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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Samantha Faye B., 18.11.2021

    Ein Engel, der Blut, Tränen und Elend bringt ...

    Ein exzellentes Buch! Ich habe es quasi in einem Rutsch durchgelesen. Ein weiteres absolutes Highlight des sterbenden Lesejahres 2021. 

    Dieses Buch ist viel mehr als ein historischer Krimi. Aber dazu, meine Geneigten, später mehr! 

    Dezember, 1924, Paris: Der Grand Guerre mit seinem Ende 1918 liegt noch nicht so lange zurück. Das Land und auch und vor allem Paris befinden sich noch im eisernen Griff und Wundschmerz dieses dunklen Einschnitts der Historie. 

    Unter diesen kaum vernarbten Verletzungen laboriert ebenso noch der Polizist und patente Ermittler Lieutenant Julien Vioric. Den flandrischen Schützengräben konnte er zwar lebendig entfliehen. Aber das unaussprechliche Grauen, dessen Zeuge er geworden war, mit allen Sinnen und obendrein noch eine physische Verletzung davongetragen, hat ihn traumatisiert. Ein Teil von ihm starb tatsächlich in Flandern, um für immer dort zu verharren. 

    Nun sieht er sich an jenem frostigen Morgen mit einem widerwärtig grauenhaften Mord konfrontiert. So kalt, daß dagegen der reale Wintertag wie ein linder Frühlingstag wirkt. 

    Am Place du Panthéon wurde die Leiche des sechzehnjährigen, adligen, seit mehreren Tagen vermissten Clément Faucogney gefunden. Er ist extrem malträtiert worden. Auch für hartgesottene Lieutenants und Gardiens ein harscher Anblick, der instantan dazu beiträgt, den gefüllten Magen zu entleeren. 

    Lysanne Magloire, eine Frau, Anfang 20, hat ihr Dorf verlassen, um ihre seit vier Jahre abgängige Schwester in der Metropole an der Seine wiederzufinden. Dabei lernt sie die "verrückten", sehr kreativen Surrealisten kennen, als sie initial auf Louis Aragon trifft, der sie in seine Kreise einführt. 

    Es wird nicht bei einem Mord bleiben. Und die jeweilige Inszenierung ist abscheulich. Julien entdeckt, daß eine entscheidende Spur in die Passage de l'opera führt, zu ebenjener Lysanne. 

    Sie wiederum taucht immer profunder in die betörenden Schichten der Vielfalt der Künstlergruppe ein. Weder sie noch Julien ahnen, daß der Blutengel von Paris ihnen näher ist, als sie denken ...

    Der Surrealismus war wie der Expressionismus, die Romantik, der Dadaismus usw. eine historisch verbürgte Bewegung, der unter anderem Louis Aragon, Simone Breton ( nur als bessere Schreibkraft benutzt! ), André Breton, Paul Éluard, Robert Desnos, Philippe Soupault usw.

    Diese realen Individuen bindet die Autorin hervorragend ein wie ebenso Man Ray, und den Surrealismus wie ihre Essenz überhaupt. Ich habe mich bereits in den 90er Jahren intensiv mit all den diversen Richtungen wie Bewegungen beschäftigt. Deswegen freut mich besonders, hier eine Auffrischung erhalten zu haben und einen meiner erklärten Lieblinge, Louis Aragon als eminenten Charakter wiederzufinden. 

    Sie verwendet starke, stimmige, unverbrauchte, poetisch aussagekräftige Metaphern. Das gibt dem Buch eine gänsehautverursachende Verdichtung und eine Atmosphäre, die mit allen Sinnen greifbar ist. 

    Fesselnd, mit geschickten Haken, die der surrealistische Hase schlägt, und sympathischen Protagonisten. Julien und Lysanne sind liebenswert, integer und mir ans Herz gewachsen. 

    Das Buch ist sehr gut recheriert und der Tonus des Plots unheimlich. Man fühlt regelrecht den gähnenden Abgrund, an welchem alle entlangtaumeln, obwohl man so tut, als ob alles in bester wiederhergestellter Ordnung wäre. 

