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  • 3 Sterne

    Lena, 09.03.2020

    Bernadette von Plesow ist nach dem Tod ihres Mannes Karl Eigentümerin des renommierten Grand Hotels an der Ostsee in Binz. Geschäftsführer und Mitinhaber ist ihr ältester Sohn Alexander, während Constantin das Hotel Astor samt Varieté in Berlin führt. Nesthäkchen Josephine hat ihren Platz im Hotelbetrieb noch nicht gefunden und möchte sich stattdessen der Malerei widmen.
    Bernadette führt das Hotel mit strenger Hand, wirkt unbarmherzig und scheint keine Gefühlsregungen zuzulassen, ein reibungsloser Ablauf und der gute Ruf des Hotels gehen ihr über alles. Bei Problemen nimmt sie dafür auch die unkonventionelle Hilfe ihres Sohnes Constantin in Kauf, dessen Geschäfte nicht alle legal sind und sich gefährlich nah am Abgrund bewegen.

    Es sind unruhige Zeiten in den 1920er Jahren, die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer und der Unmut über die Siegermächte des Großen Krieges und die ewige Kriegsschuldfrage nimmt zu. Die Hotels der von Plesows florieren jedoch, so dass sich die Familie glücklich schätzen kann. Nur Bernadette quält ein Geheimnis aus der Vergangenheit, das den ganzen Stolz der Familie zusammenbrechen lassen könnte.

    "Das Grand Hotel - Die zu den Sternen greifen" ist der Auftakt einer Buchreihe um die Hotels der Familie von Plesow. Der erste Band handelt im Jahr 1924 in Binz auf Rügen und Berlin und ist aus der Perspektive verschiedenster Protagonisten geschrieben. Dabei beschränkt sich die Autorin nicht nur auf die vier von Plesows, sondern gibt auch Einblicke in die Leben von Angestellten oder Geschäftspartnern. Der Roman ist deshalb kurzweilig - Familiendramen, Liebe, Kampf um die Existenz, aber auch unlautere Geschäftsmethoden, Prostitution, Korruption und Kriminalität haben in der Familiensaga ihren Platz.
    Als erster Band einer Reihe wirkt der Roman damit etwas überladen und ich hätte mir einen Fokus auf weniger Personen gewünscht, um den Charakteren näher zu kommen. So können einige der zahlreichen Handlungsstränge nur an der Oberfläche bleiben.

    Die Atmosphäre in den luxuriösen Hotels, in denen die Gäste der von Plesows hofiert werden ist sehr anschaulich dargestellt, was durch die zeit- und standesgemäßen Dialoge noch betont wird. Der Gegensatz zwischen einem erholsamen Aufenthalt in Binz und dem ausschweifenden, von Tanz, Musik und Exzessen geprägten, sündigen und verruchten Berlin ist spürbar. Die politischen Verhältnisse in Deutschland und die Wirtschaftslage bleiben im Hintergrund und finden kaum Erwähnung.

    Durch die wechselnden Orte und Perspektiven ist der Roman abwechslungsreich, kann sich aber nicht wirklich zwischen Familiendrama und Kriminalgeschichte entscheiden und weist trotz Spannungsmomente durch viele Zwischenepisoden im Mittelteil Längen auf. Von dem Familiengeheimnis, das an Bernadette nagt, hatte ich mir ein wenig mehr versprochen. Der Roman zieht dagegen durch die ambivalenten Charaktere und ihr Streben um Macht, Einfluss und Ansehen in den Bann, weshalb der Untertitel für Band 1 "Die zu den Sternen greifen" treffend gewählt ist.

    Band 2 erscheint im Frühjahr 2021 und setzt die Handlung im Mai 1925 fort.

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  • 3 Sterne

    Furbaby_Mom, 02.04.2020

    Weniger wäre mehr gewesen.
    Dieses knapp über 500 Seiten umfassende Werk stellt den Auftakt zu einer Familiensaga dar, deren Haupthandlungsorte Berlin sowie Binz sind; dort befinden sich die Immobilien der wohlhabenden Familie von Plesow und sie könnten unterschiedlicher kaum sein. Beide Häuser, das Grand Hotel und das Astor, streben nach Eleganz, Opulenz und sind um den schönen Schein bemüht. Welch tragische Dramen, Machtkämpfe und Intrigen sich teilweise hinter den Fassaden abspielen, bleibt den meisten Gästen verborgen.

