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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 14.05.2017

    "...Die Aufgabe: Fortführung eines Krieges, der keinen Sinn mehr ergab, was nur deshalb nicht auffiel, weil er auch vorher keinen gehabt hat. Ziel: dabei so viel wie möglich zu zerstören. Hoffnung: Das Schlimmste wäre bald geschafft. Befürchtung: Das Schlimmste stand noch bevor...."

    Das Buch beginnt mit einem Gespräch im Jahre 1953. Zwei Menschen unterhalten sich darüber, ob es gut und richtig wäre, die Vergangenheit aufzuschreiben.
    Dann wechselt die Geschichte ins Jahr 1944. Lea ist eine junge Jüdin. Sie hält sich versteckt und arbeitet im Widerstand. Jøchen, ihr Freund, ist Kriminalbeamter in der dänischen Stadt Silkeborg.
    Dort wird der Prediger Kaj Munk tot aufgefunden, der sich gegen die Judenverfolgung der Deutschen ausgesprochen hat. In die Aufklärung des Mordes ist Jøchen eingebunden. Gleichzeitig weiß er, dass ihm enge Grenzen gesetzt sind.
    Der Autor zeichnet ein bedrückendes Bild der letzten Kriegsjahre in Dänemark und führt die Geschichte dann in der Nachkriegszeit fort. Im Mittelpunkt steht zum einen die Aufklärung de Mordes von Kaj Munk, zum anderen die Entwicklung des Widerstandes gegen das Naziregimes am Beispiel von Lea.
    Der Schriftstil des Buches ist in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich. Zum einen Wechseln drei Handlungsstränge miteinander ab. Ich als Leser darf Leas Entwicklung begleiten und gleichzeitig wie nebenbei Jøchen bei seinen Ermittlungen über die Schulter schauen. Dazwischen werden mehrmals Gespräche zwischen Lea und Jøchen eingefügt, die 1953 stattfinden. Diese Gespräche sind kurz, knapp, aussagekräftig. Hier werden Fragen des Glaubens und der Vergangenheitsbewältigung berührt. Jøchen, Sohn eines Pastors, hat seinen Glauben verloren, Lea hält an ihren jüdischen Grundüberzeugungen fest. An anderen Stellen setzt sich Jøchen auf ungewöhnliche Art mit Gott auseinander. Das kann ich nicht beschreiben. Das muss man lesen.
    Wenn der Wechsel zwischen in der Handlung zwischen Lea und Jøchen stattfindet, werden Sätze nicht zu Ende geführt, so als würde ein Gedanke abgebrochen. Manchmal fehlt auch der Beginn eines Satzes, als wäre plötzlich eine neue Idee geboren und der alte Gedanke unwichtig. Das zwingt mich als Leser zu kurzem Innehalten und gibt der Handlung einen zusätzlichen Ernst.
    Deutlich herausgearbeitet wird Leas Entwicklung. Schon die Änderung ihres Decknamens von Frosch zu Amazone weist auf neue Aufgaben hin. Das bedeutet auch, dass die Kontakte zwischen den Liebenden kaum noch möglich sind.
    Obiges Zitat zeigt, wie sich gegen Ende des Krieges auch die Situation in Dänemark zuspitzt. Willkürliche Erschießungen folgen auf Sabotageakte des Widerstandes. Das Zitat ist außerdem ein Beispiel für den Schreibstil, der kurz und knapp häufig auf den Punkt kommt.
    Das Ende der Kämpfe heißt nicht Frieden, sondern erst einmal Rache, vor allen an den Denunzianten. Die schweigende Masse, die Vertreter des Widerstandes und diejenigen, die mit den Deutschen zusammengearbeitet haben, sind die drei Gruppen, die sich nun neu miteinander auseinandersetzen müssen. Die Kriminalpolizei dagegen versucht, die alten Fälle neu aufzurollen und stößt erneut an politisch gewollte Grenzen.
    Zu den stilistischen und inhaltlichen Höhepunkten gehören für mich Leas Selbstbetrachtungen. Sie hinterfragt ihr Verhalten im Widerstand. Wo hört Selbstschutz auf und beginnt Mord? Diese Frage treibt sie um. Sie ringt mit ihrem Gewissen und kämpft gegen ihren Alpträumen. Dadurch werden wichtige ethische Fragen aufgeworfen. Betroffen macht es, als Lea in Bonn plötzlich einem ihrer ehemaligen Peiniger gegenübersteht, der ein hohes Amt begleitet und keinerlei Schuldbewusstsein hat.
    Sehr gut werden die Emotionen der Protagonisten wiedergegeben. Angst und Schuldgefühl, Hoffnung und Zuneigung sind einige davon. Ihre innere Zerrissenheit bringt Lea in Gedichten zum Ausdruck.
    Ein ausführliches Nachwort, eine Zeitleiste und eine Karte ergänzen die Geschichte.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Der Schriftstil ist zwar anfangs gewöhnungsbedürftig, wurde aber als Mittel zum Zweck meiner Meinung nach sehr gekonnt eingesetzt. Außerdem hat mir das Buch den Blick auf ein eher selten thematisiertes Kapitel des zweiten Weltkriegs geöffnet.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Iris H., 16.05.2017

