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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ann-marie, 26.05.2023

    Als Buch bewertet

    Eine mutige Frau, ein unkonventionelles Studium
    Auf Grund einer kurzen Leseprobe konnte ich mich bereits im Vorfeld mit dem Romaninhalt vertraut machen. Allerdings war ich mir zunächst unsicher, ob mich ein Roman über eine junge Frau, die Anfang des 20. Jahrhunderts ausgerechnet Paläontologie studieren möchte, in seinen Bann ziehen würde.
    Diese Vorbehalte konnte ich im weiteren Romangeschehen dann bedenkenlos über Bord werfen. Auch wenn die bereits bekannte Thematik, dass eine junge Frau aus der gehobenen Gesellschaftsschicht einen Beruf erlernen bzw. ein Studium beginnen möchte und sich nicht mit der herrschenden Erwartungshaltung von Heirat und Familie beugen. Aber ausgerechnet ein Paläontologiestudium – sehr exotisch und doch von der Autorin meisterhaft in Szene gesetzt. Dank hervorragender Recherchen und sehr leicht zu verstehenden Fachinformationen gelingt es der Autorin, dass sich die Faszination und das große Interesse der fiktiven Figur Sophie von Mayden an dieser Wissenschaft auf die Leserschaft überträgt – diese Wirkung konnte ich bei fortlaufender Lektüre erleben.
    Zur Familie von Mayden, Mitglied der gehobenen Gesellschaftsschicht von Frankfurt, zählen drei Töchter. Wobei es Anna von Mayden erfolgreich gelungen ist, die älteste Tochter standesgemäß an einen deutlich älteren aber sehr wohlhabenden Mann zu verheiraten. Sophie, die zweite Tochter, sieht in Heirat und Familie kein erstrebenswertes Ziel und auf Grund des bereits in ihrer Schulzeit geweckten Interesses an Lebewesen aus der Urzeit beschreitet sie den schweren und zunächst unmöglichen Weg ihren unkonventionellen Studienwunsch der Paläontologie in die Tat umzusetzen. Die jüngste Tochter, künstlerisch talentiert und als Nesthäkchen mit verhältnismäßig großem elterlichen Freiraum ausgestattet, weiß diesen zu ihren und letztendlich auch zu Sophies Gunsten anzuwenden. Glücklicherweise steht Herr von Mayden den Emanzipationsversuchen der beiden jüngeren Töchter nicht unbedingt ablehnend gegenüber. Geprägt von einem großen Verantwortungsbewusstsein im Hinblick auf seine Töchter ist er – ganz im Gegensatz zu seiner Ehefrau – durchaus in der Lage, sich mit der sich abzeichnenden Lebensplanungen bzw. – gestaltung von Sophie und Charlotte ernsthaft zu beschäftigen, sodass letztendlich zufriedenstellende Entscheidungen für alle Beteiligten getroffen werden können.
    Nicht nur eine ungemein interessante, informative und spannende Zeitreise in eine Zeit, in der immer mehr Frauen sich den gesellschaftlichen Erwartungshaltungen nicht fügen, sondern ein selbstbestimmtes Leben, vor allem in beruflicher Hinsicht, führen wollten. Diese Entwicklung wird gekonnt durch die Charaktere Sophie von Mayden authentisch wiedergegeben.
    Auch die unterschiedlichen Nebencharaktere, bei denen sich laut dem angefügten ausführlichen Personenregister teils um reale Personen handelt, überzeugen durch eine sehr einfühlsame und verständliche Charakterisierung. Dabei wird gekonnt die wissenschaftliche Bedeutung einzelner Charaktere hervorragend ins Leben gerufen und so manches mal ergeben sich erstaunliche und überraschende Erkenntnisse.
    Besonders erwähnen möchte ich noch den fiktiven Charakter von Paul Klüver, ausgestattet mit einer geheimnisvollen Vergangenheit, mit einem sehr zurückhaltenden Wesen und dem es gelingt, das Herz von Sophie zu erobern. Teilweise sehr amüsant zu lesen, was für alle offenkundig ist, die beiden jedoch nicht registrieren.
    Und Richard, Kommilitone von Sophie und bester Freund. Obwohl aus adliger und vermögender Familie, lässt er dies nicht erkennen. Dass er seine Herkunft letztendlich als rettende Unterstützung von Sophie ins Feld führt – eine ungemein erheiternde Begebenheit, die trotzdem nachvollziehbar und überzeugend dargestellt wird.
    Ein wunderbarer und auch seitenstarker Lesegenuss, den ich sehr gerne weiterempfehlen möchte.