    Zunächst war ich ein wenig erschlagen von der Vielzahl der Figuren – es sind wirklich zahlreiche Charaktere, in dessen Gedanken man Einblick erhält. Die vergleichsweise hohe Anzahl an unterschiedlichen Perspektiven (diverse einzelne Familienmitglieder, ihre Angestellten, …) vermittelt einen ungewöhnlich umfangreichen Überblick über die damalige Gesellschaft(sordnung) und hat zur allgemeinen Spannung beigetragen, allerdings konnte ich zu den wenigsten Protagonisten wirklich Nähe aufbauen, viele waren mir schlichtweg unsympathisch. Von Bernadette, der in meinen Augen die bedeutendste Rolle zukam, war ich positiv überrascht; sie durchlebt im Laufe der Handlung einen Wandel, der sie am Ende des Werkes zu meiner Lieblingsfigur werden ließ. Das massive Konstrukt an Nebenhandlungen war mir persönlich zu viel; eine Geschichte mit ein paar weniger Handlungssträngen hätte mir deutlich besser gefallen. Mir ist bewusst, dass der erste Band einer Reihe dazu dienen soll, die Weichen für den Fortlauf der Story zu stellen; doch gerade aus diesem Grunde hätte ich mir lieber weniger 'Drumherum' und stattdessen einen größeren Fokus auf die verbleibenden Perspektiven gewünscht.

    Ich hätte nicht mit so viel Brutalität und Action gerechnet – prinzipiell kann ich solche Szenen schon lesen, ich hatte sie lediglich nicht im vorliegenden Werk erwartet, welches mir über große Strecken wie ein Krimi erschien. Das hat dem Ganzen etwas von der ursprünglichen Leichtigkeit genommen und letztlich den Leseeindruck mit einem leicht negativen Touch getrübt.

    Den Schreibstil der Autorin habe ich als sehr angenehm empfunden; er strotzt vor bildreichen Beschreibungen und viele Ausdrücke, entsprechen der Alltagssprache der damaligen Zeit, was ich bei historischen Romanen immer besonders mag. Insbesondere die zu Anfang jedes Kapitels gewählten Zitate fand ich sehr inspirierend und treffend gewählt. Auch das wunderschöne Cover möchte ich lobend hervorheben; die Abbildung passt perfekt zum vornehmen Grand Hotel.

    Fazit: Es ist definitiv kein 'typischer' historischer Roman, was ja nicht schlecht sein muss. Verdiente 3.5/5 Sterne. Wer neben einer turbulenten Familiengeschichte auch für Action zu begeistern ist, wird dieses Werk lieben.

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  • 3 Sterne

    Rebecca K., 21.03.2020

    Ein herrschaftliches Hotel in Binz auf Rügen in den 20er Jahren welche das Leben der Familie von Plesow im Griff hat.
    Bernadette ist das Familienoberhaupt und gibt das Zepter nicht aus der Hand. Josephine die Tochter rebelliert sehr gerne gegen ihre Mutter und sucht als Künstlerin immer noch nach ihrer Bestimmung. Der Sohn Constantin hat in Berlin sein eigenes Hotel aufgebaut und Alexander versucht zusammen mit seiner Mutter das Grant in Binz.
    Alles hat den Anschein es wäre alles in Bester Ordnung zu sein, doch je weiter man hinter die Fassade schaut umso mehr Geheimnisse treten zu Tage.

