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  • 4 Sterne

    Büchermaulwurf, 23.05.2024

    Tiefgründige Einblicke in die Literaturbranche

    Rebecca F. Kuangs Roman „Yellowface“ erzählt die Geschichte von June Hayward und Athena Liu, zwei Autorinnen mit ungleichem Erfolg. Während Athena, eine chinesisch-amerikanische Schriftstellerin, für ihre Werke gefeiert wird, bleibt das Debüt von June weitgehend unbeachtet. Doch dann stirbt Athena bei einem Unfall und June, die dabei ist, handelt impulsiv. Sie stiehlt Athenas jüngstes, gerade vollendetes Manuskript, einen Roman über die Heldentaten chinesischer Arbeiter im Ersten Weltkrieg. Unter dem Pseudonym Juniper Song veröffentlicht June das von ihr überarbeitete Manuskript und sieht sich bald mit den moralischen und ethischen Konsequenzen ihrer Tat konfrontiert.

    Kuang schafft es meisterhaft, den Leser in die Abgründe der Literaturbranche zu entführen. Ihr Schreibstil ist sowohl flüssig als auch fesselnd und ermöglicht es, tief in die Gedankenwelt der Protagonistin June einzutauchen, aus deren Perspektive erzählt wird. Die Umsetzung der Geschichte überzeugt durch ihre Vielschichtigkeit und die spannungsgeladenen Konflikte, die sie aufwirft. Besonders beeindruckend ist, wie Kuang die Themen kulturelle Aneignung , Rassismus, Cancel Culture und die Macht der Sozialen Medien in einem packenden Thriller verwebt, ohne dabei an Tiefe zu verlieren. Sie lässt uns einen Blick hinter die Kulissen des Literaturbetriebs werfen und zeigt den Weg eines Manuskripts durchs Lektorat bis zum fertigen Bestseller. Interessant fand ich auch die Marketing Strategien, die entscheidend zum Erfolg und Hype um ein Buch beitragen.
    Die Charaktere sind vielschichtig und gut entwickelt. June ist eine komplexe Figur, deren Handlungen zwar moralisch fragwürdig sind, die aber dennoch menschlich und nachvollziehbar wirkt. Dennoch war sie mir zutiefst unsympathisch. Athena bleibt trotz ihres frühen Todes eine prägende Gestalt, deren Schatten über der gesamte Handlung liegt.

    Ein kleiner Kritikpunkt waren für mich ein paar kleine Längen im Mittelteil und das Ende, das mich zuerst enttäuschte, da es sehr offen gehalten ist. Aber inzwischen habe ich mit damit angefreundet, da es doch ganz gut zum Rest der Handlung passt.

    Insgesamt ist „Yellowface“ ein beeindruckender und spannender Roman, der wichtige Fragen zur kulturellen Identität und Urheberschaft aufwirft und gleichzeitig einen kritischen Blick hinter die Kulissen der Buchbranche erlaubt. Ein empfehlenswertes Buch, das sowohl unterhält als auch zum Nachdenken anregt.

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  • 4 Sterne

    karoberi, 23.02.2024

    Hochmut kommt vor dem Fall

    Bereits die Aufmachung des Buches ist genial: es ist mit Farbschnitt, Bändchen und sehr schickem Schutzumschlag ausgestattet. Aber schaut mal unter den Umschlag!

    Die unbekannte Autorin June Hayward hat das Manuskript von der verstorbenen Erfolgsautorin Athena Liu gestohlen, überarbeitet und nun als ihr eigenes Werk ausgegeben. Es wird ein Bestseller. Doch nach und nach stellen sich Neider ein. Wie kann eine weiße Frau ein Buch über chinesische Arbeiter im ersten Weltkrieg schreiben?

    Der Einstieg in das Buch ist sehr spannend. Zur Mitte hin hatte ich jedoch einen Phase, wo mir das Buch etwas langatmig erschient. An der Stelle kam für mich die Frage auf, wo die Geschichte hinführen wird. So gänzlich im Unwissen zu sein, kann sehr spannend, aber mitunter auch quälend für den Leser sein. Die zweite Buchhälfte entpuppte sich sodann als gute Mischung aus Krimi und Thriller und hat mich letztlich wieder richtig mitnehmen können.