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  • 5 Sterne

    Nadja S., 19.05.2023

    Als Buch bewertet

    Zeitsprung in die Kaiserzeit – lehrreich und wunderschön

    Spuren einer fernen Zeit

    Das Buch spielt in der wilhelminischen Ära und startet im Senckenberg Museum in Frankfurt. Die junge Sophie, mittlere von drei Töchtern aus gehobenem Elternhaus, träumt von einem Paläontologie Studium. Wie ihre ältere Schwester Marianne soll Sophie aber standesgemäß verheiratet werden.
    Sophie gelingt es, im Senckenberg Museum zu arbeiten. Dort trifft sie auf den Doktoranden Paul Klüver, der aus einfachen Verhältnissen stammt. Paul hat sich seinen Weg hart erkämpft und nimmt Sophies Leidenschaft anfangs nicht ernst. Durch Beharrlichkeit gelingt es ihr, an der Universität in Marburg zu studieren und auf eine, für Frauen dieser Zeit, nahezu unmögliche Reise nach Afrika aufzubrechen.
    Geschrieben wurde „Spuren einer fernen Zeit“ von Birgit Borchert. Dies ist mein erstes Buch, das ich von ihr gelesen habe. Sie hat unter dem Namen Bibo Loebnau schon einige Werke, wie „Schorsch Clooney, die Landluft und ich“ und „Gut in Schuss mit leichten Macken“ veröffentlicht. Frau Borchert ist gelernte Journalistin und PR Redakteurin. Ihre Erfahrungen zeigen sich in durchgängig genauster Recherche in allen Bereichen. Das Buch ist durchzogen von historischem, gesellschaftspolitischem und fachlichem Wissen. Dies erschlägt aber in keinster Weise, sondern fließt mit ein, um die Geschichte zu bereichern und dem Leser besser verständlich zu machen. Jetzt weiß ich beispielsweise endlich woher der Frankfurter Kranz kommt und was er symbolisiert. In einem Kapitel wird ein Weihnachtsfest im gehobenen Kreis von Sophies Familie so facettenreich beschrieben, dass ich förmlich mit am Tisch saß.
    Rein optisch ist das Buch noch schöner, als ich es mir vorgestellt habe. Das Cover ist wunderschön und die erhobenen Buchstaben machen es edel. Auch der Einband mit den Fotos und dem Grußwort der Autorin gefällt mir. An das Ende des Buches wurde noch eine Aufstellung der historischen Ereignisse der betreffenden Jahre und eine Übersicht der historischen Personen im Roman gefügt.
    Reale und fiktive Personen verschmelzen, die erfundenen Personen könnten genau so auch gelebt haben. Ich habe bei jeder neu auftauchenden Person zur Sicherheit im Anhang nachgeschlagen, ob sie echt oder von Frau Borchert erschaffen ist. Die Figuren sind so liebevoll angelegt und ausgestaltet, dass sie mir ans Herz gewachsen sind. In einen habe ich mich mit Sophie „verliebt“.
    Am Anfang habe ich mir mit dem vielen Text pro Seite ein bisschen schwer getan, ich konnte mich aber in das Buch immer besser reinlesen.
    Komplettiert wird die wunderschöne Handlung der liebenswerten Personen durch die genaue Schilderung der damaligen Zeit. Ich habe ein genaues Bild bekommen, wie das Frauenbild damals war, wie die Gesellschaft funktionierte und wie sich das Leben durch die rasante Industrialisierung verändert hat. Auch da wurde die Handlung an reale Ereignisse, wie die Internationale Luftschifffahrt-Ausstellung im Juli 1909 angeknüpft.

    Fazit: Brilliant recherchiert und erzählt. Ganz klare Leseempfehlung nicht nur für Dinosaurierfreunde, sondern für alle Liebhaber historischer Romane. Es handelt sich ja um die „Senckenberg-SAGA“. Dürfen wir uns auf einen zweiten/dritten Teil freuen???? Bitte mehr von Sophie, Charlotte, Richard und Paul!

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  • 5 Sterne

    Sylvia D., 20.05.2023

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung und Fazit:

    Als ich in einer Vorschau das Buch gesehen habe, musste ich die Buchbeschreibung lesen und wusste, das Buch ist genau was für mich.
    Und ich wurde nicht enttäuscht. Ein Buch über junge starke Frauen, die sich nicht in eine Schublade packen lassen. Die sich für ihren gewünschten Weg einsetzen und alles dran setzen, diesen zu gehen. Birgit Borchert gelingt es mit ihren ruhigen und Art, mich als. Leserin mitzunehmen, mich gedankliche in die Hauptprotagonistin zu versetzen, so dass ich genauso aufstampfe, wenn die Frau Mama an irgendwelchen Vorgaben oder vermeintlichen Schicklichkeiten festhalten möchte.
    Sophie von Mayden ist eine wissbegierige, sprachgewandte und aufgeschlossene junge Frau. Sie ist förmlich geflasht, als sie im Museum ein riesiges Dinosaurier Skelett sieht und schnell ist klar, sie möchte mehr darüber wissen. Ihr reicht es aber nicht, dass bereits bekannt zu erfahren, nein sie möchte forschen. In einer Zeit, wir schreiben 1907 bis 1909, wo es Frauen kaum erlaubt war zu studieren, scheinbar ein Ding der Unmöglichkeit.

    Der Autorin gelingt es, neben der guten Zeichnung der verschiedenen Charaktere, gekonnt die Gesellschaft wieder zu geben und mir einen Blick in damalige Zeit zu ermöglichen. Das Denken und Handeln von damals wird mit dem Roman lebendig. Durch die Ungerechtigkeit hat man auch Einblick in die ersten Stunden der Frauenbewegung. Besonders zu erwähnen ist auch das umfangreiche Nachwort.

    Eine klare Leseempfehlung.

