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  • 4 Sterne

    Michael B., 13.02.2024

    Als Buch bewertet

    Man ahnt das Ende nicht. Und eigentlich fängt auch alles recht harmlos an in Lana Lux neuem Roman "Geordnete Verhältnisse". Philipp, eher der Außenseiter in der Schule, abwesender Vater, alkoholkranke Mutter, nimmt sich der neuen Schülerin Faina, aus der Ukraine kommend, an. Faina lässt sich gerne auf Philipp ein, hat er sich doch bereiterklärt, ihr die deutsche Sprache und auch die deutsche Lebensart beizubringen. Was beide verbindet, sind zudem ihre roten Haare. Phillip kann nicht sonderlich gut mit anderen Menschen umgehen und ist von daher sehr dankbar über den Kontakt zu Faina. Die beiden freunden sich an, ohne aber ein Paar zu werden, vielmehr ein Zweckbündnis gegen die Welt; eine Beziehung mit 'Zusammenwohnen', aber weitgehend ohne Körperkontakt. Faina trennt sich von Philipp und geht nach Berlin. Philipp versucht sich in einer 'normalen Beziehung', allerdings mehr 'weil man es so macht', als dass es von Liebe getragen wird - denn seine Liebe gehört scheinbar weiterhin Faina, die nach drei Jahren Abwesenheit eines Tages vor seiner Tür steht - wohnungsuchend und schwanger. Für Philipp ist sofort klar, dass er Faina die Priorität vor seiner Freundin einräumen wird, obwohl er seit einiger Zeit mit der Freundin in einer Eigentumswohnung lebt. Ab diesem Zeitpunkt nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf und das Toxische in der Beziehung zwischen Philipp und Faina wird immer offensichtlicher - Philipp liebt 'geordnete Verhältnisse' und Faina benötigt zwar zunächst Philipps Unterstützung, braucht aber in dieser Abhängigkeitsbeziehung ihre Freiräume und versucht immer mehr, sich seiner pathologischen Kontrolle zu entziehen. Bis es dann schlussendlich eskaliert. Lana Lux versteht es, ihre Leserschaft in extrem herausfordernde Beziehungsdynamiken eintauchen zu lassen und ein Gefühl dafür zu vermitteln, welche Tragik zuweilen in sich kreuzenden Lebenswegen ruht. Eigentlich hätte das Buch 5 Sterne verdient... wenn die Autorin nicht hin und wieder ins sehr Klischeehafte abgedriftet wäre. Auf jeden Fall eine empfehlenswerte Neuerscheinung!

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  • 4 Sterne

    Coco, 24.02.2024

    Als Buch bewertet

    Ungeordnete Verhältnisse

    Lana Lux entführt die Leser in "Geordnete Verhältnisse" in eine tiefgründige und fesselnde Geschichte über die vielschichtigen Abgründe menschlicher Beziehungen. Die scheinbar ungleichen Freunde Philipp und Faina, die sich für Co-Parenting entscheiden, um gemeinsam ein Kind großzuziehen, erleben eine dramatische Wendung in ihrer Geschichte.
    Die Erzählweise aus den Perspektiven von Philipp und Faina trägt zu einer beeindruckenden Sogwirkung bei. Lana Lux meistert es, mit den Wahrnehmungen und Perspektiven zu spielen, was der Handlung Tiefe verleiht und die Leser emotional in die Geschichte zieht.
    Der Roman behandelt wichtige Themen wie Asexualität, Bisexualität und Co-Parenting. Obwohl diese queeren Themen in extremen und negativen Facetten dargestellt werden, überzeugt das Buch durch einen fantastischen Schreibstil, tiefgründige Charakterentwicklung und eine sorgfältig ausgearbeitete Handlung.
    Das Buch behandelt unbequeme und verstörende Themen wie toxische Abhängigkeiten, dysfunktionale Familien, psychische und physische Gewalt sowie Kindheitstraumata und psychische Erkrankungen.
    Die Autorin beschreibt eindringlich die seelischen Zustände der beiden Protagonisten. Trotz ihrer krankhaften Verhaltensweisen gelingt es der Autorin, den Leser in die Gedankenwelt von Faina und Philipp zu versetzen. Man leidet mit ihnen mit, erahnt das Ende und kann doch nicht aufhören zu lesen.
    Das hübsche Cover mit den großen Blättern passt gut zur Geschichte, vor allem im Kontext von Philipps Liebe zu Pflanzen.
    "Geordnete Verhältnisse" bietet trotz der Herausforderungen eine intensive Leseerfahrung, die noch lange im Gedächtnis bleibt.

