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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vampir989, 07.01.2022

    Klapptext:

    Spanien im Mittelalter, zwischen 1058 und 1099:
    Schon früh verdient sich der junge Rodrigo Diaz de Vivar, den sie später ehrfürchtig »El Cid« nennen werden, den Beinamen »Der Kämpfer«, denn keiner kann ihn im ritterlichen Zweikampf besiegen.
    Doch für den erwachsenen Mann hält das Schicksal Wechselvolles bereit: Sein König, Sancho II. von Kastilien, wird von der eigenen Schwester ermordet. Rodrigo findet zwar in Jimena die Liebe seines Lebens, doch ahnt er nicht, dass sie ihn im Auftrag des neuen Königs ausspionieren soll. Als er auch noch aus dem Königreich Kastilien verbannt und von seiner Familie getrennt wird, errichtet Rodrigo mithilfe maurischer Verbündeter ein eigenständiges Heerfürstentum im Osten Spaniens.
    Doch dann landet eine gewaltige muslimische Streitmacht aus Nordafrika in Spanien und für El Cid naht die Schlacht um Valencia, die ihn endgültig zur Legende machen wird.

    Meine Meinung:

    Ich habe schon viele Bücher von dem Autor gelesen.Und ich war immer total begeistert.Deshalb hatte ich auch große Erwarungen an diese Lektüre.Und ich muss sagen das ich nicht enttäuscht wurde.Wieder einmal hat mich der Autorin in den Bann gezogen.

    Ich wurde in das Mittelalter nach Spanien in das Jahr 1058 entführt.Dort lernte ich den Nationalhelden El Cid kennen.Natürlich begleitete ich ihn einige Jahre und erlebte dabei viele aufregende Momente.

    Der Schreibstil ist leicht,locker und flüssig.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.

    Dem Autor ist hier wieder ein sensationeller Roman gelungen.Viele Szenen wurden sehr detailliert dargstellt.Und so war ich meist im Geschehen dabei.Durch die sehr fesselnde und packende Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Es gab so viele aufregende und mitreissende Erlebnisse und ich durfte hautnah dabei sein.Besonders die Schlachten und Kämpfe hat der Autor brillant beschrieben.Ich hatte das Gefühl selbst an diesen Orten zu sein und alles mit zu erleben.Die unterschiedichen Charaktere wurden alle bestens ausgearbeitet.Besonders El Cid hat mich einfach begeistert.Ihn auf seinem Lebensweg zu begleiten hat mir sehr gut gefallen.Durch die guten Recherchen des Autors habe ich sehr viel über ihn erfahren und auch über die damalige Zeit,die politischen Verhältnisse und die Bevölkerung.Hervorragrnd hat Marc.P.Lorne dies in die Geschichte eingebaut.Die Handlung blieb durchweg einfach wahnsinnig interessant.Zu keiner Zeit wurde mir langweilig.Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angelangt.

    Das Cover ist sehr gut gewählt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Für mich rundet es das Meisterwerk ab.

    Wieder einmal hatte ich viele aufregende und lesenswerte Stunden mit dieser Lektüre.Natürlich vergebe ich glatte 5 Sterne und freue mich schon auf ein weiteres Buch aus der Feder von Marc.P.Lorne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siglinde H., 05.01.2022

    El Cid zurecht als Held gefeiert
    Schon als Knappe sticht Rodrigo Diaz de Vivar als überragender Kämpfer aus der Masse heraus. Das bringt ihm nicht nur Bewunderer, sondern auch Neider. Zudem ist er intelligent, kann lesen und schreiben, was damals nicht selbstverständlich war. Er liest viel und setzt sich mit der antiken Kriegskunst auseinander, was ihm in so mancher Schlacht den entscheidenden Vorteil verschafft.

    Rodrigo ist der Bannerträger von Sancho II, dem König von Kastilien, dem er durch sein Kriegsgeschick den Sieg über seine beiden Brüder ermöglicht. Dank erhält er dafür nicht. Als er Jimena, Zeit seines Lebens seine große Liebe, heiraten will, verweigert Sancho II seine Zustimmung und gibt sie einem anderen zur Frau, von dem er sich größere Vorteile erwartet. Doch die Liebe zwischen Jimena und Rodrigo ist so stark, dass sie doch noch ein Paar werden . Trotz diesem Affront dient Rodrigo Sancho II weiterhin treu, bis Sancho II durch Verrat den Tod findet.

