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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 20.06.2023

    Als Buch bewertet

    !ein Lesehighlight 2023!



    Klappentext:

    „Herr Ono ist unbemerkt verstorben. Allein. Es gibt viele wie ihn, immer mehr. Erst wenn es wärmer wird, rufen die Nachbarn die Polizei. Und dann Herrn Sakai mit dem Putztrupp, zu dem Suzu nun gehört. Sie sind spezialisiert auf solche Kodokushi-Fälle. »Fräulein Suzu«, wie der Chef sie nennt, fügt sich widerstrebend in die neuen Aufgaben. Es braucht dafür viel Geduld, Ehrfurcht und Sorgfalt, außerdem einen robusten Magen. Die Städte wachsen, zugleich entfernt man sich voneinander, und häufig verschwimmt die Grenze zwischen Desinteresse und Diskretion.

    Suzu lernt schnell. Und sie lernt schnell Menschen kennen. Tote wie Lebendige, mit ganz unterschiedlichen Daseinswegen. Sie sieht Fassaden bröckeln und ihre eigene porös werden. Und obwohl ihr Goldhamster sich neuerdings vor ihr versteckt, ist sie mit einem Mal viel weniger allein.

    Milena Michiko Flašar hat eine frische, oft heitere Sprache für ein großes Thema unserer Zeit gefunden. Und sie hat liebenswert verschusselte Figuren erschaffen, die man gern begleitet. Ein unvergesslicher, hellwacher Roman über die ›letzten Dinge‹.“



    Autorin Milena Michiko Flašar hat den Roman „Oben Erde, unten Himmel verfasst“. Wir lernen ihre Hauptprotagonistin Suzu von Beginn an ehrlich und ohne Umschweife kennen (inklusive Hamster). Fest steht, sie ist eine junge verkappte Existenz, die auf der Suche nach ihrer Berufung, im wahrsten Sinne des Wortes, ist. Durch so einige Umstände kommt sie schlussendlich an Herrn Sakai. Herr Sakai ist nicht der Chef eines gewöhnlichen Putztrupps, sondern eine Art Tatortreiniger. Flašar gelingt es aber mit feinen, direkten Worten diese Arbeit nicht gekünstelt auszuschmücken, sie beschreibt einen ganz normalen Beruf den es eben nunmal auch geben muss und Menschen dazu, die die Kraft haben, Tote und deren Überbleibsel sowie alle Hinterlassenschaften wie eben Hausstand etc. zu verwalten. Sicher ist diese Arbeit nicht für jeden geeignet und rund um Suzu wird es spannend zu beobachten wie sie damit umgeht und fertig wird. Flašar führt uns mit ihr über eben leere Wohnungen und Tatorte aber wir gehen nicht allein voller Angst oder trüber Gedanken dadurch, sondern werden von Suzus Chef, Herrn Sakai, bestens angeleitet. Ich mochte ihn vom ersten Erscheinen im Buch, denn seine Art einerseits mit Toten und eben den Hinterlassenschaften umzugehen, war nunmal mehr als würdevoll. Er spricht mit den Toten in den Wohnungen und erklärt ihnen was er nun mit seinem Team machen wird. Er spricht mit ihnen als wären sie noch da…Milena Michio Flašar zeigt somit einerseits den Respekt vor dem Tot an sich auf, aber auch wie andere Kulturen damit umgehen, was es eben auch gibt, was möglich ist und führt den Leser somit an ein Thema, welches gern unter den Teppich gekehrt wird (Herr Sakai und sein Team schauen aber auch nach dem Ableben da drunter! - die Augen also davor verschließen, ist vollkommen zwecklos!). Die Zwecklosigkeit die Flašar hier aufzeigt fand ich mehr als gekonnt und stimmig in dieser Geschichte eingesetzt. Die komplette Geschichte hat mehrere Hauptpunkte: der Tot ist eine unumgängliche Sache - wir müssen uns mit ihm, mit dem eigenen Tot beschäftigen!; man wächst mit seinen Aufgaben wenn man sich ihnen stellt (eben Suzu!); wenn man vermeintlich unumgängliche Themen aber anspricht, wird man lockerer, weiser und vor allem zugänglicher zu ihnen und genau darum geht es in diesem Buch. Suzu lernt dazu und vor allem wächst ihre Seele nicht nur durch die Arbeit, auch ihr Selbstvertrauen wächst und steigert sich. Sie nimmt sich Herausforderungen an und stellt sich ihnen und das zeigt, wie gut das einem tun kann wenn man es nur zulässt. Sie merken schon, die Geschichte der Autorin hatte (das tut sie auch nach beenden des Buches immer noch!) mich komplett gefesselt und eingenommen. Der Schreibstil der Autorin und auch ihr Ausdruck hatten immer Stil und waren stets stimmig. Ich hatte ausnahmslos ein stetiges Lesevergnügen mit philosophischen und eben auch menschlichen Sichtweisen die real und von großer Wichtigkeit waren/sind. 5 Sterne für dieses Buch!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone F., 11.10.2023