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  • 4 Sterne

    Katrin F., 24.02.2024

    Als Buch bewertet

    Das brutale Chaos hinter der vordergründigen Ordnung

    Missbrauch, Gewalt, Kontrolle, Manipulation, psychischer Terror – so sieht die Beziehung der ProtagonistInnen wirklich aus, die Fassade zeigt eher eine nette Kleinfamilie. Es war beklemmend für mich, mitzuerleben, wie sich die „Freundschaft“ zwischen Philipp und Faina entwickelt und in eine abwärts führende Spirale eskaliert. Die Perspektive wechselt zwischen Philipp, Faina und einer übergeordneten Erzählerin. Es wird linear im Rückblick erzählt, beginnend mit ihrer ersten Begegnung als Kinder in der Schule. Es beginnt mit Philipps Erzählung, ein paar Dinge lassen mich beim Lesen stocken, ich werde misstrauisch, was seinen Charakter betrifft. Dann wechselt es zu Faina und wir lernen, einiges aus dem ersten Teil neu einzuordnen und zu interpretieren. Und so geht es weiter ohne dass dieselben Szenen aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden. Das ist richtig gut geschrieben. Durch die Perspektivenwechsel hinterfragen und revidieren wir das bereits Gehörte und werden erzogen, hinter den Vorhang zu sehen, können das subjektiv Erzählte besser einordnen in die perfide Psychologie von Philipps Machtspielchen. Fainas immer wiederkehrende Entschuldigungen, Rechtfertigungen und Selbstlügen sind gut dargestellt und schnüren mir die Kehle zu. Es ist eine traurige Geschichte, die sich sehr realistisch und wahrhaftig liest. Mein Fazit (auch wenn der Roman nicht mit erhobenem Zeigefinger erzählt wird): Nicht wegschauen, wenn etwas merkwürdig erscheint, sowohl bei anderen als auch in eigenen Beziehungen!

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  • 4 Sterne

    Karola D., 24.01.2024

    Als eBook bewertet

    Eine moderne Beziehungstat – zum Nachdenken!
    Das Cover mit großblättrigen Zimmerpflanzen nimmt Bezug auf Philipps Eigentumswohnung, in schwarz-weiß und mit vielen Pflanzen in Grün gehalten – passend. Die Szenerie spielt in Gelsenkirchen und Berlin. Hauptfiguren sind Philipp und Feina, die abwechselnd zu Wort kommen in dieser dramatischen, eigenartigen Beziehung. Aus der sehnlichst erwünschten Freundschaft in Schulzeiten erwächst ein krankhaftes bis tödliches Trauma für beide Charaktere, die bereits während ihrer Kindheit schwer geschädigt wurden durch das jeweilige Elternhaus. Wie sich aus vermeintlicher Liebe, Ehrlichkeit und Vertrauen schlussendlich Hass, Kontrollwahn, Lügerei und häusliche bzw. psychische Gewalt entwickeln kann, wird eindrucksvoll und realistisch beschrieben. Beider Streben als Co-Parents nach geordneten Verhältnissen und einer normalen Beziehung in Bezug auf Feinas Kind scheitert jedoch schließlich an Philipps Aggressionsproblem und Feinas bipolarer Störung und Depression. Der Schreibstil ist eindringlich, umreißt diese moderne Paarbeziehung spannungsvoll und kreativ. Die manchmal eher flapsige Ausdrucksweise von Philipp unterscheidet sich deutlich von der Feinas, passend zur jeweiligen Persönlichkeit.
    Zitiertes Fazit: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar. Aber manchmal sieht das Auge Dinge, die das dumme Herz nicht sehen kann.

