GRATIS¹ Geschenk für Sie!

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 135375517

Buch (Gebunden) 18.00
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nil_liest, 13.02.2021

    Als Buch bewertet

    Nicht weinerlich, reflektiert und dazu sprachgewaltig
    Tove Ditlevsen hat mit der Kopenhagen Trilogie – Kindheit – Jugend – Abhängigkeit ihr eigenes Leben niedergeschrieben, wobei die Trilogie keinen Anspruch erhebt ein biografisches Abbild ihres Lebens zu zeichnen. Im ersten Band KINDHEIT lernen wir Tove als kleines Mädchen kennen, ihre freud- und glücklose Kindheit scheint ihr doch trotz einer sehr egoistischen und nichtliebenden Mutter mit harten Umständen besser in Erinnerung zu sein als wir es uns heute vorstellen mögen. Sicher ist das Buch aus der Retroperspektive geschrieben und sind Erinnerungsstücke, die aneinandergereiht mit vielen emotionalen Einsätzen ihr Innen- und Außenleben wiederspiegelt. „“Ich weiß, dass jeder Mensch seine eigene Wahrheit hat, so, wie jedes Kind seine eigene Kindheit hat.“ (S.19)
    Mich hat zum einen diese bitterarme Arbeiterkindheit in den 20er Jahren Dänemarks berührt, aber was mich viel viel stärker beeindruckt hat, ist die Stärke mit der Tove Ditlevsen sprachgewaltig ihre Seelenbibliothek (wie sie es selbst im Buch großartig nennt!) zum Leben erweckt! „Die Zeit verging, und die Kindheit wurde dünn und platt wie Papier“ (S. 73).
    Der Band ist in der Tat mit etwas mehr als 100 Seiten extrem schmal, aber literarisch unfassbar reich. Hier könnten sich so manche Autoren das „auf-den-Punkt-bringen“ ein wenig abschauen. Nein, hier kann man nichts abschauen, Tove Ditlevsen hat einen so eigenen und überragenden Stil, aus meiner Sicht unkopierbar.
    Besonderen dank gilt auch der sehr guten Übersetzung von Ursel Allenstein, die auch das Nachwort verfasste. Ohnehin, wer Tove Ditlevsen nicht kennt, und dazu zählte auch ich vor diesem Buch, sollte vielleicht sogar mit dem Nachwort beginnen. Hier bekommt man ein Gefühl für die Einordnung der Autorin in ihre Zeit und in die dänische Literaturlandschaft.
    Wunderbar, dass der Aufbau-Verlag sich diesem Werk noch einmal angenommen hat und uns mit diesem literarischen Feuerwerk beglückt!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 18.01.2021

    Als Buch bewertet

    Tove wächst im Kopenhagen der 1920er Jahre in ärmlichen Verhältnissen auf. Der Vater ist arbeitslos, weshalb das Geld immer knapp ist und die Familie sehen muss, wie sie halbwegs über die Runden kommt. Schon früh merkt das Mädchen, dass sie irgendwie nicht in das Milieu passt, in das geboren wurde. Sie interessiert sich für Bücher und vor allem die Poesie hat es ihr angetan. Heimlich schreibt sie Gedichte und träumt davon, irgendwann einmal ihre Gedanken gedruckt zu sehen. Doch dies ist nicht sehr wahrscheinlich in einem von Gewalt und dem täglichen Kampf ums Überleben geprägten Umfeld. Ihre Kindheit, das weiß sie, ist klar begrenzt: bis zur Konfirmation und dem Abschluss der Sekundarschule, doch irgendwie lebt sie nicht jene glückliche Zeit, von der die Erwachsenen rückblickend immer berichten.

    „Irgendwann möchte ich all die Wörter aufschreiben, die mich durchströmen. Irgendwann werden andere Menschen die in einem Buch lesen und sich darüber wundern, dass ein Mädchen doch Dichter werden konnte.“

    „Kindheit“ ist der erste Band der Kopenhagener-Trilogie Tove Ditlevsens, einer der heute wichtigsten dänischen Autorinnen. Er entstand bereits 1967, im Aufbau Verlag erscheint nun die gesamte Reihe der Autorin, die sich mit nur 58 Jahren das Leben nahm und schon zu Lebzeiten eine Ikone vieler Frauen wurde. Sie beschreibt ihren Weg vom Arbeiterkind, das nicht einmal eine Zahnbürste hatte, bis hin zur Autorin. Im ersten Teil lernen wir das aufgeweckte Mädchen kennen, das zwar noch naiv nicht alles versteht, aber mit genauem Blick die Welt um sich bereits erfassen kann.