    Seine Nachfolge tritt sein Bruder Alfonso an, der Rodrigo seine durch ihm beigebrachten Niederlagen nicht verzeihen kann. Doch auch hier hält sich El Cid an seinen Treueschwur, bis ihn Alfonso aufgrund einer falschen Anschuldigung in die Verbannung schickt. Rodrigo verdient ab da seinen Lebensunterhalt, in dem er für andere Herrscher Schlachten führt und gewinnt.

    Den Beinamen El Cid erhält er von den Mauren, die seine Kampfstärke, Verlässlichkeit und Toleranz gegenüber den anderen Religionen zu schätzen wissen.

    Sein Leben lässt El Cid bei der Verteidigung Valencias, wo er endlich zur Ruhe kommen wollte, im Kampf gegen die Almoraviden, die mit ihrem fanatischen Glauben, der Unterdrückung Andersgläubiger und dem Verbot von Musik, Tanz und Dichtkunst all das verkörpern, was El Cid immer verabscheut hat.

    Der Autor schildert die letzten Stunden des Helden so anschaulich, dass ich schwören könnte, ich sei dabei gewesen und habe am Ende um diesen herausragenden Mann getrauert.

    Der Roman breitet das bewegte Leben El Cids in bunten Bildern vor dem Leser aus und ich hatte das Vergnügen einen Ritter ohne Fehl und Tadel kennenzulernen - einen Helden, der zurecht in Erinnerung geblieben ist.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Akantha, 19.12.2021

    „Sie nannten ihn Cid – Eine spanische Legende“ ist der neue Roman von Mac P. Lorne, erschienen bei Droemer Knaur. Hier erzählt er die Geschichte von Rodrigo Diaz de Vivar, später besser bekannt als „El Cid“, und seinen Kämpfen um die iberische Halbinsel. Diese wird in jahrelangen Kriegen von den Almoraviden bedroht. Rodrigo kämpft stolz für Heimat und Land, aber sein König verbannt ihn aus Kastilien. Doch mit seinem selbst errichteten Heerfürstentum ist seine Hilfe nötiger denn je, als eine riesige Armee aus Nordafrika in Spanien landet.

    Wie gewohnt, fällt mal wieder die gute Ausstattung auf: gerade das Personenregister habe ich auf den ersten ca. 70 Seiten stark bemüht, fühlte mich danach aber bei den meisten Charakteren fit. Klar, so ein Register spoilert immer auch etwas, aber ich finde das Maß hier vollkommen in Ordnung.

    Rodrigos charakterliche Weiterentwicklung war nachvollziehbar in ihren Gründen und realistisch im Zeitverlauf. Das ist mir immer wichtig: bei historischen Figuren noch mehr, als bei ausgedachten Protagonisten. Die Zeitsprünge sind meiner Meinung nach sehr gut gesetzt. Bereits in früheren Büchern habe ich gelobt, dass vor allem auch das Privatleben des Protagonisten gut zusammengerafft ist. So auch hier: Mehr als ab und zu zwei bis drei Sätze brauche ich da nicht.

    Sehr gut geschrieben und mitreißend waren außerdem die Zweikämpfe und Schlachten. Sie haben Tempo, ausreichend Detail und lesen sich lebendig. Zusammen mit den politischen Verwicklungen, fliegen viele Seiten nur so vorbei.

    Auf der anderen Seite gab es aber auch Szenen, die mir etwas zu lang waren und ich frage mich, ob die Geschichte nicht griffiger gewesen wäre, hätte sie an einem späteren Zeitpunkt eingesetzt. Drei verschiedene Könige werden abgehandelt und diese dienen zumeist nur einer ausführlichen Charakter-Einführung von Rodrigo. Dadurch dauert es sehr lange, bis die im Klappentext benannte Verbannung überhaupt eintritt.

    Der Autor lässt sich die Chance nicht nehmen, auch einige Mythen rund um den Nationalhelden miteinzubeziehen. Historische Korrektheit ist mir immer wichtig, aber ich finde es doch unterhaltsam, diese Geschichten aufzugreifen, wenn im Nachwort zur Korrektheit Stellung genommen wird – und wie immer enttäuscht er mich da nicht.

    Zusammenfassend komme ich zu 4 von 5 Sternen. Mac P. Lorne hat sich hier eine interessante Figur abseits des Mainstream-Historischen-Romans ausgesucht und lässt diese rund 950 Jahre später lebendig werden. Trotz einer längeren Einführung war diese interessante Geschichte spannend erzählt und ich werde beim nächsten Werk des Autors wieder zugreifen.

