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Buch (Kartoniert) 16.00
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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina E., 09.12.2017

    Als Buch bewertet

    Historiker Klaus Reichold und Autor und Verleger Thomas Endl haben 2010 die Geschichtsvermittler „Histonauten“ ins Leben gerufen. In „Die phantastische Welt des Märchenkönigs“ gehen sie einem Mythos auf den Grund.

    Der rätselhafte Tod Ludwigs II. sorgt bis heute für Spekulationen. Wer war der Märchenkönig wirklich? Die Biografie nähert sich dem Menschen Ludwig II. an und gibt Aufschluss über sein Kindheit, Jugend, Wünsche und Ziele eines Mannes, der gerne unterschätzt wurde.

    Der Prolog mit den Hinweisen auf die einzelnen Augenzeugen ermöglicht einen guten Einstieg in die Biografie. Ungewöhnlich ist der Beginn mit dem Tod des Königs. Die rätselhaften Ereignisse im Rückblick ähneln einem Krimi. Was führte zur Königskatastrophe? Welche Rolle spielte Dr. Gudden? Die Umstände des Todes bleiben bis heute undurchsichtig. Interessant sind die Theorien und Spekulationen. Die Augenzeugenberichte liefern Details, die sicherlich den wenigsten bekannt sind. Träumer, Spinner, Weltverächter, es wird sowohl auf die Skeptiker als auch auf die Bewunderer des Königs eingegangen. Zeitzeugen, Weggefährten, aus allen Infos lässt sich ein eigenes Bild gestalten. Die zahlreichen, teils farbigen Abbildungen machen die Atmosphäre von damals greifbar und zeigen den König in seiner Entwicklung zum Theaterkönig, Bauherrn und Visionär. Ein besonderes Highlight ist die Weltausstellung in Paris 1867, die nicht nur Ludwig II. beeindruckt. Erfindungen und historische Daten sorgen für Abschweifungen, die aber Zeit und Entwicklung verdeutlichen. Die Lebensleistung des bayrischen Königs ist bewundernswert. Ihm sind u.a. die drei Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee zu verdanken, die bis heute als Publikumsmagnet fungieren. „Freiheit dem Wort, den Wissenschaften Schutz, den Lorbeer jeder edlen Kunst, den Armen väterliche Fürsorge“, war der Wahlspruch, den er lebte. Hätte Richard Wagner ohne seine finanzielle Unterstützung eine derartige Schaffensperiode hingelegt? Eine brodelnde Gerüchteküche setzt dem König immer mehr zu. Freundschaft, Liebe, der Rückzug von der Welt, die Themen sind umfangreich und werden oft von mehreren Seiten beleuchtet. Eine aufwendige Recherche war notwendig, um diese Biografie in dem Ausmaß umzusetzen. Pomp und Opulenz, ein Exzentriker setzt unbeirrt der Kosten seine Träume um. Eine besondere Idee wurde ihm zum Verhängnis. Am Ende werden noch einmal die Fragen vom Anfang aufgegriffen. Schwer, einen perfekten Ausklang zu finden. Der Anhang mit Zeittafel, Quellen und „Aus Ludwigs Bücherschrank“ setzt einen guten Schlusspunkt.

    Durch den weißen Hintergrund wirkt das Cover eher farblos und unauffällig. Das Bild Ludwigs II. und der Titel wecken die Neugierde. „Die phantastische Welt des Märchenkönigs“ zeigt den Menschen hinter der Krone mit all seinen Talenten und Eigenarten. Wer war ihm wohlgesonnen, wer nicht? Wer hat ihm bis zuletzt zur Seite gestanden? Hätte es einen Ausweg gegeben? Ein interessantes Buch mit unerwarteter Informationsfülle.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 02.12.2017