    Dass Tove anders ist als die anderen Mädchen, zeigt sich früh. Schon vor der Einschulung kann sie lesen und schreiben. Mit dem Wechsel auf die Sekundarschule hat sei endlich auch Zugang zu einer Bibliothek, ein wahrer Traum all diese Bücher an einem Ort zu sehen, doch die altersgemäßen Werke langweilen sie, sie will das lesen, was für die Erwachsenen geschrieben wurde, denn nur dort findet sie auch die Sprache, die sie so begeistert.

    „Alles, was ich tue, dient dazu, ihr zu gefallen, sie zum Lächeln zu bringen, ihren Zorn abzuwenden. Das ist eine mühsame Arbeit, weil ich gleichzeitig so viele Dinge vor ihr verbergen muss.“

    Das Verhältnis zur Mutter ist schwierig, diese versteht sie nicht und kann nicht nachvollziehen, weshalb ihr Mädchen so seltsam und anders ist als die anderen. Sie gleicht viel mehr dem Vater, der ebenfalls liest und in der Literatur die Flucht aus dem tristen Alltag findet. Nichtsdestotrotz belächelt er den Wunsch des Kindes, einmal Schriftstellerin zu werden, für eine Frau zur damaligen Zeit schlichtweg unvorstellbar.

    Das Leben auf engstem Raum mit den Nachbarn bietet keine Privatsphäre, jeder Streit, jede Affäre wird nicht nur von allen beäugt, sondern auch kommentiert. Schon früh werden Kinder mit Dingen konfrontiert, die eigentlich für ihre Augen und Ohren nicht bestimmt sind, aber das Konzept Kindheit hat ohnehin keinen Platz in dieser Welt der Entbehrungen, in der Lebenswege vorgezeichnet sind und Glücklichsein nur im Traum vorkommt.

    Der kurze Auftakt der Biografie besticht nicht nur durch das schonungslose Offenlegen erbärmlicher Lebensumstände, sondern vor allem durch die Sprachversiertheit der Autorin, die die richtige Stimme für das Mädchen findet und ihre bedrückende Kindheit so eindrücklich schildert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    https://lieslos.blog/, 29.01.2021

    Als Buch bewertet

    In „Kindheit“, dem ersten Band ihrer autofiktionalen Trilogie, erzählt die 1917 geborene dänische Autorin Tove Ditlevsen von ihrem Aufwachsen in einer Arbeiterfamilie in einem Vorstadtviertel von Kopenhagen in den 1920-er Jahren.

    Wir begleiten sie bis zu ihrer Konfirmation, dem Ende ihrer Schulzeit mit knapp 14 Jahren und in ihre Jugend hinein, eine Lebensphase, über die die Autorin im zweiten Band schreibt.

    Im vorliegenden Band erfahren wir von den erschwerten Bedingungen ihres Aufwachsens in ärmlichen Verhältnissen und komplexen, konservativen und schwierigen familiären Strukturen zusammen mit ihrem älteren Bruder Edvin, der ihr vorgezogen wurde.

    Die Familie lebte in einer kleinen Wohnung in einem Hinterhaus.
    Ihre eher unterkühlte und unnahbare Mutter gab ihr nicht die Liebe, die sie gebraucht hätte und ihr als Heizer zunächst vielbeschäftigter, dann arbeitsloser und wortkarger Vater konnte das nur sehr bedingt ausgleichen.
    Sein Interesse galt der Politik und seine Liebe zu Büchern wurde zu einer Brücke, die ihn zaghaft und zeitweilig mit Tove verband.
    Er teilte dieses Faible für Literatur mit seiner eher introvertierten, schüchternen, intelligenten und wissbegierigen Tochter Tove, die unter Gleichaltrigen eine Außenseiterin war.

    Schon bald regte sich der Wunsch in ihr, Schriftstellerin zu werden, wofür ihre Mutter keinerlei Verständnis aufbrachte und was auch ihr Vater nicht unterstützte, weil aus einem Mädchen nunmal kein Dichter werden kann.
    Ein Mädchen sollte in diesen Jahren eigentlich nur eins: heiraten und eine brave Haus- und Ehefrau sein.

