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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 06.04.2021

    Als Buch bewertet

    Klappentext:
    „In einem kleinen Dorf in Südamerika, zwischen Dschungel und Pazifischem Ozean, leben Reiche und Arme, Weiße und Schwarze getrennt voneinander. Das Leben ist bestimmt von heftigen Naturgewalten und rauer Einsamkeit. Hier spielt die Geschichte von Damaris, einer schwarzen Frau in den Vierzigern, die seit vielen Jahren mit Rogelio zusammen lebt. Ihre Beziehung wird beherrscht von dem Wunsch nach einem gemeinsamen Kind. Als das Paar die Hoffnung längst aufgegeben hat, erhält Damaris die Chance, einen Hundewelpen zu adoptieren. Diese neue Bindung wird zu einer existenziellen Erfahrung, die alles andere in Damaris Leben in den Schatten stellt...“

    Dieses zarte Büchlein mit diesem opulenten Cover hat es in sich, wie es selten ein Buch hat. Autorin Pilar Quintana packt den Nerv von ihrer Protagonistin Damaris nicht mit der Pinzette an, sondern mit geballter Faust. Gleich zu Beginn verliert man sich in ihrem Ausdruck und ihrer bildgewaltigen Sprache. Quintana puhlt in einer Wunder ihrer Protagonistin, das es selbst einem als Leser schon weh tut bzw. wir Damaris‘ Schmerz regelrecht spüren können. Quintana zieht den Kinderwunsch als roten Faden durch das Buch, der am Ende ein Ende annimmt, welches man nicht vermutet hätte. Einen Hund als Kinderersatz und dann entwickelt sich die Frau, von der man meint sie zu verstehen, zu etwas, was den Leser regelrecht umhaut. Wie bereits gesagt, verführt uns Quintana mit einem extrem bildhaften Schreibstil. Man hört im inneren den Dschungel, ahnt seine Gefahren, vermutet seine Beschwerlichkeiten...
    Aber wir Leser ahnen zu Beginn nichts von dem was kommen wird...Lesen sie dieses Buch! Auch wenn ich es nicht als Bettlektüre empfehlen würde, denn die Wortwahl ist schon häufig sehr grenzwertig aber eben passend.
    5 von 5 Sterne gibt es von mir und eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Kaffeeelse, 30.12.2020

    Als Buch bewertet

    Ein intensives und schmerzhaftes Leseerlebnis ist das Buch "Hündin"! Die 1972 geborene Pilar Quintana, eine kolumbianische Autorin, scheint eine höchst interessante Stimme Lateinamerikas zu sein. Denn die Intensität, die sie mit diesem kleinen Büchlein erreicht, ist bewundernswert! Es geht um Wünsche und deren verzerrte Erfüllung. Gleichzeitig ist dieses Buch auch ein Portrait der ärmeren und bildungsferneren Schichten Kolumbiens und bietet damit Einblicke in eine ferne Welt. Interessant gemacht ist dieses Buch!

    Wir befinden uns in einem kleinen Dorf an der Pazifikküste Kolumbiens. Eine wirklich weit entfernte Welt. Eine tropische Welt. Urwald. Meer. Strand. Verlockend. Und dazu die Armut in dem kleinen Dorf. Weniger verlockend. Die Gefahr, die in der Armut liegt. Und die Gefahr, die in der tropischen Natur liegt. Beängstigend.

    Damaris, eine schwarze Frau in den Vierzigern lebt mit Rogelio zusammen. Mehr schlecht als recht kommen sie klar. Ihr Zusammenleben prägt neben den wirtschaftlichen Sorgen auch ein starker Kinderwunsch von Damaris und ebenso wird klar, dass es zwischen beiden Eheleuten schon eine gewisse Distanz gibt. Schon Schamanen wurden zur Erfüllung des Kinderwunsches konsultiert, aber nichts half bisher. Eine Nähe zu den indigenen Gedankenwelten ist damit auch gegeben. Das ist etwas, was in Lateinamerika oft vorkommt. Dann erhält Damaris die Möglichkeit einen Hundewelpen aufzuziehen und projiziert in dieses Wesen ihre Wünsche. Sie nennt das Tier wie ihr ungeborenes Kind. Doch das Tier kann die Wünsche von Damaris nicht bedienen und eine tiefe Enttäuschung baut sich auf. Eine Enttäuschung, die ein Ventil braucht und findet.