    Als eBook bewertet

    Suzu ist Mitte zwanzig, Single und lebt zurückgezogen in einer japanischen Großstadt. Sie arbeitet vor sich hin, lässt sich irgendwie durchs Leben treiben und hat Schwierigkeiten, Sozialkontakte zu knüpfen. Als sie ihre Arbeit als Kellnerin verliert und eine neue Stelle als Leichenfundortreinigerin für Kodokusha antritt, einsam Verstorbene, deren Leichen längere Zeit unentdeckt blieben, verändert sich ihr Leben nachhaltig.

    Das ungewöhnliche Setting des Romans hat mich neugierig gemacht,  zumal ich erst kürzlich ein Sachbuch über Tatortreiniger gelesen hatte. Auch die Grundthemen des Buches, Einsamkeit, soziale Isolation und Anonymität in der Großstadt, fand ich sehr interessant, da der gesellschaftliche Wandel auch bei uns zu Vereinsamung insbesondere im Alter führt. Nicht nur anhand der Verstorbenen, sondern auch mittels der Figuren im Buch gelingt es der Autorin Milena Michiko Flašar, Einsamkeit in vielen Facetten aufzuzeigen. Da ist nicht nur Suzu, sondern auch ihr junger und stiller Kollege Takada mit dem Gespür für Worte, ihr Chef, der schrullige und doch liebenswerte Herr Sakai und einige weitere, die alle ihre eigene, besondere Geschichte mitbringen. Der klare, leise Schreibstil mit den glaubhaft und eindrücklich ausgearbeiteten Charakteren hat mich von Anfang an berührt, und ich konnte mich gut in die Protagonistin Suzu hineinversetzen. Meine Lieblingsfigur war auf gewisse Weise Herr Sakai, der immer wieder für Überraschungen gut ist und es auf seine ganz eigene Art versteht, Suzus Lebenseinstellung zu beeinflussen. Trotz der ernsten Thematik hat der Roman auch eine gewisse Leichtigkeit und an einzelnen Stellen blitzt auch leiser Humor und eine gewisse Situationskomik durch.

    Zudem liefert die Geschichte einige interessante Einblicke in die japanische Lebensart, und ein ausführliches Glossar am Ende des Buches erläutert die wichtigsten Begriffe.

    Fazit: Ein runder, nachdenklich stimmender und berührender Roman, der zeigt, dass bereits kleine Gesten im Miteinander einen großen Unterschied machen. Unbedingt lesenswert!

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lia48, 30.06.2023

    Als Buch bewertet

    „Es kommt selten vor“, erklärte er uns, „ist aber auch nicht ungewöhnlich. Man muss nicht alt sein, um zu sterben, und um einsam zu sein, braucht es keinen Buckel.“

    INHALT:
    Suzu ist gerne allein. Seit 6 Jahren lebt sie in ihrer kleinen Wohnung in einer japanischen Großstadt und hat bisher nur wenige, lose Bekanntschaften geknüpft.
    Unter einer idealen Beziehung versteht die 25-Jährige, keine allzu hohen Erwartungen an andere zu haben und nicht mehr, als ein wenig Small Talk zu betreiben. Das muss reichen.
    Persönliches verursacht bei ihr dagegen Herzrasen und eine zugeschnürte Kehle. Lieber ist es ihr, in Ruhe gelassen zu werden.
    Soziale Kontakte? „Wozu die Mühe? Es war schon anstrengend genug, ich selber zu sein.“
    Eines Tages bricht Suzus Dating-Bekanntschaft plötzlich den Kontakt ab.
    „Mit Beziehungen war es wie mit Weihnachtsbäumen. Es war schön, einen zu haben, andererseits auch egal, wenn man keinen hatte. Problematisch wurde es eher dann, wenn man unbedingt einen haben wollte und keinen bekam.“

    Kurz darauf verliert sie auch noch ihren Job als Kellnerin in Restaurant, und der Chef rät ihr, sich eine Arbeit ohne Menschenkontakt zu suchen.
    So landet Suzu, die sich seit dem Abbruch ihres Studiums mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten hatte, beim Reinigungsunternehmen von Herrn Sakai.
    Sie ahnt nicht, dass sich besagter Putztrupp auf Kodokushi-Fälle spezialisiert hat – vereinsamt in ihrer Wohnung verstorbene Personen, deren Tod häufig längere Zeit unbemerkt bleibt.
    Ob sie wollen oder nicht, lernen sie sich als Putz-Team mit der Zeit gegenseitig etwas näher kennen. Und plötzlich muss sich Suzu eingestehen, nun viel weniger allein zu sein …