    Diese Ordnung und Zivilisation ist nur eine hauchdünne Firnis auf der Fratze des Horrors, Überdrußes, Desperation und den Traumata des blutenden Untergrundes. Und es bedarf nicht viel, daß diese feine Membran zerreißt und der entblößte Wahnsinn wütet. 

    Julien und Lysanne durchlaufen beide eine überzeugende Genese und überraschen beide auf allerbeste Weise. 

    Wie erwähnt, das Buch ist weit mehr als ein historischer Krimi. Es ist ein Sittengemälde, eine Dichotomie zwischen Licht und Finsternis, ein Psychogramm einer Stadt, einer Gesellschaft und Individuen. Ein schaurigschöner Auftakt der Reihe! Ich kann kaum Teil Zwei erwarten! Welch ein Werk, das in den schwarzen Nächten der vergitterten Salons meiner labyrinthischen Neuronen zwitschernd seinen nachtenen Tanz in meinen Mitternachtsgassen vollführt! Chapeau! Danke, Britta Habekost!!!!!

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  • 5 Sterne

    Jeanette Lube, 02.11.2022

    Dieses Buch erschien 2021 im Penguin Verlag und beinhaltet 461 Seiten.
    „Ein kriegsversehrter Ermittler, ein Mörder unter Künstlern und eine Stadt am Abgrund…“
    Die Handlung spielt in Paris im Dezember 1924. Die Leiche des sechzehnjährigen Clément Faucogney wird an einem bitterkalten Morgen am Place de Panthéon entdeckt. Der Körper ist so entstellt, dass er selbst für den Ermittler Julien Vioric kaum zu ertragen ist. Dabei ist er den Schützengräben von Flandern nur knapp entronnen. Vioric wird durch Beweise in die Passage de l´Opéra zu einer jungen Frau geführt, die sich auf der Suche nach ihrer Schwester in größte Gefahr begeben hat. Doch bisher weiß sie nichts davon. Dem Charme der Pariser Dichter und der betörenden Schönheit der Stadt ist sie bereits verfallen. Sie ahnt nicht, dass sie der Schlüssel zu allem ist. Sie ahnt nicht, dass sie bereits im Visier des Mörders steht…
    Als ich dieses Cover sah, war ich bereits schockverliebt. Ein Krimi, der in meiner Lieblingsstadt Paris spielt und dann auch noch so einen tollen Titel trägt, den durfte ich mir keinesfalls entgehen lassen. Zudem haben es mir die Zwanziger Jahre besonders angetan. Der Schreibstil der Autorin Britta Habekost ist einfach genial. Durch ihren Schreibstil gelang es mir, sofort in eine Geschichte einzutauchen, die so wunderschön und doch so grausam ist. Allein die tolle Sprache, der sich die Autorin bedient, ist es wert, dieses Buch in die Hände zu nehmen und zu genießen. Lysanne, was für ein schöner Name, ist die junge Frau, die sich auf das abenteuerliche Paris einlässt, um ihre Schwester zu suchen, von der sie schon einige Jahre nichts mehr gehört hat. Auf der Suche nach ihr wird sie mit Dingen konfrontiert, von denen sie nicht einmal in ihren schlimmsten Albträumen zu träumen gewagt hätte. Ich finde es echt toll, mit welchen Themen sich die Autorin hier auseinandergesetzt hat. Wer hat schon einmal vom Surrealismus gehört? Ja, gehört habe ich davon vielleicht schon, aber was wirklich dahinter steckt, davon wusste ich nichts Genaues. Britta Habekost hat mir die Zeit eine wundersame Weise nahegelegt, alles so bildhaft beschrieben, dass ich mir alles einfach gut vorstellen konnte, um nicht zu sagen, die ganze Geschichte lief wie ein Film vor meinen Augen ab. Ich liebe Paris so sehr, dass ich mich, wenn es auch echt gruselig war, sehr wohl fühlte und alles gut nachvollziehen konnte. Doch mehr möchte ich nicht verraten. Was hat es mit dieser geheimnisvollen Schrift auf sich? Findet es selbst heraus, indem ihr dieses Werk lest! Ich habe es an zwei Tagen regelrecht verschlungen und bin jetzt noch total fasziniert. In dieser zauberhaften Stadt ist ein grausamer Serienmörder unterwegs und man glaubt es kaum, zu welchen Taten er fähig ist. Was treibt ihn an? Ich hatte einfach unglaublich tolle Lesemomente voller Gänsehaut und Nervenkitzel. Mir fehlten teilweise die Worte. Und ich bekam Schnappatmung, echt gruselig. Damit hätte Lysanne bestimmt nicht gerechnet. Es handelt sich um einen spannenden, fesselnden, aufregenden und packenden Krimi, der mir kaum Zeit zum Verweilen ließ. Ich empfehle dieses Buch sehr gern weiter. Auf jeden Fall wird mich die Handlung noch eine ganze Weile beschäftigen. Mich hat die Autorin Britta Habekost begeistert und komplett überzeugt. Ein purer Lesegenuss! Die Seiten flogen nur so dahin. Am Ende war ich dann echt sprachlos, denn damit habe ich keinesfalls gerechnet! Toll gelöst! Spannung pur vom Anfang bis zum Ende!!!