    Das Buch ist aus einer interessanten Perspektive geschrieben. June ist keine Sympathieträgerin. Der Leser weiß bereits vom Klappentext, dass sie eine Diebin und Lügnerin ist und vereinzelt wirkt sie wie eine Verrückte. Sie ist süchtig nach Anerkennung. Doch auch die verstorbene Athena kommt stellenweise nicht gut weg. Sie wird von June einerseits als eine sehr gute Freundin, andererseits als eine schwierige, selbstsüchtige Person dargestellt. Die Sichtweise von June ist spannend und unterhaltsam, aber keineswegs langweilig.

    Nebenbei erfährt man einiges Interessantes und Wissenswertes über den Ablauf, ein Buch rauszubringen: Wie arbeiten die Verlage und das Lektorat. Wie kommt es zu einem Bestseller. Wie werden Schriftsteller:innen unterstützt.

    Yellowface ist ein Buch über Autor:innen, das den Leser:innen ermöglicht, in die Maschinerie der Verlagswelt einzutauchen und auch den negativen und alles verzehrenden Einfluss der sozialen Medien mitzuerleben. Insgesamt spannend und abwechslungsreich erzählt, zeigt es den Höhenflug und den tiefen Fall von June auf.

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  • 4 Sterne

    Alexandra K., 23.02.2024

    Moralisch tiefgründig
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    YELLOWFACE von Rebecca F. Kuang war der Juli-Read @reesesbookclub. Das Buch hat meine Neugier geweckt, so dass ich es mir prompt besorgt und losgelesen habe.
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    Die Protagonistin ist June Hayward, eine von unzähligen Autor*innen in der großen weiten Publishingwelt. Während nennenswerte Erfolge ausbleiben, geht es bei ihrer Freundin Athena Liu richtig ab. Bestseller. Netflix-Vertrag. Als Athena auf ganz profane Art und Weise stirbt, ergreift June aus einem Impuls heraus die Gelegenheit und eignet sich Athenas neuestes Manuskript an…
    .
    Eine interessante Geschichte hat Rebecca Kuang da mit YELLOWFACE zu Papier gebracht. Der Einstieg ist leicht und fluffig und ich war schnell in der Story drin. Die hat sich im Folgenden dann anders entwickelt, als ich es erwartet hatte. Sie wird nämlich extrem vielschichtig und wirft immer neue Sichtweisen und viele Fragen auf. Damit muss man sich schon in Ruhe auseinandersetzen und immer wieder neu reflektieren. Der Roman liest sich also nicht mal eben so zwischen Tür und Angel.
    .
    Den Ansatz der Handlung finde ich genial. Kann man aus einer von jemand anderem geschriebenen Geschichte etwas eigenes machen - oder bleibt es trotz Veränderungen Ideenklau? Kuang geht aber noch etliche Schritte weiter. Es geht um das Verlagswesen, Social Media, kulturelle Hintergründe und Rassismus. Ein ganz schönes Brett an Themen. Das liest sich nicht mal so eben zwischen Tür und Angel. Hinzu kommt, dass June eine schwierige und sehr ambivalente Protagonistin ist. Sie ist wahrlich keine Sympathieträgerin. Lichte Momente macht sie mit extremen Aktionen zunichte. Des Öfteren habe ich gedacht, dass Sie den ganzen Shitstorm verdient hat.
    .
    Fazit: YELLOWFACE bewegt sich zwischen Genie und Wahnsinn. Krass, was hier alles drinsteckt. Man durchlebt beim Lesen ein ständiges Wechselbad der Gefühle und wird mit tiefgründigen moralischen Fragen konfrontiert. Gibt es auf alles eine zufriedenstellende Antwort? Eindeutig Nein.