    Hier ein paar Lieblingsstellen:
    Kapital Mai 1909 von Sophie zu Charlotte gefällt mir:"Dazu brauche ich dann eben einen Mann, der kein Despot ist und seine Frau nicht unterdrückt. Einen, der akzeptiert, dass ich arbeiten will. So einer muss doch zu finden sein …"
    Juli 1909 "Wen sollte es schon interessieren, woher ich stamme? Wichtig ist doch nur, wer ich heute bin."

    Mein Dank geht an das Team von lesejury.de und den Lübbe Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und natürlich an die Autorin für die angenehmen Lesestunden. Eine neue Autorin auf meiner Liste!

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  • 5 Sterne

    kunde, 06.06.2023

    Als Buch bewertet

    Als Sophie von Mayden zum ersten Mal das Skelett eines riesigen Dinosauriers im neuen Senckenberg-Museum sieht, ist sie fasziniert. Sie faßt den Entschluss, daß sie auch eines Tages so uralte Knochen ausgraben will. Doch dazu müßte sie Paläontologe studieren und das ist ihr als Frau im Jahre 1907 nicht möglich. Da ihre Mutter von ihr eine baldige Heirat erwartet, erhält sie auch von ihren Eltern keine Unterstützung für ihren "skandalösen" Plan. Doch Sophie gibt nicht auf und mit viel Starrsinn und etwas Glück bekommt sie eine Aushilfsstelle im Museum. Dort trifft sie den jungen Doktoranden Paul Klüver. Er erkennt bald, daß Sophie ehrgeizig und furchtlos ihr Ziel erreichen will. Er nimmt sie mit nach Afrika, wo Sophie mit ihm nach Dinosaurierknochen graben darf. Bald merken sie, daß sie mehr verbindet als die Liebe zu alten Knochen.

    Birgit Borchert hat mich mit ihrem Buch "Spuren einer fernen Zeit - Die Senckenberg-Saga" sofort begeistert. Ihre Art, die Geschichte der jungen Sophie zu erzählen, ist sehr erfrischend. Sie beschreibt die einzelnen Personen so lebensnah , daß man gleich ein fertiges Bild von ihnen im Kopf hat. Manche Situationen haben dabei eine gewisse Komik. Die Blauäugigkeit, mit der Sophie an der Ausgrabungsstätte an die Sache herangeht, ist wirklich zum Schmunzeln. Aber auch die Ernsthaftigkeit, mit der sie ihren Plan durchsetzt, ist gut beschrieben worden. Der Roman hat nicht nur gut unterhalten, man hat auch noch etwas dabei gelernt. Die Geschichte des Senckenberg-Museums war sehr interessant. Die Autorin hat dabei sehr gelungen historische Personen mit einer erfundenen Handlung kombiniert. Dieses Buch spricht Dinofans ebenso an wie Leute, die einfach nur ein gutes Buch lesen wollen.

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  • 4 Sterne

    Siglinde H., 20.05.2023

    Als Buch bewertet

    Eine junge Frau und die Liebe zur Paläontologie
    Sophie von Mayden, Tochter aus großbürgerlichem Haushalt, verliebt sich auf den ersten Blick in das Dinosaurierskelet im Frankfurter Senckenberg Museum und nennt es liebevoll Dido. Auch ihr Berufswunsch ist damit entschieden. Sie will Paläontologie studieren und selbst solche Fossilien ausgraben. Leider durften Mädchen 1907 noch kein Abitur in Hessen machen, geschweige denn studieren. Durch ihre Beharrlichkeit erhält Sophie die elterliche Erlaubnis , eine ehrenamtliche Tätigkeit im Museum auszuüben. Hier überzeugt sie durch ihren Eifer und das selbst angeeignete Wissen. Sie darf sogar den Doktoranden Paul Klüver bei seiner Doktorarbeit unterstützen. Mit Feuereifer stürzt sie sich in die Aufgabe und entwickelt mehr als kollegiale Gefühle für Paul. Als er zu einer Forschungsexpedition nach Afrika aufbricht und es ablehnt, sie mitzunehmen, reist sie ihm hinterher.

    Wie immer, wenn ich Bücher aus dieser Zeit lese, bin ich voller Wut, weil Frauen so auf die Rolle als Hausfrau und Mutter reduziert werden. Bildung war allenfalls erwünscht, um den Gatten glänzen zu lassen.

    Gut, dass es Frauen wie Sophie gab, die die bereit waren, für ihre Träume zu kämpfen. Die Autorin vermittelt sehr realistisch , wie damals Frauen in den Naturwissenschaft belächelt oder auch mit Empörung betrachtet wurden. Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Informationen über das Senckenberg Museum selbst und die Arbeitsweise der Paläontologen. Wenn man die Ausstellungsstücke sieht, macht man sich selten bewusst, wie viel Arbeit und Herzblut dahinter steckt.

    Die Reise nach Afrika gestaltet sich als richtiges Abenteuer. Unglaublich, welche Vielzahl an Transportmittel man benötigt und wie lange es gedauert hat. Bei den Ausgrabungen blüht Sophie richtig auf. Die Zustände im Camp stören sie entgegen der Befürchtungen der männlichen Kollegen nicht, denn sie kann das tun, was sie schon immer wollte . selbst vor Ort forschen. Zurück zuhause ist sie nicht mehr bereit, ihr Ziel aufzugeben

    Die Schilderung der konkreten Ausgrabungen fand ich spannend und hätte mir hier etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht. Gut fand ich, dass die Autorin auch die Zustände in den Kolonien thematisiert., auch das wahrlich kein Ruhmesblatt .