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  • 5 Sterne

    Martin S., 08.12.2021

    Der blutige Erzengel von Paris

    Die Stadt Paris wird im Jahre 1924 von einem blutigen Verbrechen erschüttert. Die Leiche des sechzehnjährigen Clement Faucogney ist grausam entstellt und der Täter scheint alles Skrupel über Bord geworfen zu haben und in einen Wahn gefallen zu sein. Julien Vioric wird mit den Ermittlungen vertraut und er macht sich auf die Suche nach dem Mörder. Dabei stößt er auf die junge Lysanne, die sich auf der Suche nach ihrer Schwester befindet. Es entwickelt sich eine lose Bindung, die die beiden in den Kreis der Surrealisten führt, welche zu dieser Zeit ihre rebellischen Weltansichten nach außen tragen. Kommt der Täter aus den Reihen dieser gesellschaftsabtrünnigen Vereinigung?

    Die Autorin Britta Habekost hat mit "Stadt der Mörder" einen aus meiner Sicht bemerkenswerten Kriminalroman veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem stellenweise schon poetischen und dennoch sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mir die Geschehnisse der damaligen Zeit lebendig vor Augen führte. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften und zugleich grausamen Mord an dem sechzehnjährigen Jungen aufgebaut und über die Ermittlungen in dem düsteren Paris auf einem hohen Niveau gehalten. Besonders gut gefallen haben mir die Schilderungen aus dem Leben der Surrealisten, welche damals schon mutig und sehr gesellschafts-kritisch aufgetreten sind. Die historischen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und die ganze Geschichte wirkt dadurch sehr authentisch. Es entwickelt sich eine komplexe und spannende Geschichte, deren fulminantes Finale mit einer nachvollziehbaren und für mich sehr gelungenen Auflösung aufwarten kann.

    Insgesamt ist "Stadt der Mörder" aus meiner Sicht ein mehr als gelungener historischer Kriminalroman, der mich mit einem bisher selten thematisierten Schwerpunkt, einer spannenden Storyline und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen konnte. Da ich das Buch für äußerst lesenswert halte, empfehle ich es sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    Lilofee, 15.11.2021

    Paris im Dezember 1924.
    Ein Serienmörder treibt sein Unwesen.
    Brutale Morde geschehen. Für den Ermittler Lieutenant Julian Vioric
    schwer zu ertragen. Ist er doch nur knapp den Schützengräben von Flandern
    entkommen. Die Spur führt ihn zu Lysanne Magloire.
    Einer jungen Frau, die auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester ist.
    Lysanne ist bereits dem morbiden Charme der Stadt verfallen
    und weiß noch nicht, dass sie sich in sehr große Gefahr begibt.
    Ahnt nicht das sie der Schlüssel zu all dem ist.

