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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Olivia Grove, 21.04.2022

    "Sie hatten beide lange nichts gesagt, dem Regen gelauscht. Von draußen war trübes Licht ins Zimmer gefallen, das über die Wände zog, wann immer ein Auto vorüberfuhr. Illuminierte Quadrate, durchschnitten von den Bahnen der Tropfen auf den Fensterscheiben. Ein Schattentheater." (S. 210)

    Vorweg: Ich persönlich finde den Buchtitel und das Cover genauso einzigartig wie den Roman selbst.
    Als ich mich der Story hingegeben habe, musste ich mich zuerst an den Schreibstil gewöhnen und wusste nicht so recht, wo mich diese Geschichte hinführen wollte. Katharina Korbach schreibt in einer klaren Sprache, literarisch bemerkenswert und elegant. Ganz deutlich spürt man beim Lesen die Liebe zur Kunst und auch zur französischen Sprache. Empfindungen und Gedanken kommen auf eine bedrückende Art und Weise zu Tage und so offenbart die Autorin der Leserschaft die fragile Verbindung zwischen Dozent und Studentin. Die Perspektivwechsel zwischen Charlotte und Wolfgang haben mir sehr gut gefallen. Auch wenn beide eine fast identische Erzählsprache aufweisen und ich einige Alltagszenen etwas langatmig empfand, war es äußerst interessant, ihren Lebenswegen zu folgen.

    In der Story wird nicht alles erzählt, so manches bleibt im Verborgenen – so wie auch Charlotte ihrem Psychoanalytiker Dr. Szabó gewisse Gegebenheiten verschweigt. Das Gesagte als auch das Ungesagte wird fein nuanciert und schafft Tiefe.
    Ich persönlich finde es erstaunlich erfrischend, dass explizite Momente – insofern sie überhaupt passiert sind – unerwähnt bleiben. Das harmoniert auch mit dieser spürbar kühlen Nüchternheit, die die Seiten wie eine undurchdringlich-mysteriöse Brise durchzieht und exakt diese Atmosphäre spiegelt das Seelenleben der Protagonistin Charlotte so eindrucksvoll wider.
    Aus diesen Gründen passt für mich die Bezeichnung "leuchtender Großstadtroman" nicht so ganz. Das Werk ist weniger aufregend berauschend, vielmehr faszinierend tiefgreifend.

    Für mich ist "Sperling" ein wirklich sehr gelungener Roman, der durch intelligent verwobene Storylines den Leser mitten ins Geschehen zieht. Empfehlenswert für jeden Literaturgenießer.

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  • 4 Sterne

    Normanfips, 24.04.2022

    Ein Buch der leisen Töne

    Charlotte studiert in Berlin, arbeitet nebenbei in einem französischen Lokal, hat kaum Kontakte und trägt eine große seelische Last mit sich herum.
    Wolfgang schreibt an seiner Doktorarbeit, lebt im selben Haus wie Charlotte und ist ihr Dozent an der Universität.
    Wolfgang kann von seinem Fenster aus Charlotte beobachten, er ist fasziniert von ihr und fühlt sich zu ihr hingezogen. Charlotte ist sich zuerst nicht darüber bewusst, dass sie beobachtet wird.
    Katharina Korbach hat einen pointierten Schreibstil. Mit kurzen Sätzen, die fast durchgehend im Präsens formuliert sind, zieht sie den Leser direkt in die Geschichte hinein. Wir erfahren über die beiden Protagonisten im Wechsel, die Erzählperspektive wechselt zwischen ihnen hin und her.
    Viele Dinge bleiben ungesagt und etwas undurchsichtig. Ganz besonders auch die fragile Beziehung zwischen Charlotte und Wolfgang. Nach und nach kommt man beiden näher und erfährt mehr über ihre Vergangenheit, ihre Ängste, Wünsche und Hoffnungen. Dennoch gibt es eine Distanz und manchmal fast ein Gefühl der Unwirklichkeit. Im Roman taucht das Wort Schattentheater auf und das trifft es für mich auch recht gut.
    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, die Sprache hat mir absolut gefallen, dennoch hat mir noch das letzte i-Tüpfelchen gefehlt, um 5 Sterne zu vergeben.
    Dennoch ist dies ein wirklich lesenswertes Buch, das ich sehr gerne empfehle. Ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin.