    Ich muss gestehen, dass ich mich auf diesen Roman von Caren Benedikt wirklich sehr gefreut habe da ich für mein Leben gerne Historische Romane lese.
    Als ich mit dem Lesen begann kam ich sehr gut in das Buch rein, allerdings hat dies nicht sehr lange gehalten und ich kam nur noch sehr schleppend voran. Es waren insgesamt um die zehn Handlungsstränge die teilweise sogar während der Kapitel gewechselt haben und ja mich haben diese Wechsel im Laufe des Romans doch sehr in meinem Lesefluss gehindert. Aus diesem Grund hat es ca. 1 Woche gedauert bis ich das Buch gelesen hatte.
    Es gab Figuren mit denen kam ich wirklich gut zurecht und andere haben mich mit ihrem Verhalten so angewidert, so dass ich für diese Kapitel wirklich sehr lange benötigt habe.
    Dem Handlungsverlauf konnte man teilweise wirklich sehr gut folgen und dann gab es Stellen denen man nicht so gut folgen konnte und sich so auch etwas gezogen haben, jedenfalls ging es mir so.
    Von den Figuren her kann man sagen, dass die gesamte Gesellschaftsschichten von damals aufgegriffen warne und man so auch einen guten Einblick in den Alltag der damaligen Zeit bekommen hat.
    Der Spannungsbogen war bis zum Schluss gespannt und war ich mir bis zum Schluss nicht Sicher wie alles ausgehen wird.
    Man konnte sich die Handlungsorte anhand der Beschreibungen recht gut vor dem inneren Auge währen des Lesens entstehen lassen.
    Auch die Figuren des Romans fand ich sehr gut beschrieben, so dass ich mir diese beim Lesen sehr gut vorstellen konnte.
    Josephine war mir wirklich die liebste Figur des Romans wenn man es so nennen möchte und Constantin konnte ich so gar nicht leiden von den Hauptfiguren her.
    Leider konnte mich dieser Roman nicht völlig überzeugen und ich muss fast sagen, dass ich wirklich froh war als ich das Buch beendet hatte. Mit der Sternevergabe habe ich mich wirklich schwer getan und nach sehr langer Überlegung vergebe ich drei von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    2 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 19.04.2020 bei bewertet

    1924 Binz/Rügen. Freifrau Bernadette von Plesow führt als Hotelbesitzerin mit dem „Grand Hotel“ an der Uferpromenade das erste Haus am Platz und beherbergt die Sommerfrischler, die sich gern dort verwöhnen lassen. Nur ungern lässt sie sich die Führungsposition streitig machen, obwohl ihr Sohn Alexander als Geschäftsführer schon in den Startlöchern steht, um diese für sich zu beanspruchen, denn seit dem Tod ihres Mannes musste sie alle Entscheidungen und auch das Risiko allein tragen. Tochter Josephine kann es gar nicht erwarten, Binz endlich den Rücken zu kehren und ihrem Bruder Constantin nach Berlin zu folgen, um dort endlich das schillernde Leben kennenzulernen. Doch eines Tages scheint die Idylle im luxuriösen Binzer Hotel ins Wanken zu geraten, denn Bernadette sieht sich einer Gefahr gegenüber, die sie nicht mehr kontrollieren kann…
    Caren Benedikt hat mit „Das Grand Hotel – Die nach den Sternen greifen“ einen fulminanten Start ihrer historischen Familiensaga um die Hoteliersfamilie Plesow hingelegt. Mit flüssig-leichtem, farbenfrohem und gefühlvollem Schreibstil versetzt die Autorin den Leser ins vergangene Jahrhundert auf die schöne Ostseeinsel Rügen, wo er sich als unsichtbarer Gast in dem luxuriösen Hotel einquartieren, unter die Gäste mischen und einen Blick durchs Schlüsselloch werfen darf, um die Eigentümerfamilie und ihre Bediensteten bei ihrer Betriebsamkeit, ihren Sorgen und Problemen sowie ihrer Gedanken- und Gefühlswelt zu beobachten. Gut verpackte Geheimnisse werden von der Autorin wie bei einem Puzzle Stück für Stück enthüllt, wobei sie den Spannungslevel sehr gut zu steigern weiß durch geschickt gelegte Wendungen und Überraschungsmomente, die nicht vorhersehbar sind. Der historische Hintergrund sowie auch der sehr bildreich ausgestattete Ausflug ins alte Berlin der „Goldenen Zwanziger“ bringen zusätzlich Farbe in die Handlung und lassen sie authentisch wirken. Der Wechsel zwischen dem ruhigen Seebad Binz und der Metropole Berlin ist gut gelungen und führt dazu, dass der Leser das Buch kaum aus der Hand legen kann, immer in der Erwartung, was wohl als Nächstes passiert.
    Die Charaktere sind ausgesucht und sehr detailliert ausgestaltet. Glaubwürdig und lebendig inszeniert, lassen sie den Leser sehr nahe an sich heran, so dass er sich schnell mit ihnen wohlfühlt und ihnen gerne folgt. Bernadette ist die Patriarchin des Hauses und gibt die Kontrolle des Hauses nicht gern aus der Hand. Sie ist äußerst selbstbewusst, diszipliniert und zielstrebig, sie hat ihre ärmliche Herkunft abgestreift und darf nun nach harten Jahren das Ansehen genießen, nachdem sie gestrebt hat. Aber Bernadette hat auch eine andere harte und kühle Seite, die man nicht unterschätzen sollte. Sohn Alexander ist bislang eher ihre Marionette, obwohl Geschäftsführer, ist er doch nur der verlängerte Arm seiner Mutter. Constantin führt ein Hotel in Berlin, ist großzügig und hat etwas von einem Lebemann, dem alles irgendwie zufällt. Josephine ist eine Träumerin, die auch eine rebellische Ader besitzt. Sie weiß ihren Bruder Constantin um den Finger zu wickeln, doch auch sie muss erwachsen werden und Eigenverantwortung übernehmen. Marie ist ein fleißiges Zimmermädchen von zurückhaltender Natur. Sie ist ehrlich, zuverlässig und wächst nach und nach über sich hinaus. Auch andere Protagonisten hinterlassen in diesem Familienepos ihre Spuren.
    „Das Grand Hotel – Die nach den Sternen greifen“ ist ein wunderbarer unterhaltsamer Auftakt über eine Hoteliersfamilie, die mit facettenreichen Charakteren, zu lüftenden Geheimnissen sowie einiges an Spannung aufwarten kann. Ein wirklich schöner Schmöker - einfach aufschlagen und genießen! Toll gemacht!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LEXI, 04.02.2020 bei bewertet