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  • 4 Sterne

    Eva K., 10.03.2024

    Als Buch bewertet

    Dramatische Beziehungsgeschichte, der man ein zweites Ende wünscht!
    Lana Lux schreibt in 'Geordnete Verhältnisse' über eine Beziehungsgeschichte, die heute fast täglich so beginnen könnte. Der Junge Philipp lebt mit seiner alkoholsüchtigen und schwer depressiven Mutter zusammen. Alleine gelassen mit diesem harten Schicksal wünscht er sich nichts mehr, als einen wahren Freund, für den er da sein kann, der für ihn da ist und der ihm Halt, Liebe, Vertrauen und Zuversicht gibt. Dabei gerät sein Wunschbild zu einer übernatürlichen Größe, wie es im normalen Leben nie vorkommen wird. Als das ukrainisches Flüchtlingskind Faina, neu in seine Klasse kommt, fühlt er sich gleich verantwortlich und will diesem Mädchen helfen, sich in der neuen Heimat einzuleben, Deutsch zu lernen und sich einfach besser zurecht zu finden. Seine Hilfsbereitschaft und Zuneigung zu ihr wächst täglich mehr und scheint zu einer wahren Liebesgeschichte zu werden. Das Buch ist an vielen Stellen schwer zu ertragen und fordert den Leser heraus! Der Roman ist ein wichtiger Beitrag in Zeiten der metoo Debatte und häuslichen Gewalt.

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  • 4 Sterne

    yellowdog, 30.03.2024

    Als Buch bewertet

    Porträt einer ungleichen Beziehung

    Lana Lux hat mit Geordnete Verhältnisse ein intensives Porträt einer Beziehung geschaffen. Es wird abwechselnd von Philipp und Faina erzählt und jede der beiden Figuren haben ihren eigenen Erzählstimmen und eigenen Ton. Das hat die Autorin geschickt zusammengefügt.
    Sie lernten sich als Kinder kennen, als Faina als ukrainisches Flüchtlingskind in die deutsche Schule kommt und sich mit dem eigenbrötlerischen Außenseiter Philipp anfreundet. Diese Schülerfreundschaft hat noch etwas positives, sie profitieren beiden davon. Freundschaft ist wichtig, kann aber auch schnell aus dem Gleichgewicht geraten. Nach längerer Trennung kehrt Faina zurück und befindet sich in einer schwierigen Lage. Das Studium geschmissen, verschuldet und schwanger. Da wendet sie sich an Philipp um Hilfe. Wegen dem Baby zieht zu ihm, doch Philip droht immer öfter, die Kontrolle über sich zu verlieren. Es spitzt sich allmählich alles zu.
    Das ist schmerzhaft zu lesen, da man doch nahe bei den Figuren ist.
    Lana Lux bleibt konsequent und verzichtet nicht auf die Eskalation.

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  • 4 Sterne

    Elke F., 19.02.2024

    Als Buch bewertet

    In der Schulzeit sind Faina und Philipp beste Freunde, auch wenn Philipp damals schon irgendwie komisch war. Doch Faina ist froh, in Philipp jemanden gefunden zu haben, der ihr hilft sich in diesem fremden neuen Land zurecht zu finden. Doch mit den Jahren verlieren sich die beiden immer mehr aus den Augen, leben ihr eigenes Leben, auch wenn sie per Handy noch losen Kontakt halten. Doch dann gerät Faina in eine Notlage, die sie dazu veranlasst ihren alten Freund um Hilfe zu bitten. Philipp ist nur allzu bereit Faina zu helfen - doch um welchen Preis?

    Anfangs konnte ich das Buch nicht so recht einordnen. Die Charaktere waren allesamt merkwürdige Gestalten und ich hatte keinen Schimmer, wohin das Geschehen noch führen würde. Doch dann ergibt auf einmal alles Sinn, als die Geschichte fast ganz unerwartet eine dramatische Wendung nimmt. Plötzlich erscheinen die bisher harmlosen Details in einem völlig anderen Licht und lassen einen nach dem schockierenden Ende einigermaßen sprachlos zurück. Fazit: erst subtil und ein wenig skurril, aber dann ein echter Schlag in die Magengrube.