    Als Buch bewertet

    Zugegeben, es gibt viele Bücher über König Ludwig II, die ihn als verklärten und irrationalen König darstellen. In vielen wird ausschweifend über vermeintlich "Neues" berichtet und man verliert schnell den Überblick.
    Doch dieses Buch ist anders - es zeigt mit einer überraschend leichten Schreibweise auf, dass der König eben auch nur ein Mensch mit Sehnsüchten, Sorgen und Ängsten war. Die historischen Quellen werden von Klaus Reichhold nicht quälend langweilig beschrieben, sondern sind der Modernen angepasst und geben so das Gefühl, alles Gelesene selbst mitzuerleben. Egal, ob es die Verwirklichung der Traumschlösser Bayerns sind, die geniale Umsetzung des Wintergartens - hier wäre ich gerne zu Gast gewesen - und das Vorantreiben des technischen Fortschrittes, der Autor findet immer die treffenden Worte und lässt so das Leben und Wirken des Märchenkönigs vor meinem bildlichen Auge entstehen.
    Auch die ungeklärten Umstände seines Todes werden näher beleuchtet und ich bin überrascht, was bei den Recherchen ans Tageslicht gekommen ist.
    Dieses Buch entführt tatsächlich in die phantastische Welt des Märchenkönigs und ist für mich eine absolute Bereicherung.


    Fazit: Unbedingt Lesen !!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wedma _., 08.12.2017

    Als eBook bewertet

    Die vorliegende Biographie (Bio) vom Märchenkönig von Bayern Ludwig II. (1845-1886) habe ich gern gelesen, einiges Neues darin entdeckt, habe mich dabei prima unterhalten gefühlt, daher empfehle ich das Buch auch gern weiter.
    Auszug aus dem Prolog: „Dieses Buch ist ein Kolportagebericht, ein Klatschreport, eine Art ‚Yellow Press‘ des neunzehnten Jahrhunderts. Augenzeugenberichte sind die Basis dieser Darstellung.“
    Das halte ich für ein dezentes Unterstatement. Diese Bio ist wesentlich mehr als das geworden. Sie ist ein gelungenes Portrait eines Visionärs, eines Genies, der nur wenigen seiner Zeitgenossen begreiflich und seiner Zeit weit im Voraus war. Er wurde hier als ganze Person mit seine Stärken, Schwächen und Zweifeln gezeigt.
    Man erfährt mehr über Ludwig II. als nur die Dinge, die Augenzeugen zu berichten wussten. Über seine Herkunft, seine Eltern liest man paar Kernpunkte, auch ihre Fotos sind dabei. Man sieht, dass er seiner Mutter in jungen Jahren sehr ähnlich aussah. Über seine frühere Begeisterung für Elisabeth von Österreich-Ungarn (1837-1898) gibt es auch paar Zeilen samt Foto der beiden auf der Blumeninsel. Bereichernd fand ich die hier zitierten Gedichte der Kaiserin, die z.T. auf die Kritik an Ludwig II. eingingen und nicht nur den klaren Verstand und Talent der Verfasserin bezeugen, sondern u.a. auch dass Ludwig II. von manchen Freigeistern seiner Zeit auch richtig verstanden wurde.
    Den Teil über seine Pläne auszuwandern, da sein Sekretär nach geeigneten Gegenden bereits Ausschau gehalten und ihm die Beschreibungen vorgelegt hat, ist neu, denn in keiner anderen Quelle habe ich diese Info bisher vernehmen können.
    Diese Bio ist auch vom Aufbau her etwas Besonderes. Sie fängt mit den Tod Ludwigs II. an und arbeitet sich anschließend von seiner Jugend mit all seinen vielfältigen Interessen und sehr wohl geübtem Verstand eines Forschers und Visionärs über die reifen Jahre seiner erfolgten Bauprojekte, seiner gelebten Homosexualität und sonstigen Andersartigkeit, seinen Krankheiten zum Schluss bis zu seiner Unsterblichkeit.
    Ludwig II. wurde kurz vor seinem Tod für Verrückt erklärt, dabei liest es sich eher heraus, dass er es keineswegs war, vielmehr war er ein Kaiser, der viel weiter blicken konnte als die meisten, die sich anmaßten, über ihn zu urteilen. Die Kleingeister von Ministern haben ihn für verrückt erklären lassen, u.a. weil er so viel Geld für seine in die Zukunft gerichteten Projekte ausgab und sich sonst wenig um die Regierungsroutine kümmerte. So gesehen war es ein Staatsstreich, bei dem der König, der sich anders als erwartet erwies, klammheimlich eliminiert wurde. An diesem Bps. kommen wir zur Art der Stoffdarbietung, die mir hier auch zugesagt hat. Die Autoren legen sich bei einigen Fragen, die niemand definitiv beantworten kann, nicht auf irgendeine Version fest, sondern liefern den Stoff, durchaus kontroversen Charakters, der die Leser dazu verleitet, selbst über das Gelesene nachzudenken und, falls erwünscht, zum eigenen Entschluss zu kommen.
    Zum Schluss gibt es ein Interview mit einem 3-D Spezialisten Gerd Hirzinger, der vieles aus den Ludwigs II. Projekten in 3D nachgestellt hat. Es gibt Fotos vom Luftschiff, ähnelt einem Zeppelin, dessen Entstehung von Ludwig II. mitfinanziert wurde, auch zwei Fotos der 3-D Nachstellungen von seinen „Architekturvisionen“ der Schlösser, die nie erbaut wurden.
    Es gibt recht viele Fotos. In der E-Book Version auf dem Tablett sehen sie gestochen scharf aus, die Farben sind satt und prächtig. Die Links hinten im Buch, nach Literaturverzeichnis, führen direkt zu buchrelevanten I-Seiten wie den Webseiten von den Schlössern, Familie Wittelsbacher, Museen, etc.

