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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela S., 20.03.2024

    Als eBook bewertet

    Meine Meinung:

    Mitten aus dem Leben

    Anne Freytag konnte mich schon immer mit ihren Worten abholen. So auch in dieser Familiengeschichte. Die Geschichte wird überwiegend aus der Sicht von der Autorin Helene erzählt. Im späteren Verlauf meldet sich ihre Tochter Anna zu Wort.

    Helene und ihr Mann Georg leben schon seit Jahren nebeneinander her. Der Anwalt und die Krimiautorin geben in der Öffentlichkeit das perfekte Paar. Irgendwann waren sie das auch mal. Helene war nach zwei Fehlgeburten einfach nicht mehr die Gleiche. Liebe mit ihrem Mann artete zum Pflichtprogramm aus.

    Anderswo starben Kinder an Hunger. In mir starben sie, bevor sie geboren wurden. (Zitat aus dem Buch)

    Dazu noch die Erinnerung an ihre große Liebe Alex. Als Studentin in einer WG in Frankreich, hatte sie mit ihm eine sehr intensive Zeit erlebt.

    In einer wunderschönen Sprache erzählt Anne Freytag von einem Ehepaar, das kein Ventil findet, um Emotionen heraus zu lassen. Beide hatten keine Eltern, von denen sie richtig angenommen wurden. Der große Kinderwunsch hatte sich zwar erfüllt, aber die Ehe blieb problematisch. Georg kann einfach nicht mit seinem Sohn umgehen. Seine Tochter ist sein ein und alles. Bei Helene ist es genau umgekehrt. Sie hat ein sehr gutes Verhältnis zu ihrem Sohn. Die Tochter entgleitet ihr immer mehr.

    Eigentlich haben Helene und Georg alles was man zum glücklich sein braucht. Ein schönes Haus, zwei wohlgeratene Kinder und tolle Berufe. Helene merkt erst, als Georg sie für eine andere Frau verlässt, wie gerne sie ihn eigentlich noch hat. Der Schmerz, wenn sie ihn mit der anderen Frau sieht, ist gewaltig. Dabei hatte sie doch eigentlich mit dem Gedanken gespielt, ihn zu verlassen. Immer wieder an Alex gedacht ...

    Ich hatte wirklich das Gefühl, Helene auf ihrem steinigen Weg zu begleiten. Wie sie mit der Trennung umgegangen ist, fand ich genial. Obwohl ich erst dachte, warum macht sie denn jetzt dies oder das. Was dabei heraus gekommen ist, hätte ich so nicht vermutet. Vor allem hatte es eine reinigende Wirkung für die gesamte Familie. Ich fand alle Personen total okay. Als ein Ventil gefunden wurde, sämtliche Emotionen zum Vorschein kamen, hatte auch ich feuchte Augen. Anne Freytag hat so viele Gefühle in die Geschichte gepackt. Wunderbare Zitate haben das Emotionale noch zusätzlich unterstrichen. Das alles gelingt der Autorin, ohne kitschig zu werden. Alles könnte wirklich so passiert sein.

    Fazit:

    Eine Familiengeschichte die zeigt, was ein liebloses Elternhaus anrichten kann, hat mir zwei spannende Nachmittage beschert. Die Personen kommen absolut authentisch daher. Ob mir das Ende gefallen hat? Ja! Ich mag Enden, die mich überraschen können.

    Danke Anne Freytag. Ich habe jedes Wort genossen.

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  • 5 Sterne

    Tine_1980, 13.03.2024

    Als eBook bewertet

    Helene hätte ihren Mann verlassen sollen, doch sie hat es nicht getan. So steht er irgendwann da und verlässt sie für eine andere Frau mit den Worten „Es ist einfach passiert“! Vielleicht ist es kein Ende, sondern eher ein Neuanfang, genau der, der sie aus ihrem gesellschaftlichen Korsett befreit.