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  • 5 Sterne

    Carmen V., 30.04.2022

    Kastilien, 1063: Der junge Rodrigo Díaz de Vivar lebt am Hofe Königs Ferdinand I. von León. Unter seiner Führung wächst der Junge nicht nur heran, sondern steigt schon bald zu einem wichtigen Kämpfer und Ratgeber des Königs auf.

    Nach dem Tod König Ferdinand I. hält Rodrigo, den man inzwischen El Cid nennt, dem ersten Sohn des verstorbenen Königs Sancho II. von Kastilien die Treue. Doch bald schon muss Rodrigo erkennen, dass Verrat, Intrigen und auch Brudermord keine Seltenheit sind und gerät zwischen die Fronten. Auch die Liebe seines Lebens bleibt von Intrigen nicht verschont und schon bald weiß Rodrigo nicht mehr, wem kann er noch vertrauen und vor allem, wem soll seine Treue gelten?


    Der Autor Mac P. Lorne befasste sich sehr intensiv mit den Figuren der Geschichte, die vorrangig historisch belegt sind, auch wenn die Quellenlage etwas schwierig zu jener Zeit ist. Er schafft ein plastisches Bild historischer Figuren, macht sie greifbar und haucht ihnen den Charakter ein, den er auf Grund seiner Recherchen ihnen zuordnen kann. Die Figuren wirken daher keineswegs künstlich oder gestellt, sondern sehr lebendig und handelten für mich nachvollziehbar.

    Im Fokus des Romans steht nicht nur die Lebensgeschichte des Nationalhelden El Cid, sondern auch die Kämpfe zwischen den unterschiedlichen Glaubensausrichtungen. Vielfach ist erkennbar, dass es Parallelen zwischen den Almoraviden, die die iberische Halbinsel regelrecht überfallen, und dem heutigen IS gibt. Der Autor arbeitet diese Konflikte sehr schön aus, zeigt aber auch auf, dass es durchaus Wege gibt, die zu einem friedlichen Miteinander führen könnten.

    Der Roman ist sehr flüssig geschrieben und hat neben der Lebens- und Leidensgeschichte von Rodrigo Díaz de Vivar auch die historischen Ereignisse der Region im Blick. Mac P. Lorne packt sehr viel in den rund 600 Seiten dicken Roman, was jedoch keineswegs ermüdend wirkt. Vielmehr fand ich es sehr interessant, den Weg von El Cid zu verfolgen. Mal nach rechts und links zu schauen und mir nicht nur den Lebensweg, sondern auch die Gegend, das Leben zu jener Zeit, die Kämpfe, Glaubenskonflikte und Hoffnungen anzusehen. Und doch musste ich das Buch manches Mal zur Seite legen, weil es einfach viel Input bot, über das ich nachdenken musste, da mir vieles noch nicht bekannt war.

    Ich spürte deutlich, dass der Autor nicht nur sehr viel Zeit für Recherchearbeiten aufgebracht hat, er hat auch einige Menge Leidenschaft und Herzblut in diesen Roman gesteckt. Anders als bei einem fiktiven Roman, wo man gerne mal Dinge hinzudichten kann, vom Wege abkommen und wieder zurückkehrt, konnte Mac P. Lorne sich nur in engen Bahnen bewegen und hat es dennoch geschafft, den Spannungsbogen bis zum Ende hoch zu halten.

    Es ist kein einfacher Roman, den man zur Entspannung abends auf der Couch lesen kann. Man sollte wach und konzentriert sein, denn alleine die ganzen Namen und verwandtschaftlichen Verhältnisse erfordern dies, wie auch die Konflikte und Spannungen.

    Fazit:

    Keine leichte Lektüre, sondern für mich ein historischer Roman, der das Leben eines Nationalhelden nachzeichnet, bei dem man eindeutig Parallelen zur heutigen Zeit findet und zum Nachdenken anregt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Samantha Faye B., 20.12.2021

    Ich beschäftige mich schon lange mit Rodrigo Díaz de Vivar, Beiname El Campeador, El Cid ehrfürchtig getauft.

    El Cid als Bezeichnung kommt aus dem Arabischen und bedeutet "mein Herr", ist aber urkundlich erst fünfzig Jahre nach dessen Tod in einem Poem auf.

    Es ist unklar, wann er genau geboren wurde, irgendwann um 1043 bis 1050 herum. Er wuchs nach dem Tod seines Vaters jedenfalls in Burgos auf.