    Buch und Cover sind in ein Hingucker und der Klappentext verspricht nicht zu viel.
    Die Autorin nimmt uns mit in eine sehr graue, dunkle Welt.
    Nach Paris in den Zwanziger Jahren. In die Abgründe einer Stadt,
    in der Schatten und Licht dicht beieinander liegen.
    Paris bei Nacht vermittelt hier eine unglaubliche Spannung.
    Die Zeit zwischen den Weltkriegen. Das Elend der Bevölkerung,
    der tägliche Kampf ums Überleben.
    Alle haben den Krieg noch in den Knochen und suchen Ablenkung im aufregenden
    Pariser Nachtleben.
    Das Paris der Zwanziger Jahre war eine Insel, an der Intellektuelle,
    Künstler und Literaten strandeten.
    Zeiten des Umbruchs, des Wandels.
    Mitten drin die Surrealisten. Eine Gruppe von jungen Leuten.
    Der Surrealismus, eine geistige Bewegung,
    die sich seit den 1920er Jahren als Lebenshaltung und Lebenskunst
    gegen traditionelle Normen äußert.
    Die Charaktere sind so herrlich echt und kantig. Zu einem der leicht
    depressive Lieutenant Julian Vioric und aber auch die etwas naive
    junge Frau vom Land, die ihre Schwester sucht.
    Dazu kommt eine unheimlich ausdrucksstarke Schreibweise, mal erbarmungslos
    dann wieder poetisch und wunderschön.
    Eine sehr gelungene Mischung aus Brutalität und Poesie.
    Von Beginn an gibt es einen Spannungsbogen, der bis zum Schluss erhalten
    bleibt.
    Ein Krimi mit zahlreichen Wendungen und immer wieder überraschend.
    Dieser Roman ist eine sehr spannende Milieustudie und ein wunderbarer
    Auftakt der Lust auf weitere Bände macht.

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  • 5 Sterne

    Lilofee, 15.11.2021 bei bewertet

    Paris im Dezember 1924.
    Ein Serienmörder treibt sein Unwesen.
    Brutale Morde geschehen. Für den Ermittler Lieutenant Julian Vioric
    schwer zu ertragen. Ist er doch nur knapp den Schützengräben von Flandern
    entkommen. Die Spur führt ihn zu Lysanne Magloire.
    Einer jungen Frau, die auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester ist.
    Lysanne ist bereits dem morbiden Charme der Stadt verfallen
    und weiß noch nicht, dass sie sich in sehr große Gefahr begibt.
    Ahnt nicht das sie der Schlüssel zu all dem ist.

    Buch und Cover sind in ein Hingucker und der Klappentext verspricht nicht zu viel.
    Die Autorin nimmt uns mit in eine sehr graue, dunkle Welt.
    Nach Paris in den Zwanziger Jahren. In die Abgründe einer Stadt,
    in der Schatten und Licht dicht beieinander liegen.
    Paris bei Nacht vermittelt hier eine unglaubliche Spannung.
    Die Zeit zwischen den Weltkriegen. Das Elend der Bevölkerung,
    der tägliche Kampf ums Überleben.
    Alle haben den Krieg noch in den Knochen und suchen Ablenkung im aufregenden
    Pariser Nachtleben.
    Das Paris der Zwanziger Jahre war eine Insel, an der Intellektuelle,
    Künstler und Literaten strandeten.
    Zeiten des Umbruchs, des Wandels.
    Mitten drin die Surrealisten. Eine Gruppe von jungen Leuten.
    Der Surrealismus, eine geistige Bewegung,
    die sich seit den 1920er Jahren als Lebenshaltung und Lebenskunst
    gegen traditionelle Normen äußert.
    Die Charaktere sind so herrlich echt und kantig. Zu einem der leicht
    depressive Lieutenant Julian Vioric und aber auch die etwas naive
    junge Frau vom Land, die ihre Schwester sucht.
    Dazu kommt eine unheimlich ausdrucksstarke Schreibweise, mal erbarmungslos
    dann wieder poetisch und wunderschön.
    Eine sehr gelungene Mischung aus Brutalität und Poesie.
    Von Beginn an gibt es einen Spannungsbogen, der bis zum Schluss erhalten
    bleibt.
    Ein Krimi mit zahlreichen Wendungen und immer wieder überraschend.
    Dieser Roman ist eine sehr spannende Milieustudie und ein wunderbarer
    Auftakt der Lust auf weitere Bände macht.