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  • 4 Sterne

    books, 03.03.2024

    Als Buch bewertet

    (un)geordnete Abhängigkeiten

    Lana Lux schreibt in diesem Roman von der Beziehung zwischen Philipp und Faina, die sich in der Grundschule begegnen und Freunde werden. Die Kapitel sind aus der Perspektive der beiden geschrieben und die Leser erhalten Einblick in die jeweils schwierigen Lebensverhältnisse. Im Laufe des Erwachsenwerdens verlieren sie sich aus den Augen, als Faina eines Tages überraschend bei Philipp auftaucht. Sein Verhalten ihr gegenüber nimmt verheerende Ausmaße an und die Situation zwischen beiden spitzt sich zu, als Faina sogar gerichtlich gegen ihn vorgehen möchte.
    Der Roman zeigt eine realitätsnahe zwischenmenschliche Beziehung und ist wirklich lesenswert. Zudem wird man zum Nachdenken angeregt, inwiefern der Einfluss von gewissen Kindheitserfahrungen und Verhaltensmustern einen Menschen sonderbar machen oder ob diese nicht als Argument herhalten dürfen bzw. können.

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  • 4 Sterne

    lindi s., 07.02.2024

    Als Buch bewertet

    Von lindi.st
    Das Cover hat keine Erwartungen in mir ausgelöst. Aber auf Grund der Kurzbeschreibung und der Leseprobe wollte ich das Buch gern lesen.
    Philipp und Faina lernen sich in der Schule kennen. Beide sind Außenseiter. Philipp ist leicht reizbar und lebt in gestörten Familienverhältnissen mit einem alkoholkranken Vater. Faina kommt gerade aus der Ukraine und hat es schwer, sich in der neuen Welt zu integrieren. Auch sie kann von den Eltern keine Unterstützung erwarten.
    Jahren später gerät ihr Leben aus den Fugen. Schwanger und verzweifelt sucht sie Hilfe und Halt bei Philipp. Doch die Beziehung eskaliert bald. Unterschiedliche Welten prallen aufeinander. Es herrschen häusliche und psychische Gewalt. Als Leser leidet man mit und hofft vergeblich auf eine positive Wendung. Das Streben nach geordneten Verhältnissen mißlingt. Am Ende bleibt man sprachlos und erschüttert zurück.
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  • 4 Sterne

    marina w., 10.04.2024

    Als Buch bewertet

    Lana Lux' 288 Seiten umfassender Roman "Geordnete Verhältnisse" ist mit einem stimmigen Cover versehen und erschien am 19. 02. 2024 unter der ISBN 978-3-446-27955-1 im Verlag
    "Hanser Berlin in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG".
    In flüssig lesbarem Stil wird die Geschichte einer "toxischen Beziehung" erzählt, die viele Probleme anreißt und Stoff zum Nachdenken liefert, deren Ende ich mir anders gewünscht hätte, was aber so, wie es ist, sicher realistischer ist und vor allem gekonnt formuliert wurde.

    Die Protagonisten sind Philipp, zu Beginn ein in einer Kleinstadt lebender verhaltensauffälliger rothaariger Außenseiter, ein aus schwierigen Verhältnissen kommender Schüler, und Faina, ein aus Osteuropa stammendes Mädchen.

    Die Beiden kommen sich näher, zunehmend werden krankhafte Verhaltensweisen für die Lesenden erkennbar.

    Ein eindringliches, nachhallendes Buch.

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  • 4 Sterne

    Barbara N., 11.03.2024

    Als Buch bewertet

    Lana Lux war eine bisher mir unbekannte Autorin, dich mich aber mit ihren Werk Geordnete Verhältnisse überzeugen konnte.
    Eine Beziehungstat aus Leidenschaft? Ja ja, die Story kennt man doch. Hundert Mal erzählt.. Aber nicht so wie Lana Lux. Die Autorin schafft hier etwas Neues, etwas Atemberaubendes, etwas Bewegendes und Fesselndes.
    Alles beginnt mit der zarten Freundschaft zweier Kinder, Außenseiter durch Herkunft bzw. Schüchernheit. Doch wie es der Zufall so will kreuzen sich diese Wege und werden wegweisend. Die Geschichte erzählt aus der Perspektive von Philipp und Faina beginnt in den Kinderschuhen, weiter mit dem erneuten Treffen als Faine Hilfe bei Philipp sucht und schraubt sich weiter und weiter bis zum finalen Ende.
    Die Autorin begeistert mit ihrer intensiven Wortwahl, ihren berührenden und einnehmendem Stil. Anspruchsvoll, ergreifend, lesenswert.