    „Hinter der Angst“ ist ein historischer Roman von Christian Hartung, der im 2. Weltkrieg in Dänemark spielt. Im Mittelpunkt steht eine Widerstandsgruppe zu der die Jurastudentin Lea gehört. Die Ermordung des beliebten Pfarrers Kaj Munk durch die Nationalsozialisten soll den Widerstand brechen, doch das gelingt nicht. Lea wird zur Amazone, die gegen die Nazis kämpft. Eine wichtige Rolle spielt auch der junge Kriminalbeamte Jørgen, der Leas Freund ist. Er ermittelt im Mordfall Kaj Munk.
    Die Thematik des Widerstands ist spannend und ich habe einiges über die NS-Zeit in Dänemark erfahren. Die seelischen Nöte der Widerstandskämpfer und religiöse Überlegungen sind gut geschildert. Leider konnte mich die Geschichte vom Schreibstil her nicht überzeugen. Der Autor erzählt in vielen kurzen, teilweise unvollständigen Sätzen. Gedanken werden angerissen, Gespräche abgehackt erzählt. Das mag ein Stilmittel sein, für mich war es aber schwierig, eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen und die Handlung bildlich zu erleben.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jana S., 19.05.2017

    Lea, eine jüdische Studentin und Jorgen eine Kriminalpolizist sind die Protagonisten dieses ungewöhnlichen ja außergewöhnlichen Romans der in Dänemark während und nach dem zweiten Weltkrieg spielt. Das Buch beschreibt die Situation und das Handeln sowohl aus sich der Zwei als auch in gemeinsamen Dialogen nach der Befreiung. Lea ist mir durch ihre spezielle Art schnell ans Herz gewachsen, ich war von ihrem Mut und ihrer Ausdauer beeindruckt, aber genauso gut haben mir ihre verletzlichen Seiten gefallen. Meiner Meinung nach, ist es dem Autor gelungen mit Lea eine sehr vielschichtige Persönlichkeit zu erschaffen. Ihre Gedanken sind mir oftmals sehr Nahe gegangen. Auch Jorgen ist eine spannende Persönlichkeit, der als Kriminalpolizist zum Beispiel verschiedene Morde der NS aufklären versucht, so zum Beispiel den von Pfarrer Munk. ich muss zu geben, dass ich noch nie etwas von Kay Munk gehört habe, so war es interessant seine Ansichten kennen zu lernen, obwohl ich manches nicht nachvollziehen kann, bzw. mit manchen nicht konform gehe. Daher hat mir die Auseinandersetzung mit ihm und seinen Ansichten durch die Protagonisten sehr gut gefallen.
    Meines Erachtens nach, ist der Roman sehr gut recherchiert und vermittelt viel Wissen, mir persönlich sind es am Ende zu viele Namen von Tätern und Mitwissern gewesen, die ich einfach nicht auseinander halten konnte.
    Größtes Manko ist meiner Meinung nach, der Schreib- bzw. Sprachstil. Er ist sehr verknappt und fragmentiert. Zum einen finde ich ihn so authentischer, man spürt die Gedankenfetzen und auch die Dynamik der Dialoge. Zum Anderen hat mich der Wechsel zwischen den Protagonisten und der verknappte Sprachstil oftmals auch verwirrt, so dass ich eine halbe Seite gebraucht habe ehe ich in der Handlung war oder Probleme mit der zeitlichen Abfolge hatte. Außerdem konnte ich mich dadurch nicht zu hundert Prozent in den Roman finden, obwohl die Personen an sich und die Geschichte sehr spannend erzählt sind, fehlte mir leider etwas.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mariola P., 29.04.2017 bei bewertet