    Nur wer weggeht, kann zurückkehren und erkennen, was Heimat wirklich bedeutet

    Die Hotelbesitzerin und Freifrau Bernadette von Plesow wird ihrem Ruf als „Grande Dame“ mehr als gerecht. Mit äußerster Disziplin, unerschütterlicher Entschlossenheit und großem Selbstbewusstsein arbeitete sie mit ihrem vor einigen Jahren verstorbenen Ehemann daran, das Grand Hotel in Binz als luxuriöses und hochherrschaftliches Feriendomizil für die bessere Gesellschaft zu etablieren. Bernadette strebte ihr Leben lang nach Einfluss, Ansehen, Macht und Reichtum. Zwar hält die ehrgeizige Witwe immer noch sämtliche Fäden in der Hand und repräsentiert das Hotel charmant nach außen hin, ihr Sohn Alexander wurde jedoch bereits als Geschäftsführer eingesetzt. Bernadettes rebellische und trotzige Tochter Josephine möchte der Enge von Binz entfliehen, Freiheiten genießen und bei ihrem Bruder Constantin in Berlin leben. Constantin von Plesow gibt sich zuvorkommend, ist überaus freigiebig und trägt seine kleine Schwester auf Händen. Der Besitzer des Hotel Astor und des dazu gehörenden Varietés unterstützt seine Mutter in finanzieller Hinsicht. Berlin ist für Josephine eine schillernde Welt voller Vergnügen, Musik und Lebenslust, in der sie ihre Karriere als Künstlerin auszuleben versucht. Doch nach und nach lernt sie die Schattenseiten dieser Stadt kennen und wird mit erschütternden Aktivitäten ihres geliebten älteren Bruders konfrontiert. Eine latente Bedrohung aus der Vergangenheit und das Auftauchen eines Fremden setzen Dinge in Gang, die sich nicht mehr aufhalten lassen und letztendlich in ein tragisches Finale münden…