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  • 4 Sterne

    Normanfips, 24.04.2022 bei bewertet

    Ein Buch der leisen Töne

    Charlotte studiert in Berlin, arbeitet nebenbei in einem französischen Lokal, hat kaum Kontakte und trägt eine große seelische Last mit sich herum.
    Wolfgang schreibt an seiner Doktorarbeit, lebt im selben Haus wie Charlotte und ist ihr Dozent an der Universität.
    Wolfgang kann von seinem Fenster aus Charlotte beobachten, er ist fasziniert von ihr und fühlt sich zu ihr hingezogen. Charlotte ist sich zuerst nicht darüber bewusst, dass sie beobachtet wird.
    Katharina Korbach hat einen pointierten Schreibstil. Mit kurzen Sätzen, die fast durchgehend im Präsens formuliert sind, zieht sie den Leser direkt in die Geschichte hinein. Wir erfahren über die beiden Protagonisten im Wechsel, die Erzählperspektive wechselt zwischen ihnen hin und her.
    Viele Dinge bleiben ungesagt und etwas undurchsichtig. Ganz besonders auch die fragile Beziehung zwischen Charlotte und Wolfgang. Nach und nach kommt man beiden näher und erfährt mehr über ihre Vergangenheit, ihre Ängste, Wünsche und Hoffnungen. Dennoch gibt es eine Distanz und manchmal fast ein Gefühl der Unwirklichkeit. Im Roman taucht das Wort Schattentheater auf und das trifft es für mich auch recht gut.
    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, die Sprache hat mir absolut gefallen, dennoch hat mir noch das letzte i-Tüpfelchen gefehlt, um 5 Sterne zu vergeben.
    Dennoch ist dies ein wirklich lesenswertes Buch, das ich sehr gerne empfehle. Ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin.

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  • 3 Sterne

    Flyspy, 22.05.2022

    Keine Durchschnittskost

    Das Erstlingswerk von Katharina Korbach macht mich etwas ratlos. Die zwei Leben einer jungen Frau, Charlotte, die mit ihrer Essstörung mal mehr und mal weniger gut umgehen kann und eines Dozenten, Wolfgang, der gerade dabei ist seine Dissertation zu verfassen und einfach nicht weiterkommt, treffen hier aufeinander.
    Als Leserin nehme ich hier die Rolle der stillen Beobachterin ein. Ich verfolge die in kurzen Kapiteln erzählten Schilderungen, die auf mich oft sehr sprunghaft wirken. Die Sprache selbst, die die Autorin wählt, ist schön und sehr genau und liest sich flüssig. Sie verwendet oft sehr kurze Sätze, ohne Verb. Die direkte Rede wird ohne Anführungszeichen gesetzt, ich weiß zunächst oft nicht, ob es sich um Gedanken oder tatsächlich Gesprochenes handelt. Die Protagonisten bleiben für mich auf Distanz, es fällt mir schwer, mich in deren Gefühlswelt hineinzuversetzen. Ich empfinde auch zwischen den Protagonisten viel emotionale Distanz, deren Gefühlswelt bleibt mir fremd. Es entsteht zuweilen auch Nähe, aber nicht zu nah. Letztendlich sind Charlotte und Wolfgang gut füreinander. Freunde von Charlotte und Wolfgang nehmen ihren Platz in der Geschichte ein, genau wie Charlottes Therapeut, der schließlich verschwindet und nur noch als Erinnerung bleibt. Vieles bleibt in diesem Buch ungesagt, ungedacht, ungeklärt. Für mich sehe ich mehr Fragen als Antworten in dem Buch. Das Buch hat sich Respekt verdient, die Autorin hat echtes Potential, aber das Buch kommt leider nicht an mich ran, ich finde keinen richtigen Zugang, was wahrscheinlich auch an dem Thema liegt.

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