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  • 5 Sterne

    13 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreundin, 26.01.2023

    Als Buch bewertet

    Beeindruckende Autobiographie
    Der Brandstätter Verlag hat "Wie man einen Traum aufgibt, um ein Leben zu gewinnen" veröffentlicht, die Autobiographie von Nico Langmann, einem erfolgreichen Profitennisspieler aus Österreich.

    Nico ist erst zwei Jahre alt, als seine Mutter auf der Fahrt in den Skiurlaub in einen schweren Autounfall verwickelt wird. Er ist nun vom 8. Brustwirbel an gelähmt und wird laut Aussagen der Ärzte nie wieder gehen können. Nicos Eltern können die Diagnose "Querschnittslähmung" nicht akzeptieren und setzen sich zum Ziel, dass Nico wieder gehen kann. Dafür werden sie alles tun, was ihnen möglich ist. Über viele Jahre besteht ein großer Teil des Alltags von Nico aus Therapien. Die Eltern suchen immer wieder mit ihm neue Alternativmediziner und Wunderheiler auf. Nico unterzieht sich allem, aber wird dabei immer unglücklicher.
    Als er 17 Jahre alt ist, entscheidet er sich, nicht mehr das Ziel, gehen zu können, zu verfolgen. Er hat nun drei neue Ziele: das Abitur zu machen, an den Paralympics teilzunehmen und ein glückliches Leben mit dem Rollstuhl zu führen. Das Tennisspiel ist schon seit Jahren seine Leidenschaft, die Eltern unterstützen ihn, er findet Förderer, aber der Erfolg lässt lange auf sich warten ...

    Das flüssig zu lesende Buch ist in schöner Sprache mit viel Humor und großer Offenheit geschrieben. Der Autor erzählt aus seinem Leben, er schreibt über positive und negative Diskriminierung und seine Karriere als Profisportler. Selbstkritisch berichtet er über seine Niederlagen und schreibt offen über sehr Persönliches und Intimes. Er hadert nicht mit seinem Schicksal und macht nicht nur denen, die Ähnliches erlebt haben, Mut. Ich habe durch das Buch viel über Rollstuhltennis gelernt und Themen, die mit einer Profikarriere im Behindertensport zusammenhängen.

    Hervorzuheben ist die außergewöhnlich schöne Gestaltung des Buches. Es ist auf hochwertiges Papier gedruckt, hat ein Lesebändchen und enthält zahlreiche Farbfotos.

    Mir hat die Biographie des sympathischen Autors, der sich nicht als Behinderten sieht, sondern als Menschen mit Behinderung, sehr gut gefallen - klare Leseempfehlung und 5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    23 von 46 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heather_H, 25.01.2023

    Als Buch bewertet

    *MEINE MEINUNG*
    Ehrlich und offen berichtet Nico Langmann aus seinem Leben. Er sieht sich als privilegierten Menschen mit Behinderung, da er seit einem Unfall mit knapp zwei Jahren querschnittsgelähmt ist - die Erfahrung, dass sich das Leben von heute auf morgen völlig verändert, und man erst einmal mit der Diagnose und Einschränkungen des bisherigen Lebens zurecht kommen muss, hat er nicht machen müssen. Auch Geld war selten ein Thema, da die Versicherung des Unfallverursachers die Kosten für vieles übernommen hat. Trotzdem hat er einen schwierigen Weg hinter sich: "Nico wird irgendwann wieder gehen" war die Devise der Eltern, und dafür war keine Therapie zu experimentell, kein Weg zu weit. Jahrelang besteht sein Leben größtenteils aus Training, Therapien, Reisen zu Heilern nach Russland, Indien oder Brasilien, und der Erwartungshaltung, dass er aus dem "Schaß", also dem Rollstuhl, wieder heraus kommen wird. Bis er irgendwann die Entscheidung trifft, gar nicht gehen zu wollen - sondern sein Leben zu leben.

