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  • 5 Sterne

    8 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 06.08.2017

    Sepp Flattacher, der passionierte Jäger im Mölltal ist ein rechter Kauz. Er möchte nur seine Ruhe haben, sein bester Freund ist sein Hund und allenfalls der etwas einfältige Reini darf noch auf etwas Wohlwollen hoffen. Einen echten Kleinkrieg über den Gartenzaun führt er allerdings mit seinem Nachbarn Heinrich Belten, ein Piefke, wie er im Buch steht. Und genau von dort droht Ungemach. Heinrichs Tochter mit Ehemann und Kindern scheinen einen endgültigen Umzug nach Kärnten zu planen und den Vater ins Altenheim zu schicken. Heinrich ist ihm schon zu viel, aber so eine umtriebige Familie gilt es zu verhindern. Also schmieden die zwei alten Herren einen ausgetüftelten Abwehrplan und müssen sich dazu auch widerwillig verbinden. Aber dann kommt ihnen eine Leiche dazwischen und beide fühlen sich nicht ganz unschuldig.

    Der Jägerkrimi „Wenn der Platzhirsch röhrt“ ist eine perfekt gelungene Mischung aus schwarzem Humor, kauzigen Typen und haarsträubenden Ereignissen, eingebettet in einen ganz realen Kriminalfall. Dass sich Sepp und Heinrich darin verwickeln lassen, ist auch dem Abwehrkampf gegen Schwiegersohn Anton Nowak geschuldet, der seine Finger in allerlei unsaubere Geschäfte gesteckt hat.

    Mir gefällt es, wenn die regionalen Eigenarten und Dialekte und in diesem Fall auch gleich noch Jägerlatein, sich mit einem durchaus ernsten Krimi verbinden. Verständnisschwierigkeiten gibt es dabei keine, dafür sorgt ein ausführliches Glossar im Anhang. Das Buch liest sich flüssig, man mag gar nicht aufhören, ein witziger Einfall jagt den nächsten, ohne dass die Logik und Spannung des Krimis dabei auf der Strecke bleibt. Eine Stärke ist die Gestaltung der Figuren, Alexandra Bleyer zieht da alle Register und ihre Personen sind allesamt gelungen.

    Sepp Flattacher wird von der Autorin schon zum zweiten Mal auf Mörderjagd geschickt, aber auch ohne Kenntnis des ersten Bands hat man überhaupt keine Schwierigkeiten sich im Mölltal zurechtfinden.
    Wer humorvolle Regionalkrimis schätzt, hat hier ein echtes Highlight vor sich.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 24.08.2017 bei bewertet

    Sepp Flattacher – Mölltaler Urgestein und Jäger mit Leib und Seele – sieht seine beschauliche Ruhe in Gefahr, soll doch sein Nachbar Heinrich auf Drängen von dessen wichtigtuerischen Schwiegersohn Anton ins Altersheim abgeschoben werden, damit dieser dann samt Ehefrau Carola und den drei lautstarken Kindern in Heinrichs Häuschen einziehen kann. Das will Sepp auf keinen Fall zulassen, da verbrüdert er sich lieber mit dem zwar lästigen, aber vergleichsweise ruhigen Heinrich – im Abwehrkampf vereint, hecken die beiden älteren Herren fiese Attacken aus, um den aufdringlichen Anton in die Flucht zu schlagen…

    „Wenn der Platzhirsch röhrt“ ist bereits der zweite Fall für den kauzigen Aufsichtsjäger Sepp Flattacher – auch ohne Kenntnis des vorhergehenden Bandes ist mir der Einstieg in diesen Krimi leicht gefallen. Schon nach kurzer Zeit ich hatte das Gefühl, mit allen Akteuren gut vertraut zu sein.