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  • 3 Sterne

    hapedah, 26.02.2024

    Als eBook bewertet

    Beklemmendes Thema, distanziert und zerrissen erzählt

    In seiner Kindheit wünscht sich Philipp sehnlichst einen besten Freund, denn in seiner Familie findet er weder Halt noch Zuneigung. Als Faina, die mit ihren Eltern aus der Ukraine geflüchtet ist, neu an seine Schule kommt, erfüllt sich dieser Wunsch und auch Jahre später ist sie die einzige Person, die Philipp mag und um sich haben möchte. Faina hingegen umgibt sich gern mit anderen Menschen, sie ist gesellig und lebenslustig. Nach einem Streit bricht der Kontakt zu Philipp über einen langen Zeitraum hin ab, bis Faina eines Tages mittellos und schwanger vor seiner Tür steht. Sie beschließen, das Kind gemeinsam groß zu ziehen, doch schon bald verlieren sie sich erneut in Streitigkeiten, die aus ihren komplett gegensätzlichen Lebensanschauungen entstehen.

    "Geordnete Verhältnisse" von Lana Lux ist ein Buch, das stellenweise recht schmerzhalft zu lesen ist, beide Protagonisten stammen aus zerrütteten Familienverhältnissen, was ihre starke Bindung zueinander begründet. Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich empfand ihren Schreibstil als durchaus fesselnd, dennoch habe ich im Nachhinein das Gefühl, die ganze Zeit lediglich an der Oberfläche der Geschichte dahin getrieben zu sein. Obwohl die Handlung abwechselnd aus der Perspektive beider Hauptfiguren dargestellt wird, konnte ich weder Philipp noch Faina emotional wirklich nahe kommen.

    Immer wieder gab es unvermittelte Zeitsprünge, die mir nicht sofort aufgefallen sind, was mich beim Lesen ziemlich irritiert hat. Durch diesen Zeitraffer, der manche Szenen regelrecht unvollendet abbrach, blieb das Bild von Philipps und Fainas Leben in meinen Augen sehr unvollständig. Für Menschen, die selbst durch Gewalt traumatisiert sind, ist diese Erzählweise sicher leichter zu lesen, die Übergriffe wurden für die Leser nie "live" thematisiert, sondern eher anhand der Folgen dargestellt, z.B. als Fainas blaue Flecken im Gesicht beschrieben werden.

    Damit verliert die Handlung meiner Meinung nach allerdings an Eindringlichkeit - natürlich war ich entsetzt, als Philipp auf Fainas Vorwurf (er sei gewalttätig) antwortet, dass sie sich wegen der paar Ohrfeigen nicht so anstellen soll, schließlich habe er als Kind von seiner Mutter deutlich Schlimmeres aushalten müssen. Dennoch fand ich, dass der Roman mit seiner häufig sehr distanzierten Betrachtung des Geschehens ungefähr so viel Emotion vermittelt, wie ein Zeitungsartikel, der lediglich die nüchternen Fakten zusammen fasst. Von mir gibt es daher trotz des wichtigen Themas keine Leseempfehlung.

    Fazit: Die Autorin schildert eine toxische Beziehung praktisch vom Tag des Kennenlernens in der Kindheit, dabei hatte ich das Gefühl, in keine der Szenen wirklich eintauchen zu können. Den Schreibstil habe ich als sehr flüssig empfunden, die zerrissene Handlung vermochte es in meinen Augen allerdings nicht, die beklemmende Atmosphäre einzufangen.

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  • 4 Sterne

    brauneye29, 22.02.2024

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    Faina landet in einer deutschen Kleinstadt und lernt in der Schule Philipp kennen. Philipp hat so seine Probleme, aber wünscht sich nichts sehnlicher als einen Freund zu haben. Faina soll dieser Freund sein und darum tut er alles, damit sie es wird. Jahre später steht sie schwanger und verschuldet vor ihm und er hilft ihr, doch um welchen Preis?
    Meine Meinung:
    Was zunächst erst harmlos beginnt, wird später zum Alptraum. Genau so habe ich das Buch empfunden, denn zunächst plätscherte die Geschichte vor sich hin. Zeitweise ging mir die Art von Faina auch gegen den Strich, sie wurde mir aber zunehmend sympathischer. Nach und nach erkennt man ihre Stärke und das hat mir gut gefallen. Der Schreibstil des Buches hat es mir auch immer mehr gefallen und auch die Story ist richtig gut. Ganz klare Leseempfehlung.
    Fazit:
    Starke Frau