    Allein schon beim Lesen schien mir der Druck übermächtig groß, der von Familie und Umfeld auf den Jungen und Teenager ausgeübt wurde, irgendwann wieder gehen zu müssen, gehen zu wollen. Um dem gerecht zu werden, täuscht er Fortschritte vor. Als das irgendwann nicht mehr geht, muss er sich vorwerfen lassen, sich nicht genügend anzustrengen. Dabei weiß oder zumindest ahnt er schon mit 10 Jahren, dass es gar nicht sein Traum, nicht seine Hoffnung ist. Er ist zufrieden mit seinem Leben im Rollstuhl, findet Freude und Erfüllung im Rollstuhltennis, und fühlt sich kaum ausgeschlossen - auch Dank seines zwei Jahre älteren Bruders, der Nico häufig überall mit hin nimmt, auch Treppen hoch und runter trägt, oder sich mit ihm gemeinsam Spiele ausdenkt, die sie gemeinsam und auch mit anderen spielen können.

    Mir hat diese Autobiografie sehr gut gefallen. Nico Langmann nimmt kein Blatt vor den Mund, beschreibt schöne und schwierige Situationen, Erfolge, aber auch Hürden und Diskriminierung,. Und auch, wie er immer wieder die Erfahrung gemacht hat: Wenn man darüber redet, sind Probleme häufig gar keine mehr, und Ängste völlig unbegründet. Das macht Mut, und hat bei mir Unsicherheiten im Umgang mit Menschen mit Behinderungen abgebaut.

    Er nimmt sich nicht heraus, Botschafter sein zu wollen - dafür sind die individuellen Lebenswege, Erfahrungen und Einschränkungen zu unterschiedlich. Aber er kann und möchte Aufmerksamkeit schaffen, Vorurteile abbauen und rät: Im Zweifel einfach nachfragen.

    *FAZIT*
    Eine tolle Autobiografie - ehrlich, offen und sympathisch. Hat mir Mut gemacht und Unsicherheiten abgebaut. Lesen!

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  • 5 Sterne

    15 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 23.01.2023

    Als Buch bewertet

    Nico Langmann hat bei einem Autounfall als Zweijähriger eine Wirbelsäulenverletzung davon getragen, die zu einer Querschnittslähmung führt.

    Die Eltern wollen es nicht wahrhaben, dass Nico nie mehr gehen wird können und schleppen das Kind von einer Behandlung zur anderen. Dabei klammern sie sich an jede noch so abstruse Methode. Da die gegnerische Versicherung für alle Kosten aufkommen muss, werden alle Möglichkeiten genutzt. Die Mutter fliegt mit Nico nach Brasilien, Moskau und Thailand. Ein Rollstuhl ist für die Mutter keine Option, denn deren Credo lautet „Nico wird bald wieder gehen“. Erst im Kindergartenalter besteht Nico auf einen Rolli, weil er entdeckt hat, dass ihm der eine gewisse Freiheit schenkt.

    Anders als seine Mutter weiß Nico recht bald, dass das mit dem Gehen nichts mehr werden wird. Nico hat einen - wenn man das so nennen will- Vorteil: Er kennt nichts anderes, er kennt sich nur gelähmt.

    Meine Meinung:

    Ich habe vor ein paar Tagen ein Interview mit Nico Langmann gesehen, das anlässlich des Erscheinens seines Buches ausgestrahlt worden ist. Dabei hat er humorvoll erzählt, wie er die angespannte Erwartungshaltung der Eltern erfüllen will und angibt, seine Beine zu spüren.

    Die Jahre, in denen Nico von einem Therapeuten zum anderen geschleppt worden ist, grenzt an Kindesmisshandlung, zumal sich einige der Therapeuten als Scharlatane und Quacksalber herausstellen.

    Nico muss den Traum seiner Mutter leben. Erst mit der Aufgabe dieses Traumes, gewinnt Nico Langmann sein eigenes Leben.

    Spannend erzählt Nico Langmann seinen Weg zum Rollstuhltennis, seine Siege und Niederlagen. Interessant auch das Kapitel Sex, das vermutlich bei vielen Menschen Fragen aufwirft, die sie nie zu stellen wagen. Darüber spricht Nico Langmann in einer Schule vor unsicheren, pubertierenden Schülern.

    Nico Langmann erzählt auch von seinem Zusammentreffen mit Franz-Joseph Huanigg, dem Behindertensprecher der ÖVP, der einige Jahre im Nationalrat war und unter Sebastian Kurz nicht mehr aufgestellt worden ist. Das Angebot, statt Huanigg in die Regierung Kurz zu gehen, lehnt Nico Langmann ab. Er hat das ungute Gefühl, als Alibi missbraucht zu werden.