    Der Clou in diesem Krimi sind ganz eindeutig die herrlichen und zum Teil recht skurrilen Figuren – alle werden hervorragend charakterisiert und beleben mit ihren Eigenarten und Besonderheiten die Szenerie. Ich habe schmunzelnd das Miteinander und das Gegeneinander der Akteure verfolgt, habe mich köstlich über Sepps und Heinrichs Anton-Vergraul-Aktionen amüsiert und konnte zudem prima über die Hintergründe und Zusammenhänge von Antons gesetzwidrigen Machenschaften mitgrübeln und miträtseln.

    Alexandra Bleyer hat ihren Protagonisten viele lockere Sprüche in den Mund gelegt, die Dialoge sind frisch und mit ganz viel schwarzhumorigen Wortwitz gespickt. Zusätzlichen Schwung erhält die Handlung darüber hinaus durch die eingeflochtene Kärntner Mundart.

    Das Lesen hat mir großen Spaß gemacht - „Wenn der Platzhirsch röhrt“ ist ein sehr unterhaltsamer Krimi mit viel Lokalkolorit und einem querköpfigen aber dennoch sehr sympathischen Hauptdarsteller.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 03.08.2017

    Das idyllische Mölltal mit seinen unterschiedlichen Bewohnern ist nun zum zweiten Mal Schauplatz eines Krimis.

    Anton Nowak, Schwiegersohn von Heinrich Belten, will seinen Schwiegervater ins Altersheim abschieben und sich neben unserem wackeren Aufsichtsjäger Sepp Flattacher häuslich niederlassen. Doch da hat Anton die Rechnung ohne den Wirt, pardon ohne den Sepp, gemacht. Obwohl Flattacher auch auf Heinrich Belten nicht gut zu sprechen ist, schmieden die beiden Pläne den ungeliebten Wiener loszuwerden.

    Während Sepp und Heinrich GEGEN Anton arbeiten, bemühen sich Bettina und Martin ZUEINANDER zu finden. Doch auch das ist nicht immer einfach und so reden (oder vielmehr schweigen) die beiden aneinander vorbei.

    Da kommt Martin die Leiche, die in Antons verbrannten Auto gefunden wird, gerade recht.

    Ist es wirklich Anton? Dann wären ja die Probleme von Heinrich Belten gelöst.

    Meine Meinung:

    Alexandra Bleyer bietet wieder ihr ganzes Können auf, um ihre Leser zu unterhalten. Wieder mit dabei sind die zum Teil schrulligen Figuren aus dem ersten Band „Waidmannsdank“ wie der Postenkommandant Treichel, der immer wieder mit kreativen Wortschöpfungen auffällt oder Kurt Acham, der Kotzbrocken vom LKA Klagenfurt, gegen den ein Elefant im Porzellanladen grazil wie eine Gazelle aussieht. Auch Bettinas Bruder Reini erhält eine größere Rolle und Sepp Flattacher kann seine Bedeutung als Strippenzieher voll ausspielen.
    Das Buch beschert uns sprachliche Genüsse, pendelt die Autorin zwischen Deutschem, Wiener und Kärntner Dialekt leichtfüßig hin und her. Herrlich ist es, den Freunden wider Willen beim Kochen zuzusehen. Fleischlaberl oder Frikadellen, das ist hier die Frage!

    Keine Bange - es gibt ein ausführliches Glossar, dass Wiener, Kärntner und Jägersprachliche Ausdrücke erklärt und ins Hochdeutsch übersetzt.

    Mit „Wenn der Platzhirsch röhrt“ ist Alexandra Bleyer wieder ein toller Krimi gelungen, der ohne den ersten Band „Waidmannsdank“ gut zu lesen ist. Allerdings entgeht dem interessierten Leser ein Feuerwerk an Wortwitz.

