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  • 5 Sterne

    LEXI, 20.01.2017

    Wärst du glücklich in Gefangenschaft?

    „Die Wünsche eines Menschen dürfen nicht über dem Wohl solch eines Geschöpfes stehen“.

    Das Werbeplakat eines Naturalienkabinetts preist eine Weltsensation an und macht den zwölfjährigen Jungen Dietrich Schreiber (Thilo) auf eine neue Attraktion aufmerksam. Im Inneren dieses Kabinetts trifft er auf ein riesengroßes, sehr seltenes Tier der Gattung „Lamantin“ – ein Geschöpf mit warmherzigen, traurigen Augen, zu dem er sich seltsam hingezogen fühlt. Bei seinen wiederholten Besuchen merkt der Junge nur allzu gut, dass dieses Lamantin-Mädchen immer apathischer und unglücklicher in seinem Gefängnis wird. Als begeisterter Leser der Bücher Alexander von Humboldts und angespornt von seinem großen Forschungsdrang beschließt Thilo, das Tier aus seinem Gefängnis zu befreien und ihm den Weg in die Freiheit des Meeres zu ebnen. Gemeinsam mit dem technikbegeisterten Assistenten der Konservatoren namens Paul Broxter schmiedet Thilo einen wagemutigen Plan, und nach anfänglichem Widerstreben nimmt Paul ihn schließlich mit auf die abenteuerliche Reise.

    Markus J. Beyer hat in diesem Roman die Geschichte eines intelligenten, wissbegierigen und das Abenteuer liebenden gelähmten Jungen mit der Rettungsaktion einer seltene Tiergattung verknüpft und durch die Person des hartnäckigen Detektivs Sigmar Salmen einen hohen Spannungsfaktor eingebracht. Die handelnden Personen sind liebevoll gezeichnet, deren Motivationen anschaulich dargestellt. Dem sympathischen Thilo und seinem Helfer Paul stehen bei dieser waghalsigen Rettungsaktion sympathische Nebenfiguren zur Seite. Die Contessa Celestina fand ich erfrischend und einfallsreich, mein Favorit war jedoch der Schweizer Schmied namens Eisenauge mit seinem ruppigen Äußeren und dem butterweichen Kern.

    Der wundervolle Schreibstil in der kurzen Leseprobe in Kombination mit dem Klappentext war der Anlass dafür, mich für die Lektüre dieses Buches zu entscheiden. Dieser kurze Ausschnitt auf der Verlagsseite hat nicht zu viel versprochen: sowohl der Inhalt, als auch das sprachliche Niveau dieses Buches haben mich vollends für „Lamantin“ eingenommen. Ich habe im wahrsten Sinne des Wortes jede Seite davon genossen und bin Thilo und Paul auf ihrer Flucht mit angehaltenem Atem gefolgt. Der mysteriöse Fremde, den ich bis zum letzten Abschnitt des Buches nicht einzuschätzen vermochte, trug neben dem hartnäckigen Detektiv sehr viel zu einem durchgehend hohen Spannungsniveau bei. Der Autor vermittelt in seinem Buch auch wichtige Werte in Form von Dialogen, wie zum Beispiel: „Manchmal müssen wir Dinge tun, die für uns selbst unendlich wichtig sind, auch wenn es die Menschen, die uns lieben, nicht verstehen können. Aber es ist wichtig für unsere Seele – damit sie sich aus den niederen Gefilden der Angst aufrichtet und gesund und stark durchs Leben wandeln kann.“
    Durch die neumodische Erfindung der Benzinkutsche namens „Phönix“ und ihren Einsatz bei dieser Rettungsaktion erfährt man als Leser einiges über den großen Erfinder, Motoren- und Automobilbauer Gottfried Daimler.