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  • 3 Sterne

    Luise_Dez, 04.04.2024

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Lana Lux, erzählt in ihrem neuen Roman "Geordnete Verhältnisse“ eine Geschichte über Wut und Obsession – und eine Frau, die sich weigert, zum Besitztum eines Mannes zu werden

    Inhalt:
    Er sagt, sie sagt – Lana Lux zeigt zwei Seiten einer modernen Tragödie.
    »Eine unerhörte Geschichte! Jeder Satz ist eine mit Schmerz und Lachgas gefüllte Pistolenkugel.« (Daniela Dröscher)

    Wenn man seine Heimat verlassen muss, kommt es immer darauf an, wo man landet und welche Leute man kennenlernt. Faina landet in einer deutschen Kleinstadt und lernt in der Schule Philipp kennen, einen Jungen mit Wutausbrüchen, der Pflanzen lieber mag als Menschen, sich aber sehnlichst einen Freund wünscht. Faina soll dieser Freund werden, also bringt er ihr Deutsch bei, und wie man Weihnachten richtig feiert. Er macht sie zu seiner Faina. Jahre später ist Philipp der Typ mit Eigentumswohnung und fester Freundin, und Faina steht als verlassene, verschuldete Schwangere vor seiner Tür. Er lässt sie hinein, doch zu welchem Preis? "Geordnete Verhältnisse" ist eine Geschichte über Wut und Obsession – und eine Frau, die sich weigert, zum Besitztum eines Mannes zu werden.

    Meine Meinung:
    Das Buch ist in drei Abschnitte aufgeteilt und im ersten Teil erzählt Philipp aus seiner Kindheit und wie er Faina kennengelernt hat. Ihm ist von Anfang an klar: Er muss auf Faina aufpassen. Die Schilderungen über seine Mutter, die Alkoholkrank war und er zwischendurch bei seiner Tante leben musste, kommen ziemlich verworren daher. So richtig konnte ich hier Philipp nicht einordnen.

    Im zweiten Teil schildert Faina ihr recht durchgeknalltes Leben und oft habe ich im Stillen, nur den Kopf geschüttelt. Ärger mit ihren Eltern, ein abgebrochenes Studium, ihre sexuellen Neigungen und dann kommt sie Schwanger nach Hause. Ihre Eltern sind natürlich entsetzt und es gibt einen riesen Krach. Sie soll ihr Kind abtreiben und Faina schwankt …

    Im dritten Teil dreht sich alles um Faina und Philipp. Faina erinnert sich nur zu gut, dass Philipp derjenige war, der ihr immer geholfen hat und nun steht sie vor seiner Tür. Philipp ist jetzt 25 Jahre alt und besitzt eine Eigentumswohnung. Ansonsten scheint er auch genügend Geld zu haben. Woher der Reichtum kommt, klärt sich später, fast nebenbei auf.
    Faina steht als verlassene, verschuldete Schwangere vor seiner Tür und hofft auf die Hilfe von Philipp, doch zu welchem Preis – extreme Abhängigkeit gegen Besitzansprüche -.

    Eine fatale Folge …

    Fazit:
    Auf der einen Seite fand ich den lockeren Schreibstil der Autorin recht angenehm zu lesen doch je tiefer ich in die Geschichte eintauchte, fand ich die Handlung immer verstörender und konnte mir nicht erklären, wohin die Reise geht. Es folgt ein dramatisches Ende, mit dem ich so nicht gerechnet, habe.
    Von mir 3 von 5 Sternen!

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  • 4 Sterne

    Vivien S., 27.01.2024

    Als eBook bewertet

    Eine Beziehungstat aus Leidenschaft findet man in dem Roman 'Geordnete Verhältnisse' von Lana Lux. Hass, Kontrollwahn, Lügerei und häusliche bzw. psychische Gewalt bleiben nach der gescheiterten Beziehung von den 2 Hauptcharaktern nur noch übrig. Es ist eine spannende Geschichte die so auch im echten Leben stattfindet. Ganz gut gelöst ist hier der Schreibstil zu den jeweiligen Persönlichkeiten, man merkt deutlich um wem es gerade geht. Das Buchcover wirkt auf dem ersten Blick sehr unscheinbar, zeigt jedoch das Zimmer von ihm auf in dem viele Pflanzen stehen - also ist es sehr passend. Auch der Buchtitel ist nicht so ausdrucksvoll, anhand dessen hätte ich das Buch wahrscheinlich nicht genommen. Der Inhalt überzeugt deutlich mehr, es ist auf jeden Fall mal was Anderes. Ich gebe vier von fünf Sterne.