    Das Cover hätte mich ganz ehrlich nicht angesprochen, aber die Autorin Anne Freytag schon. Auch der Klappentext hat mich interessiert auf das Buch werden lassen und so bin ich in Helenes Geschichte gestolpert.
    Helene, die man am Anfang eher als teils emotionslose Person kennenlernt, deren Liebe zu den Kindern nicht ganz so rüberkommt, wie man es sich vorstellt und die sich immer mehr von ihrem Mann entfremdet hat. Doch ist es wirklich so?
    Natürlich nicht, denn man darf hier lesen, wie Helene und auch ihr Mann Georg zu den Menschen geworden sind, die sie jetzt sind. Ein Elternhaus, dass viel dazu beigetragen hat, Beziehungen im jungen Alter und letztendlich die Ehe, die beide durch Umstände an ihre Grenzen gebracht hat.
    Georg hatte es nicht leicht, denn tief im Inneren sitzt bei Helene immer Alex, ihre Liebe aus früheren Zeiten, eine Liebe der ständigen Abschiede, was man in Rückblicken auch immer mehr versteht und wo Helene so ganz anders ist, als man sie jetzt in der Gegenwart erlebt. Aber auch mit Georg hatte sie schöne unbeschwerte Zeiten, die dann durch Einflüsse und Erlebnisse in eine andere Richtung geprägt wurden.
    Auch die Kinder kämpfen mit sich selbst, dem Bild, was andere von ihnen sehen wollen und natürlich mit der Trennung der Eltern. Denn wer hat Mist gebaut, wer ist der Schuldige an der Trennung oder gibt es überhaupt einen alleinigen Schuldigen?
    Die Geschichte wird in der Gegenwart, aber auch in der Vergangenheit erzählt und Helenes Tochter kommt auch mit ihrer Sichtweise ab und zu zu Wort. Am Anfang musste ich immer mal zurückblättern, da ich die Überschrift nicht genau gelesen hatte und es eben auch mal vorkam, dass man in der Vergangenheit begonnen hat und dann im nächsten Kapitel mal in der Gegenwart, aber ein paar Stunden/Tage später nach dem letzten Kapitel gelandet ist. So war die Verwirrung immer mal vorhanden, was sich aber mit jedem Kapitel mehr verbessert hat.
    Die Story könnte genau so wirklich passieren, eine alte, nicht ganz abgeschlossene Liebe, Schwierigkeiten im Elternhaus, Menschen, die einem nicht guttun, die einen auch geprägt haben und in die man sich nie verwandeln wollte und es doch irgendwie getan hat. Ganz viele Einsichten, was im Leben wichtig war und ist, dass trotzdem jeder Abzweig im Leben wichtig für das Heute ist und man manchmal eben erst loslassen muss, um ans Ziel zu kommen.

    Eine Story, in der sich viele Menschen in irgendeiner Art wiederfinden werden, die den ganz normalen Wahnsinn des Lebens zwischen Ehe, Familie, Arbeit und Liebe aufzeigt und in der man vielleicht einen Spiegel vorgehalten bekommt, warum das Leben manchmal so passiert, wie es passiert. Aus dem Leben gegriffen und emotional bewegend. Ein Buch, dass mit der Story punktet und nicht mit einem riesigen Spannungsbogen, aber genau das macht die Geschichte aus.

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  • 5 Sterne

    Cynthia M., 05.05.2024

    Als Buch bewertet

    Gefühlt bin ich mit den Büchern von Anne Freytag erwachsen geworden. Zu jeder Etappe meines Lebens gab es ein passendes Buch von ihr. So verhält es sich nun auch mit diesem Buch. Ich habe viel von mir selbst in Helene wiedergefunden. Und genau darin besteht für mich das große Talent der Autorin: sie schafft Figuren wie du und ich, in denen man sich sieht, mit denen man mitfühlen kann. Und die einem aufzeigen, dass auch Scheitern und Fehler machen erlaubt ist und einen weiterbringt. Für mich wieder ein ganz tolles Buch genau zur richtigen Zeit.

    Zum Inhalt: Helene steht an einem Scheideweg ihres Lebens, sie ist Mitte 40, Mutter, Karrierefrau. Und ihr Mann liebt eine andere. Eine Yogalehrerin, Vegetarierin, eine jüngere Frau. Und Helene muss sich fragen, wie sie mit diesen neuen Lebensumständen und mit zwei Teenagern nun ihr Leben bestreiten will.

    Im Mittelpunkt der Erzählung steht Helene-Mutter und Ehefrau, aber auch Tochter, Schwester, Karrierefrau. Innerhalb der gesellschaftlichen Label, die sie als Frau definieren erzählt sie rückblickend wie ihr Leben an den Punkt kam, wo sie sich nun befindet. In zwei Zeitebenen erfährt der Leser, wie Helene sich in ihre derzeitige Situation hineinmanövriert, nicht ganz unschuldige an der derzeitigen Lage ihrer familiären Beziehungen.

    Die Autorin legt pointiert den Finger auf die Wunde. Sprachlich gewandt erzählt sie von alltäglichen Banalitäten, erschafft das Bild eines Familienlebens zwischen Trennung, geteiltem Sorgerecht, Patchworkfamilie. Aber auch von den Tücken potentieller Affären, dem stetigen Was-wäre-wenn unf verpasster Chancen. Offen und ehrlich werden hier Themen aufgearbeitet, die ich authentisch und nahbar finde, über Selbstfindung und Selbstbetrug.

    Eine besondere Geschichte, ein großartiges Buch, das mir viel gegeben hat.

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 31.03.2024

    Als Buch bewertet

    Für Alex hätte Helene ihren Mann verlassen sollen. Doch sie tat es nicht. Nun hat sie ihr Mann verlassen, da er sich in eine andere verliebt hat. Es ist einfach so passiert. Mit dieser Aussage hat Georg alles einstürzen lassen, das Helene versuchte zusammen zuhalten. Vielleicht ist es gut so für Helene, die immer versuchte den Bilder einer Frau zu entsprechen. Sie beginnt sich zu fragen, was beutet es eigentlich eine Frau zu sein? Die Geschichte wird in der Vergangenheit und der Gegenwart erzählt. In etwa so kann sich eine Geschichte entwickeln und abspielen. Ich glaube es gibt vieles im realen Leben, das sich genauso abspielt, wenn etwas in die Brüche geht. Man liest vom ganz normalen Wahnsinn des Lebens zwischen Ehe, Familie, Arbeit und Liebe. Dieses Buch lebt nicht von Spannung, sondern von der Realität. Ein Buch das ich sehr gerne empfehle..