    Auch ihr Bruder nahm sie nicht ernst. Er belächelte ihre Gedichte.
    Mit der Zeit begann Tove, eine Maske zu tragen.
    Vordergründig passte sie sich an, aber in Wahrheit wollte sie sich den Konventionen der damaligen Zeit nicht unterwerfen.
    Ihre wahren Interessen, Wünsche und Ziele verbarg sie.
    Ihre Anpassung führte sie dabei kurzzeitig fast auf Abwege.

    Wortgewaltig und dicht, klar, direkt und ohne Umschweife erzählt Tove Ditlevsen aus ihrer Kindheit und von ihren Gedanken, Gefühlen, inneren Konflikten und Sehnsüchten.
    Es ist leicht, sich in Tove hineinzuversetzen und man spürt, dass sie sich nicht zugehörig, sondern andersartig fühlt.
    Sie hat das Gefühl, nicht zu genügen und für alles verantwortlich, an allem schuld zu sein.
    Außerdem vermittelt die Autorin en passant den Zeitgeist und das Lebensgefühl zwischen den beiden Weltkriegen und wir bekommen ein eindrückliches Bild von der damaligen dänischen Gesellschaft.

    Manchmal wählt die dänische Autorin zarte und sanfte Worte, dann wiederum erzählt sie rigoros und messerscharf. Rührselig oder gar kitschig wird sie dabei nie, aber ihre Art zu erzählen ist durchgehend intensiv, schonungslos, präzise ehrlich und authentisch.

    Ich empfehle die Lektüre dieses schmalen, beeindruckenden und fesselnden Bändchens, das die Schriftstellerin 1967 in einer Suchtklinik verfasste, sehr gerne weiter und freue mich sehr auf die beiden anderen Bücher der Trilogie von Tove Ditlevsen, die sich 1976, mit nur 58 Jahren, das Leben nahm.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gst, 18.01.2021

    Als eBook bewertet

    Der Kindheit kann man nicht entkommen

    „Alles, was ich tue, dient dazu, ihr [der Mutter] zu gefallen, sie zum Lächeln zu bringen, ihren Zorn abzuwenden“, schreibt Tove Ditlevsen über ihre frühe Kindheit. Genau wie der Vater liebte sie Bücher und hatte sich schon vor der Schulzeit selbst das Lesen beigebracht.
    Die am 14. Dezember 1917 geborene Autorin verlebte eine armselige Kindheit mit einer unberechenbaren Mutter und einem lange Zeit arbeitslosen Vater. Schon mit fünf Jahren wollte sie Dichterin werden. Ihre frühreifen, sinnlichen Ergüsse hielt sie in einem Poesiealbum fest und schenkt uns Lesern Kostproben davon. Später gibt sie zu: „Selbst wenn sich niemand sonst für meine Gedichte interessiert, bin ich gezwungen, sie zu schreiben, denn sie dämpfen die Trauer und Sehnsucht in meinem Herzen.“ Wie dem Anhang zu entnehmen ist, nahm sich die Autorin mit 58 Jahren das Leben.
    Dieser erste Teil ihrer dreiteiligen Autobiografie ist so mitreißend geschrieben, dass ich ihn am liebsten ohne Pause verschlungen hätte. Ihre Familie wird darin ebenso lebendig wie die direkte Umgebung der kleinen Wohnung. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge schaut Tove Ditlevsen auf die Zeit zurück, in der ihr „die Welt der Erwachsenen wie ein Mysterium“ vorkam. Auf eine Zeit, in der sie mit ihrer Freundin – zum Glück nur kurz - auf Abwege geriet. Leider folgten die Eltern dem Vorschlag ihrer Lehrerin nicht, sie das Gymnasium besuchen zu lassen.
    Für sie bedeutete die Konfirmation den „Grabstein einer Kindheit, die mir jetzt hell, geborgen und glücklich vorkommt.“
    Nach diesem ersten Teil fiebere ich dem zweiten, der „Jugend“, entgegen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 08.02.2021

    Als Buch bewertet

    Titel: Ein Mädchen kann nicht Dichterin werden...

    Dieser autofiktionale Roman fällt auf durch sein ungewöhnliches Format, den blauen Buchschnitt und das collageartige Cover. Da es überall auf den sozialen Netzwerken zu sehen war, musste ich einfach meine Neugier befriedigen.