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  • 3 Sterne

    marcialoup, 09.02.2024

    Als Buch bewertet

    Ein herzbrecherischer Roman

    Man braucht Nerven und Willen, sich dem Gefüge um Faina, einer ukrainischen jungen Frau und Philipp, einem besonderen Einzelgänger, zu widmen.
    Beide rothaarig und zunächst Außenseiter in ihrer Schule finden sie als ungleiches Paar zusammen, erst Schulfreunde, später mehr. Von Philipps Seite aus so viel mehr, dass es in Besitzansprüche überspringt.
    Beide haben schwierige Kindheiten zu bewältigen, nicht nur wegen der roten Haare...

    Philipp. Eigenbrötlerisch mit seltsamem Blick auf manche Dinge, fast unsympathisch, aber auch herzerweichend, wenn er in unangebrachten Situationen hin und wieder in die Hose macht oder mit seiner alkoholkranken Mutter Schwierigkeiten bekommt.
    Faina. Sympathisch, fleißig, und immer versucht, sich den Dingen zu stellen, die das Leben ihr bietet, rutscht in traurige Abhängigkeiten.
    Der Roman. Öffnet seine Seiten dem Lesenden in alle Richtungen. Aggression und Depression, Liebessehnsucht und Gewalt. Suche nach Freundschaften und Heimat, die zu Kindeszeiten nicht gegeben waren.
    In mehreren Zeitebenen sehr anschaulich geschrieben, verfolgen wir den Werdegang einer toxischen Beziehung.

    Philipp und Faina lernen sich in der Schule kennen, verlieren sich in späteren Jahren eine zeitlang, bis Faina Philipp wieder aufsucht, um ihn um Hilfe zu bitten, als sie unerwartet schwanger wurde. Das Drama nimmt seinen Lauf und man verfolgt gebannt die flüssige Schreibe von Lana Lux.
    Das Ende ist fast überraschend und erschreckend zugleich, aber auch ein bißchen viel zu schnell erzählt.

    Der Titel zeigt auf, wie jeder der Protagonisten geordnete Verhältnisse empfindet.
    Das Cover mit auffälliger Schriftfarbe und großen Blättern in harmonisch getöntem Hintergrund sticht ins Auge und gefällt mir sehr gut!

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  • 3 Sterne

    Bärbel K., 13.03.2024

    Als eBook bewertet

    Der Leser lernt Philipp, den rothaarigen Jungen, der immer als Außenseiter gesehen wird kennen. Als Ich-Erzähler berichtet er von fehlenden Freunden in seiner Kindheit. Wie er wegen seiner roten Haare gegängelt wird. Von der alkoholabhängigen Mutter zur dominanten Tante abgeschoben, führt er ein einsames Leben. Bis er 10 Jahre alt ist, Faina in seine Klasse kommt. Auch sie ist eine Außenseiterin, hat genauso rote Haare wie er, spricht kaum deutsch und wird in der Schule seine Banknachbarin. Zwei Außenseiter, die versuchen sich gegenseitig zu stützen. Wird im ersten Abschnitt Philipps Lebenssicht geschildert, so folgt im zweiten die von Faina. Ist Faina anfangs noch erfreut über Philipps Hilfe, muss sie dann jedoch feststellen, dass er zu Wutausbrüchen neigt, wenn nicht alles nach seinem Plan verläuft. Sie darf nur mit ihm befreundet sein, andere duldet er nicht in ihrer Nähe. Er ist besitzergreifend und die Beziehung wird zunehmend toxischer. Doch leider habe ich diese Entwicklung nicht sehr intensiv nachvollziehen können. Daran waren meiner Meinung nach die Zeitsprünge schuld. Eine richtige Entwicklung von Annäherung, angeblicher Freundschaft zu Besitzherrschaft auf der einen Seite und seelischem Zusammenbruch durch Manipulation, Isolation, geheuchelter Liebe und Besitzansprüchen sind bei mir emotional nicht angekommen. Der Erzählstil wirkte auf mich abgehackt. Vielleicht kann man das auch nur nachempfinden, wenn man es selbst erlebt hat. Ich kann leider nur 3 Lese-Sterne geben.