    Fazit:

    Eine gelungene Autobiografie, der ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung gebe.

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  • 5 Sterne

    9 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchgestapel, 12.02.2023

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Biographien liegen mir persönlich ja eigentlich nicht so wirklich als Genre, was vor allem daran liegt, dass ich eigentlich gar nicht so richtig weiß, wie man denn bitte die Lebenserfahrungen eines anderen Menschen überhaupt bewerten soll. Was mir an diesem Buch dann aber tatsächlich zugesagt hat, war der Titel – und das passiert mir als typischem Coveropfer eigentlich eher selten.

    Die Biographie an sich ist sehr persönlich geworden, was für das Genre natürlich nicht ungewöhnlich ist. Trotzdem hatte ich beim Lesen wirklich das Gefühl, die Lebensgeschichte von Nico Langmann erzählt zu bekommen – und das hat mir wirklich gut gefallen. Der Schreibstil war dabei angenehm zu lesen und stellenweise gab es eine ordentliche Portion Humor, was ich sehr sympathisch fand.

    Was die Informationen angeht, die man hier so bekommt muss ich allerdings auch ganz ehrlich zugeben, dass ich nicht unbedingt alles hätte wissen müssen. Hier bleiben wirklich keine Fragen offen, und auch wenn das sicherlich absolut zielführend für das ist, was der Autor mit diesem Buch und auch als Mensch erreichen möchte, war mir manch ein Einblick dann vielleicht doch etwas zu tief.

    Abgesehen davon ist mir allerdings auch aufgefallen, wie selbstreflektiert Langmann seine Geschichte erzählt. Auch wenn ich nicht viel jünger bin als er, hatte ich beim Lesen doch den Eindruck, dass er trotz des Augenzwinkerns im Text durchaus eingehend darüber nachgedacht hat, was er wie im Leben bewirken möchte – und das war definitiv ein Punkt, der diese Biographie sehr wertvoll für mich gemacht hat.


    Fazit:
    Mich hat dieses Buch als Biographien gegenüber eher abgeneigtem Menschen tatsächlich sehr positiv überrascht. Natürlich sind 25 Jahre keine allzu lange Zeitspanne, ich hatte beim Lesen aber trotzdem nicht den Eindruck, als sei dieses Buch auf Krampf geschrieben worden, was angenehm zu lesen war und mir persönlich sehr gut gefallen hat.

    Dafür gibt es fünf Bücherstapel von mir.

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  • 4 Sterne

    16 von 32 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Viktoria B., 16.01.2023

    Als eBook bewertet

    'Wie man einen Traum aufgibt, um ein Leben zu gewinnen' ist die Biografie des 25jährigen Tennisspielers Nico Langmann.

    Das Cover ist passend gestaltet und passt perfekt – er auf dem Tennisplatz, treffender könnte es nicht sein!

    Das Buch selbst beinhaltet sieben Kapitel und beginnt mit dem 10jährigen Nico. Einerseits ist dieser Einstieg beunruhigend, aber gleichzeitig auch sehr interessant! Ich finde folgende Aussage sehr wertvoll: 'Der Rollstuhl ist nicht das Problem. Die anderen machen ihn zu einem Problem.' Das stimmt und muss definitiv nicht so sein! An meiner Schule war es keins, es gab sowohl Schüler als auch Lehrer mit Beeinträchtigung, niemand wurde ausgeschlossen oder schief angeschaut.

    Ich finde es teilweise sehr erschreckend aber stellenweise auch erheiternd, was alles versucht wurde, damit der Nico wieder gehen kann. Die Geheimtinte ist ja mein persönlicher Favorit .Denn eines ist der Familie Langmann klar: Der Nico wird wieder gehen können –dass ist das Familien Mantra. Ich fand es wirklich interessant, über Nicos Leben zu lesen. Einzig das hin- und herspringen zwischen der Kindheit, Jugend und dem erwachsenen Nico hat mich etwas fertig gemacht und stellenweise verwirrt. Deswegen ziehe ich auch einen Stern ab. Ansonsten aber ist das Buch angenehm zu lesen und ich bin beim Lesen gut vorangekommen, es war in nur wenigen Stunden ausgelesen.