    Es gibt historische Anmerkungen des Autoren, eine Zeittafel, ein Glossar sowie eine Bibliographie. So kann der Leser*in sich während der Lektüre immer wieder orientieren, wer wer ist.

    Rodrigo konnte von keinem im ritterlichen Zweikampf besiegt werden. Er wurde aus Kastilien verbannt, fort von seiner Angetrauten Jimena und den drei Kindern.

    Mit den Mauren als Alliierten kann er in Ostspanien ein eigenständiges Heerfürstentum errichten. Aber eine muslimische Streitmacht aus dem Maghreb kommt auf die Iberische Halbinsel. Es steht Rodrigo also noch durchaus Dramatisches bevor ...

    Das ist natürlich kein Sachbuch, sondern ein Roman. Für dieses hat der Autor sehr akribisch recheriert und diese Essenz exzellent in Belletristik geschmiedet.

    Ränke, Mord und Totschlag. Bei solchen Verwandten braucht man keine Feinde mehr. Game of Thrones, vergeßt es!

    Die Realität ist derart grausam, daß ein Geschichtenerfinder gar nicht solch eine Phantasie gaben kann, weil sie immer von der Wirklichkeit übertroffen wird.

    Verrat, Inzest, Hinterhältigkeit ... Hier sammeln sich wahre Schlangengruben der Toxizität. Rodrigo war natürlich kein Heiliger, aber er ist trotzdem sympathisch durch seine Integrität, Loyalität und Mut, Treue, List und Glauben.

    El Cids Leben wurde bereits verfilmt mit Charlton Heston, aber typisch verwässert von Hollywood und nun gibt es eine Streamingserie. Er ist DER Nationalheld Spaniens.

    Er hatte zwei berühmte Schwerter. Tizona und Colada. Ich habe eine Replik von Tizona, hergestellt in Toledo. Ein herrliches Schwert.

    Das Buch ist packend, spannend, mitreißend geschrieben, authentisch, gibt gute Einblicke in das Leben Rodrigos und hat keinerlei Längen.

    Das Buch hält einen durch die Wendungen und Emotionen wie Dramatik in Atem. Selbst wer mit dieser Historie vertraut ist und den Ausgang bereits kennt, wird von diesem Werk in den Burgos, äh, Bann gezogen.

    Danke, Mac P. Lorne!!!!!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 09.12.2021

    „...Dabei ist er nicht einmal übermäßig breitschultrig und auch kein Hüne von Gestalt. Aber selten habe ich jemanden gesehen, der das Schwert einerseits so meisterlich, andererseits aber auch so gnadenlos führt wie er...“

    Diese Worte spricht Sancho, der älteste Sohn von König Ferdinand I., über den erst 15 Jahre alten Rodrigo Diaz de Vivar, den man später el Cid nennen wird.
    Der Autor hat einen spannenden und abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Damit erlebe ich ein Stück der Geschichte der iberischen Halbinsel. Außerdem ist die umfangreiche und tiefgründige Recherche des Autors in jeder Zeile spürbar. Sie gibt dem Buch seine historische Authentizität.
    Der Schriftstil passt sich den Gegebenheiten an. Nehmen wir als Beispiel die Beschreibung einer Schlacht.

    „...Wie ein Schnitter den Weizen, so mähte sein Schwert die Angreifer nieder, und jeder Streiter an seiner Seite versuchte, es ihm gleich zu tun...“

    Hier fällt die bildhafte Sprache auf. Ausführliche Darstellungen der Kämpfe finden sich häufig. Wohltuend für mich als Leser ist allerdings, dass die Folgen kaum Erwähnung finden. Dass Kämpfe Spuren hinterlassen, setzt der Autor als Kenntnis voraus. Deshalb muss er nicht jede Wunde und jedes qualvolle Sterben erwähnen.
    Auch die Personen werden gut charakterisiert. Das geschieht weniger durch Worte, mehr durch ihre Taten. Das fällt vor allem bei König Alfonso auf. Der ist häufig beratungsresistent und lässt sich von seinem Jähzorn leiten.
    El Cid ist ein begnadeter Stratege. Außerdem versteht er es, seine Mitstreiter in seine Pläne einzubeziehen. Für ihn haben die Werte des Rittertums noch Bedeutung. Dabei ist er natürlich nicht fehlerfrei. Wenn er etwas durchsetzen will, kann er auch knallhart agieren.
    Zu den tiefgründigsten Gesprächen gehören die zwischen el Cid und Yusuf al-Mutaman, dem Sohn des Emirs von Saragossa. Es geht um Toleranz und Achtung der Leistung des anderen.