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  • 3 Sterne

    Beatrix R., 07.02.2024

    Als Buch bewertet

    Philipp ist als Kind alleine, wird wegen seiner roten Haare gehänselt und findet bei seiner alkoholabhängigen Mutter keinen Halt.  Was er sich am meisten wünscht ist ein Freund und dieser Wunsch scheint in Erfüllung zu gehen,  als Faina in seine Klasse kommt.

    Faina hat es auch nicht  einfach.  Sie ist mit ihren Eltern aus der Ukraine gekommen und findet keinen Anschluss.  Ihre Eltern tun sich mit der Integration schwer und sind hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt.

    So schließen die beiden Freundschaft, weil sonst keiner da ist.   Diese Freundschaft geht über das Kindesalter hinaus,  die Beiden ziehen sogar zusammen.  Doch dann kommt es zur Trennung.  Ein paar Jahre später steht Faina wieder vor Philipps Tür.  Sie ist schwanger,  hat kein Geld und weiß nicht wohin. Es beginnt eine Beziehung in der Lügen,  Gewalt und Kontrolle eine immer größere Rolle spielen.

    Lena Lux versteht es die beiden Charaktere realistisch zu beschreiben.  Der Schreibstil ist flüssig und eindringlich.  Jedoch habe ich mich beim Lesen nicht wohl gefühlt,  in mir haben die Beiden eine innere Unruhe ausgelöst. Deshalb bin ich bei meiner Leseempfehlung zwiegespalten und vergebe nur 3 Sterne.

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  • 3 Sterne

    Kathrin M., 09.02.2024

    Als Buch bewertet

    Lana Lux thematisiert in ihrem Buch 'Geordnete Verhältnisse ' die Beziehung zwischen Faina und Philipp, die zu Beginn rührend anmutet. Zwei Außenseiter, verbunden durch ihre roten Haare und dysfunktionalen Familienverhältnisse, die sich einander Halt geben und auf besondere Art lieben, bis diese Liebe in das Gegenteil umschlägt…

    Für mich persönlich ist 'Geordnete Verhältnisse ' ein Werk, das zu lange dahinplätschert und sich Nebensächlichkeiten widmet, um dann viel zu abrupt in einem Ende zu gipfeln, das viel zu schnell abgehandelt wird.

    Zudem haben beide Charaktere kein Potenzial bewiesen, um mir während des Lesens ans Herz zu wachsen. Manches blieb im Verborgenen, manches wurde zu arg beleuchtet, sodass ich beim Lesen stets den Eindruck hatte, manipuliert zu werden, abhängig vom derzeitigen Narrativ.

    Obwohl ich der Thematik Femizide/häusliche Gewalt/toxische Beziehungen eine große Bedeutung beimesse und sie als noch unterrepräsentiert in der Literatur empfinde, konnte mich dieses Werk leider nicht emotionalisieren und überzeugen.

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  • 2 Sterne

    Meany, 10.03.2024

    Als Buch bewertet

    Wir sollten Hilfe organisieren

    Lange habe ich mich nicht mehr bei einem Buch so überwinden müssen weiterzulesen wie bei diesem mit dem doch so einladenden Titelbild. In keine der Hauptpersonen, ja in überhaupt keinen der Charaktere konnte ich mich einfühlen, obwohl Lana Lux deren Innenleben sehr anschaulich in inneren Monologen und tatsächlichen Dialogen beschreibt auf eine in sich logische Weise. Sympathisch ist keiner davon.

    Schließlich habe ich es für mich als klinische Studie definiert, die aufzeigt, was hinter gewissen Zeitungsmeldungen steht, bei denen man sich fragt: wie konnte es dazu kommen?

    Da haben sich zwei gesucht und gefunden - zwei Außenseiter mit völlig konträrem Profil, die nur eins vereint: Ihre Bindungsunfähigkeit. Das toxische Verhältnis hält ein Baby zusammen, das sie wohl beide auf ihre Art lieben, aber zunehmend dazu benutzen, um es gegeneinander auszuspielen.

    Vom Stil her gut lesbar hat mich der ganze Psychoterror einfach nur angestrengt.

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