    Der erste Band dieses imposanten Familienepos entführt den Leser nach Binz und skizziert das Bild einer zielstrebigen Frau, die sich mit großer Entschlossenheit ihren Weg nach oben erkämpfte. In Bernadette von Plesow begegnet man einer Protagonistin, die ihren Charme und ihre Liebenswürdigkeit sehr gezielt einsetzt, manipulativ und herzlos sein kann, in jedem Fall jedoch stets die Contenance bewahrt. Caren Benedikts Charakterzeichnung der handelnden Figuren ist außergewöhnlich und in höchstem Maße authentisch. Im vorliegenden Band richtet sie das Augenmerk in erster Linie auf Bernadette und ihre Kinder Alexander, Constantin und Josephine. Die Autorin besitzt einen sehr einnehmenden und flüssigen Schreibstil, die Gedanken und Emotionen der handelnden Personen werden höchst überzeugend zum Ausdruck gebracht. Den Hauptfiguren stehen zahlreiche interessante Nebenfiguren zur Seite, das zerbrechlich wirkende Zimmermädchen Marie Riedel avancierte hierbei zu meiner persönlichen Favoritin. Marie ist seit Jahren auf sich allein gestellt, entstammt tristen häuslichen Verhältnissen, ist ernst und introvertiert. Bernadette von Plesow schätzt das hohe Pflichtbewusstsein des Mädchens und ihre absolute Zuverlässigkeit. Marie spielt eine wichtige Rolle in diesem Buch, ihre enorme charakterliche Entwicklung wurde auf beeindruckende Art und Weise dargestellt. Sie reift vom unsicheren und unglücklichen jungen Mädchen zur selbstbewussten Frau, die über sich hinauswächst und ihren Platz im Leben erkämpft… nicht zuletzt mit Bernadettes wohlmeinender Unterstützung. In der vorliegenden Geschichte betreten zudem einige Antagonisten den Schauplatz des Geschehens, andere Nebenfiguren schafften es wiederum, mich sowohl in positiver, als auch in negativer Hinsicht zu überraschen.

    Aufgrund bestimmter Ereignisse innerhalb der Familie entsteht ein Spannungsbogen im Buch, der durch rivalisierende Verbrecherbanden drastisch gesteigert wird. Falsche Entscheidungen führen zu Zwistigkeiten und letztendlich zu einer tragischen Eskalation der Ereignisse – Caren Benedikt machte es mir als Leser schlichtweg unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Begeisterte fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung für dieses imposante Buch!

    (gekürzte Fassung)

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra K., 23.03.2020

    In den ersten Kapiteln lernen wir die einzelnen Familienmitglieder kennen. Die Mutter und Witwe, die das Hotel seit vielen Jahren erfolgreich führt; der älteste Sohn ist Geschäftsführer und Miteigentümer des Hotels, der zweite Sohn führt ein eigenes Hotel sowie ein Varieté in Berlin und das jüngste Kind, eine Tochter mit Künstlerallüren. Dann ist noch da noch das Zimmermädchen, das eine tragende Rolle spielt. Alle Charaktere treten in einer logisch aufgebauten Geschichte in Erscheinung und machen viele Änderungen durch.

    Der Schreibstil nimmt den Leser mit. Die gelungenen Landschaftsbeschreibungen lassen Binz und auch Berlin vor dem inneren Auge entstehen. Dies ist sicherlich der bildlichen Sprache geschuldet. Auch die vielen Wendungen passen sehr gut in dieses Bild. Ebenso wie das Cover. Es suggeriert ein Hotel im zwanzigsten Jahrhundert, sehr passend zum Buchinhalt. Die Beschreibung der nicht immer goldenen 1920ern ist gelungen, denn es werden auch die anderen Seiten wie Armut und Kriminalität aufgezeigt.

    Sehr gut gefallen haben mir die den einzelnen Kapiteln vorangestellten Zitaten der jeweiligen Protagonisten. Sie geben bereits einen Einblick in das Seelenleben des Familienmitglieds. Eine tolle Idee und gelungene Aussagen.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesezauber_Zeilenreise, 25.04.2020