    „...Viele meiner Landleute schauen auf ihre maurischen Nachbarn herab und dünken sich ihnen weit überlegen, warum auch immer. Mir hat sich das nie erschlossen, denn allein, wenn ich mich hier in diesem Palast umsehe, muss ich neidlos gestehen, dass es in keinem der nördliche Königreiche ein auch nur annähernd vergleichbares prachtvolles Gebäude gibt...“

    Das Leben des el Cid ist ein Auf und Ab. Unter Sancho wird er Bannerträger. Er steht zum ihm, auch als der ihn bitter enttäuscht.

    „...Sancho gehört meine und auch eure ganze Treue, darauf muss ich bestehen. Er ist unser König und unser oberster Lehnsherr. Gott hat es so gefügt...“

    Nach Sanchos Ermordung und der Übernahme der Macht durch Alfonso ändert sich auch el Cids Einstellung. Die beiden können nicht miteinander. Hinzu kommt, dass el Cid keinen Feldzug verliert, was auf den König nicht zutrifft. Letzterer kämpft außerdem nicht mit offenen Visier. Er lässt sich von seine Schwester beeinflussen und ist für jede Intrige zu haben. Das betrifft auch seine Haltung zur Religion. Dabei kommt es zu aberwitzigen Szenen, wie das folgende Zitat zeigt.

    „...Hatte Jesus Christus denn nicht stets und ständig Frieden gepredigt und jedwede Gewalt verurteilt? Und jetzt sollten zwei Streiter in seinem Namen einen Kampf auf Leben und Tod austragen, nur weil sich die Priester nicht darauf einigen konnten, in welcher Form die Heilige Messe [...] gelesen werden sollte?...“

    Im Buch darf ich das Leben von el Cid bis zu seinem Tod begleiten. Natürlich verarbeitet der Autor auch die darüber kursierende Legende.
    Eine Karte von Spanien, ein Personenregister, eine Zeittafel und ein Glossar ergänzen das Buch. Außerdem trennt der Autor in einem Nachwort Realität und Fiktion.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt auch, wo in der damaligen Zeit die Fronten zwischen Toleranz und Fanatismus verliefen. Das betrifft sowohl den Islam als auch das Christentum.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heinz-Dieter B., 09.01.2022

    Der Autor läuft zur Höchstform auf

    Buchmeinung zu Mac P. Lorne – Sie nannten ihn Cid

    „Sie nannten ihn Cid“ ist ein historischer Roman von Mac P. Lorne, der 2021 bei Knaur erschienen ist.

    Zum Autor:
    Mac P. Lorne wurde 1957 in der ehemaligen DDR geboren. Seinen ersten Roman schrieb er bereits mit 18 Jahren. Er interessierte sich von Jugend an für Geschichte und Literatur, studierte aber aus politischen Gründen dann doch lieber Veterinärmedizin und später Pferdezucht und -sport. Im Frühjahr 1988 gelang ihm die Flucht in die Bundesrepublik. Heute lebt er zu Füßen einer mittelalterlichen Burg in einem der größten Waldgebiete Europas.

    Klappentext:
    Spanien im Mittelalter, zwischen 1058 und 1099:
    Schon früh verdient sich der junge Rodrigo Diaz de Vivar, den sie später ehrfürchtig »El Cid« nennen werden, den Beinamen »Der Kämpfer«, denn keiner kann ihn im ritterlichen Zweikampf besiegen.
    Doch für den erwachsenen Mann hält das Schicksal Wechselvolles bereit: Sein König, Sancho II. von Kastilien, wird von der eigenen Schwester ermordet. Rodrigo findet zwar in Jimena die Liebe seines Lebens, doch ahnt er nicht, dass sie ihn im Auftrag des neuen Königs ausspionieren soll. Als er auch noch aus dem Königreich Kastilien verbannt und von seiner Familie getrennt wird, errichtet Rodrigo mithilfe maurischer Verbündeter ein eigenständiges Heerfürstentum im Osten Spaniens.
    Doch dann landet eine gewaltige muslimische Streitmacht aus Nordafrika in Spanien und für El Cid naht die Schlacht um Valencia, die ihn endgültig zur Legende machen wird.

    Meine Meinung:
    Mich hat dieses Buch mehr und mehr fasziniert. Natürlich kannte ich die Figur des Cid, aber sonst wusste ich wenig über ihn. Diese Wissenslücke hat Mac P. Lorne überzeugend geschlossen. Lange Zeit war mir diese Figur des „El Cid“ zu blütenrein, aber nach dem Tod von Sancho II. Begann er eine Entwicklung, die ihn zu einem mächtigen Warlord machen sollte. Seine militärische Macht war in seinen letzten Lebensjahren größer als die aller Könige in Spanien und er war zunehmend bereit eigene Interessen zu verfolgen. Wegen seiner direkten und wenig kompromissbereiten Art geriet er mit dem kastilischen König aneinander und wurde des Landes verwiesen. Aber diese Art und seine Rechtschaffenheit machten ihn bei seinen Anhängern so beliebt. Überrascht hat mich, dass er viele Anhänger auch bei den Mauren hatte. In seinem Einflussbereich behandelte er die Menschen unabhängig von ihrer Religion. Der Autor schildert einen Menschen, der beruflich sehr erfolgreich war trotz wiederholter Rückschläge, aber in privaten Dingen viele Probleme hatte. Neben seinen militärischen Erfolgen bleibt mir sein Eintreten für ein friedvolles Nebeneinander der Kulturen im Gedächtnis.
    Der Schreibstil des Autors ist eindringlich und anschaulich, insbesondere wenn es um Pferde geht, läuft er zur Höchstform auf. Man merkt bei der Schilderung der politischen Zustände und Entwicklungen ebenso wie bei der Beschreibung der kulturellen Besonderheiten die aufwendige Recherche des Autors. Seine Darstellung des Cid hat mich voll und ganz überzeugt.
    Das Buch wird abgerundet durch ein Glossar, eine Zeittafel und ausführliche historische Anmerkungen des Autors.

    Fazit:
    Mich hat dieses Buch fasziniert mit einer glaubhaften Hauptfigur, die sowohl kriegerische Faust als auch Vertreter eines friedvollen Nebeneinanders der verschiedenen Kulturen gewesen ist. Deshalb kann ich nur die Höchstbewertung mit fünf von fünf Sternen (100 von 100 Punkten) treffen und das Buch allen Freunden historischer Romane empfehlen.

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  • 5 Sterne

    ech, 17.01.2022

    Packender und atmosphärisch dichter Roman um den spanischen Nationalhelden

    In diesem packenden historischen Roman erzählt der Autor Mac P. Lorne die Geschichte des spanischen Nationalhelden Rodrigo Diaz de Vivar, besser bekannt unter den Namen „El Cid“. Dabei umfasst das Buch den Zeitraum von 1058 bis 1099 und liefert neben einer spannenden Grundstory auch noch einen Abriss der spanischen Geschichte in dieser Zeit.

    Schon früh verdient sich Rodrigo Diaz de Vivar den Beinamen „Der Kämpfer“, da ihn niemand im ritterlichen Kampf bezwingen kann. Und so ist er über viele Jahre zunächst König Ferdinand I. und danach dessen Sohn Sancho eine wichtige Stütze. Als nach Sanchos Tod mit Alfonso, der zweitgeborene Sohn von Ferdinand, das Zepter übernimmt, brechen für Rodrigo deutlich härtere Zeiten an, in denen er für seine Freiheit und sein Glück mit Jimena kämpfen muss.

    Mac P. Lorne legt hier wieder eine atmosphärisch dichte und ausgesprochen gut recherchierte Geschichte vor, die er mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo vorantreibt. Mit einer ausgefeilten Mischung aus fiktiven und historisch verbürgten Protagonisten, die durchgehend sehr vielschichtig angelegt sind, hält er sich dabei zwar eng an die tatsächlichen Begebenheiten der damaligen Zeit, nutzt die durchaus vorhandenen Lücken aber auch geschickt aus, füllt sie mit zahlreichen Spannungsmomenten und lässt dabei seiner schriftstellerischen Freiheit ziemlich freien Lauf, ohne dabei das Gesamtbild zu verfälschen.

    Ein Personenregister, eine Karte sowie eine Zeittafel und ein Glossar am Ende des Buches runden das Ganze überzeugend ab und sind auch äußerst hilfreich, um sich im ab und an doch etwas unübersichtlichen Geschehen zurechtzufinden.

    Wer auf spannende und atmosphärisch dichte historische Romane mit einer satten Portion Mittelalter steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

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