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  • 3 Sterne

    Simone F., 17.03.2024

    Als eBook bewertet

    Anne Freytag brachte ich bisher vor allem mit Jugendbüchern in Verbindung , mit „Lügen, die wir uns erzählen“ veröffentlicht sie nun ihren ersten Erwachsenenroman. Für mich war es gleichzeitig das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe.
    Helene ist 47 Jahre alt, gefeierte Autorin und Programmleiterin eines Verlages, Mutter zweier Teenager, verheiratet mit einem erfolgreichen Anwalt und wohnt in einem großen Haus in einem noblen Stadtteil Münchens – nach außen hin eine Bilderbuchfamilie aus der akademischen Oberschicht. Doch die Fassade bröckelt, als ihr Mann sie für eine andere Frau verlässt und Helene beginnt, ihre Lebensentscheidungen zu hinterfragen. Was, wenn Sie sich damals für Ihre große Liebe Alex in Paris entschieden hätte? Inwieweit hat sie sich von den Erwartungen ihrer Eltern, ihres Umfelds und der Gesellschaft leiten lassen und wer ist sie eigentlich selbst?
    Oft sind es die kleinen unscheinbaren Ereignisse, die rückblickend über das weitere Leben entscheiden, und tief im Inneren bleiben wir oft einsam, auch unseren vermeintlich Nächsten fremd, in uns selbst gefangen mit unseren Ängsten, Zweifeln, Prägungen und Verletzungen. Helenes inneren Zwiespalt, die Diskrepanz zwischen ihrem Fühlen und dem äußeren Bild beschreibt Anne Freytag intensiv, eindrücklich und lebendig, Helene war mir sofort nahe und ich konnte mich insbesondere zur Beginn gut in sie hineinversetzen.
    Die einzelnen Kapitel springen wild durch die Zeit, von der Gegenwart in verschiedene Stufen der Vergangenheit, und teilweise scheint es, als hätte sich die Autorin hier selbst etwas verzettelt, so dass manches logisch nicht ganz zusammenpasst (so versuchte Helene mit 31 monatelang erfolglos, schwanger zu werden, hatte dann innerhalb eines Jahres zwei Fehlgeburten und wird längere Zeit später tatsächlich schwanger – hat nun aber mit 47 eine 16jährige Tochter. Auch andere Ereignisse sind zunächst 1,5 Jahre, später plötzlich mehrere Jahre auseinander. Im Kapitel „Alexander Finch“ konstatiert Helene: „Alex hatte es also wirklich getan. Er hatte wirklich einen Roman geschrieben.“, und das nachdem Alex bereits Jahre zuvor Romane veröffentlicht hatte und sie auch schon früher auf einer seiner Romanlesungen war. Die Verwunderung ist also unverständlich.)
    Die erste Hälfte des Buches habe ich gebannt verschlungen, in der zweiten änderte sich das jedoch zusehends. Helenes Gedanken wiederholten sich immer wieder, hier hätte etwas Straffung gutgetan. Helene wirkt zunehmend selbstsüchtig und selbstmitleidig auf mich, sieht sich vor allem in der Opferrolle, die Bedürfnisse ihrer Kinder und ihres Mannes hinterfragt sie nicht, und ihre jahrelange emotionale Bindung an Alex ist für mich unverständlich – zu sehr empfinde ich ihn als unstet und bindungsunfähig, als dass ich glauben könnte, dass hieraus jemals eine ernsthafte Beziehung hätte entstehen können. Auch Teile der Handlung wirkten auf mich zunehmend unglaubwürdig. Da renovieren zwei handwerkliche Laien angeblich problemlos und in kürzester Zeit eine absolute Bauruine (jeder, der schon selbst gebaut hat, kann hier nur den Kopf schütteln), und die Tochter Anna durchlebt einen plötzlichen und für mich nicht ausreichend motivierten Sinneswandel. Besonders Georgs finale Erklärung für sein Verhalten gegenüber Jonas empfand ich als sehr konstruiert und wenig glaubhaft. Da der Roman so vielversprechend begonnen hatte, fand ich es sehr schade, dass er für mich gegen Ende immer stärker abfiel.
    Fazit: Insgesamt ein unterhaltsam geschriebener Roman, der mich leider inhaltlich nicht ganz überzeugen konnte. Hinsichtlich Stil und Thematik könnte ich mir vorstellen, dass Fans von Ildiko von Kürthys Roman „Eine halbe Ewigkeit“ auch Gefallen an „Lügen die wir uns erzählen“ finden könnten.

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