    Kaj Munk war in  Zeiten von Zweitens Weltkrieg ein Pfarrer in einer kleiner Gemeinde Vederso in Dänemark. Munk schreibt viel und seine Wörter gefallen den Leuten sehr, mit den Zeit wenn der Krieg immer grausamer wird und der Hitler hat seine wahre Gesicht gezeigt , Munks Wörter greifen nach den Politik, er predigt viel über Mut und Widerstand, die leute sind begeistert, die SS nicht. 04.01.1944 Kaj Munk wird erschossen und einfach im einer Straßengraben liegen gelassen. die Polizei findet die leichen von der Pfarrer und probiert ermittelt. Der junge Kriminalbeamte Jorgen weiß das diese Fall unlösbar ist, weil die Nazis die ganze Dänemark in der Hand halten. Die zweite Handlungsstrang  ist die Liebesgeschichte von Jorgen und Lea. Lea engagiert sich sehr aktiv in der Widerstand in Dänemark, Jorgen ist ein Polizist, die beide sind ein Paar, aber stehen auf zwei verschiedenen Seiten  und in diesen schrecklich  gefährlichen Zeiten dir beide sind "hinter der Angst " geklemmt.


    Christian Hartung hat ein gut recherchiertes, historisches buch geschrieben, die viele wahren Fakten hat er  mit der Fiktion verbunden. Die Protagonisten sind gut ausgebaut - Jorgen und Lea können wir erleben in die schweren Zeiten und wir können tief in ihre Gefühle blicken.
    Die Stimmung ist sehr bedrückend, aber das kann nicht anders sein, der Krieg, der Angst, der Hass und die viele Zweifeln haben den Leuten die ganze Fröhlichkeit aus den Leben geraubt, dem Autor ist gut gelungen die gespannte, hoch geladene Atmosphäre aud der Leser übertragen.


    Mein Kritikpunkt ist hier der Schreibstil,  nicht einfach zu lesen , fast poetisch, ich habe gebraucht die ganze Aufmerksamkeit um die Sätze gut zu verstehen, durch die schere, dichte Schreibweise das ganze ist, für mich langatmig.

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  • 2 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LEXI, 20.08.2017

    Ein Polizist und eine Mörderin

    Der Kriminalbeamte Jorgen Taarnby und die Partisanin Lea Frohlich sind die beiden zentralen Figuren im vorliegenden Roman des Theologen und Buchautors Christian Hartung. Die Erzählung der Lebensgeschichte der beiden wird von den Ereignissen um den dänischen Widerstandskampf gegen die deutsche Besatzung umrahmt. Die akribisch recherchierten Fakten zur Ermordung Kaj Munks stehen ebenfalls im Zentrum des Geschehens – im Verlauf des Buches wird dieser Kriminalfall von allen Seiten beleuchtet.

    Die historischen und politischen Hintergründe sowie Situationen wie beispielsweise Konfrontationen mit den Partisanenkämpfern, Verfolgungen, Festnahmen, Verhöre, Gefängnis- und Lageraufenthalte werden durch das Agieren der Protagonistin Lea anschaulich dargestellt. Christian Hartung geht auch detailliert auf das Denken, die Emotionen und die inneren Konflikte, die Zerrissenheit und die Probleme der Menschen in diesen schweren Zeiten ein.

    Obgleich es sich hierbei um ein thematisch hoch interessantes Buch handelt und die Recherchearbeit des Autors wirklich exzellent war, kam ich für meine Person mit dem Schreibstil nicht zurecht. Mich störten die sehr eigenwilligen Satzkonstruktionen, bei denen mehrfach Satzteile einfach weggelassen wurden, in denen Sätze unvermutet plötzlich endeten, in denen ein neuer Kapitelabschnitt kleingedruckt begann und ich oftmals auch Satzzeichen vermisste. Auch die abgehackte und stark sprunghafte Erzählform trug dazu bei, meinen Lesefluss empfindlich zu hemmen. Bei vielen Abschnitten wurde mir erst nach einigen Zeilen klar, mit welcher Person oder mit welchem Erzählstrang der Autor sich gerade beschäftigt und ob es sich um ein Ereignis aus der Gegenwart, oder der Vergangenheit handelt. Auch die Darstellung sämtlicher Dialoge in Form von Anführungen mit Aufzählungszeichen empfand ich als verwirrend.

    Fazit: „Hinter der Angst“ ist eine Lektüre, mit deren Sprachstil ich leider nicht zurecht kam und die ich daher nicht zu meinen persönlichen Lese-Highlights zählen kann.

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