    In der Geschichte geht es um die Kindheit von Tove, die in den 20er Jahren im Arbeiterviertel von Kopenhagen aufwächst. Während die Erwachsenen malochen, hat Tove nur einen Traum: Sie möchte Dichterin werden. Aber dürfen Fraun das auch?

    Ehrlich gesagt war mir gar nicht bewusst wie man auf so wenigen Seiten so viel sagen und den Leser damit berühren kann.

    Nahezu chronologisch berichtet Tove als Ich- Erzählerin aus ihrem Leben als Arbeiterkind, das von Hunger geprägt ist. Die Erwachsenen sind mit sich selbst beschäftigt. Die Kinder haben zu funktionieren.

    Die Kindheitsschilderungen haben mich tief bewegt, denn fast hat man den Eindruck als wenn die Kinder sich für ihre Existenz entschuldigen müssen.

    Ditlevsen erzählt all dies mit einer Sprachgewalt, die den Leser umhaut. Die wenigen, eingestreuten Gedichte im Buch haben mich verzaubert.

    In meinen Augen erschafft Ditlevson ein authentisches Bild der 20er, die eben nicht überall und für jeden golden waren.

    Fazit: Eine Besonderheit, die nun zu Recht endlich auch den Weg in eine deutsche Übersetzung gefunden hat. Klare Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    friederickes, 02.03.2021

    Als eBook bewertet

    Rezensionstitel: Eine Kindheit im Kopenhagen der 1920er-Jahre

    Die Geschichte:

    Tove Ditlevsen (1917–1976), geboren in Kopenhagen schildert ihre Kindheit, ihre Erinnerungen an die Zeit, in der sie als Kind einer Arbeiterfamilie in den 1920er-Jahren aufgewachsen ist. Sie erzählt über ihr schwieriges Leben als Außenseiterin, über alle Probleme der Familie und sie bindet Nachbarn und Umfeld zur Vervollständigung ihrer Schilderungen ein.

    Meine Meinung:

    Ein kleines Buch voller Kraft, Dunkelheit und Offenheit. Worte, die mal unverblümt, mal poetisch alles reflektieren, was die Kindheit eines kleinen Mädchens, bis zum vierzehnten Lebensjahr ausmachte. Ein Mädchen, das Dichterin werden wollte, in einer Zeit, in der derartige Wünsche unvorstellbar waren. Ein sehr einfaches bedrücktes Leben mit einer unnahbaren Mutter und einem arbeitslosen Vater. Es ist kein Buch, das in die üblichen Schubladen der Bewertungen über Protagonisten, Schauplätze und Spannungsbogen passt. Es ist ein Buch, zu dem ich einfach nur sagen möchte: Bitte lesen!

    Heidelinde von „friederickes bücherblog“

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katrin E., 22.01.2021

    Als eBook bewertet

    Bewegender Auftakt

    "Kindheit" ist der erste Teil der Trilogie von der Autorin Tove Ditlevsen.

    Ich habe es an einem Abend gelesen und konnte es nicht aus der Hand legen.
    Die Geschichte ist autobiografisch und beschreibt das Leben und Aufwachsen der Autorin.

    Es hat mich sehr berührt. Gerade da ich selbst Mama bin, wollte ich sie so oft einfach in den Arm nehmen und trösten. Die Worte, die sie nutzt sind eindringlich und ziehen einen in den Bann.

    Ich werde auf jeden Fall schnell die anderen beiden Bände lesen uns Tove auf dem weiteren Weg begleiten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 18.01.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Mädchen werden keine Dichterin

    Die dänische Schriftstellerin Tove Ditlevsen hat ihre Lebensgeschte 1967 geschrieben.

    „Kindheit“ ist der erste von drei Teilen.

    Die Autorin ist 1917 in Kopenhagen in einer Arbeiterfamilie gerben.

    Ihre Kindheit ist nicht unbedingt schwer, so ging es den meisten.
    Ihr Vater liest Bücher und Tave ist daran Interessiert. Sie fängt selber an zu schreiben.

    Die Texte sind erst-mal nicht so interessant, passen aber in die damalige Zeit.
    Sie schreibt interessant, das der Sohn sein soll wie der Vater, die Tochter muss sich an die Mutter halten.

    Das Buch zeigt, wie die Kindheit damals war.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein