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Buch (Kartoniert) 14.99
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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vampir989, 24.07.2017

    Klapptext:
    1960 flüchtete der damals 15-jährige Paul aus der DDR. Nach dem Mauerfall kehrt er nach Kröpelin in Mecklenburg zurück und hofft, dort seinen Jugendfreund Karl wiederzutreffen. Doch Karl ist tot. In ihrem früheren Geheimversteck findet Paul einen Brief, aus dem hervorgeht, dass sein Freund Zeuge eines Mordes wurde. Wurde auch Karl ermordet? Paul setzt alles daran, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Damit bringt er sich selbst in Lebensgefahr, denn der Täter ist ihm immer einen Schritt voraus und tötet alle, die ihm gefährlich werden könnten.

    Dieses Buch hat mich von Beginn an in den Bann gezogen.Der Schreibstil ist leicht und flüssig.Man kommt mit dem Lesen sehr gut voran.Die Seiten fliegen nur so dahin.Einmal angefangen mit Lesen möchte man gar nicht mehr aufhören.
    Auch die kurzen Kapitel tragen dazu bei,das sich das Buch sehr gut lesen läßt.
    Erzählt wird die Geschichte in zwei Zeitebenen.Einmal in der Gegenwart und in der damaligen DDR.Dies hat mich in keinster Weise gestört.Auch die verschiedenen Perspektivwechsel fand ich sehr interessant.
    Wir begleiten Paul auf seiner Spurensuche und erleben mit Ihm spannende und bewegende Momente.
    Die Protoganisten wurden sehr gut beschrieben und ich konnte Sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab viele unterschiedliche und interssante Charaktere.Besonders Paul fand ich sehr sympatisch und habe ihn gleich in mein Herz geschlossen.Einige fand ich aber auch sehr abstossend und widerwärtig.
    Der Autor greift hier in das sehr interessante Thema "Stasi " auf und verarbeitet in dieser Geschichte.Durch seine sehr guten Recherchen erfahren wir sehr viel über die Machenschaften und Intrigen der Stasi ,erhalten Informationen über Fluchtversuche und Verhöre .Auch über den Aufenthalt in den Gefängnissen und der Kinderheime berichtet der Autor.Durch seine eigenen Erfahrungen wird uns dies sehr authentisch und realistisch dargestellt.Dabei bringt er uns gekonnt die Gefühle,Ängste,Sorgen und Gedanken der Menschen in der ehemaligen DDR nahe.Man wurde konntrolliert und in seinem Freiraum stark eingeschränkt.Sehr realistisch und wahrheitsgetreu läßt er uns diese Geschehnisse noch einmal Revue passieren.Einige konnten dies bis heute nicht verarbeiten und schrecken sogar heute noch vor einigem zurück.Besonders schochiert hat mich ,das die damaligen Stasimänner auch weiterhin Ihre intrigen tätigen.
    Teilweise geprägt durch meine eigenen Erinnerungen an diese Zeit,die ich selbst als Kind und Jugendliche miterlebt habe,kamen sehr viele Emotionen und Gefühle in mir hoch.
    Durch die fesselnde und atemberaubende Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt und so war ich teiweise direkt im Geschehen dabei.
    Sehr früh wissen wir wer der Täter ist.Trotzdem bleibt die Handlung bis zum Schluß wahnsinnig spannend und dramatisch.Man fiebert als Leser bis zum Ende mit.
    Man merkt wieviel Herzblut der Autor in diese Geschichte gelegt hat.
    Ich habe schon lange nicht mehr einen solch interessanten und spannenden Krimi gelesen der geschichtsbezogen ist.


    Das Cover finde ich genau passend zu dieser Geschichte .Es rundet das brilliante Werk ab.


    Mir hat das Lesen dieses Buches viele spannende aber auch bewegende Lesemomente beschert.Ich kann diese Lektüre sehr empfehlen.

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  • 5 Sterne

    6 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marlene S., 25.07.2017

    Der Autor Wolfgang Westphal siedelte seinen Roman „Spätes Gewissen“ auf zwei Zeitebenen an: Der eine Strang spielt zu der Zeit, die viele Menschen in unserem Land glauben hinter sich gelassen zu haben, als Deutschland noch in BRD und die ehemalige DDR zweigeteilt war. Die andere Handlung spielt im Heute.

    Bezeichnend für diesen Roman ist schon das Cover. Doppelte Schallschutztüren, wie man sie noch heute sehen kann, wenn man ehemalige Gebäude des MfS besucht. Beim Blick auf diese dick gepolsterte Türen fragte ich mich spontan: „Welche menschlichen Tragödien mögen sich hinter all diesen schallgeschützten Türen der Stasi abgespielt haben? Und können wir Wessis es überhaupt verstehen wie es für die Menschen war, in diesem Umfeld leben zu müssen?“

    Als vor mehreren Jahren der Film „Das Leben der Anderen“ mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, fragte ein Journalist den leider viel zu früh verstorbenen Schauspieler Ulrich Mühe, wie er sich auf seine Rolle in diesem Film vorbereitet hätte. Er antwortete in seiner ruhigen Art, „gar nicht. Ich musste mich nur erinnern“.

    Erinnert, das hat sich auch der Autor Wolfgang Westphal, als er dieses Buch schrieb. Selbst im Osten geboren und noch vor dem Bau der Mauer, als Jugendlicher mit seinen Eltern aus seiner Heimat geflüchtet, war auch in seiner Erinnerung verankert, was Teil dieses Buches wurde. Eigenes Erleben und Phantasie gehen in diesem Roman Hand in Hand. Aber so hätte es tatsächlich sein können.

    Handlung

    Paul, als 15-jähriger aus der DDR geflüchtet, kehrt nach der Wende nach Kröplin in Mecklenburg zurück und hofft, seinen Jugendfreund Karl wiederzutreffen. Doch Karl ist schon lange tot. Ein Brief, den Paul in einem früheren Geheimversteck findet gibt Auskunft darüber, dass Karl Zeuge eines Mordes wurde. Musste er deshalb mundtot gemacht werden, weil er etwas sah, worüber er nicht sprechen durfte?

    Die Handlung geht zurück in die 70er Jahre der ehemaligen DDR, als in einem Wäldchen eine nackte Frauenleiche entdeckt wurde, deren Körper keinerlei Behaarung mehr aufwies. Obwohl einem der Polizisten die Tatumstände seltsam vorkamen, durfte er seine Vermutungen nicht äußern, denn ein Stasioffizier übernahm sofort die Ermittlungen, da die Tote, Julia Kundrow, erst vor einiger Zeit aus dem Gefängnis entlassen wurde. Doch das einzige Vergehen von Julia Kundrow war, dass sie etwas mehr Freiheit wollte, als das MfS ihr zubilligte. Selbstmord, stellte der Stasimann fest und schloss die Akte.

    Ich sehe Julia Kundrow stellvertretend für all die Menschen, die im Laufe der Jahre hinter den Mauern von Hohenschönhausen, Bautzen, oder eines anderen DDR Gefängnisses verschwanden, weil sie als "staatsschädigend" eingestuft worden waren.

    Paul, der sich mit den seltsamen Umständen des Todes seines besten Freundes nicht abfinden will, trifft bei seinen Nachforschungen in Mecklenburg auf eine Mauer des Schweigens. Zwar ist die Mauer gefallen und Deutschland wiedervereinigt, doch der Beton in den Köpfen vieler Menschen ist noch immer nicht zu Fall gekommen. Jedes System hat seine Gewinner und Verlierer, weshalb es auch genügend Menschen gibt, die der DDR nachtrauern.

    Doch Paul lässt sich durch das Schweigen nicht entmutigen, gibt nicht auf, ermittelt auf eigene Faust und bringt sich und eine Journalistin, die ihm bei seinen Recherchen hilft, in größte Gefahr.

    Während Paul in Mecklenburg ist, passiert in Bremen ein seltsamer Mord, bei dem eine Frau nach einem Treffen mit ihren Freundinnen in ein Taxi steigt, aber nie zu Hause ankommt. Später wird ihre Leiche gefunden. Außergewöhnlich ist, dass alle Körperhaare entfernt wurden.

    Es dauert noch viele spannende Seiten lang, bis die unterschiedlichen Handlungsstränge zusammengeführt und die Fälle gelöst werden. Der Leser lernt ein interessantes Ermittlerteam mit einer kompetenten Profilerin kennen. Doch am liebenswertesten ist der alte, kauzige Kommissar im Ruhestand, den Paul bei seinen Recherchen im Osten der Republik kennenlernt und der ihm wichtige Hinweise gibt. Vor allem dessen Hinweise auf Verbindungen alter Stasileute, die sich nach der Wende über das ganze Land verteilt haben und heute wohlangesehene Bürger sind, ohne für ihre Schuld während ihrer Zeit beim MfS die Verantwortung übernommen zu haben, bringen Steine ins Rollen.

    Ich muss gestehen, die Ausführungen des Autors zu den alten Verflechtungen und Verbindungen der früheren Stasimitarbeiter haben mich wachgerüttelt und schockiert. Wie konnten wir nur so naiv sein und denken, 80.000 Mitarbeiter des MfS würden, nur weil die Mauer fiel, ihre alte Gesinnung über Bord werfen? Ich glaube, darin liegt der eigentliche Sinn dieses Buches, dass wir wachsam bleiben. Bleibt zu hoffen, dass die nächste Generation all das ans Tageslicht zerrt, was die derzeitige noch sorgsam im Verborgenen hütet und hegt. Darin haben wir Deutschen inzwischen ja Übung.

    Dieses Buch ist mehr als ein Kriminalroman. Es ist ein Stück deutsche Geschichte, die wir noch lange nicht zu den Akten legen können. Deshalb bekommt dieser Roman von mir eine absolute Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 27.06.2017

    Im Jahre 1960 flieht der 15-jährige Paul aus der DDR. Er musste vieles zurücklassen, allen voran seinen Freund Karl.
    Nach dem Mauerfall kehrt er zurück um die Beerdigung seines Vaters zu regeln.
    Er macht sich auf die Suche nach seinem Jugendfreund und erfährt, dass dieser tot ist. In einem alten Geheimversteck findet er einen Brief von Karl, darin steht, dass er Zeuge eines Mordes geworden ist. Wurde Karl auch ermordet?
    Diese Frage lässt Paul keine Ruhe und er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, ein sehr gefährliches Unterfangen.
    Er gerät immer stärker ins Visier des Täters, der seine Mordserie noch nicht beendet hat.

    Meine Meinung:

    Die Figur des Paul weist starke autobiografische Züge auf. Um sie herum hat der Autor eine spannende Kriminalgeschichte erzählt. Hierbei gibt es ständige Wechsel zwischen der Geschichte der ehemaligen DDR und unserer heutigen Zeit.
    Das Wirken der Stasi und ihrer Hintermänner wurde eindrücklich geschildert. Obwohl ich schon einiges über die DDR gehört und gelesen habe, war mir nicht klar, dass es auch heute noch existierende Seilschaften gibt.
    Obwohl man den Täter schon sehr früh kannte, wirkte sich das nicht negativ auf die Spannung aus.
    Die einzelnen Protagonisten wurden sehr gut geschildert,das Kopfkino wurde bestens bedient.
    Ich spreche dem Autor meine Anerkennung für die sehr gute Recherchearbeit aus.
    Als Kritikpunkt möchte ich die fehlenden Zeitangaben erwähnen, welche man Lesefluss etwas negativ beeinflusst haben. Dafür wird die Sternevergabe auf vier reduziert.

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