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  • 5 Sterne

    Michaela W., 29.11.2021

    Der Kriminalroman"Stadt der Mörder"ist ein außergewöhnlicher Kriminalroman,Der Handlungsort ist in Paris in den zwanziger Jahren.Der Krieg ist vorbei,aber nicht alle Menschen haben das Erlebte vergessen können.Zu tief sind die Wunden,die der Krieg für sie hinterlassen hat.
    Lysanne,eine junge Frau vom Land-sucht nach ihrer Schwester.Diese ist vor vielen Jahren verschwunden und Lysanne kommt nach Paris um nach ihrer Schwester zu suchen.Doch die neuen und fremden Eindrücke die Paris Lysanne bietet- überfordern sie.
    Julien Vioric Leutnat der Kriminalpolizei hat den krieg zwar überlebt,aber die persönlichen Verluste in seinem Umfeld machen auch ihm noch sehr zu schaffen.Dann bekommt er einen neuen Fall,der an die Grenze des Erträglichen geht.Am Palace du Pantheón wird eine brutal zugreichtete Leiche eines jungen Mnnes gefunden.Es ist das erste Opfer von einer Reihe weiteren Morden....
    Die Autorin Britta Habekost hat einen bildhaften und flüssigen Schreibstil.Sie nimmt den Leser mit in das alte dunkle und histotische Paris 1924.Man taucht in die Geschichte der Surrealisten ein und man erlebt die Mörde des Serientäters hautnah mit.Ich war von der Geschichte gefesselt und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.Gerne würde ich mehr als nur die 5 Sterne geben-aber leider sind die 5 Sterne schön das höchste was geht.Einfach kurz gesagt-unbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    lisbethsalander, 09.12.2021

    Im Milieu der Surrealisten im historischen Paris

    Wir befinden uns im Paris der 20iger Jahre. Ein junger Adliger wird brutal ermordet aufgefunden. Julian Vioric, seines Zeichens Kommissar der französischen Kriminalpolizei, ermittelt. Hierbei lernt er die junge Lysanne kennen, die neu in der Stadt ist, um ihre Schwester zu suchen, die überstürzt ihr gemeinsames Zuhause in der Provinz verlassen hat. Lysanne hat Kontakte zu einer Gruppe surrealistischer Künstler, unter denen die Polizei ebenfalls den potentiellen Täter vermutet. Britta Habekost hat hier einen sehr spannenden, vor allem aber auch sprachlich anspruchsvollen poetischen historischen Krimi verfasst, der in meinen Augen etwas Besonderes ist, da er nicht den üblichen Klischees entspricht. Auch die Ansiedlung im Milieu der Surrealisten war mir so noch nicht vorgekommen, ich habe aufgrund der akribischen Recherche der Autorin viel Neues hinzu lernen können. Auch fühlte ich mich perfekt und spannend unterhalten und habe bis zur Auflösung beim fulminanten Finale mitgerätselt. Deshalb von mir die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    meine.literaturliebe, 09.11.2021

    Paris 1924: Ein sechzehnjähriger Adelige und seine Gouvernante Isabelle werden tot aufgefunden. Doch Isabelles Schwester Lyssanne zweifelt an der Identität. Die Tätigkeit eines Kindermädchens passt nicht zu der ehemaligen Lazarettschwester, die an ihrer Aufgabe im Ersten Weltkrieg zerbrach und zur Kokainsüchtigen wurde. Die Spur führt schließlich zu einer Dichtergruppe, die sich die "Surrealisten" nennt. Doch nun befindet sich auch Lysanne in großer Gefahr...

    Für meine Verhältnisse habe ich recht lange für diesen Roman gebraucht. Ich konnte es nicht einfach schnell weglesen. Der Schrachstil ist so poetisch, ich wollte es genießen. Ich mochte die Figuren und die Charakterzüge, die nur der Krieg hervorbringen kann. Jede einzelne Seite war für mich pures Vergnügen.