    Das auf mich überaus harmonisch wirkende Coverfoto war zunächst der Grund, weshalb ich mir dieses Buch näher angesehen habe. Die Farbgebung, die Gestaltung und die einnehmend dargestellten Figuren haben mir auf den ersten Blick gefallen. Das eigentümliche Gefährt ganz oben - über dem Buchtitel - finde ich pfiffig und originell. Ich möchte zudem auf die hohe Qualität dieses Buches hinweisen. Das aufwändige Innenleben ist bemerkenswert. Das Papier der ersten Buchinnenseiten ist von einer Stärke und Haptik, wie man sie selten bei Büchern sieht, die angenehme Schriftgröße stellt einen weiteren Pluspunkt dar. Das Einzige, das mich in diesem Buch ein wenig irritierte, war die permanent wechselnde Schriftgröße. Nach Passagen mit „normaler Schriftgröße“ kam es das gesamte Buch hindurch immer wieder vor, dass einige Zeilen in kleiner Schrift eingeschoben wurden.

    Fazit: „Lamantin“ stellte für mich einen wunderbaren Ausflug an der Seite eines bemerkenswerten Jungen dar. Das Buch versprach Abenteuer, vermittelte Werte und glänzte mit einem hohen Sprachniveau– ein Faktor, der für mich wirklich bedeutend ist und den man heutzutage nicht mehr allzu oft findet. Ich würde mir wünschen, dass Markus J. Beyer diesen Schreibstil beibehält und uns noch mit vielen weiteren Büchern dieser Art höchsten Lesegenuss bereitet. Für mich war diese Lektüre ein absolutes Lese-Highlight, das ich uneingeschränkt weiter empfehle.

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  • 5 Sterne

    Gabi R. - GabisBuecherChaos, 19.02.2017

    Der Leser reist ans Ende des 19. Jahrhunderts, den Beginn der motorisierten Fahrzeuge, des elektrischen Lichts, des Ausbaus der Eisenbahn und er wird teilweise staunen, wie es damals war. Gerade Jugendliche, für die dieses Buch hauptsächlich geschrieben wurde, werden große Augen machen, dauerte doch eine Reise mit einem der ersten Motor-Lastwagen von Stuttgart nach Venedig mit entsprechenden Pausen knapp drei Wochen und bei der Überquerung der Alpen war gar noch die Hilfe eines Ochsen nötig, um das Gefährt zu ziehen.

    Das alles wissen der 12 jährige Thilo und Paul nicht, als sie aufbrechen, um Undine, ein Meerwesen, das in einem Aquarium im Naturalienkabinett gefangen gehalten wird, in ihre Heimat zurück zu bringen.
    Das ist natürlich nicht ganz rechtens, sodass sie nicht unbehelligt bleiben auf ihrer Reise. Noch dazu ist Thilo keine große Hilfe, sitzt er doch wegen eines Unfalles mit einer Kutsche im Rollstuhl, den sein Vater, der Schreiner ist, selbst erfunden und gebaut hat. Entsprechend sperrig und unhandlich ist das *rollende Ding*, sodass er es schweren Herzens irgendwann doch zurücklässt.


    Dies alles und noch viel mehr hat Markus spannend erzählt und die angesprochenen Teenager (ab 10 Jahren) können viel lernen, nicht nur über den Fortschritt, den die Zeit bis heute gemacht hat, sondern auch über menschliche Grenzen, Zuversicht, Hilfe für andere und (Selbst-)Vertrauen.
    Ich habe das Buch *zwischendurch* gelesen, immer dann, wenn für wenige Seiten Zeit war (und das war dann immer mindestens ein Kapitel) und vergas trotzdem jedes Mal alles um mich herum, denn der Autor hat eine fesselnde Schreibweise, die weder langweilt noch zu sehr aufputscht, auch wenn manche Krimielemente vorkommen.
    Ein ganz tolles Jugendbuch, fünf Chaospunkte von mir und noch ein Zitat, das ich mir markiert hatte: Celestina (sie lernen Paul und Thilo unterwegs kennen) sagt zu Thilo:

    >>Manchmal müssen wir Dinge tun, die für uns selbst unendlich wichtig sind, auch wenn es die Menschen, die uns lieben, nicht verstehen können. Aber es ist wichtig für unsere Seele - damit sie sich aus den niederen Gefilden der Angst aufrichtet und gesund und stark durchs Leben wandeln kann.