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  • 4 Sterne

    Dajobama, 17.05.2024

    Yellowface – Rebecca F. Kuang
    Ein fesselnder Roman mit tiefen Einblicken in den Literaturbetrieb und das Verlagsgeschäft.
    June Hayward und Athena Liu haben sind beides ambitionierte junge Autorinnen. Während die Werke der asiatisch stämmigen Athena gehypt werden, interessiert sich für Junes Debüt kaum jemand. Als Athena unerwartet stirbt, nimmt die schockierte anwesende June im Affekt deren Manuskript an sich. Sie veröffentlicht es als Juniper Song unter dem Titel „Die letzte Front“ und muss fortan alles dafür geben, ihr Geheimnis zu bewahren.
    Zuerst einmal war ich überrascht, wie fesselnd und eingängig diese Geschichte geschrieben ist. Ich war sofort in der Handlung angekommen und habe mich keine Sekunde gelangweilt.
    Im Prinzip handelt es sich hierbei um eine Abrechnung mit dem Literaturbetrieb. Rassismus, gegenseitiger Neid und Missgunst, ein Wirrwarr aus Agenten, Lektoren und Verlegern machen den Erfolg eines Romans zu einem Spiel in der Lotterie. Tatsächliches Talent rückt in den Hintergrund, es zählt nur, was sich vermarkten lässt. Wobei man der Autorin zugute halten muss, dass sie die Umstände in ihrer Geschichte in vielen Schattierungen präsentiert; es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Im Gegenteil, die Grenzen verschwimmen. Oftmals ist es eine eher moralische Frage, was ist hier Recht oder Unrecht. Wobei durchaus das Wesen des Urheberrechts eine Rolle spielt.
    Kuang hat selbst einen asiatischen Hintergrund. Ihre Ich-Erzählerin in diesem Roman ist weiß und fühlt sich gerade dadurch benachteiligt. Eine spannende Perspektive. Rassismus wird hier aus vielen verschiedenen Blickwinkeln thematisiert.
    Ebenfalls eine sehr große Rolle spielen die Schnelllebigkeit in der Buchbranche sowie die Schattenseiten der Sozialen Medien.
    Somit ist dies ein Werk, das mich bestens unterhalten hat.
    4 Sterne

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  • 4 Sterne

    Jule, 28.05.2024

    Sehr präsent

    "Yellowface" von Rebecca F. Kuang ist ein Buch, das auch lange nach dem Lesen noch in den Gedanken herumgeistern wird.
    Es ist während des Lesens auf so vielen Ebenen präsent, dass man sich nur schwer losreißen kann.

    Von den Protagonisten bis hin zum Schreibstil harmoniert vieles.
    Mit June haben wir eine Protagonistin, zu der man als Leser eine besondere Beziehung aufbaut. Dadurch, dass die Geschichte eben aus ihrer Sicht geschrieben ist, bekommt man einen sehr tiefen Einblick in ihre Gefühle und Gedanken. So wusste ich beim Lesen irgendwann nicht mehr, ob ich Mitleid mit ihr haben soll oder nicht.
    Man gerät in einen Zwiespalt und fängt an, über das Geschriebene nachzudenken.
    Ich persönlich habe mich immer wieder sehr unwohl gefühlt, wenn ich in die Geschichte eingetaucht bin. Da dies wahrscheinlich gewollt ist, passt es gut in die Handlung.

    Generell ist dieses Buch sehr raffiniert geschrieben und veranschaulicht die tiefen Abgründe der Literaturbranche deutlich. Rebecca F. Kuang hat einfach einen sehr besonderen Schreibstil und weiß mit Wörtern umzugehen.
    Dennoch konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen. Es gab immer wieder Stellen, an denen ich mir gewünscht hätte, dass mal etwas anderes passiert und es nicht so repetitiv ist.
    Auch das Ende hat mich leer hinterlassen. Es bleiben so viele Fragen offen und man wird mit vielen Gedanken alleine gelassen.

    Schlussendlich bleibt zu sagen, dass diese Geschichte auf vielerlei Ebenen präsent ist.
    Es kommt so rüber, als wäre das Geschriebene wirklich passiert und keinerlei Fiktion.
    "Yellowface" ist ein Buch für alle, die sich nicht davor scheuen, sich beim Lesen schlecht zu fühlen und bereit für eine Geschichte sind, die noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

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  • 4 Sterne

    Tanja W., 01.04.2024

    „Stadt der bösen Tiere: Die Rettung“ ist der zweite Band der actionreichen Reihe von Gina Mayer.
    In diesem spannenden Abenteuer taucht Lizard erneut in die geheime Welt der bösen Tiere ein.

    Lizard hat endlich ein Zuhause gefunden und fühlt sich unter den bösen Tieren der Inseln wohl. Doch ihre Freude währt nicht lange, denn ein Anruf aus New Orleans bringt alles ins Chaos. Ihre Schwester Esmeralda ist in Gefahr und nur Lizard kann sie retten.

    Ohne zu zögern, bricht Lizard auf eine Rettungsmission in die Stadt der Menschen auf. Doch der Tiger Raj, Lizards Erzfeind, sinnt auf Rache und lauert ihr auf Schritt und Tritt auf. Mit Hilfe ihrer neuen Freunde und ihrem Kampfgeist muss Lizard nicht nur Esmeralda retten, sondern auch ihr eigenes Leben verteidigen.