    Binz/Rügen und Berlin in den 1920er Jahren. Eine aufstrebende Hotelier-Familie. Düstere Geheimnisse. Ein Prostituierten- und Drogenring. Eine Familie, die teilweise über Leichen geht, um zu erreichen, was sie will. Aber auch eine Familie mit viel Gefühl und noch mehr Unsicherheiten. Das ist - ganz kurz auf den Punkt gebracht - der Auftakt zu dieser Familiensaga.
    Zum Klappentext: Rügen, 1924. Weiß und prächtig steht es an der Uferpromenade von Binz: das imposante Grand Hotel der Familie von Plesow. Vieles hat sich hier abgespielt, und es war nicht immer einfach, trotzdem blickt Bernadette voller Stolz auf ihr erstes Haus am Platz. Hier hat sie ihre Kinder großgezogen: den ruhigen Alexander, der einmal der Erbe des Grand Hotels sein wird; Josephine, die rebellische Künstlerin, die ihren Weg noch sucht; und den umtriebigen Constantin, der bereits sein eigenes Hotel, das Astor, in Berlin führt. Alles scheint in bester Ordnung. Natürlich gibt es hier und da Streitigkeiten mit ihrer Tochter, und irgendetwas stimmt auch nicht mit dem sonst so fröhlichen Zimmermädchen Marie –, aber all das ist nichts gegen das, was der unangekündigte Besuch eines Mannes auslösen könnte, der Bernadette damit droht, ihr dunkelstes Geheimnis aufzudecken.
    Das erst Fünftel war ein bisschen verwirrend, da es in diesem Buch um viele Einzelpersonen geht und jede hier mit ihrer Geschichte aufwartet. Da den Durchblick zu behalten, war anfangs nicht ganz leicht und ich fragte mich auch, wo das hinführt.

    So nach und nach jedoch war ich völlig drin in dieser Geschichte. Hier überwiegt tatsächlich der Anteil an Charakteren, die ich persönlich überhaupt nicht mag: Egoisten, skrupellose Geschäftsmänner, Zuhälter, gefühlskalte Karrieristen, schwache Emporkömmlinge ohne Rückgrat und naive, verwöhnte Gören. Dennoch hat mich das Buch und die Geschichten all dieser einzelnen Protagonisten in seinen Bann gezogen. Es ist teilweise voraussehbar, ja, aber dennoch auch einfach fesselnd. Ich konnte mich über einzelne Personen wirklich mächtig aufregen, während ich mit anderen großes Mitleid hatte. Auch fand ich die Hauptperson, Bernadette von Plesow, sehr spannend. Anfangs habe ich sie verachtet, aber auch bewundert. Später dann war sie mir einfach nur sympathisch - wenn auch mit Beigeschmack. Ihre drei Kinder haben in mir alle die unterschiedlichsten Gefühle ausgelöst, gern auch mal wechselnd. Nicht ganz klar ist mir, warum der wegen Totschlags unschuldig verurteilte Klaus Denker in diesem Buch vorkommt. Er hat so gar nichts mit der Geschichte zu tun, auch wenn ich seine Rolle sehr gut fand und durchaus Verständnis für ihn habe. Eventuell kommt das aber noch in den nächsten Bänden. Ich mag Bücher, die in mir diese unterschiedlichen Gefühle wecken und ich werde diese Familiengeschichte auf jeden Fall weiterverfolgen.
    Für mich eine durchaus gelungene, unterhaltsame Familiensaga, die Lust auf me(e)(h)r macht. Wegen des eher schleppenden, verwirrenden Anfangs 1 Stern Abzug, aber immer noch tolle 4 von 4 Sternen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katharina2405, 08.03.2020

    aktualisiert am 08.03.2020

    Der Roman „Das Grand Hotel – Die nach den Sternen greifen“ ist der Auftakt zu einer Trilogie, die von der Familie von Plesow und ihren Hotels in Binz und Berlin erzählt.

    Ich hatte nicht erwartet, dass die Geschichte so düster ist und dass das organisierte Verbrechen eine tragende Rolle spielt. Mich hat das total begeistert. Es war spannend von der ersten Seite.

    Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und mir hat es sehr gefallen, dass die Geschichte aus Sicht mehrerer Personen erzählt wird. Darunter sind nicht nur die Mitglieder der Familie von Plesow, sondern es werden immer mal wieder neue Charaktere eingeführt. Dadurch entstehen mehrere Handlungsstränge, die zuweilen kleine Spannungshöhepunkte ins Spiel bringen. So entstehen nie Längen und man möchte ständig wissen wie es bei den einzelnen Personen weitergeht. Der rote Faden zieht sich trotzdem durch die Geschichte. Die Nebenfiguren und ihr Handeln haben Einfluss auf unsere Hauptprotagonisten, so ergibt sich ein komplettes Bild.