    Fazit:

    Ein Krimi, in dessen Fokus, eher die unterschiedlichen Charaktere als das Verbrechen stehen. Gerne gebe ich 5 Sterne und warte (un)geduldig auf eine Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

    4 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 07.08.2017

    Den Aufsichtsjäger Sepp Flattacher möchte man wirklich nicht zum Feind haben, er ist ja schon als Nachbar kein Sonnenschein findet Heinrich Belten. Und trotzdem verbünden sich die beiden Intimfeinde, um den ungeliebten Schwiegersohn Anton aus dem Haus und dem Mölltal zu vertreiben. Der hat nämlich ausgerechnet in Obervellach eine Gaststätte mit Spielbetrieb eröffnet und sich Heinrichs Haus als neuen Wohnsitz auserkoren – Sepp und Heinrich blasen zur Jagd auf ihn. Ihr Plan scheint aufzugehen. Bis es eine Leiche gibt. Wie konnte das nur passieren? Und vor allem – wer war es denn nun?!

    Die „Beziehung “von Sepp und Heinrich erinnert mich an die Jack-Lemmon-und-Walter-Matthau-Filme (wie z.B. „Ein seltsames Paar“). Sie mögen sich zwar nicht, aber der Streit hält sie jung und zumindest kurz verbindet sie die Abneigung gegen Anton.
    Dieser hat es faustdick hinter den Ohren. Er ist gewieft, extrem gerissen und geschäftstüchtig. Zu seiner Lokalität gehören zwei sehr gut gesicherte Hinterzimmer und es ist klar, dass da was Illegales laufen muss.
    Der Meinung ist auch Polizist Martin – nur leider glauben ihm sein Chef und die Kollegen nicht. Und dann hat er ja noch sein eigenes Drama zu bewältigen. Endlich scheint er bei seiner Jugendliebe Bettina landen zu können, nachdem er sie groß ins Casino ausgeführt hat, da kommen ihm eine geladene Waffe und ein großes Missverständnis in die Quere ...

    „Wenn der Platzhirsch röhrt“ ist der zweite Krimi von Alexandra Bleyer um den grantelnden Sepp Flattacher, aber man muss den Vorgängerband „Waidmannsdank“ nicht gelesen haben, um ihn zu verstehen. (Wobei Euch da aber wirklich etwas entgehen würde ;-)!)
    Die Geschichte ist extrem unterhaltsam. Sie besticht durch herrlich schwarzen Humor, Kärntner Mundart und viiiiel Jägerlatein. Zum besseren Verständnis für alle Nicht-Kärntner und Nicht-Jäger verhilft ein Glossar am Ende des Buches.
    Auch wenn es bis zum ersten Toten dieses Mal etwas gedauert hat, ist die Handlung von Beginn an spannend. Außerdem war das Finale dafür dann fast schon filmreif.
    Obervellach ist eine typische Kleinstadt mit korruptem Bürgermeister und Ratschkathl – man kann sich super vorstellen, wie das Leben dort so läuft und das eine oder andere Vorurteil wird bestärkt.
    Das Buch endet zwar nicht direkt mit einem Cliffhanger, aber in Sepps Jagdverein wird eine wichtige Position an eine untypische Person vergeben (mehr will ich hier nicht verraten). Deren Motto ist: Frischer Wind im Mölltal.“ Da stehen Sepp und uns Lesern sicher harte Zeiten bevor, zumal die Autorin in der Leserunde verraten hat, dass genau diese Person im nächsten Fall eine wichtige Rolle spielt. Ja, so hält man Leser bei der Stange ;-)!
    5 Sterne und meine unbedingte Leseempfehlung für alle Liebhaber des Jägerlateins.

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    peedee, 30.09.2018

    Landidylle? Eher nicht…

    Sepp Flattacher, Band 2: Sepp Flattacher, Aufsichtsjäger in Obervellach, möchte einfach nur seine Ruhe, insbesondere von seinem Nachbarn Heinrich Belten. Doch nun müssen sie sich zusammentun, da Beltens Schwiegersohn Anton Nowak mit Familie nebenan einziehen will – ein Wiener! Anton ist schon angereist, um im Ort ein Geschäft zu eröffnen. Und Belten soll ins Altersheim…

    Erster Eindruck: Ein wie vom Emons-Verlag gewohnt schönes Cover – gefällt mir.