    Es ist ein spannendes und actionreiches Abenteuer, das jungen Lesern viel Spaß und Unterhaltung bietet. Die rasante Handlung, die sympathischen Charaktere und die gelungene Mischung aus Spannung und Humor machen dieses Buch zu einem echten Pageturner.

    Das Buch ist ideal für alle Kinder ab 10 Jahren, die gerne spannende Abenteuergeschichten lesen. Auch Fans der ersten Staffel der Reihe „Internat der bösen Tiere“ werden von diesem Buch begeistert sein.

    Das Cover ist phantastisch, das Auge vom Krokodil funkelt regelrecht. Beim Aufklappen wird es noch spektakulärer. Der Ravensburger Verlag hat einen starken Hingucker gestalten.

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  • 4 Sterne

    Josephine B., 10.03.2024

    Ich kannte bislang noch kein Werk der Autorin Rebecca F. Kuang, daher war ich sehr gespannt auf das Buch, aber vor allem auch deshalb, weil das Buch derzeit überall gehypt wird. In dem Buch geht es um Athena Liu und Juniper und um ein eigentlich fehlendes Freundschaftsband. Sowohl bei Athena als auch bei Juniper handelt es sich um Autorinnen, wobei Athena erfolgreicher ist. Ihre Werke sind fast ausschließlich Bestseller. Und genau damit hat Juniper ein Problem. Sie möchte genauso erfolgreich wie Athena sein. Juniper ist dabei als Athena bei einem Unfall stirbt. Juniper bietet sich sodann die Gelegenheit, das Manuskript, was Athena beendet hat, zu entwenden und später selbst zu veröffentlichen. Es besteht aber immer wieder die Gefahr, dass der Diebstahl bekannt wird. Aber Juniper weiß sich immer wieder zu helfen. Bis es zuletzt doch kritisch wird.

    Das Buch hat sich anfangs etwas zäh gelesen. Ich habe tatsächlich etwas gebraucht, um in die Geschichte zu finden. Mit der Zeit hat sich die Spannung allerdings aufgebaut. Zudem konnte man hierbei auch Einblicke in die Verlagsbranche erhalten und wie viel Zeit eigentlich von der Erstellung eines Manuskriptes bis zur Veröffentlichung des Buches vergeht. Auch die Tatsache, dass die sozialen Medien immer wieder großen Einfluss auf den Erfolg der Autoren haben, wurde gut herausgearbeitet.

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  • 4 Sterne

    yellowdog, 03.03.2024

    Die letzte Front

    Rebecca F.Kuangs neues Buch Yellowface ist sehr intensiv, vor allen auch, weil der ganze Text im Prinzip von der Icherzählerin erzählt wird und man daher nah an der Figur dran ist. Die Hauptfigur June Hayward hat eine prägende Stimme.
    June ist aber keine idealisierte Figur und auch nicht unbedingt eine Sympathieträgerin. Aber man kann die Figur teilweise verstehen.
    Sie ist Schriftstellerin, zunächst recht erfolglos und mit der Erfolgsautorin Athena Li befreundet. Als June Athena in ihrer Wohnung besucht und mit ihr feiert, erstickt Athena plötzlich. June kann ihr nicht helfen. Aber sie nimmt das letzte Manuskript von Athena mit, überarbeitet es und veröffentlicht es unter ihren eigenen Namen.
    Das hat zur Folge, dass sie sehr erfolgreich wird, aber sie hat auch Angst vor Entdeckung und schließlich gibt es im Netz erste Beschuldigungen. Man folgt dem Buch mit Spannung.
    Leider reitet June sich immer mehr rein.
    Fraglich, ob der Roman ein wirklich wichtiger Beitrag zu der Problematik mit den sozialen Medien ist, doch es war interessant, das so ausführlich dargestellt zu bekommen, z.B. spürt man den enormen Stress, unter dem June leidet, als sie angefeindet wird. Auch den Einblick in die Buchbranche hat man so auch nicht oft.
    Wertung: 4 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    anonym, 01.03.2024

    „Yellowface“ von Rebecca F. Kuang handelt von Juniper Song, die sehr eifersüchtig auf den Erfolg von Athena ist Liu. Als diese dann stirbt, stielt Juniper Athena ihr unveröffentlichtes Buch und gibt es als ihres aus.
    Wird dieser Diebstahl rauskommen?
    Für Juniper beginnt eine schwere Reise, auf der sie auf die ein oder andere Merkwürdigkeit stößt. Denn eine Person hat es auf sie abgesehen.

