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Taschenbuch
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  • 5 Sterne

    10 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    https://www.buecherwesen.de, 10.04.2018

    Inhalt:
    Charlotte, Charlie, ist siebzehn Jahre alt und wenn man sich ihr bisheriges Leben anschaut, muss man sich nicht wundern, wie verkorkst sie einem erscheint. Der Vater gestorben, die Mutter gewalttätig und Selbstmord der besten Freundin. Charlie ritzt sich tief und oft, lebte lange auf der Straße und tat Dinge, die sie zum Überleben tun musste. Doch all das wollte sie nicht mehr und nach den letzten Schnitten wurde sie von zwei Freunden ins Krankenhaus gebracht. Alles was im Buch passiert, passiert ab der Klinik, in die sie nach dem Krankenhaus kam.

    Meine Meinung:
    Siebzehn ist ein Alter bei dem ich normalerweise sagen würde, die Person ist so gut wie erwachsen, aber bei Charlie sehe ich das anders. Ihre ganzen Erlebnisse lassen sie auf der einen Seite kein Kind mehr sein, ihr Selbstverletzen, ihr Schweigen und ihre Einsamkeit lassen sie aber wieder kindlich wirken. Charlie braucht lange, bis sie anfängt mit anderen Menschen zu reden und wird in der Klinik von Blue "Stumme Sue" genannt. Sie scheint sich für niemanden zu interessieren und die einzigen Personen, die sie einigermaßen leiden kann sind Casper und Louisa (und diese beiden haben später nur noch kleine Nebenrollen).
    Obwohl die Klinik am Anfang eine große Rolle einnimmt, spielt sich das meiste jedoch nach der Klinik ab, denn Charlie versucht etwas aus ihrem Leben zu machen. Sie findet eine Arbeit bei der seltsam und verrückt wirkenden Julie, schäkert mit dem gutaussehenden Johnnie herum und findet in der Arbeitskollegin Linus eine Verbündete.
    Es scheint, als wäre sie auf dem richtigen Weg, aber das neue Leben ist schwieriger als gedacht und Charlie tut so manche Dummheit.
    Es gab einige Charaktere, die ich in dieser Geschichte ganz besonders mochte und dazu gehört vor allem Linus, denn Linus hilft ihr auf der Arbeit und zieht sie aus einem tiefen, schwarzen Loch.
    Dann gibt es noch Protagonisten, die sich meiner Meinung nach im Laufe der Geschichte sehr verändert haben. Eine Person wurde von unausstehlich zu nett und hilfsbereit und Johnnie war jemand, den ich einerseits zwar mochte, dem ich seine Taten anderseits aber nicht verzeihen konnte.
    Für mich war das ganze Buch ein Auf und Ab der Gefühle, denn Charlie suchte sich selbst. Sie wusste nicht wer sie ist, aber sie wollte jemand sein. Sie suchte und probierte, ist gefallen und wieder aufgestanden. Es gab Niederlagen und Siege, Wut, Hass und ganz viel Trauer, aber auch Freundschaft und Liebe da, wo sie nicht damit gerechnet hat.
    Mittig gab es ein paar Längen, aber die habe ich nicht negativ aufgefasst, weil es ein bisschen so war, als würde ich beim Lesen wieder Luft holen können.

    Fazit:
    Eine traurige, aber auch interessante Geschichte über ein Mädchen, dass auf der Suche nach sich selbst sehr viel verloren, aber auch gewonnen hat.

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  • 3 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Beatrice E., 28.03.2018

    Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei ;)

    Das Buch stand auf meinem Wunschzettel umso mehr freute ich mich als ich Glück hatte bei einer Leserunde dabei zu sein.

    Der Schreibstil hat wie zwei Seiten, gerade im ersten Teil des Buches ist er sehr abgehackt, mit vielen kurzen Sätzen und teilweise eigenartigen Methapern. Dadurch entsteht aber irgendwie auch eine sehr beklemmende, bedrückende, dichte, fesselnde, echte Atmosphäre, der ich mich kaum entziehen konnte.
    Später wird der Stil runder, flüssiger, lässt sich geschmeidiger und leichter lesen verliert aber irgendwie für mich ein bisschen von diesem Authentizitäts- Touch.
    Das Buch ist in drei Teile gegliedert und wird aus der Sicht von Charlie ( Charlotte) in der ICH- Perspektive erzählt.
    Negativ aufgefallen sind mir die unter anderem vielen F- Wörter und dies nicht nur bei den Jugendlichen...Wahrscheinlich wollte die Autorin mit diesem Stilmittel die Dialoge glaubwürdiger rüberbringen, mich hat die Häufigkeit trotzdem gestört basta!

    Die Gefühls- und Gedankenwelt von Charlie fand ich gerade im ersten Teil des Buches wirklich sehr eindringlich, ausdrucksstark emotional und plausibel dargestellt. Hier wurde entweder wahnsinnig gut recherchiert oder die Autorin hat selber Erfahrungen in diesem Bereich. Später flaut diese Intensität durch den " Stil- Wechsel" etwas ab, dennoch erhalten wir immer noch einen guten Eindruck was im Inneren von Charlie abläuft. Ebenfalls wird eine Entwicklung aufgezeigt, die ich allerdings als etwas zu unrealistisch oder übereilt empfunden habe.
    Weitere Charaktere, die für die Geschichte wichtig sind wurden soweit gut ausgearbeitet und erhalten mehr oder weniger Tiefe.