    Nico hat eine sehr sympathische Erzählweise. Ich bin fasziniert, wie offen und direkt Nico alles anspricht. Ichdurfte durch das Buch viel Neues lernen, obwohl ich vorher bereits dachte, ich kenne mich aus. Da dann wohl doch das berühmte Vorurteil zugeschlagen… Das mit der positiven Diskriminierung zum Beispiel war mir überhaupt nicht klar, mir war bisher nicht bewusst das es so etwas gibt aber im Nachhinein betrachtet gab es doch einige solche Situationen die ich beobachtet oder sogar selbst erlebt habe. Es stimmt also, Offenheit löst definitiv Probleme oder schafft zumindest Verständnis.

    Zwei Sätze muss ich unbedingt aus dem Buch zitieren. Zum einen: 'In den Medienkommen Rollstuhlfahrer aber eher nur als traurige, depressive Gestaltenvor.' – das stimmt und darüber hat sich bereits vor Jahren meine Lehrerin sehr aufgeregt, keine Ahnung warum das nicht endlich mal geändert wird, wo wir doch angeblich alle so offen und tolerant sind. Zum anderen: 'Stereotype gegen Menschen im Rollstuhl aufzubrechen, darin sehe ich meine Mission.' – Nico, das gelingt dir definitiv, noch dazu locker und auf sehr sympathische Weise.

    Beenden möchte ich meine Rezension mit einer Forderung des ÖVP-Politikers Franz-Joseph Huainigg: 'Statt Mitleid und Spenden braucht es echte Gleichstellung, Integration und Selbstbestimmung.'

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  • 4 Sterne

    9 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jazz, 04.02.2023

    Als Buch bewertet

    Langmann schreibt ungeschönt und offen über sein Leben, das er aufgrund eines fatalen Autounfalls mit nur zwei Jahren nur im Rollstuhl kennt. Zunächst weigerten sich seine Eltern dieses Schicksal für ihn zu akzeptieren, sodass sie von einem Land zum nächsten reisten, um den neuesten Wunderheiler kennenzulernen, der allerdings letztlich natürlich keine Wunder bewirken konnte.

    In seiner Teenagerzeit bald schon von diesem Leben gefrustet, entscheidet sich Langmann den Rollstuhl und sich mit seinem Handicap zu akzeptieren und damit nun sein altes Ziel hinter sich zu lassen und ein neues zu beginnen.

    Seine Erfüllung findet er vor allem im Rollstuhltennis. Zu diesem Punkt schreibt er unter anderem, dass es eine Debatte gibt, in der jeder für den Rollstuhltennis befähigt sein sollte. Auch Menschen, die nicht unbedingt jederzeit im Rollstuhl sitzen. Hier kritisiert er das heftig, was ich absolut nachvollziehen konnte. Dies erinnerte mich stark an die Frage, ob Transfrauen im professionellen Frauensport antreten dürfen oder nicht. Letztlich scheint jeder das stehlen zu wollen, was den "Schwächeren" als Einziges zusteht und das geht gar nicht.

    Weitere wichtige Punkte im Buch sind sein Werdegang, seine Höhen und Tiefen, die Schwierigkeiten und die Steine, die ihm in den Weg gelegt werden und seine Zukunftswünsche. Hauptsächlich geht er hier auf die Themen Barrierefreiheit, Toleranz, Akzeptanz und Anti-Diskriminierung ein.

    Langmanns Biographie ist mit vielen Fotos versetzt und leicht zu lesen. Wer sich für außergewöhnliche Biographien von jungen Menschen mit Schicksalsschlägen interessiert, dem ist das Buch zu empfehlen.

    Einziger Kritikpunkt: Zum Schluss wirbt er für seine Foundation, die in Österreich Kindern mit Behinderungen Hilfsmittel für Sportarten stellen will, da sich normale Familien meist solche Spezialanfertigungen nicht leisten können. Ich kann das schon nachvollziehen, aber den Punkt, dass dieses Geld seiner Meinung eigentlich vom Staat finanziert werden sollte, ist utopisch. Es gibt Kindergeld und genug Kinder, die ohne Behinderungen auch nicht die Möglichkeit zum Skifahren, Tennis spielen etc. jemals bekommen. Da wäre das tatsächlich eine Art Diskriminierung gegenüber nicht körperlich beeinträchtigen Kindern.