    Die Story war sehr spannend und hat mir sehr gut gefallen.
    Juniper Song als Charakter ist mir jedoch sehr unsympathisch. Man hat schnell gemerkt, das sie alles für ihren Erfolg tun würde und auch nur auf den Erfolg aus ist. Sie war sehr kaltblütig und ihre Art konnte ich garnicht leiden.
    Von Athena Liu‘s Persönlichkeit haben wir nicht sehr viel erfahren, da die Geschichte von der Sicht von Juniper erzählt wurde. Daher kann ich sie garnicht einschätzen. Sie war eben sehr erfolgreich, aber ich hatte auch das Gefühl das ihr das Schreiben Spaß bereitet.


    Fazit:
    Auch wenn ich mit den Charakteren nicht wirklich warm wurde, fand ich die Story sehr spannend und es war mal etwas komplett anderes. Das Buch war an manchen Stellen lustig, an anderen gruselig und an anderen eben Mega spannend.
    Mir hat die Geschichte gut gefallen und das lesen war super abenteuerlich ;)

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  • 4 Sterne

    Anna B., 18.05.2024

    Lesenswert

    Dieses Buch wurde ja unglaublich gehyped und so kam ich irgendwie kaum dran vorbei und hab es mir dann doch mal zugelegt. Optisch ist es schon ein Eyecatcher, vor allem mit dem limitierten Farbschnitt.

    Es geht um eine junge Autorin, die - nach ihrem weniger erfolgreichen Debütroman - plötzlich einen Bestseller schreibt. Allerdings stammt die Rohfassung nicht von ihr, sondern von ihrer kürzlich verstorbenen und weitaus erfolgreicheren Freundin. Nun lernt sie die andere Seite der Literaturbranche kennen und ist einerseits stolz und andererseits plagen sie Schuldgefühle.

    Es ist eine spannende Geschichte die einen interessanten Einblick in die schnelllebige Welt als Autorin gewährt. Erfolg hängt nicht allein von Talent ab. Wieso werden manche Bücher so stark gehyped und andere verschwinden in der Versenkung? Die Frage habe ich mir schon öfter gestellt. Die Branche ist hart umkämpft. Ohne gute Kontakte hat man es sehr schwer. Social Media sind wichtig, können aber auch innerhalb kürzester Zeit über Aufstieg oder Fall entscheiden.

    Ein gutes und wichtiges Buch das man Mal gelesen haben sollte, wenn man sich für die Welt des Schreibens interessiert.

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  • 3 Sterne

    Golden Letters, 24.03.2024

    In der Nacht, in der Athena Liu starb, feierte sie gemeinsam mit Juniper Hayward ihren Vertrag mit Netflix.
    Junie muss mit ansehen, wie Athena qualvoll erstickt und kann nichts tun. Betrunken und unter Schock stehend, nimmt Junie Athenas gerade erst vollendetes Manuskript an sich und überarbeitet dieses.
    Als sie Die letzte Front als Juniper Song veröffentlicht, ist Junie so erfolgreich wie nie zuvor und genießt es, doch sie hat auch Angst. Denn was würde geschehen, wenn jemand ihre Lügen aufdeckt?

    "Yellowface" von Rebecca F. Kuang ist ein Einzelband, der aus der Ich-Perspektive der siebenundzwanzig Jahre alten Juniper Hayward erzählt wird.