    Es ist erstaunlich was Pilar Quintana alles auf diesen wenigen Seiten unterbringt. Sicher ist sie eine Autorin, von der noch einiges kommen wird. Ich warte darauf!

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  • 5 Sterne

    begine, 22.09.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Südamerikanische Literatur
    Die kolumbianische Schriftstellerin Pilar Quintana ist in Lateinamerika eine Bestsellerautorin.
    Ihr Roman „Die Hündin“ zeigt uns einen Ort zwischen Dschungel und Pazifischen Ozean.
    Der Roman wurde von Mayela Gerhard übersetzt.

    Damaris und Rogelio haben lange auf ein Kind gehofft. Gerade für Damaris ist das eine Schande.
    Dann bekommt sie einen kleinen Welpen. Die kleine Hündin war ihre große Liebe.
    Damaris Leben ist bewegend.

    Die Autorin beschreibt Damaris Emotionen beeindruckend und einfühlsam. Die Sprache ist brillant.

    Pilar Quintana ist eine rasante Frauenstimme aus Südamerika.
    Der Roman ist eine gute Lektüre.

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  • 3 Sterne

    Daniela H., 05.04.2021

    Als eBook bewertet

    Dieses Buch ist mit 150 Seiten überraschend dünn für so viel Inhalt. Ich habe es sehr schnell gelesen und war überrascht, wie tief diese Erzählung geht.

    Im Prinzip spielt sich die ganze Geschichte in einem sehr überschaubaren Zeitraum (ca. 1 Jahr) ab. Dennoch lernt man die Protagonistin Damaris sehr gut kennen. Sie leidet seit vielen Jahren unter einem unerfüllten Kinderwunsch und versucht diesen zu kompensieren, indem sie ein winziges Hundebaby adoptiert und großzieht. Dieser Hündin schenkt sie ihre ganze Liebe, bis der kleine Hund nicht mehr das hilflose Baby ist...

    Durch den Umgang der Protagonistin mit der Hündin können wir tief in ihre Seele blicken und sowohl ihre positiven als auch negativen Seiten kennenlernen und beobachten. Viel erfahren wir auch über Damaris durch das Umfeld, in dem sie lebt und kleine Rückblicke in die Vergangenheit. Ich finde, das ist der Autorin sprachlich wirklich gut gelungen. Ich würde gerne noch mehr von ihr lesen.

    Allerdings muss ich zugeben, dass dies kein Buch ist, dass ich weiterempfehlen möchte. Ich fand es gut geschrieben, finde es toll, wie viel Tiefe in der kurzen Geschichte erzeugt wird, aber die Geschichte selber gefällt mir nicht. Vielleicht ist mir der Abgrund, in den mich die Autorin blicken lässt, einfach zu tief...

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    https://lieslos.blog/, 08.02.2021

    Als Buch bewertet

    Die 1972 geborene kolumbianische Schriftstellerin Pilar Quintana erzählt in „Hündin“ eine bewegende Geschichte über eine Hundeliebe und fokussiert dabei letztlich die verborgenen Tiefen und dunklen Seiten der menschlichen Natur.

    Sie schreibt über eine deprimierte Frau, die ihre ganze Liebe auf ein Tier projiziert und versucht, ihren unerfüllten Kinderwunsch durch einen Hund zu kompensieren.
    Das klingt nach einem Klischee?
    Ja, das tut es. Zunächst.
    Aber weit gefehlt!
    Die Autorin beleuchtet dabei nicht nur die symbiotische Beziehung zu der Hündin, sondern seziert und analysiert tiefgründig die Psyche der Protagonistin, beschreibt ihre inneren Entwicklungen und erzählt von dadurch resultierenden Veränderungen.