    Dies ist Band 2 der Reihe und kann unabhängig vom Vorgängerband gelesen werden. Nichtsdestotrotz würde ich empfehlen, mit Band 1 zu beginnen, um die doch eigenwilligen Persönlichkeiten kennenzulernen. Mein Einstieg in Band 2 hat – wie bereits bei „Waidmannsdank“ – mit dem mehrseitigen Glossar am Ende des Buches begonnen. Ich finde es sehr hilfreich, in den Kärtner Dialekt und die Jagdsprache eingeführt zu werden.

    Der „gute“ Anton hat so gar keine Sympathiepunkte bei mir gesammelt. Er will den Schwiegervater abschieben und alles übernehmen. Er findet im Mölltal alle und alles hinterwäldlerisch; seine Frau und Kinder möchten in Wien bleiben. Wieso will er dann unbedingt nach Kärnten? Die Geschäftsverhandlungen sind äusserst interessant.
    Heinrich und Sepp überlegen, wie sie Anton von der Idee abbringen könnten, nach Obervellach zu ziehen. Sie kommen auf einige ziemlich abstruse Ideen. Merke: Schnaps ist beim Pläneschmieden nicht hilfreich!
    Revierinspektor Martin Schober ist selbstverständlich auch wieder mit dabei. Er hat sich mittlerweile an den Gedanken gewöhnt, wieder im Mölltal zu arbeiten. Sein Problem ist momentan die sich nicht entwickelnde Beziehung zu Bettina. Seine Arbeitskollegin ist mit ihren Sprüchen nicht wirklich dienlich. Doch dann ruft die Arbeit: Ein slowakischer Hotelgast wird vermisst…

    Die Geschichte war auch dieses Mal sehr unterhaltsam; der Krimianteil kam für meinen Geschmack sehr spät und war ziemlich klein. Der Humor hat mir wieder sehr gut gefallen, wie z.B. als Michaela, die Kellnerin, über einen verirrten Blick des Gegenübers in ihr Dekolleté sagt: „Kein Problem. Is ja ka Safn, wird nix weniger. Weder vom Schauen noch vom Anfassen.“ (Es ist ja keine Seife… *grins*). Am besten gefallen haben mir die Streithähne Heinrich und Sepp. Ich fand es einfach herrlich, wie sich Heinrich bemühte, aus dem Sepp seinen neuen besten Freund zu machen. Das ist wahrlich kein leichtes Unterfangen!

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  • 5 Sterne

    2 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 04.08.2017

    1 A Behandlung für einen depperten Wiener im herrlichen Mölltal

    Mit ihrem Krimidebüt „Waidmannsdank“ hat mich Alexandra Bleyer regelrecht begeistert und deshalb habe ich mich sehr auf den neuen Fall mit dem urigen Sepp Flattacher gefreut.

    Der erste Teil endete mit der Nachricht, dass Heinrich Belten von seinem großkopferten Wiener Schwiegersohn, ins Altersheim abgeschoben werden soll, was mich in helle Aufregung versetzt hat. Und hier geht es nach einem Prolog, der rätseln lässt, wer nach krummen Geschäften untergetaucht ist, nahtlos weiter. Welch ein Glück, dass Sepp Flattacher, Heinrichs Nachbar, sich nicht ganz uneigennützig und das kleinere Übel in Kauf nehmend, auf dessen Seite schlägt und auch schon weiß, wie das zu verhindern ist. „War er gemein? Ja. War er böse? Oh ja. Ein richtiger Sepp-Flattacher-Plan.“ hat dieser nämlich schon im Kopf.