    Aus dem Nachwort kann man entnehmen, dass die Autorin von "Surrealistischen Manifest" von André Breton (Erstveröffentlichung 1924) inspiriert wurde. Von der Surrealisten Bewegung habe ich noch nie zuvor gehört und habe anschließend noch etwas recherchiert. Vielen lieben Dank, wieder was dazugelernt.

    (Werbung/ Rezensionsexemplar)

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  • 4 Sterne

    Lia48, 23.01.2022

    „Die Surrealisten schienen aus dem negativen Wust einer im Krieg untergegangenen Welt etwas Neues formen zu wollen, und das allein war groß und bewundernswert genug.“


    INHALT:
    Dezember 1924 in Paris: Eine entstellte Leiche in einem Jutesack liegt am frühen Morgen auf dem Place du Panthéon; daneben ein Taschenkrebs. Es soll sich um den Sohn der adligen Familie Faucogney handeln.
    Selbst für den erfahrenen Lieutenant Julien Vioric ist der Anblick ein Graus. Wer hat den 16-jährigen Clément nur so zugerichtet? Und wo befindet sich seine Nanny, die ihn zuletzt gesehen hat und plötzlich vom Erdboden verschwunden ist?
    Vioric versucht der Sache auf den Grund zu gehen.
    Dabei stößt er auf Lysanne Magloire, die angebliche Schwester der Gouvernante. Sie sucht ihre Schwester.
    Lysanne lernt dabei die verrückte Welt des Surrealismus kennen. Dichter und Schriftsteller wie Louis Aragon, Paul Éluard und André Breton faszinieren sie und sie verbringt immer mehr Zeit mit ihnen.
    Doch es bleibt nicht bei dem einen Mordopfer und die Ermittlungen führen mitten in die Gruppe der Surrealisten… Schwebt Lysanne in Lebensgefahr?

    (TRIGGERWARNUNG: Drogen)


    MEINUNG:
    Dieses Buch hat mich aufgrund des interessanten und atmosphärischen Settings angesprochen und nicht enttäuscht. Paris im Dezember 1924, draußen ist es düster und kalt. Für mich hat es immer einen besonderen Reiz, Krimis mit historischem Hintergrund zu kombinieren. Schließlich gab es früher noch andere Arbeitsweisen bei der Polizei und andere Lebensumstände der Menschen.

    Tatsächlich spielen hier im Buch Lysanne und die Anfänge des Surrealismus eine sehr große Rolle. Ich fand es großartig, wie hier Figuren wie Louis Aragon, André & seine Frau Simone Breton, Paul Éluard, Philippe Soupault, Man Ray oder Robert Desnos in die Geschichte eingearbeitet wurden.
    Und auch so manche Grundgedanken der Gruppierung (die auf mich schon sehr außergewöhnlich wirkt) konnten mir durch das Buch etwas näher gebracht werden. So befasst sie sich z. B. gerne mit allem, was sich außerhalb der Realität bewegt: Träume, das Unterbewusstsein, Wahnsinn, unheimliche Zufälle und Fantastereien. „Je absurder, desto besser.“
    Dass die Thematik des Surrealismus so eine große Rolle spielen würde, hatte ich zwar nicht erwartet, gefiel mir aber gut.
    Nur ab und zu kamen mir dadurch die Schilderungen von Vioric und seiner Ermittlungsarbeit etwas zu kurz.
    Dennoch konnte ich lange miträtseln, was wohl wie miteinander zusammenhängt und wer der Mörder sein könnte.
    Manchmal hat sich die Geschichte für mich etwas gezogen, aber dann war ich kurz danach wieder mittendrin.

    An zwei kleineren Stellen hätte es für mich noch Verbesserungspotenzial gegeben (die sprachlichen Bilder waren mir auf den ersten Seiten zu viele, bzw. haben sich zu schnell wiederholt; und gegen Ende wurde zwischen zwei Leuten geplaudert, obwohl sie davon ausgehen mussten, dass die Zeit rennt).