    Es gibt noch vieles, was man über dieses Buch schreiben könnte, aber besser ist es, man liest es selbst.

    Fazit: Eine gut gelungene Biographie von Ludwig II., die allerdings auch einiges ausgelassen hat. Wer wissen möchte, wie er als Person war, was ihn interessiert, was ihn bewegt hat, ist bei dieser Bio an einer sehr guten Adresse. Dieses Buch ist für breites Publikum geschrieben worden, daher erweist sie auch einen hohen Unterhaltungswert und wird jedem verständlich sein.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    EvelynM, 23.03.2018

    Als Buch bewertet

    Diese Biografie zeigt, dass vom liebevoll genannten „Kini“ Ludwig II nicht nur seine Prachtbauten sprich Schlössen geblieben sind. Vielmehr hat er als Visionär und Träumer so manche Errungenschaft auf den Weg gebracht und war der damals modernen Technik sehr zugetan. So hat er die Gründung der TU München und das erste Elektrizitätswerk Bayern ins Leben gerufen. Wie viele technische Bücher er wohl verschlungen hat? Andererseits war er ein „Eigenbrötler“, der sich in seinen Fantasien verlor, sich in die Bergwelt und das einfache Leben zurückzog, um bei nächster Gelegenheit mit einem Prachtschlitten durch die Lande zu fahren. Sein Gefolge war ständig damit beschäftigt, seine Wünsche zu erfüllen, z.B. ein orientalisches Fest, bei dem alle in entsprechende Gewänder gehüllt zu sein hatten, um möglichst alles originalgetreu zu gestalten. Zudem stellte er seinen eigenen Tagesablauf auf den Kopf: Frühstück um 19 Uhr, Mittagessen um 1 Uhr und Abendessen um 7 Uhr.
    Das Leben Ludwig II mutet schon seltsam an: auf der einen Seite die unglaublich prächtigen Schlösser, in denen sich der König zurückzog und seine Ruhe haben wollte und auf der anderen Seite die bescheidenen, kargen Berghütten, in denen er sich ebenfalls wohl fühlte. Er würde sich doch sehr wundern, wie viele Menschen inzwischen seine Schlösser besucht haben. Denn er wollte sie nicht der Öffentlichkeit preisgeben. Mit seinen teure Anbauten, Schlössern und der prunkvollen, verschwenderischen Einrichtung hat er seinen Finanzminister sicherlich so manch schlaflose Nacht gekostet.
    Das Buch ist leicht und unterhaltsam zu lesen und gibt tiefe Einblicke in das Leben des einstigen Märchenkönigs, der heute noch zahlreiche Fans hat. Seine Stärken und Schwächen treten deutlich zu Tage und machen ihn bei allem Prunk und den Legenden, die sich um ihn ranken, sehr menschlich. In diesem Buch kommen viele Zeitzeugen des Märchenkönigs zu Wort, was die Lektüre sehr spannend und unterhaltsam macht. Besonders gut haben mir auch die vielen Bilder gefallen, die eine wunderbare Ergänzung - wie auch die Zeittafel am Ende des Buches - ergeben.
    Mein einziger Kritikpunkt ist, dass mir der Aufbau des Buches stellenweise zu wirr war und ich den roten Faden vermisste.

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