie Lily so beschreibt, wie sich die Symptomatik tatsächlich zeigt. Die wirren Gedanken, die Vergesslichkeit, das Schusselige, all das, was für Lily zu ihrem Leben gehört. Wer mit ADHS schon zu tun hat, wird es hier als sehr realistisch beschrieben empfinden.
    Abelard hat seine Probleme mit Menschenmengen und Berührungen und trotzdem öffnet er sich Lily gegenüber. Sein Wesen wurde etwas weniger zum Thema gemacht.
    Das Buch zeigt auf, wie schwer man es hat, wenn man in dieser Gesellschaft anders ist, nicht der Norm entspricht. Schade, wenn selbst die eigene Mutter mit der Situation völlig überfordert ist und statt zu reden, eher mit vorgefertigten Lösungen ankommt. Es ist nicht immer einfach für alle, doch sollte die Botschaft hier eher sein, wie kann man es zusammen schaffen, statt wie hier mit einer OP zu kommen.
    Wo mir das Buch zu Beginn noch echt gut gefallen hat, wie beispielsweise bei der Annäherung von Abelard und Lily per SMS, ging das im Buch ein bisschen verloren. Lily macht eine Entwicklung durch, findet ihren Weg, doch war für mich das Ende einfach etwas unglücklich gewählt.

    Die Botschaft, dass man auch unperfekt für jemanden perfekt sein kann, war super, aber es zeigt auch, wie schwer es sein kann, von seiner Umwelt als nicht normal wahrgenommen zu werden. Die Krankheit ADHS wird hier so beschrieben, dass sich jeder gut vorstellen kann, wie es sein muss, damit zu leben. Dennoch war die zweite Hälfte für mich nicht mehr so fesselnd und das Ende nicht befriedigend.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    booklover2011, 31.03.2021

    Als Buch bewertet

    Authentischer und poetischer Jugendroman

    4,5 Sterne

    Inhalt (dem Klappentext entnommen):
    Wer Eleanor und Park mochte, wird Abelard und Lily lieben
    Als die 16-jährige Lily heimlich ihre ADHS-Medikamente absetzt, geht so einiges zu Bruch – im wahrsten Sinne des Wortes. Das bringt ihr schließlich eine Stunde Nachsitzen ein, zusammen mit dem an Asperger leidenden Abelard. Als er für sie einsteht, küsst sie ihn spontan und löst damit völlig verwirrende Gefühle in sich selbst und auch in Abelard aus. Was folgt, ist eine zunächst per SMS geführte intensive Liebesgeschichte, die sich in der Realität erst noch beweisen muss. Denn zwischen einem Mädchen, das durch unvorsichtiges Anfassen schon ganze Gläser-Batterien zerstört hat, und einem Jungen, der vor nichts mehr Angst hat, als angefasst zu werden, kann so einiges schiefgehen.


    Meinung:
    Der bildhafte Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Lily geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann.
    Die authentischen und sympathischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sowie Gefühlen sehr gut dargestellt und beschrieben worden, so dass ich nicht anders konnte, als mit ihnen mitzufühlen, mitzufiebern und mitzuleiden. Auch die Nebencharaktere sind sehr gut dargestellt worden, vor allem Lilys Mutter und Schwester sowie ihre beste Freundin Rosalind.

    Besonders eindrücklich und authentisch werden Lilys ADHS und ihre Legasthenie beschrieben und dargestellt, ebenso Abelards Asperberger-Syndrom. Die Autorin zeigt die verschiedenen Auswirkungen der Erkrankungen, die diese sowohl für Lily und Abelard haben, wie z.B. die Nebenwirkungen von Lilys Medikation, aber auch für ihre Familien. Man erhält durch die Ich-Perspektive von Lily einen guten Einblick in ihr Leben, erlebt ihr Gedankenkreisen mit, aber auch wie sie in Unterhaltungen oder bei Untertiteln nicht alles mitbekommt. Da die Autorin wie Lily ADHS und Legasthenie hat, spürt man die Authentizität noch deutlicher.
    Lily und Abelard kommen sich durch ihre Nachrichten, in denen sie auch die Liebesbriefe von Abaelard und Heloise, einem Liebespaar, zitieren, aber auch eigene poetische und schöne Zeilen erschaffen, näher. Hier spürt man zwischen den Zeilen die Zuneigung der beiden füreinander. Von Angesicht zu Angesicht gestaltet sich das etwas schwierig, da Abelard sich mit Berührungen und Interaktionen von Angesicht zu Angesicht schwertut. Zudem kommt der Humor nicht zu kurz, auch dank Lilys Sprüchen und Gedanken, aber auch in den Dialogen mit anderen. Am Ende bleibt ein bestimmter Punkt offen, was ich aus Sicht der Autorin verstehen kann, aber trotzdem bin ich eben sehr neugierig auf diese offen gebliebene Antwort. Das ist aber insgesamt Meckern auf sehr hohen Niveau.

    Insgesamt ein authentischer Jugendroman über die erste Liebe, ADHS, Legasthenie und Asperger und deren Auswirkungen auf die Betroffenen und deren Familien- und Freundeskreis. Somit gibt es aufgrund des oben genannten kleinen Kritikpunkts wunderbare 4,5 von 5 Sternen (bei Portalen ohne halbe Sterne aufgerundet) und eine ganz klare Leseempfehlung, wenn man authentische und poetische Jugendromane liebt und einen Einblick in das Leben einer ADHS-Betroffenen bekommen möchte.

    Fazit:
    Authentischer und poetischer Jugendroman über die erste Liebe und mit Einblick in das Leben einer ADHS-Betroffenen.

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