    Wie oben schon erwähnt gefiel mir der Einstieg in die Geschichte extrem gut, obwohl er auf alle Fälle gewöhnungsbedürftig und oft auch verwirrend war. Der mittlere Teil empfand ich hingegen als doch etwas langgezogen und gegen Ende wurde es zwar teilweise wieder ähnlich intensiv wie zu Beginn aber auch recht " rosa" angehaucht.
    Da ich schon im psychiatrischen Bereich gearbeitet habe und ebenso leider selber einen Klinikaufenthalt durchleben musste bin ich mehreren in dieser Geschichte vorkommenden Krankheitsbildern begegnet. Von daher konnte ich sehr viele Handlungen, Reaktionen oder Gedankengänge nachvollziehen.
    Die Phase nach der Entlassung aus der Therapie und der Schluss fand ich persönlich etwas zu unglaubwürdig dargestellt. Natürlich war es erfreulich mitzuverfolgen wie Charlie selbständig im Grossen und Ganzen zurechtkommt, dennoch verlief mir da alles ein bisschen zu " glatt". Gerade wenn man sich an ihre Situation zu Beginn zurückerinnert.
    Eigentlich hat sie nämlich sogar sehr gut wahrgenommen und reflektiert, welche eingeschlagenen Wege grenzwertig sind, dennoch hat sie nicht reagiert. Verständlich, denn sie sehnt sich ja einfach nach Liebe und Akzeptanz. Hätte sie therapeutische Begleitung gehabt hätte sicher einiges entschärft werden können. Hier spielt aber leider auch Geld eine Rolle, da der Roman ja in den USA spielt und diese ein ganz anderes Krankenversicherungs- Gesetz haben.
    Es war klar, DER grosse Knall wird oder muss kommen und das hat auch nichts mit Vorurteilen Charlie gegenüber zu tun sondern entspricht einfach der Realität. ER kam dann auch, allerdings gestehe ich hiermit, dass ich noch mit etwas viel " Schlimmeren" gerechnet hätte.....Danach verläuft alles sehr hoffnungsvoll, lebens- und zukunftsbejahend und für mich wieder eine Spur zu " perfekt".
    Selbstverständlich ist es wunderbar wie verschiedene Charaktere ihr zur Seite stehen dies alleine reicht meistens aber nicht und fachmännische Unterstützung wäre weiterhin dringend wünschenswert....

    Alles in Allem ein bedrückender, bewegender Jugend- Roman mit Höhen, Tiefen und der ein oder anderen Schwäche.

    Ich vergebe hiermit 3,75 Sterne

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sine liebt Bücher, 29.04.2018

    Fazit:

    Dieses Buch war für mich packend und düster. Es ist kein lustiger Roman über die unbeschwerte Jugend, sondern über Charlie, die schon viel erlebt hat. Ich begleite sie hier auf ihren Weg zurück in die Realität, was nicht einfach ist, mit so viel Schmerz.

    Bewertung:

    Ich begegne hier Charlotte, die in einer Anstalt lebt. Sie weiß nicht so wirklich, warum sie dort ist. Nicht wegen ihren Problemen, denn diese sieht sie, aber es scheint eine Anstalt mit Geld zu sein. Auf jeden Fall ist sie dort erstmal richtig. Sie hat viel erlebt, genau wie die Anderen. Die Anderen sind gleich und doch verschieden, jeder hat ein anderes Grundproblem, obwohl sie sich alle Schmerzen zufügen mögen. Sie versuchen den ganzen Ballast anders abzuarbeiten und tun sich dabei weh, wie ein Ventil.

    Interessant finde ich hier die Einsicht in die Mädchen, besonders bei Charlotte geht diese noch etwas tiefer. Ich erfahre, was sie gemacht hat und auch warum, manchmal dauert es etwas länger. Dazu ist noch einiges unklar, was sich je weiter ich lese, immer klarer wird. Von den Anderen erfahre ich das, was sie weiß.

    Das Buch hat für mich schon eine bedrückende Stimmung, denn es ist ein ernstes Thema. Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet. Es ist natürlich nicht jeder Tag wie der andere, allerlei Sachen passieren, die einen Weg in der Anstalt beschreiben können. Auch verschiedene Therapien werden angeboten, in denen man die Teilnehmer zu nichts zwingt. Andere sind manchmal schwierig zu händeln, weil diese eben ihre ganz eigenen Probleme haben und meistens auch sehr sensibel zu geht, da kann es auch mal krach geben. Dazu ist alles in Watte gepackt, damit man sich nicht so leicht verletzen kann.

    Das Buch ist in verschiedene Abschnitte unterteilt.
    Nicht nur der erste Abschnitt ist eine Erfahrung und Kampf, sondern auch die weiteren. In dem ich Charlie besser kennenlerne und ihren Weg begleite.

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