    Caren Benedikt ist es super gelungen die Zwanziger Jahre wieder auferstehen zu lassen. Ich hatte herrliche Bilder vor Augen. Eine ausschweifende Menge die das Leben in Constantins Varieté feiert. Berlin mit dem glitzernden Astor auf der einen Seite und auf der anderen Seite, so viele Menschen die am absoluten Existenzminimum leben.

    Auch Binz auf Rügen und das Grand Hotel sind lebendig geworden. Ich habe der Musik des Akkordeonspielers gelauscht und bin auf der Seebrücke spazieren gegangen.

    Die Charaktere sind toll in Grautönen gezeichnet. Sie sind bei weitem nicht alle Sympathieträger, was mir sehr gut gefallen hat. Sie haben ihre Ecken und Kanten und einige machen durchaus illegale und moralisch verwerfliche Dinge. Sie bleiben aber nicht oberflächlich, gewinnen an Tiefe und entwickeln sich weiter. Besonders Bernadette und Marie haben im Laufe der Geschichte eine tolle Entwicklung durchlaufen und wurden zu meinen persönlichen Favoriten.

    Aber auch Constantin ist ein super spannender Charakter und hat mich für sich eingenommen. Bei ihm bin ich auch am meisten gespannt, wie er sich in den Folgebänden entwickeln wird.

    Der zweite Teil wird voraussichtlich im März 2021 erscheinen.

    Fazit: Ein toller Auftakt der die Zwanziger Jahre zum Leben erweckt. Düsterer als erwartet, konnte mich aber auf ganzer Linie überzeugen. Spannung mit einigen überraschenden Wendungen und tolle faszinierende Charaktere, lassen die über 500 Seiten nur so dahinfliegen und nie langweilig werden.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mundolibris, 15.07.2020

    Nach fast fünf Jahren endlich wieder ein neuer historischer Roman von Caren Benedikt.
    Das Grand Hotel ist ein Roman der in den 1920er und 1930er Jahren spielt. Zunächst wusste ich nicht ob es eine Familiensaga ist oder doch eher ein historischer Kriminalroman. Doch ich finde ihr ist mit dem Buch ein schöner Genremix gelungen, der mich von Anfang bis zum Ende bestens unterhalten hat.
    Kennt man Caren Benedikt, so weiß man auch, dass sie viel Wert auf genaueste Recherche legt.

    Man weiß aber auch, dass ihre Figuren besonders fein gezeichnet sind, so dass sie durchweg authentisch und lebendig wirken. Teilweise hatte ich das Gefühl neben den Figuren zu stehen und ihnen Ratschläge für ihr Handeln zu geben.
    Wie immer hatte ich bei der Beschreibung der Schauplätze sofort ein Bild vor Augen, sodass es auch hier für mich wirkte als wäre ich mit vor Ort.
    Die Story beginnt zunächst eher gemächlich und erst mit der Zeit steigert sich die Spannung langsam. Aber keine Sorge so gemächlich bleibt es beileibe nicht, die Geschichte nimmt langsam aber sicher Fahrt auf und lässt den Leser dann auch nicht mehr aus ihren Fängen.
    Wie fast immer erzählt Caren Benedikt ihre Geschichte in mehreren Erzählsträngen, dieses Mal sind es die Schauplätze Berlin und Binz an der Ostsee. Anfangs war mir nicht klar, wie diese beiden Stränge zueinander finden können. Jedoch, je weiter man im Buch voranschreitet umso klarer wird dies.
    Das Finale lässt den Leser ungeduldig zurück, denn es endet wie eigentlich kein Buch enden sollte. Das Ende ist offen und man kann es kaum erwarten nun den zweiten Band endlich zu lesen.
    In der Summe komme ich hier auf volle 5 von 5 Sternen, sowie eine Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchwurm05, 28.05.2020

    Rügen 1924. Bernadette von Plesow führt zusammen mit ihrem ältesten Sohn Alexander das prächtige Grand Hotel in Binz. Nach einem Brand und dem Tod ihres Mannes, hat Bernadette es mit ihrem eisernen Willen und Disziplin geschafft, das Hotel zu einem der Besten am Platz zu etablieren. Doch jetzt sieht sie sich bedroht und bittet ihren jüngsten Sohn Constantin, der erfolgreicher Hotelier und Varietébesitzer in Berlin ist, um Hilfe. Zudem lastet ein dunkles Geheimnis auf ihrer Familie, das auf keinen Fall ans Tageslicht kommen darf.......