    Sophies Geschichte endet rundum positiv und in meinen Augen ein wenig zu harmonisch. Das tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch und ich fand es toll, dass dieses Mal die Naturwissenschaften und die Rolle der Frauen darin Thema war.

    Unbedingt erwähnen möchte das ausführliche und mit vielen zusätzlichen interessanten Anmerkungen versehene Nachwort der Autorin.

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  • 4 Sterne

    Flyspy, 18.05.2023

    Als Buch bewertet

    Selbstverwirklichung einer jungen Frau um 1910

    Sophie von Mayden, eine junge Frau aus gutem Haus, hat ihre Leidenschaft für die Paläontologie entdeckt und möchte in die Forschung. Ein Studium war zu dieser Zeit schwierig für Frauen. Nach dem Willen ihrer Mutter soll sie bald heiraten, am besten einen gutbetuchten Mann, der ihr einen entsprechenden Lebensstandard bieten kann. Doch Sophies Herz entscheidet sich anders.

    Der Roman spielt in Frankfurt am Main und eine zentrale Rolle kommt dem Senckenbergmuseum zu, dessen naturhistorische Sammlung gleichermaßen damals wie heute zu begeistern versteht.
    Die Autorin verbindet in diesem Roman sowohl gut recherchierte Fakten aus der Wissenschaft mit gesellschaftspolitischen Lebensansichten. Durch die Rollen von Sophies Schwestern Marianne und Charlotte wird eine gewisse Bandbreite von Lebensentwürfen aufgezeigt: Marianne, mehr oder weniger glücklich verheiratet und dagegen Charlotte, mit ihrer Passion für die Malerei, die sich genauso selbstverwirklichen will wie Sophie. Und dann die Eltern, die für die Töchter nur das Beste wollen, aber dies im Sinne der althergebrachten Rollenverteilung umsetzen möchten. Sophie findet auf ihrem eingeschlagenen Lebensweg Freunde, ihren künftigen Partner und trifft auch auf historische Persönlichkeiten. Im Anhang finden sich eine Auflistung der erwähnten Personen und auch Angaben zur Recherche für das Buch, beides stellt eine gute Ergänzung zum Roman dar.

    Das Buch liest sich gut und die Geschichte übt eine besondere Faszination aus. Man spürt Sophies Willen, ihre eigenen Ziele zu erreichen, man erlebt all‘ die Probleme, die sich ihr dabei in den Weg stellen und man spürt den Atem der Zeit, in der der Roman angesiedelt ist. Warum ich dann nicht die volle Punktzahl vergeben habe? Zum einen fand ich insbesondere die Handlung um die Forschungsreise nach Afrika zu kurz geraten, hier habe ich (auch aufgrund der Erwähnung im Klappentext) viel mehr erwartet. Und den Schluss fand ich dann etwas zu romantisch angelegt, das passt nach meinem Empfinden nicht so richtig, wenn man bedenkt, was Sophie für ihren Weg zur Überwindung der vielen Vorurteile hat durchstehen müssen. Auch hätte ich zur Abrundung gerne noch etwas mehr über die weitere Entwicklung der jüngeren Schwester Charlotte erfahren, die sich auch nicht mit der vorherrschenden Frauenrolle zufrieden gibt.

    Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch für Freunde historischer Romane mit etwas wissenschaftlichem Interesse. Das Thema hätte locker auch für eine Trilogie gereicht.

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  • 4 Sterne

    Magnolia, 19.05.2023

    Als eBook bewertet

    Eine starke Frau geht ihren Weg

    Sophie von Mayden ist ihrer Zeit weit voraus, denn der Weg einer jungen Frau ist vorgezeichnet. Alles, wonach sie streben sollte, wäre eine standesgemäße Heirat. Wir schreiben das Jahr 1907.

    Mit so einem Leben gibt sich Sophie nicht zufrieden, sie ist fasziniert von den riesigen Wesen, von den vor langer Zeit auf dieser Erde weilenden Dinosaurier. Sie strebt das Paläontologie-Studium an, was ihr als Frau allerdings versperrt ist. Und doch setzt sie alle Hebel an, lässt nicht locker. Zumindest kann sie im Senckenberg Museum Frankfurt arbeiten, wenn auch unentgeltlich und hier erledigt sie eher Schreib- und Hilfsarbeiten. Aber – sie ist nah dran, ist im Museum und lernt einflussreiche Leute kennen.

    Es ist eine fiktive Geschichte, die sich um real gelebte Personen rankt. Die historischen Hintergründe sind gut recherchiert, die Autorin vermengt diese geschickt mit dem damaligen Zeitgeist. Die Diskrepanz der Geschlechter ist deutlich zu spüren, die Rollen waren vor 120 Jahren strikt zugeteilt, eine Frau konnte ohne ihren Ehemann oder Vater nichts entscheiden, auch wurde ihr ein analytisches Denkvermögen schlichtweg abgesprochen.

    Birgit Borchert schildert Sophies Alltag in all den Facetten, die ihr das Leben zu bieten hat. Ihr unbändiger Wille treibt sie voran, sie lässt sich nicht von ihrem Ziel abbringen. Anhand Charlotte und Marianne haben wir noch zwei Frauenschicksale, der einen ist ihre Malerei Lebensinhalt und die andere wurde – wie damals üblich – mit einem Mann verheiratet, der ihr den (von den Eltern) erstrebten Standard bieten konnte. Zuneigung oder gar Liebe waren nicht nur Nebensache, sie hatten schlichtweg keinerlei Bedeutung. Umso mehr kämpft Sophie um ihren Traum, hat sie doch ihre ältere Schwester stets vor Augen. Die Paläontologie steht für sie an erster Stelle und doch schließt dies die Liebe nicht aus. Auch führt sie ihre Beharrlichkeit nach Afrika, sie begleitet eine Expedition, ein abenteuerliches Unterfangen, sie lässt sich jedoch nicht unterkriegen.

    „Spuren einer fernen Zeit“ zeichnet den beschwerlichen Weg einer starken Frau nach, die sich trotz all der Hindernisse nicht beirren lässt, die mutig voranschreitet. Birgit Borchert hat ihre gut aufbereiteten Recherchen gekonnt in Szene gesetzt, ich habe mich während des Lesens direkt in dieser Zeit gewähnt, lediglich die Expedition ist für meine Begriffe ein wenig durch die allzu rosarote Brille geraten. Ansonsten ein lebendig geschildertes Zeugnis dieser Zeit.

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  • 4 Sterne

    Kyra112, 15.05.2023

    Als eBook bewertet

    Die junge Sophie von Mayden liebt die Paläontologie. Stundenlang kann sie vor dem riesigen Diplodocus longus Skelett im Senckenberg Museum in Frankfurt stehen und von einem Studium dieser Wissenschaft träumen. 
Als sie die Möglichkeit erhält, im Senckenberg Museum mitzuarbeiten, erfüllt sich für Sophie ein riesiger Wunsch, die Arbeit an Zeugen der Urzeit. Als sie dann auch noch mit ins ferne Afrika darf, scheint sie erreicht zu haben, wovon sie immer geträumt hat. Doch auf Schritt und Tritt verfolgen sie die Vorurteile gegenüber ihres Geschlechts und ihrer Herkunft. Sophie versucht dennoch diesen zu trotzen!

    Birgit Borchert ist es mit „Spuren einer fernen Zeit“ gelungen, einen spannenden historischen Roman zu schreiben. Ihre metaphorische Schreibweise konnte mich vom ersten Moment an mitziehen. 
Mit Sophie von Mayden und auch ihrer Schwester Charlotte lernen die Lesenden zwei junge, selbstbewusste Frauen kennen, die ihrer Zeit weit voraus sind. Sophies Ansichten zur Bildung und auch zu ihrem Stand sind modern, vorbildlich und richtungsweisend. Als Gegensatz dazu sehe ich jedoch das Cover, denn es wirkt auf mich etwas verstaubt und verkauft sich damit unter Wert.
    Sophies Sturkopf begegnet dem Leser auch in vielen Momenten. Oftmals konnte ich diesen Charakterzug nachvollziehen, doch in einigen Momenten machte diese Art es auch etwas schwierig.
    Dieses Buch ist spannend geschrieben, so fiebert man von der ersten Seite an mit, ob Sophie nun zum Studium zugelassen wird oder nicht. Ebenso spannend sind die Handlungsstränge um Paul und Sophie, als auch um Sophies Reise ins ferne Afrika.
Interessant finde ich die Charaktere, die Sophie auf ihrem Weg begleiten. Da sind ihre Mutter, ihre Schwester und Teile der Gesellschaft mit ihren verstaubten Ansichten, was eine Frau tun darf und muss und was nicht. Da sind aber gleichzeitig aufgeklärte Charaktere, wie z.T. ihr Vater, Professor Kayser, der junge Richard, Rachel etc.. Ich finde gerade diese Personen machen die Handlung auch recht erfrischend. Gleichzeitig machen all diese Charaktere die Handlung auch authentisch.
    Das Ende kommt dann relativ schnell und vielleicht ein bisschen zu kitschig, aber das war für mich persönlich kein Problem, denn ich empfand es als Krönung einer tollen Geschichte, die den Lesenden auch Vieles über Geschichte lehrt (und Geologie und Paläontologie).

    Für mich ein absolut lesenswertes Buch mit erfrischenden Charakteren, authentischem historischen Hintergrund, welches mir viel Lesespaß bereitete.

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  • 4 Sterne

    Laura W., 28.05.2023

    Als Buch bewertet

    Sophie von Mayden weiss bereits 1907 dass sie einmal Dinosaurierknochen ausgraben und erforschen möchte. Um ihrem Traum ein Stück näher zu kommen, bittet sie ihren Vater im Senckenberg-Museums aushelfen zu dürfen. Am liebsten würde sie Paläontologie studieren, doch dies bleibt ihr als Frau ohne Abitur erst einmal verwehrt. Die Arbeit im Museum macht ihr jedoch viel Spaß und sie verliebt sich in den Doktoranden Paul. Wird sie es schaffen trotz aller Unwägbarkeiten zu studieren, oder bleibt es bei einem Traum?

    Ich habe sehr gut in diese Geschichte hinein gefunden und war von der ersten Seite an sehr positiv überrascht! Der Schreibstil war leicht zu lesen und doch hat die Autorin es geschafft das Leben des 20. Jahrhunderts aus Sicht einer Frau, sowie auch das Senkenberg-Museum eindrücklich und bildhaft zu beschreiben! Die Seiten sind nur so dahin geflogen und als Leser hat man einiges Wissenswertes über das Thema Paläontologie lernen dürfen! Sophie war mir mit ihrem Wissensdurst und dem Forschergeist sehr sympathisch und ich konnte mich sogar ein stckweit mit ihr identifizieren. Aber nicht nur Sophie war sehr gut ausgearbeitet, auch ihre Schwestern, ihre Eltern und die Mitarbeiter des Museums hatten alle unterschiedliche Charaktere und man konnte sie gut auseinanderhalten.

    So schön die erste Hälfte des Buches war, hat es für mich leider ab der Hälfte etwas nachgelassen. Bin ich anfangs durch die Seiten geflogen, gab es dann die ein-oder andere langatmige Passage und die Liebesgeschichte stand zu sehr im Vordergrund. Ausserdem hat sich Sophies Verhalten dann zeitweise sehr zum negativen verändert und sie war einfach nur eine verwöhnte und teils auch arrogante junge Dame, deren Gedanken ich nicht mehr nachvollziehen konnte. Zum Ende hin gab es im Buch immer mehr glückliche Zufälle und Fügungen, die sich einfach nicht mehr glaubwürdig und überzeugend gelesen haben.

    Fazit: Eine tolle Grundhandlung mit sehr viel Museums-und Forschungsflair, die aber leider zum Ende hin immer mehr nachgelassen hat. Schade hätte dem Buch zu Anfang auf jeden Fall die volle Punktzahl gegeben, aber so ist es für mich eine gute Geschichte mit einigen Schwächen.

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  • 4 Sterne

    woerteraufpapier, 19.05.2023

    Als Buch bewertet

    Der Kampf um Selbstbestimmung und Anerkennung

    Birgit Borchert lässt uns teilhaben am Leben der Familie von Mayden in Frankfurt zu Beginn des 20. Jahrhunderts und führt uns eindrucksvoll vor Augen, wie schwer es für eine junge Frau war, sich aus den Konventionen zu lösen, die die Familie und Gesellschaft vorgaben.

    Sophie von Mayden will nicht schnellstmöglich bestmöglich verheiratet werden, sondern möchte Karriere machen. Sie sieht sich nicht als Heimchen am Herd mit Kindern. Doch ohne Abitur – für Frauen in großen Teilen des Deutschen Reiches nicht vorgesehen – legen ihr immer wieder Männer Steine in den Weg.

    Durch Fürsprache ergattert sie dann doch einen Studienplatz in Marburg und trifft wieder auf viel Ablehnung. Auch jetzt muss sie sich – obwohl inzwischen volljährig – den Wünschen ihrer Eltern beugen. Besonders ihre Mutter sieht das Studium als Verschwendung an, ist sie doch nach wie vor auf der Suche nach dem „richtigen Ehemann“ und präsentiert bei jeder sich bietenden Gelegenheit mehr oder weniger geeignete Kandidaten. Dabei hat Sophie ihr Herz schon lange an den Doktoranden Paul Klüver verloren, der aber als Ehemann aufgrund seiner Herkunft nicht infrage zu kommen scheint.

    Als dann eine Expedition nach Ostafrika ansteht, wird sie als Frau wieder als ungeeignet angesehen. Erst mit Hilfe eines reichen Studienkollegens/Freundes kann sie sich auf den Weg machen um zu beweisen, dass auch eine Frau dort „ihren Mann stehen kann“.

    Das Ende der Geschichte hat nicht so ganz meinen Geschmack getroffen. Zuviel Friede, Freude, Eierkuchen; soll nicht heißen, dass ich Sophie ihr Glück nicht gönne.

    Birgit Borchert gelingt es in ihrem Romann zu zeigen, dass selbstbewusste Frauen auch schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Lage waren, etwas zu bewegen und damit für nachfolgende Generationen das Leben einfacher zu machen.

    Das Buchcover ist wunderschön gestaltet. Im Inneren finden sich historische Aufnahmen des Senckenberg-Museums. Am Ende des Buches finden wir ein Namensverzeichnis von im Buch aufgeführten historischen Personen. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.

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  • 4 Sterne

    Barbara G., 15.05.2023

    Als eBook bewertet

    Spannend und viele eindrückliche Schilderungen
    Bewertung am 15.05.2023
    Bewertet: Buch (Taschenbuch)

    Hauptprotagonistin dieses Buches ist Sophie von Mayden. Sie wächst in Frankfurt auf, ihre Mutter aus reichem Haus, der Vater angesehener Wissenschaftler. Seine Begeisterung für die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse und Forschungen haben auf Sophie abgefärbt. Und so will sie nach ihrer Ausbildung auf der Mädchenschule am liebsten Paläontologie studieren - während ihre Mutter eigentlich vor allem die Ehe für Sophie im Blick hat. Doch allen Hürden zum Trotz gelingt es Sophie, zunächst im Museum zu arbeiten und dann in Marburg zu studieren. Bei ihrer Arbeit im Museum lernt sie Paul Clüver kennen, Doktorand aus ärmlichen Verhältnissen. Mit ihm teilt sie die Begeisterung für die Paläontologie und den Traum, einmal selbst Ausgrabungen beizuwohnen. Ich fand das Buch grandios geschrieben. Mich hat der Erzählstil der Autorin so gepackt, dass ich das Buch nicht weglegen wollte. Man hatte wirklich den Eindruck, die Umbrüche der Zeit, die Vorbehalte der Männer, den Wissensdurst von Sophie regelrecht zu spüren. Vor allem, dass die Autorin sich auch die Zeit nahm, um die Zeit im Museum und die Hürden bis zum Studium ausführlich zu schildern, hat dazu beigetragen. Ich hab regelrecht mitgefiebert mit Sophie, ob sie das schafft, ihre Eltern zu überzeugen und die Wissenschaftler auf ihre Seite zu ziehen, um studieren zu können. Was mich letztlich so begeistert hat, waren die vielen Eindrücke aus der Wissenschaft. Diese kamen aber leider meinem Empfinden nach im letzten Abschnitt zu kurz. Die Expedition nach Afrika hätte meiner Meinung nach einen eigenen Band vertragen und auch der Fokus der letzten Seiten hat sich meiner Meinung nach etwas verschoben, was ich schade fand. Ich hätte gern mehr über die Funde, die Eindrücke aus Afrika und die Zeit dort erfahren. Ein Buch, das sehr lesenswert ist!

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  • 4 Sterne

    Ursula L., 13.09.2023

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Die Kurzbeschreibung machte mich neugierig auf das Buch. So kam es, dass ich ein weiteres Mal eine junge Frau kennen lernte, die sich gegen die gesellschaftlichen Zwänge auflehnte. Vielen Frauen der gehobeneren Gesellschaftsschicht ging es damals ähnlich. Sie waren gut in der Schule, neugierig auf vieles im Leben und hätten zu gerne einen Beruf ausgeübt, durften aber nicht studieren und sollten nach den inzwischen doch etwas veralteten Ansichten der Eltern leben. Besonders die Mütter konnten es nicht nachvollziehen, dass ihre Tochter nicht den natürlichen Weg einer Ehefrau und Mutter gehen wollten. Sie gehörten meist noch zu einer Generation, die von Politik und was um sie herum geschah einfach nichts wissen wollten. Aber das konnten sich wirklich nur die besser gestellten erlauben. Sehr viele Frauen mussten arbeiten, damit die Familie überleben konnte.
    Bei Sophie war ich mir nicht so sicher, was ich von ihr halten sollte. Sie war in gewisser Weise schon verwöhnt, denn wirkliche Sorgen musste sie sich nicht machen. Sie konnte ja auch eine Weile im Museum, das sie so sehr liebte, kostenlos arbeiten. Sie musste sich schon einiges einfallen lassen, damit die studierten Herren sie endlich beachteten.
    Die Autorin hat sehr gut recherchiert und sehr viel Wissenswertes über das Senckenberg-Museums, die Funde und Ausgrabungen berichtet. Sie hat sich für die Frau, die ihren Weg suchte, einiges einfallen lassen. Aber so ganz begeistern konnte ich mich nicht für Sophie und ihre Familie.


    Fazit:
    Es war durchaus interessant und unterhaltsam, ein weiteres Mal eine junge Frau zu begleiten, die den Mut hatte, ihren Weg zu gehen. Die Recherche der Autorin möchte ich lobend erwähnen. Vielleicht gibt es ja noch reichlich Leserinnen, die nicht so kritisch sind und sich mehr begeistern können.

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  • 4 Sterne

    Katrin E., 21.05.2023

    Als Buch bewertet

    Selbstbestimmung

    Genau diese gab es für Frauen rund um 1900 nicht. Sie waren lediglich dafür da, neue Nachkommen großzuziehen. Doch was, wenn ein junges Mädchen andere Pläne hat? Wenn sie selbst bestimmen will, was in ihrem Leben passiert und vor allem mit wem. Wir begleiten Sophie von Mayden auf diesem Weg. Sie sieht in einem Museum das Skelett eines riesigen Dinosauriers und weiß - eines Tages will sie diese faszinierenden Urzeitwesen selbst erforschen.

    Der Einstieg der Geschichte ist sehr schön geschrieben. Man ist mittendrin in der Story und kann sich das Museum und die Menschen dort bildlich vorstellen. Die subtilen und gut in das Geschehen eingebundenen Beschreibungen lassen einen direkt wegträumen.

    Für mich können solche Geschichten auch gern ganz ohne Liebesgeschichten auskommen. Das Streben nach ihrem Ziel und der Weg dahin, das schafft sie auch ohne das. Aber für einige Leser ist es vermutlich schön, wenn eben auch das eingebaut wird.

    Ich kann natürlich nicht genau nachvollziehen, inwiefern die Beschreibungen und Handlungen der Zeit entsprechen, doch für mich liest sich alles schlüssig und passend. Laut einem Interview der Autorin hat sie für den Roman viel und gründlich recherchiert und ich finde, das merkt man ihm auch an. Selbst wenn ich es nicht “kontrollieren” kann, ergibt alles ein stimmiges Bild für mich.

    Ich frage mich jedoch, ob das Szenario auch so gepasst hätte, wenn es sich nicht um ein Mädchen aus dem bereits gehobenen Stand gehandelt hätte. Dennoch habe ich das Buch mit viel Freude gelesen.

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  • 3 Sterne

    Jeanette L., 25.06.2023

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch erschien 2023 im Verlag Bastei Lübbe AG und beinhaltet 592 Seiten.
    „Eine mutige junge Frau
    Ein berühmtes Museum
    Ein sehnlicher Traum“
    Im Jahre 1907 betritt die junge Sophie von Mayden den großen Lichthof des neuen Senckenberg-Museums und sie ist wie gebannt vom Anblick eines riesigen Dinosauriers. Von diesem Moment an weiß sie, dass sie eines Tages diese faszinierenden Urzeitwesen selbst erforschen will. Doch sie ist eine Frau und damit ist ihr der Weg zum Paläontologie-Studium versperrt. Außerdem gibt es da ihre Eltern, die eine standesgemäße Heirat erwarten. Aber Sophie hat andere Pläne. Durch ihre Beharrlichkeit erhält sie eine Anstellung im Museum. Sie verliebt sich dort in den Doktoranden Paul Klüver, der aus einfachen Verhältnissen stammt und in Sophie nur eine verwöhnte Bürgertochter sieht. Beide nehmen an einer spektakulären Expedition teil, wo Sophie ihm und sich selbst beweisen will, dass sie für ihren großen Traum bereit ist, alles aufs Spiel zu setzen…
    Hier handelt es sich um das hinreißende Porträt einer selbstbewussten jungen Forscherin vor der atmosphärisch ausgeleuchteten Kulisse der Wilhelminischen Ära.
    Sophie ist eine junge Frau, die zu einer Zeit aufwächst, als die Frauen noch nicht wirklich die Möglichkeiten hatten, die sich uns heute bieten. Sie besucht das Museum und verliebt sich in das Skelett eines Dinosauriers. Ab diesem Moment steht für sie fest, dass sie unbedingt Paläontologie studieren will. Doch so einfach, wie sie sich das vorstellt, ist das leider nicht. Um ein Studium zu beginnen, benötigt man ein Abitur, das Frauen bis zu diesem Zeitpunkt vorenthalten wird. Obwohl sie beste Leistungen bringt, ist es erst einmal nicht möglich. Und ihre Eltern möchten sie am liebsten so schnell wie möglich standesgemäß verheiraten. Aber ohne Sophie. Sie tut einfach alles für ihren großen Traum. Und als sie dann die Chance auf eine abenteuerliche Expedition nach Afrika bekommt, scheint sie ihrem Ziel ziemlich nahe zu sein. Der Schreibstil der Autorin Birgit Borchert gefällt mir sehr gut. Sie musste sicherlich viele Recherchen betreiben, um so viel über Sophie von Mayden und das berühmte Senckenberg-Museum schreiben zu können. Ich muss ehrlich sein, ich habe mich ein wenig schwer getan, dieses Buch zu lesen. Aus meiner Sicht ist es etwas zu langatmig. Das heisst aber nicht, dass es für andere Leser nicht interessant sein könnte. Ich empfehle es auf jeden Fall weiter. Wahrscheinlich habe ich in letzter Zeit zu viele Bücher über Frauen dieser Zeit gelesen oder war einfach nicht so ganz bei der Sache. Sophie ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich finde es immer wieder bewundernswert, wie die Frauen sich in einer Männerdomäne durchgesetzt haben und ihre Ziele verfolgten. Besonders mutig finde ich, dass sie diese Exkursion gemacht hat. Und dass sie beharrlich ihr Ziel verfolgt und alle Steine, die ihr in den Weg gelegt werden, beiseite schiebt. Auch Paul Klüver ist toll dargestellt. Ich hatte eine schöne Lesezeit und der Autorin ist hier ein interessanter Roman gelungen. Aber so richtig mitgerissen hat er mich leider nicht.

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  • 3 Sterne

    Philiene, 28.04.2023

    Als Buch bewertet

    Es gibt viele historische Romane über Frauen die in einer von Männer dominierten Welt ihren Weg gehen. Ich habe auch schon einige davon gelesen, allerdings noch keinen in dem es um Paläontologie geht.. Genau darum geht es in diesem Roman. Sophie träumt davon zu zu studieren und fängt zunächst als Assistentin im Museum an...

    Die Geschichte rund um Sophie hat mir gut gefallen, es ist eine Mischung aus Familiengeschichte, neben Sophie gibt es noch zwei Schwestern mit ganz eigenen Sorgen und Problemen., Liebesgeschichte (ohne geht es einfach nicht) und der Geschichte einer jungen Frau und ihrer Träume.
    Ein großer Teil des Romans dreht sich um die Paläontologie und das Museum, um Studien und Forschung. Das war sehr interessant, zumal das für mich komplettes Neuland war, manchmal aber auch ein wenig langatmig. Sehr gut haben mir die Teile rund um Sophies Familie gefallen, die drei unterschiedlichen Schwestern haben mich überzeugt und sehr gut unterhalten.

    Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen und mir einiges über ein mir unbekanntes Thema erzählt.

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