    In diesem Rahmen befasst sie sich mit menschlichen Sehnsüchten und Abgründen.
    Dabei scheut sie weder Offenheit noch Direktheit und en passant erfahren wir so Einiges über Land und Leute des Schauplatzes.
    Wir lesen von den Härten des Alltags und von den unüberwindlichen sozialen Schranken und Klassenunterschieden zwischen der weißen, schwarzen und indigenen Bevölkerung.

    Die Geschichte spielt in einem Dorf an der Pazifikküste ganz im Westen Kolumbiens.
    Die 40-jährige Damaris und ihr Mann Rogelio, ein Fischer, leben dort in bescheidenen Verhältnissen und träumen von einer Kinderschar.
    Aber Damaris wird trotz Kräutergebräu und Wunderheiler nicht schwanger, was sie als Minderwertigkeit erlebt und was auch von den Dörflern als Makel gesehen wird, denn es ist in diesem Landstrich üblich, viele Kinder zu haben.
    Damaris wird zur Außenseiterin.
    Schließlich „adoptiert“ sie einen schwächlichen Welpen aus der Nachbarschaft und kümmert sich aufopferungsvoll um ihn.
    Sie bemuttert und umsorgt ihn und in ihrer Obhut wird er zu einer für Damaris immer bedeutungsvolleren Begleiterin. Schließlich sogar bedeutungsvoller als Rogelio, ihr Mann.
    Aber es bleibt nicht aus, dass die Hündin unabhängiger und selbständiger wird. Sie begibt sich auf Streifzüge in den Dschungel, von denen sie erst nach Tagen oder Wochen wieder zurückkehrt.
    Diese Entwicklung bewirkt eine Wende.
    Damaris fühlt sich von der untreuen Hündin zurückgewiesen und verraten. Das Ersatzkind verlässt sie.
    Damaris Inneres verhärtet und sie verbittert. Liebe und Zärtlichkeit schlagen um und werden zu Abneigung, Wut und Hass.

    Die Geschichte konfrontiert den Leser mit den eigenen Schattenseiten und kann auch als Metapher gelesen werden, denn nicht nur „Hundemütter“ können klammern und die Abnabelung ihrer Schutzbefohlenen als Kränkung erleben, die sie in eine Krise stürzt oder verbittern lässt.

    Die Autorin erzählt ihre Geschichte extrem nüchtern, trocken und distanziert, wodurch sie besonders eindrücklich wirkt.
    Durch diesen sachlichen Stil springen dem Leser eine Rohheit und Gnadenlosigkeit entgegen, die dem harten Leben, um das es in diesem Roman geht, genau entspricht.

    Pilar Quintana beschreibt anschaulich und lebendig, so dass man den Urwald, die steilen Klippen und das raue Meer an der Pazifikküste sowie die einfachen Hütten der armen Bevölkerung vor Augen hat.
    Es ist ein Einfaches, das tropische Klima zu spüren und sich Mückenschwärme und Ameisenplagen sowie die kargen Lebensbedingungen der Leute vorzustellen, die in ihren Hütten kaum Schutz vor den sintflutartigen tropischen Regenmassen finden.

    Bewundernswert, gekonnt und präzise seziert und beschreibt die Autorin die innere Entwicklung ihrer Protagonistin.
    Dabei erzählt sie von erschütternden Dramen, Kindheitstraumata, kalter Gewalt, bitterer Armut, spitzigem Neid und giftiger Missgunst.

    „Hündin“ ist ein außergewöhnlicher, packender und beeindruckender Roman, der 2018 mit dem Premio Biblioteca de Narrativa Colombiana ausgezeichnet und in der englischen Übersetzung für den National Book Award nominiert wurde.
    Die nur rund 150-seitige düstere Lektüre ist intensiv, gnadenlos ehrlich, ungeschönt, hart und rau und nichts für schwache Nerven.

    Ein Meisterwerk!

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