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  • 5 Sterne

    9 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johanna K., 02.02.2023

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Die Geschichte von Nico Langmann ist ein Vorbild dessen, was man mit Zielstrebigkeit und Fleiss , trotz massiver Einschränkungen, im Leben erreichen kann. Der Werdegang vom Kind zum erwachsenen Sportass ist in Kapiteln aufgebaut, und somit leicht zu lesen .
    Ich gratuliere Nico zu seiner positiven Lebenseinstellung . Er ist ein Vorbild für alle Menschen.
    Toll gemacht , weiter so und die besten Wünsche für die Zukunft !!!

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  • 4 Sterne

    9 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andrea R., 02.02.2023

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Leicht zu lesendes Buch, einfach und verständlich geschrieben, sehr persönliche interessante Einblicke in das Leben von Nico.

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  • 5 Sterne

    23 von 47 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabell R., 02.02.2023

    Als Buch bewertet

    Warum Du keine von Dritten auferlegten Grenzen akzeptieren musst! - inspirierende Autobiografie

    Seit er mit 2 Jahren einen schweren Autounfall erlebt hat, ist Nico Langmann querschnittsgelähmt. Seine Kindheit wird stark geprägt von dem Wunsch und den daraus ergriffenen Maßnahmen (Besuche diverser Heiler, Rehabilitationsmaßnahmen, etc.) seiner Eltern, endlich wieder laufen zu können:

    »Ich bin nicht behindert, sondern sozusagen nur vorübergehend gelähmt. Bis ich wieder gehen kann. Der Nico wird wieder gehen - das ist nicht nur ein Ziel, sondern ein Glaubenssatz, in unserer gesamten Familie.« (S.28)

    Abseits von all den Therapie-Versuchen ist Nico ein ganz normaler Junge und macht Sport - am liebsten mit und gegen seinen älteren Bruder, wird Klassensprecher (durch Süßigkeiten-Bestechung :D) und später Schulsprecher. Mit 15 Jahren traut sich Nico seinen Eltern gegenüber auszusprechen, was er schon lange denkt und fühlt: Dass er nicht wieder gehen können wird und, dass er das auch weder anstrebt noch sein Leben weiter danach ausrichten wird (S.88).

    In seiner Autobiografie »Wie man einen Traum aufgibt, um ein Leben zu gewinnen« erzählt der Profi-Tennisspieler Nico Langmann seine Lebensgeschichte - von seiner frühen Kindheit bis heute als professioneller Tennisspieler. In diesem Kontext geht er auf die große Bedeutung von Behindertensport und Paralympische Spiele ein, auf Inspiration Porn, wie er seinen Alltag gestaltet (ja, auch wie man S€x haben kann, wenn man querschnittsgelähmt ist), Inklusion (und gibt Beispiel für ein besseres Gelingen) und seine Tenniskarriere. An den richtigen Stellen äußert er Gesellschaftskritik, die uns alle den Anstoß zum Weiterdenken geben sollte:

    »Ich glaube, dass es auch ein Recht auf Scheitern gibt, auf das Unperfekte. Unsere Gesellschaft lässt dafür nur leider sehr wenig Platz. Hundert Prozent sind das einzig Akzeptable. Behinderungen sind das genaue Gegenteil, der Gegenpol zum allgemeinen Zwang zur Perfektion. Mein Leben ist auf eine gewisse Art und Weise nicht vollständig, gewisse Dinge kann ich nicht tun. Bin ich damit unzufrieden oder akzeptiere ich das? Findet es die Gesellschaft okay, wenn Menschen mit Behinderung nicht alles erreichen können?« (S.170)

    Mit seiner ehrlichen, witzigen, intimen und außergewöhnlichen Autobiografie macht Nico Langmann damit nicht nur Menschen mit Behinderung Mut, ihre Träume zu verfolgen, sondern auch Familien, dass jedes Kind seinen eigenen Weg finden wird. Eine

    »Egal, ob mit Rollstuhl oder ohne: Du musst keine Grenzen akzeptieren, die dir jemand anderes auferlegt. Du kannst deinen eigenen Weg finden, über all die Hürden hinweg - oder unter ihnen hindurch oder an ihnen vorbei. Dafür will ich ein Beispiel geben, deswegen lasse ich Menschen an meiner Lebensgeschichte teilhaben.« (S.170)

    Große Leseempfehlung von mir für diese inspirierende und Mut-machende Autobiografie!

    [4.5/5 ☆]

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