    Der Prolog lässt den Leser rätseln, wie diese Slowakische Bande mit dem Rest der Geschichte zusammenhängt. Ich hatte sofort Anton in Verdacht, viele andere gibt es ja nicht, allerdings rutschte die Krimihandlung dann erst einmal gehörig in den Hintergrund. Ab und an ein kleiner Hinweis, damit man rästeln kann in welche Richtung es geht, mehr war nicht. Richtige Spannung ist eigentlich erst geboten, als im Wald ein ausgebranntes Auto mit einer verkohlten Leiche drin auftaucht, die Sepp den Kommentar „Ein Grillhendl ist´s“ abringt. Dann konnte die Autorin allerdings mit Überraschungen punkten. Aber ich empfand es nicht als besonders schlimm, weil ich von Sepp und Heinrich ganz großes Kino geboten bekommen habe. Wenn ich nur an die Aktion gemeinsam Fleischlabern zaubern, die Träume von Meeresrauschen versprechen, denke, kann ich jetzt noch Tränen lachen, vor allem wenn einer der Hygienefreak mit Chlorreiniger in der Hand ist, und der eine lachend meint, a bisserl Dreck hat noch niemand geschadet. Es ist einfach schwarzhumorige Komödie pur, wenn Sepp sich z.B. aus Boshaftigkeit von Hund Akko die Finger abschlecken lässt, und diese dann Heinrich mit dem Kommentar „Schau sauber“, unter die Nase hält. Ein Wunder, dass der nicht gleich aus den, für Besuch bereit gestellten, Filzpantoffeln kippt. Lachtränen und Training für die Lachmuskulatur gibt es hier zuhauf, denn Sepp ist ein findiger Kopf, wenn es um Bösartigkeiten geht, ich sag nur Bettwanzen, Juckpulver, Abführmittel oder in die Suppe spucken, auch wenn er meint, „Ich bin kein Sadist“.

    Der Sprachstil der Autorin liest sich locker, leicht und ich bin mit einem steten Dauergrinsen regelrecht durch die Seiten geflogen, das nur von lauten Lachern unterbrochen wurde. Dafür sorgen zahlreiche urkomische Szenen und schlagfertig boshaft, schwarzhumorige Dialoge. Super gut gefallen mir auch die zahlreichen Vergleiche wie z.B. ein „Hirn wie eine Almhütte. Hoch oben und nix drin“ oder das „Denkvermögen reichte nur von zwölfe bis mittags.“

    Für mich war es ja ein Wiedersehen mit Bekannten, auf das ich mich riesig gefreut habe. Sepp Flattacher ist einfach ein ekelhaftes Original wie es im Buche steht und gerade für seine bösen Sprüche, hinter denen ab und an eine Spur von weichem Herzen auftaucht, liebe ich ihn irgendwie, den alten Stinkstiefel. Auch wenn mir Heinrich Belten, der ja hofft, dass sie Freunde werden können iiiiirgendwann, manchmal richtig leid getan hat, wäre er doch sogar bereit mit Sepp seinen heiligen Fleischsalat zu teilen, würde eine gute Freundschaft Verzicht auf großes Lesevergnügen bedeuten. Wenn die beiden sich nicht mehr so richtig fetzen könnten, gäbe es weit weniger zu lachen. Meine sämtlichen Antipathien hat natürlich Anton Nowak, der depperte Schwiegersohn auf sich gezogen, den habe ich sowas von gfressn, da steh ich Sepp und Heinrich nichts nach. Die Kriminaler spielen dieses Mal eher am Rande mit. Der sympathische Martin hat derweil Liebeskummer, weil dumme Missverständnisse dafür sorgen, dass es mit Bettina immer noch nicht so geklappt hat. Vermutlich könnte da seine witzige Kollegin Kerstin, die sich nie ein Blatt vor den Mund nimmt, mit ihrem Kommentar „Wenn du in dem Tempo weiter machst, dann seids beide im Altersheim, bevor.. du weißt schon! Und ich habe die Unterwäsche meiner Oma gesehen! Niiicht antörnend, wennst mich verstehst!“, gar nicht so unrecht haben. Auch die kleinen Nebendarsteller sind gut gezeichnet, erwähnen muss ich da auf jeden Fall Herrn Pichler, der seinen Mops einfach nicht in den Griff bekommt und Frau Inge Hirschenthaler, der als Ratschkathel so schnell keiner etwas vormacht.