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  • 4 Sterne

    claudi-1963, 18.01.2017 bei bewertet

    "Meerjungfrau, o Meerjungfrau, du gehörst ins Meer! Ins Perlengrün, ins Funkelblau des Ozeans so sehr." (Ausschnitt aus Thilos Gedicht)
    "Weltsensation! Echtes lebendes Exemplar!" das liest Thilo auf der Banderole über einem Plakat. Thilo, eigentlich heißt er ja Dietrich, aber den Namen mochte er nicht, ist ein zwölfjähriger Junge, der nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt, den sein Vater für ihn gebaut hatte. Was war das, diese Weltsensation, dieses Wunder der Meere wie es an der Litfaßsäule stand? Im Naturalienkabinett in Stuttgart gibt es eine Ausstellung über Odysseus, aber was war das Wunder? Dafür schleust sich Thilo heimlich ins Kabinett und sieht das Wunder, ein Tier, ein seltsames Wesen, das einen eigenartigen Gesang von sich gibt. Gleichzeitig sieht er aber auch die traurigen Augen und merkt das es diesem Wesen nicht gut geht, wenn ihm nicht schnell was einfällt, wird das Wesen sterben. Zwischen den beiden entsteht eine Verbindung, Thilo tauft das Wesen auf den Namen Undine und schmiedet einen Rettungsplan. Er weiht seinen technikbegeisterten Freund Paul ein, zusammen setzen sie den Plan um und begeben sich auf eine waghalsige, abenteuerliche Reise von Stuttgart nach Venedig. Doch was sie nicht ahnen, es sind noch andere auf ihrer Fährte und wollen Undine.

    Meine Meinung:
    Das Cover mit dem Jungen im Rollstuhl hatte mich magisch angezogen, deshalb wollte ich dieses Buch gerne lesen. Es gibt wenig Bücher die dieses Thema aufgreifen, wenn dann geht es eher darum, das behinderte Personen Hilfe brauchen und nicht wie hier, das die behinderte Person jemandem hilft. Dieses Buch vermittelt viel Wissen über die Technik am Ende des 19 Jh., so wie Themen über Entdecker, Freundschaft, Liebe zu Tieren und Leben mit einer Behinderung. Mit viel Liebe zum Detail hat der Autor hier eine warmherzige, liebevolle aber auch spannende Geschichte verfasst, die nicht nur für junge Leser interessant sein dürfte. Der Blick zurück in die damalige Zeit, ist ein wunderbares Leseerlebnis, das der Autor gut recherchiert hat. Ich selbst halte das Lesealter ab 10 Jahre zu früh für diese Geschichte, da mitunter eine alte Wortwahl verwendet wird, die selbst mir Schwierigkeiten bereitet hat. Dafür wäre ein Glossar am Anhang sicher gut gewesen, was jedoch leider fehlte. Darum empfehle ich dieses Buch erst ab 12 Jahre oder zum Vorlesen auch für Jüngere, jedoch sollte man dann die Begriffe erst nachschauen. Darum gebe ich diesem Buch nur gute 4 von 5 Sterne, kann es nur weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