    MEINUNG:
    Als ich erfahren habe, worüber es in diesem Buch geht, wollte ich es lesen!
    Der Inhalt hat mich sehr neugierig gemacht, tatsächlich wusste ich vorher nicht, dass es in Japan sogar einen Begriff für Todesfälle von sozial isolierten Personen gibt. Ein Thema, zu dem ich sonst noch kein Buch entdeckt habe.
    Auch die Geschichte mit Suzu, hat mich interessiert.
    An die Lektüre hatte ich recht hohe Erwartungen, da ich bisher nur begeisterte Stimmen dazu vernommen hatte.
    Und schon auf den ersten Seiten mochte ich den Schreibstil mit seinen vielen sprachlichen Bildern.
    Besonders beeindruckt hat mich persönlich, wie respekt- und würdevoll Herr Sakai mit den Toten und deren Hinterlassenschaften umgeht. Manchmal, so, als wären diese selbst noch anwesend. Diese Haltung gibt er auch an sein Team weiter.
    Dadurch werden der Tod und die Arbeit des hiesigen Putztrupps ein Stück weit „normalisiert“. Es gehört zu unserem Leben schließlich dazu.
    Hätte es hier Witze und blöde Sprüche über die Toten gegeben – das hätte ich nicht lesen wollen. Dieser respektvolle Umgang dagegen, ist der Autorin ausgesprochen gut gelungen und man kann ihn sich für unser aller Leben und Tod nur wünschen.
    Trotz der eigentlich eher ernsten Thematik, schwingt immer wieder eine Prise Humor zwischen den Zeilen mit, jedoch nicht auf Kosten der Toten. Für mich hat es gut gepasst, um die Atmosphäre etwas aufzulockern und das Buch nicht allzu schwer werden zu lassen.

    Mit der Protagonistin Suzu hatte ich anfangs meine Schwierigkeiten. Sie wirkt so unnahbar und gibt trotz der Ich-Perspektive nicht besonders viel von sich preis. Dies spiegelt zwar gut ihre soziale Scheu wider, hat mich als Leserin allerdings auch auf Distanz gehalten.
    Dazu gibt es noch eine kurze Fat-Shaming-Szene von ihr beim Einkaufen, bei der ich mich sehr über sie geärgert habe. Klar, eine Protagonistin muss nicht sympathisch sein, aber es erleichtert oftmals den Zugang.
    Dafür fand ich ihre Entwicklung bemerkenswert, wie sie sich nach und nach an ihr soziales Umfeld gewöhnt und sich hier und da auch mal ein bisschen öffnet. Dies wird authentisch und nachvollziehbar dargestellt.
    Die Figuren empfand ich allgemein als eigenwillig und interessant – letztendlich sind sie es, die die Geschichte so vielschichtig erscheinen lassen ...

    FAZIT: Ein liebenswerter Roman über Einsamkeiten, einen respektvollen Umgang mit dem Tod, das Leben und die Menschlichkeit.
    Es gab Szenen, die ich geliebt habe, genauso tauchten für mich jedoch immer wieder einige Längen auf. Die eigenwilligen Figuren haben mich an sich begeistert, nur blieb mir die Protagonistin lange zu fern.
    Aber insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und es hallt noch eine ganze Weile in mir nach …
    4/5 Sterne und eine Leseempfehlung!

    (CN: Leichen, Fat Shaming)

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  • 4 Sterne

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    begine, 08.09.2023

    Als Buch bewertet

    Alleinstehend mit Hamster

    Die Wiener Schriftstellerin Milena Michiko Flasar lässt ihre Romane meist in Japan spielen.

    Oben Erde, unten Himmel ist ein guter Roman, der in einer japanischen Großstadt spielt.
    Die Protagonistin und Icherzählerin Suza ist eine Frau, die keine Kontakte hat und am liebsten allein ist.
    Sie ist eine Studiumabbrecherin, die in verschiedenen Berufen arbeiten musste. Aber sie war nicht flexibel.
    Dann fängt sie bei einer Reinigungsfirma an, die Wohnungen sauber machte, in denen einsame Personen erst spät tot gefunden wurden.
    Das hat die Autorin wunderbar echt geschrieben. Da lässt sie Suza doch etwas sozialer werden. In dem Roman sind mehrere Charaktere, die die Einsamkeit leben.

    Der Roman ist lesenswert.

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