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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela E., 12.06.2022

    Miki ist noch sehr klein, als seine Mutter den Kampf gegen den Krebs verliert. Nach dem Wunsch der Mutter kommt er zu seinem Onkel Slawa, der mit seinem Freund zusammenlebt.

    Dass sich die beiden seit Jahren lieben, darf keiner erfahren, denn sonst darf Miki nicht bei ihnen bleiben. Für Miki ist es ganz normal, zwei Väter zu haben, doch schon als kleiner Junge muss er lernen, zu lügen und zu verschweigen.

    Früh quälen ihn diese Spannungen, denn Miki braucht seine beiden Väter. Papa Slawa ist der, mit dem man fast immer Blödsinn machen und eine Menge Spaß haben kann. Papa Lew ist der, der darauf achtet, dass Regeln eingehalten werden, der aber wie ein Fels in der Brandung steht.

    Die Lügen haben Miki immer zugesetzt. Er ist deshalb sogar mal von zuhause weggelaufen. Aber mit dem Älterwerden, wird es für Miki immer schwieriger diese inneren Konflikte zu tragen, bis die ganze aufgestaute Wut in einem Gewaltausbruch kulminiert.

    Beim Lesen hat es mir fast das Herz gebrochen, mit welchen Sorgen ein so geliebtes Kind sich abplagen muss, nur weil eine Gesellschaft etwas als normal tituliert hat und etwas anders dadurch abartig sein soll.

    Die große Liebe in der Miki aufwachsen darf und sich immer angenommen fühlen darf, trotz Streitigkeiten und verbalen Ausbrüchen, ist aus jeder Zeile zu spüren. Der Autor hat seine Figuren äußerst liebevoll gezeichnet und mutet ihnen einiges zu. Die Spannungen zwischen Innen- und Außensicht sind so eindringlich beschreiben, dass man sie beim Lesen selbst zu spüren meint.

    Und dann setzt ihm auch noch die Pubertät zu und sein eigenes sexuelles Erwachen. Aber ein Kind, dass in großer Liebe aufwachsen darf, kann auch viel aushalten. Es tut weh, zu lesen, dass es so sein muss. Und noch trauriger ist, dass es nicht nur in Russland so wäre. Auch bei uns ist es am Land schwer vorstellbar, wie es einem Kind mit zwei Vätern oder zwei Müttern ergeht. Auch dieses Kind sieht sich wahrscheinlich mit einer Menge Vorurteilen konfrontiert.

    Mir hat dieser Coming-of-Age Roman ausgesprochen gut gefallen. Ich habe mit Miki gelitten, mit Wanja gelacht, war auch ein bisschen verleibt in Slawa und hatte unglaublichen Respekt vor Lew.

    "Die Lüge" ist ein emotionales Buch, das ein Stück weit Regenbogen in die Literatur bringt und ich empfehle es allen, die bereit sind die alten Stereotypen endlich fallen zu lassen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 27.06.2022

    Was für ein starker Debütroman des jungen Autors Mikita Franko. Der Klappentext verrät eigentlich schon das Wichtigste.
    Ein Interview bei queer.de besagt, dass der Autor mit diesem Roman ein wenig seine Vergangenheit verarbeiten wollte - ein trans Junge in Russland. Wie wir aus mittlerweile unzähligen Dokumentationen wissen, hebt sich Russland ganz besonders durch trans- und homophobe Politik hervor.
    In diesem Buch erzählt rückblickend der Protagonist Mikita davon, wie er als Kind nach dem Tod seiner Mutter von seinem Onkel aufgenommen wird, der in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebt.
    Dementsprechend gestaltet sich auch der Schreibstil, man erlebt die Geschichte seiner Entwicklung aus der Sicht eines Kindes und später eines Teenagers und das fühlt sich ungemein authentisch an.
    Dieses Buch beschönigt nichts, überdramatisiert meines Erachtens aber auch nicht. Man ist gefangen in der Erzählung über eine grausame Gesellschaft, Liebe innerhalb der Familie, Alltagsprobleme und Probleme in der Pubertät... und zu keinem Zeitpunkt fragt man sich: "Was geht das mich an?"
    Denn blicken wir den Tatsachen ins Auge: Homo- und Transphobie und Probleme der sexuellen Selbstfindung während der Pubertät sind leider keine russlandspezifischen Probleme.
    Ein extrem berührender und sehr empfehlenswerter Roman, übersetzt von Maria Rajer.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marina D., 03.05.2022

    Die Lüge ist ein aufrüttelndes Buch. Eins, das zeigt, wie viel noch zu tun ist und wie wichtig Familie sein kann - aber auch, mit was für einer Verantwortung sie einhergehen kann.

    Der introvertierte, ruhige Mikita wächst in Russland auf. Ein Land, in dem Beleidigungen gegen Homosexuelle weniger bestraft werden, als Homosexuell zu sein. Als seine Mutter stirbt, adoptiert dessen Bruder sie. Mit dem liebevollen Slawa und seinem perfektionistischem Freund genießt Mikita eine schöne Kindheit. Bis es dann zur Einschulung geht.
    Plötzlich lernt Mikita, dass es wohl nicht okay ist, sich öffentlich Homosexuell zu zeigen, obwohl er doch bisher nie ein Problem darin gesehen hat. Die Überforderung kommt schnell, denn das Versteckspiel ist aufwühlend und fordert viel. Aufsätze in der Schule müssen mit größter Vorsicht geschrieben werden, in Gesprächen mit Freund*innen muss auf jedes Wort geachtet werden und Besuch ist selten möglich, vorher müssen außerdem alle Regenbogenflaggen versteckt werden.
    Irgendwann fühlt Mikita nur noch Leere, die nur von dieser rasenden Wut abgelöst wird. Wut, über die er mit niemandem sprechen kann. Und dann merkt er, dass auch er kein wirkliches Interesse an Mädchen hat, was seinen Selbsthass noch mehr pusht. Es dauert einige Zeit, bis er das akzeptieren kann.

    „Damals verstand ich den Ernst der Lage noch nicht ganz. Mir war nicht vollkommen klar, warum es so wichtig war, uns nicht zu outen. Ich verhandelte ständig mit meinem Gewissen, nach dem Motto: Wenn ich nur jedem erzähle, wie cool sie sind, wird schon alles gutgehen.“

    Was für eine krasse Geschichte. Mikita tat mir auf jeder Seite so unendlich leid. Mich hat es sehr bewegt, so eine Geschichte mal aus der Sicht eines Kindes zu erleben. Ein Kind, das nie gelernt hat, dass Homosexualität etwas verkehrtes ist und das einfach nur in Ruhe leben möchte. Natürlich musste er in dieser Situation viel zu schnell erwachsen werden. Seine kindlichen Gedanken sind aber häufig eingeflossen und haben die ganze Situation noch packender für mich gemacht.

    „Die Kindheit ist so schön und herzlos zugleich“

    Mikitas Gefühle sind dabei so eindrücklich beschrieben, so greifbar. Seine Depressionen, sowieso seine Aggressionen sind durchgängig spürbar und tun fast schon weh. Seid also ein bisschen vorsichtig beim Lesen, das Buch ist keine leichte Kost.

    „Nach einer langen Pause sagte Slawa etwas, das mir für immer im Gedächtnis geblieben ist: »Ich bin diese verfluchte russische Wahl zwischen Gewalt und Gewalt so leid. Hier bleibt selbst den Kindern nichts, als sich ihre Henker auszusuchen.“

    Natürlich kommen auch Slawa und Lew nicht zu kurz. Ihre Beziehung hat mich total begeistert, auch wenn man immer nur Momente von ihnen mitbekommt. Vor allem die Stärke, die sie zum Teil wohl auch für Mikita aufbringen, hat mich berührt. Slawa und Lew nehmen Vaterrollen an, natürlich kann Mikita in der Öffentlichkeit nicht beide so nennen. Während Slawa sehr liebevoll, oft auch zu locker und gerade zu Beginn eher wie ein großer Bruder mit Mikita umgeht, greift Lew schnell hart durch. Der Arzt hat hohe Ansprüche und die Situation Zuhause eskaliert nicht nur einmal.

    „Damals spürte ich zum ersten Mal, dass Erwachsene nicht immer ein Garant für Sicherheit sind. Dass sie nicht allmächtig und weise sind. Und dass sie, wenn sie es nicht für nötig halten, dich kleines Wesen vor überhaupt nichts schützen.“

    Der Schreibstil von Mikita Franko gefällt mir sehr gut. Schnörkellos, aber genau ins Herz. Ich mag diese direkte Art einfach und bin nur so durch die Seiten geflogen (Solange ich durch den Tränenschleier lesen konnte)

    Von mir eine große Empfehlung, ich habe das Buch in kürzester Zeit verschlungen und dann erstmal einige Leute vollgequatscht. Dieses Buch löst so viel aus und öffnet interessante Diskussionen.

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  • 5 Sterne

    Lia48, 17.05.2022

    „Auch meine Ängste waren nicht sehr kindlich. Wenn es an der Tür klopfte, hatte ich Angst, dass man mich holen kam. Dass ich mich doch verplappert und es nicht gemerkt hatte. Dass jemand über meine Familie Bescheid wusste, als stünde mir auf der Stirn geschrieben: Ich habe zwei Väter.“


    INHALT:
    Nach dem frühen Krebs-Tod seiner Mutter, wächst der 5-jährige Mikita bei seinem Onkel Slawa und dessen Lebenspartner Lew auf.
    Slawa, ein lockerer Typ, Grafikdesigner und Künstler, kommt ihm über die Kunst näher: Zusammen besuchen sie Museen, Theater- und Ballett-Vorstellungen und er lehrt ihm das Zeichnen. Die Vaterrolle einzunehmen, fällt ihm jedoch nicht einfach. Schließlich haben sie bis vor Kurzem noch gemeinsam die Nächte vor dem Fernseher verbracht.
    Mit „Mitbewohner“ Lew hat Miki, wie der Junge von allen genannt wird, so seine Probleme. Denn dieser ist streng, achtet auf ein tadelloses Benehmen und verbietet ihm gefühlt alles, was Spaß macht. Doch bei einem Erste-Hilfe-Einsatz wird er für den Jungen zum Helden.

    Miki wundert sich, dass die beiden Männern im selben Bett schlafen. Er war sich bisher sicher, dass Liebe lediglich zwischen Frau und Mann existiert. Schließlich kannte er das aus Filmen und Büchern auch so.
    Doch seine neuen Eltern - Slawa und Lew - sind schwul. Ein Geheimnis, welches in der russischen Kleinstadt nicht nach außen dringen darf. Homosexuelle Paare dürfen hier keine Kinder adoptieren und werden mit Vorurteilen und Homophobie konfrontiert. Slawa könnte das Sorgerecht verlieren.
    Nach und nach beginnt Mikitas Weltbild zu bröckeln. Er erkennt, dass seine Familie anders ist.
    „Du darfst niemandem erzählen, wie wir leben.“
    Doch wie soll er das für sich behalten? Schließlich darf man doch nicht lügen! „Warum müssen wir uns verstecken wie Verbrecher?“


    MEINUNG:
    Von Anfang an schließt man Miki ins Herz, von Seite zu Seite immer mehr.
    Er hat es nicht einfach in seinem jungen Leben. Die Mutter ist verstorben, der Vater hat sich schon früh aus dem Staub gemacht. Und von seiner neuen Familie darf er nichts erzählen.
    Doch wie soll man mit 5/ 6 Jahren verstehen, warum es notwendig ist, seine Familie zu verleugnen? Wie soll man so ein großes Geheimnis nur für sich behalten, ohne sich in der Schule oder bei Freunden zu verplappern?
    Damit belastet man ein Kind ungemein. Und auch Miki tat mir unglaublich leid. Niemand sollte sich nach außen hin verstellen müssen, schon gar kein Kind. Und keine Lebens - oder Familienform sollte verboten, diskriminiert, verachtet, oder bestraft werden!
    Immer wieder erschreckend und traurig, wie viele Vorurteile und Stigmatisierung es noch gibt!

    Mich hat an dem Buch vor allem die Rolle des Kindes interessiert. Welche Gedanken ihm im Kopf herumschwirren, mit welchen Gefühlen es sich auseinandersetzen muss. Wie Miki das alles meistert. Und wie lange er das alles wirklich geheim halten kann…
    Tatsächlich wird dies im Buch sehr viel ausführlicher thematisiert, als ich es erwartet hatte. Und die Handlung bezieht sich hauptsächlich auf die Zeit der Kindheit. Doch ich empfand sie als sehr authentisch dargestellt, weshalb ich sie interessiert verfolgt habe.
    Mikis chaotische Gefühlswelt und sein Weg zu sich selbst, stehen im Mittelpunkt und wurden sehr eindrücklich beschrieben. Diese unglaubliche Wut, die er so oft in sich trägt, all den Hass, die Aggression und die Depression werden beim Lesen regelrecht spürbar, was für den/ die Leser*in nicht immer einfach auszuhalten ist.
    Es zeigt, was Homophobie, bzw. die Belastung durch ein solches Doppelleben, bereits bei einem jungen Menschen anrichten kann…
    (TW: lebensmüde Gedanken, Depression, Homophobie).

    Ein eindrücklicher Coming-of-Age-Roman!
    Lediglich der Klappentext verrät meiner Meinung nach zu viel. Also entweder ihn ignorieren, oder wieder vergessen! 😉

    FAZIT: Für mich ist dies ein sehr gelungener, eindrücklich und authentisch geschriebener Coming-of-Age-Roman über die Kindheit, die Gefühlswelt, die Suche nach sich selbst und das Aufwachsen in einer Regenbogenfamilie in Russland aus Kindersicht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung! 4,5/5 Sterne!

    ZUSATZ-INFO:
    Seit 2013 besteht in Russland das Verbot von „Propaganda von nicht-traditionellen sexuellen Beziehungen gegenüber Minderjährigen“. Bei öffentlichen Bekenntnissen drohen Geldstrafen & Haft. Positive Berichterstattungen über Homosexualität sind verboten.
    LGBTQ stoßen daher auf starke Feindseligkeit & Stigmatisierung. Das Gesetz hindert Kinder und Jugendliche am Zugang zu grundlegenden Informationen und psychologischen Beratungsangeboten.
    In Russland durfte „Die Lüge“ nur für ab 18-Jährige erscheinen.

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  • 4 Sterne

    Eva K., 14.05.2022 bei bewertet

    Mikita kann sich kaum noch an seine früh an Krebs verstorbene Mutter erinnern. Doch er hat ein liebevolles Elternpaar - seinen Onkel Slawa und dessen Lebensgefährten Lew. Und weil die Gesetzgbung in Russland ebenso wie die Gesellschaft ausgesprochen homophob ist, muss Mikita sein Familienleben von klein auf mit Lügen, Verschleierungen, Unwahrheiten schützen. Sonst droht ihm im schlimmsten Fall die Einweisung in ein Kinderheim. In Mikita Frankos Coming od Age-Roman "Die Lüge" wird eine Regenbogenfamilie mit viel Empathie, aber ohne Sentimentalität oder gar Kitsch gezeichnet.

    Ich-Erzähler Mika hadert mitunter mit seinem Schicksal - Offiziell hat sein alleinstehender Onkel Elternstelle bei ihm übernommen. Slawa, ein unkomplizierter, spontaner Künstlertyp, nur 16 Jahre älter als Mika, war schon immer in seinem Leben präsent. Doch mit dem Arzt Lew, einem auf Ordnung und Manieren bedachten eher strengem Mann, der auch streng und aus Mikas Sicht ungerecht sein kann, tut er sich schwerer. Dennoch ist Lew der erste, den er "Papa" nennt.

    Dass seine beiden Väter nicht nur Wohung, sondern auch das Bett teilen, kommt Mika zunächst nicht normal vor. Erst nach und nach gewöhnt er sich an die Idee. Als er in die Schule kommt, hadert Mika nicht nur mit der dortigen Disziplin und rabaukigen Mitschülern, er muss auch ein Versteckspiel beginnen: Kommen andere Kinder zu Besuch, müssen alle Spuren von Lew aus der Wohnung getilgt werden, um die Legende vom alleinerziehenden Vater Slawa aufrecht zu erhalten.

    Der Stress bleibt nicht ohne Folgen: Mika wird verhaltensauffällig, aggressiv, beschimpft auch seine eigenen Väter als "Schwuchteln", sehnt sich nach der Art von Normalität, die andere seiner Mitschüler haben. Und dennoch erkennt er nach und nach, dass das Lebensmodell seiner Familie ihn offener macht für andere Lebensstile - ganz so, wie seine Mutter es sich für ihn erhofft hatte, als sie erkennen musste, dass sie ihren Sohn nicht aufwachsen sehen würde. Die Großmutter, liebevoll aber fest verwurzelt in Überzeugungen, die Slawas Homosexualität schlicht ignorieren beziehungsweise für "abartig" halten, ist der Gegenpol zu Mikas Familienleben.

    Der Roman folgt Mikas Leben von der Kindheit in die Pubertät - erste Liebe, unerwiderte Liebe, ein Mitschüler, der aus der Regenbogenfahne auf Mikas Tisch die falschen Schlüsse zieht und schließlich, zu Mikas Entsetzen, die Erkenntnis, das er sich selbst zu Männern hingezogen fühlt. Bestätigt er jetzt alle gesellschaftlichen Vorurteile, dass eine Regenbogenfamilie keine "normalen" Kinder hervorbringen kann. Zwischen Liebe zu seinen Eltern und Selbstakzeptanz liegt angesichts der geselllschaftlichen Vorurteile, von denen auch Mika sich nicht gänzlich frei machen kann, eine Kluft.

    Mika in seiner teils schnoddrigen, teils leicht nervigen Art (er ist schon eine kleine Diva zuweilen) ist ein sympathischer Protagonist, dessen Konflikte, aber auch tiefe Verbindung zu seinen beiden so unterschiedlichen Vätern überzeugend dargestellt wird. Ein Plädoyer für Toleranz und Akzeptanz, die auch Mika gelegentlich benötigt. In Russland darf der Roman nur an Leser über 18 Jahre verkauft werden. Dabei wäre er gerade für queere Kinder und Jugendliche, die sich über sich selbst klar zu werden versuchen, so wichtig und nützlich. "Die Lüge" berührt.

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 29.05.2022

    Fazit: Als die Mutter von Miki stirbt, einen Vater hat es in seinem Leben nicht gegeben, kommt er zu Slawa, seinem Onkel. Das in diesem Buch behandelnde Thema ist bei uns heute normal. In Russland wird diese Konstellation einer Familie immer noch verfolgt. Slawa arbeitet zu Hause und sein Partner ist Lew ein Intensivmediziner. Das Zusammenleben wird nach einiger Zeit sehr Verbunden mit den dreien. Es wird geschildert, wie dem kleinen Miki eingeschärft wird ja nichts zu sagen, wie die Verhältnisse zu Hause sind. Das Lesen wie die drei ein eigentliches Lügengebilde erstellen ist schon erschütternd. Das Lesen ist sehr gut und die Problematik wird gut geschildert. Als ich das Buch fertiggelesen habe, sind mir schon einige Gedanken durch den Kopf geflogen. Man sollte in unserer Zeit die Leute so leben lassen, wie sie es für sich richtig finden. Vorurteile sind am falschen Platz. Das Buch empfehle ich gerne weiter.

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