    Es handelt sich um einen Jäger-Krimi und dass sich die Autorin auf diesem Gebiet mehr als perfekt auskennt, merkt man deutlich beim Lesen. Da gehört ein Fuchs eben zum Raubwild, oder es wird ausgebalgt, man erfährt über die Fuchsleber oder auch von Schonzeiten, die erwähnt werden. Fachbegriffe oder Näheres zu „Affen“ und „Bären“ bei den Murmeltieren „Murmalan“ kann man im Glossar nachlesen, was ich toll finde.

    In dem wirklich guten und ausführlichen Verzeichnis am Ende findet man auch alle Wienerischen, Kärntnerischen, Österreichischen und Slowakischen Begriffe, die verwendet werden, denn hier darf zum Glück oft in Dialekt geplaudert werden, womit man mich immer begeistern kann. Die meisten habe ich auch ohne Hilfe verstanden, aber wer nicht eben nicht weiß, dass ein „Lercherschas“ eine Kleinigkeit ist, kann nachschlagen. An Lokalkolorit mangelt es hier daher sicherlich nicht.

    Alles in allem könnten Leser, die bei einem Krimi Hochspannung von Anfang bis Ende erwarten, vielleicht etwas enttäuscht sein, aber alle, die super gerne viel lachen und bei denen der Fall auch mal etwas in den Hintergrund rücken darf, werden hier bestimmt ein großes Lesevergnügen haben. Von mir gibt es auf jeden Fall noch fünf Sterne für den herrlichen Abwehrkampf der beiden originellen Streithähne.

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 24.08.2017

    Sepp Flattacher – Mölltaler Urgestein und Jäger mit Leib und Seele – sieht seine beschauliche Ruhe in Gefahr, soll doch sein Nachbar Heinrich auf Drängen von dessen wichtigtuerischen Schwiegersohn Anton ins Altersheim abgeschoben werden, damit dieser dann samt Ehefrau Carola und den drei lautstarken Kindern in Heinrichs Häuschen einziehen kann. Das will Sepp auf keinen Fall zulassen, da verbrüdert er sich lieber mit dem zwar lästigen, aber vergleichsweise ruhigen Heinrich – im Abwehrkampf vereint, hecken die beiden älteren Herren fiese Attacken aus, um den aufdringlichen Anton in die Flucht zu schlagen…

    „Wenn der Platzhirsch röhrt“ ist bereits der zweite Fall für den kauzigen Aufsichtsjäger Sepp Flattacher – auch ohne Kenntnis des vorhergehenden Bandes ist mir der Einstieg in diesen Krimi leicht gefallen. Schon nach kurzer Zeit ich hatte das Gefühl, mit allen Akteuren gut vertraut zu sein.

    Der Clou in diesem Krimi sind ganz eindeutig die herrlichen und zum Teil recht skurrilen Figuren – alle werden hervorragend charakterisiert und beleben mit ihren Eigenarten und Besonderheiten die Szenerie. Ich habe schmunzelnd das Miteinander und das Gegeneinander der Akteure verfolgt, habe mich köstlich über Sepps und Heinrichs Anton-Vergraul-Aktionen amüsiert und konnte zudem prima über die Hintergründe und Zusammenhänge von Antons gesetzwidrigen Machenschaften mitgrübeln und miträtseln.

    Alexandra Bleyer hat ihren Protagonisten viele lockere Sprüche in den Mund gelegt, die Dialoge sind frisch und mit ganz viel schwarzhumorigen Wortwitz gespickt. Zusätzlichen Schwung erhält die Handlung darüber hinaus durch die eingeflochtene Kärntner Mundart.

    Das Lesen hat mir großen Spaß gemacht - „Wenn der Platzhirsch röhrt“ ist ein sehr unterhaltsamer Krimi mit viel Lokalkolorit und einem querköpfigen aber dennoch sehr sympathischen Hauptdarsteller.

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