    FAZIT: Atmosphärischer, historischer Krimi. Insgesamt hat mir das Buch trotz kleinerer Kritikpunkte gut gefallen. Vor allem die Themenmischung (Historischer Krimi sowie die Anfänge des Surrealismus) hat es mir sehr angetan! 4/5 Sterne!

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  • 4 Sterne

    Melanie T., 07.12.2021

    Dieser Krimi entführt uns in das Jahr 1924. Die neue Technik von heute zur Lösung von Kriminalfällen gibt es noch nicht, die Hierarchien sind noch stark ausgeprägt und Surrealisten versuchen die Welt etwas bunter zu machen.

    Ein sehr wortgewandter Krimi, bei dem ich mich sehr wohl gefühlt habe. Es ist eine für mich fremde Zeit, in die ich mich erst hereinfinden musste.

    Frauen und Untergebene haben noch eine ganz andere Stellung als man das heute für möglich und alltäglich hält.

    Ich konnte bei diesem Buch viel lernen, habe oft Google genutzt um zu sehen, welche Personen und Gegebenheiten reine Fiktion oder Realität sind. Es war eine spannende Lesezeit.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele Marina J., 17.11.2021

    ein beeindruckender historischer Krimi mit viel Poesie
    Julien Vioric wird zum Place du Panthéon gerufen, wo eine Leiche gefunden wurde. Selbst der erfahrene Ermittler ist schockiert. Bald wird klar, um wen es sich handelt und die Spuren führen in die Passage de l`Opera und zu Lysanne Magloire, deren Schwester die Gouvernante des 16jährigen Opfers war und seit Tagen verschwunden ist. Es ist bitterkalt in diesen Tagen kurz vor Weihnachten im Jahr 1924. und die Bevölkerung leidet noch unter den Auswirkungen des Krieges. Julien Vioric wird schnell klar, dass er mit Lysanne Magloire den Schlüssel zur Lösung seines Falls vor sich hat und dass die junge Frau in großer Gefahr schwebt.

    Britta Habekost entführt die Leser*innen mit diesem Kriminalroman in das Paris der 1920ger Jahre, mit allen Hoffnungen und der Melancholie, welche die Menschen immer wieder überfällt. Die Protagonisten werden vor dem Auge der Leser*innen lebendig, ich habe sowohl mit Julien die Puzzleteile seiner Ermittlungen zusammengesetzt als auch mit Lysanne gefühlt, die ihre Schwester suchte und schließlich fand. Die Umstände in dieser Zeit versteht die Autorin brillant darzustellen. Die Szene der Surrealisten, die Gesänge des Maldoror, die eine wichtige Rolle in diesem Buch spielen, und die Entführung in eine faszinierende Welt voller Poeten, Dichter und Anarchisten ist Britta Habekost hervorragend gelungen. Ihr Schreibstil ist wunderbar bildgewaltig, wie im Klappentext bereits angekündigt. Auch das Cover ist ungewöhnlich und gibt einen kleinen Einblick in die Geschichte für die es steht. Die Entwicklung der Story und lange die unerwartete Entlarvung des Täters und seiner Beweggründe lassen die Leser*innen tief in die Abgründe der Seele blicken. Kurze Rückblicke in die Vergangenheit von Julien Vioric und Lysanne Maigloire tragen zum Verständnis der Geschichte bei. Realität und Fiktion sind auf liebevolle Weise miteinander verwoben,.

    Der Spannungsbogen beginnt mit dem Prolog und bleibt bis bis zum Ende konsequent hoch. Die Autorin versteht es, das Interesse der Leser*innen für dieses besondere Milieu der Surrealisten zu wecken, die Gesänge des Maldoror gibt es auch heute noch und wenn ich zukünftig über den Boulevard Haussmann spaziere, werde ich an die Menschen denken, die an dieser Stelle einmal lebten und deren Lebensraum für den Fortschritt zerstört wurde.

    Britta Habekost hat mit diesem Kriminalroman eine Tür in eine andere Zeit und eine andere Welt geöffnet, ich hoffe, es gibt bald eine Fortsetzung gebe diesem Buch 5 Sterne, weil es mehr nicht gibt.

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