    claudi-1963, 18.01.2017

    "Meerjungfrau, o Meerjungfrau, du gehörst ins Meer! Ins Perlengrün, ins Funkelblau des Ozeans so sehr." (Ausschnitt aus Thilos Gedicht)
    "Weltsensation! Echtes lebendes Exemplar!" das liest Thilo auf der Banderole über einem Plakat. Thilo, eigentlich heißt er ja Dietrich, aber den Namen mochte er nicht, ist ein zwölfjähriger Junge, der nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt, den sein Vater für ihn gebaut hatte. Was war das, diese Weltsensation, dieses Wunder der Meere wie es an der Litfaßsäule stand? Im Naturalienkabinett in Stuttgart gibt es eine Ausstellung über Odysseus, aber was war das Wunder? Dafür schleust sich Thilo heimlich ins Kabinett und sieht das Wunder, ein Tier, ein seltsames Wesen, das einen eigenartigen Gesang von sich gibt. Gleichzeitig sieht er aber auch die traurigen Augen und merkt das es diesem Wesen nicht gut geht, wenn ihm nicht schnell was einfällt, wird das Wesen sterben. Zwischen den beiden entsteht eine Verbindung, Thilo tauft das Wesen auf den Namen Undine und schmiedet einen Rettungsplan. Er weiht seinen technikbegeisterten Freund Paul ein, zusammen setzen sie den Plan um und begeben sich auf eine waghalsige, abenteuerliche Reise von Stuttgart nach Venedig. Doch was sie nicht ahnen, es sind noch andere auf ihrer Fährte und wollen Undine.

    Meine Meinung:
    Das Cover mit dem Jungen im Rollstuhl hatte mich magisch angezogen, deshalb wollte ich dieses Buch gerne lesen. Es gibt wenig Bücher die dieses Thema aufgreifen, wenn dann geht es eher darum, das behinderte Personen Hilfe brauchen und nicht wie hier, das die behinderte Person jemandem hilft. Dieses Buch vermittelt viel Wissen über die Technik am Ende des 19 Jh., so wie Themen über Entdecker, Freundschaft, Liebe zu Tieren und Leben mit einer Behinderung. Mit viel Liebe zum Detail hat der Autor hier eine warmherzige, liebevolle aber auch spannende Geschichte verfasst, die nicht nur für junge Leser interessant sein dürfte. Der Blick zurück in die damalige Zeit, ist ein wunderbares Leseerlebnis, das der Autor gut recherchiert hat. Ich selbst halte das Lesealter ab 10 Jahre zu früh für diese Geschichte, da mitunter eine alte Wortwahl verwendet wird, die selbst mir Schwierigkeiten bereitet hat. Dafür wäre ein Glossar am Anhang sicher gut gewesen, was jedoch leider fehlte. Darum empfehle ich dieses Buch erst ab 12 Jahre oder zum Vorlesen auch für Jüngere, jedoch sollte man dann die Begriffe erst nachschauen. Darum gebe ich diesem Buch nur gute 4 von 5 Sterne, kann es nur weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

    Bridget, 19.08.2017 bei bewertet

    Ein wundervolles Buch, das in der Vergangenheit spielt – etwa zur Zeit der Erfindung des ersten Lastwagens - für Kinder etwa ab 10 Jahren, das viele Themen des Lebens aufgreift:

    die Neugier (Reise in ferne Länder)

    die Magie (Ist Undine vielleicht wirklich ein verwunschenes Meermädchen?)

    das Misstrauen (der manchmal sympathische und manchmal beunruhigende Fremde: kann man ihm trauen?)

    die Beharrlichkeit (was kann ein gelähmter Junge erreichen?)

    Und während mit Spannung und Liebe zum Detail die Rettung der Undine erzählt wird, verheddert sich der Autor keinesfalls in diesen so wichtigen Bereichen,
    denn sie alle gehören zur Kindheit und zum Großwerden dazu.
    Gekonnte Wechsel zwischen Abenteuer und Ruhephasen machten die Erzählung zu einem angenehmen, gemeinsamen Leseerlebnis. Dass auch die Sprache der Zeit angepasst ist, macht die Geschichte besonders rund.


    Mit Mut und Empathie zum Erfolg – ein schönes Fazit für ein schönes, lesenswertes Buch.

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