    "Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen" ist der Auftakt einer wirklich grandiosen Familiensaga. Schnell wurde mir bewusst, dass mich hier viel erwartet. Jedoch anders als gedacht. Es wurde nie langweilig. Irgendetwas ist immer in einer der vielen Erzählebenen passiert. Oft womit ich nicht gerechnet habe. Das hat das Ganze bis zum Schluss spannend gemacht. Je weiter man liest, umso mehr Fahrt nimmt die Geschichte auf. Einige Wendungen inklusive. Die Figuren sind stark, haben viele unterschiedliche Charaktere und manche machen mit der Zeit eine Wandlung mit. Ich konnte dadurch und auch durch den lebendigen Schreibstil, die Geschehnisse förmlich miterleben. Genau mein Geschmack. Was für ein Leseerlebnis.

    Fazit: Ein grandioser historischer Roman um ein Hotel auf Rügen. Der ganz anders daher kommt wie erwartet und mir ausgesprochen kurzweilige und spannende Lesestunden beschert hat. Ich bin begeistert und kann das Grand Hotel nur empfehlen.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 09.07.2020

    Eine Frau geht ihren Weg

    Die Witwe Bernadette von Plesow hat nach dem Krieg und quasi aus dem Nichts das „Grand“ in Binz wieder aufgebaut. Ihr Sohn Alexander ist Geschäftsführer, der zweite Sohn Constantin hat in Berlin das Hotel „Astor“ mit ihrer Hilfe aufgebaut, Sohn Maximilian ist im Krieg gefallen und Tochter Josefine ist so ein bisschen das wilde schwarze Schäfchen. Constantin unterstützt seine Mutter aus der Ferne, indem er ihr immer wieder Gäste schickt. So ist das Hotel bald immer ausgebucht und Bernadette blüht in ihrer Aufgabe auf. Doch dann tauchen am Ufer kurz hintereinander zwei Tote auf …

    Die Zeit der „Goldenen 20er“ Jahre des letzten Jahrhunderts wird in diesem ersten Band der Reihe sehr gut und bildhaft beschrieben. Nach dem Krieg geht es aufwärts, aber es gibt auch Schattenseiten und ganz klar auch das organisierte Verbrechen.

    Die Figuren dieses Buches sind überzeugend gezeichnet. Sympathisch? Nun, eigentlich hat mich niemand für sich gewinnen können. Dennoch – es passt zur Story, es passt zur Zeit, es passt zur damaligen Lage. Es hat mich auch nicht im Lesefluss oder Lesespaß beeinträchtigt. Die Geschehnisse sind oftmals erstaunlich, die Verwicklungen gelungen und die Stimmung authentisch. Dass es ein paar dunkle Geheimnisse gibt und mittendrin eine starke Frau allen Stürmen trotzt, ist natürlich schon gut zu lesen. Gerade in Sachen Emanzipation und Frauenpower macht das Buch Mut und Hoffnung, denn gerade zu der Zeit war es eben nicht selbstverständlich, dass eine Frau ein Hotel führt und ihren Weg geht.

    Die Schauplätze Ostsee und Berlin sind an sich schon spannend und interessant. Die Verbindungen mögen der Phantasie der Autorin geschuldet sein, wirken auf mich aber absolut stimmig, gerade im Hinblick auf die geschichtlichen Zusammenhänge. Mir gefallen auch die kleinen Feinheiten sehr gut, wie beispielsweise der Akkordeonspieler, der immer wieder auftaucht. Das legt den Schluss nahe, dass er in den weiteren Bänden noch eine gewichtigere Rolle übernehmen wird und darauf bin ich sehr gespannt.

    Anfangs gab es quasi eine Flut von Figuren, die das Hineinfinden ins Buch ein klein wenig mühsam machten. Hier hätte ich mir ein Personenregister gewünscht. Hin und wieder empfand ich ein paar Längen, doch insgesamt wurde ich vom Auftaktband wirklich hervorragend unterhalten. Deshalb gebe ich gerne vier Sterne und bin gespannt darauf, wie es weitergehen wird!

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