    Wir lernen Juniper an dem Abend kennen, der ihr ganzes Leben verändern wird.
    Sie hat gemeinsam mit Athena Liu in Yale studiert, doch während Athenas Debüt bereits ein Bestseller wurde, floppte Junies Debüt. Die beiden sind keine guten Freundinnen, sehen sich nur alle paar Monate und doch ist es Junie, mit der Athena ihren Vertrag mit Netflix feiern will.
    Junie ist da, als Athena stirbt, ein tragischer Unfall, der Junie jedoch Türen öffnet, weil sie so Athenas letztes Manuskript mitnehmen und ihm den Feinschliff geben kann.
    Doch auch wenn die Veröffentlichung ein voller Erfolg ist und Junie es auskosten kann, endlich mal so erfolreich zu sein wie Athena, so ist die Angst, dass jemand herausfindet, was sie getan hat, ihr ständiger Begleiter.
    Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich mit Juniper doch sehr schwergetan habe. Sie ist sehr neidisch, gönnt Athena ihren Erfolg nicht, geht aber selber über Leichen, um ihren Traum Bestseller-Autorin zu sein, zu verwirklichen. Sie ist ehrgeizig und gibt sich mit nichts zufrieden, hat zum Teil grausame Züge und ist doch sehr selbstgerecht. Sie biegt sich die Wahrheit so zurecht, dass sie schlussendlich selbst an ihre Lügen glaubt. Sie war mir nicht sympathisch, was wahrscheinlich auch beabsichtigt war, aber ich konnte leider nur stellenweise wirklich mit ihr mitfiebern.

    Vielleicht lag es dann an Juniper, dass mich das Buch dann auch nicht ganz so stark mitreißen konnte, wie ich es mir erhofft hatte. Ich mochte die Geschichte insgesamt echt gerne, denn Rebecca F. Kuang spricht sehr spannende Themen an und auch der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen!
    Wir bekommen die unschönen Seiten der Literaturszene zu sehen, erleben mit Juniper Cybermobbing und oft genug wird die Frage gestellt, wer eigentlich über welche Themen schreiben darf.
    Die letzte Front, der Roman, der ursprünglich von Athena geschrieben und von Junie überarbeitet und veröffentlicht wurde, handelt vereinfacht gesagt von einem Chinesischen Arbeitskorps, das im Ersten Weltkrieg an der alliierten Front gekämpft hat.
    Junie ist eine weiße Amerikanerin, während Athena in Hongkong geboren wurde, auch wenn sie nicht dort aufwuchs. Junie Künstlername Juniper Song deutet an, dass sie selbst Asiatin ist, auch wenn sie hier tatsächlich nie vorgibt, Asiatin zu sein, was von vielen kritisch beäugt wird. Darf Junie als Nicht-Asiatin über die Heldentaten von Chinesen im Ersten Weltkrieg schreiben?
    Das Thema Rassismus spielt eine große Rolle und ich mochte es sehr, dass Rebecca F. Kuang wirklich schonungslos viele Aspekte angesprochen und viele interessante Fragen aufgeworfen hat, die mich zum Nachdenken angeregt haben!

    Fazit:
    "Yellowface" von Rebecca F. Kuang lässt mich etwas zwiegespalten zurück.
    Einerseits mochte ich die angesprochenen Themen richtig gerne, weil die Autorin diese schonungslos in die Geschichte eingearbeitet hat und diese mich doch sehr zum Nachdenken angeregt haben. Allerdings bin ich mit Juniper nicht wirklich warm geworden, weil sie mir unter anderem zu skrupellos war.
    Dennoch hat mir das Buch insgesamt gut gefallen und ich konnte einiges mitnehmen, sodass ich starke drei Kleeblätter vergebe.

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  • 4 Sterne

    Michaela F., 11.03.2024

    Von suupermichi

    June Hayward, eine angehende Schriftstellerin erlebt den tragischen Unfalltod ihrer "Freundin" mit. Doch das hindert sie nicht das unveröffentlichte Manuskript ihrer erfolgreichen Freundin Athena Liu zu übernehmen und es als ihr eigenes Werk auszugeben. Die Autorin, Rebecca F. Kuang, beschreibt hier eine scharfe Kritik an den aktuellen Dynamiken der Buchwelt, insbesondere in den sozialen Medien.

    Kuang beleuchtet Themen wie kulturelle Aneignung und die Frage, wer welche Geschichten erzählen darf. Durch June, die das Manuskript unter ihrem eigenen Namen veröffentlicht, werden diese Fragen aufgegriffen und diskutiert.

    Die Protagonistin June wird sehr anschaulich und nicht weniger unsympathisch dargestellt. Trotz ihrer Fehler wird wirkt sie realistisch und vielschichtig. Das Buch wirft einen kritischen Blick auf die Branche und fordert zu mehr Empathie und Respekt untereinander auf.

    Insgesamt ist "Yellowface" ein interessantes Buch, das einen tiefer in die Verlagswelt und alles was dazu gehört eintauchen lässt.

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  • 4 Sterne

    wusl, 25.02.2024

    Die Autorin Kuang hat mich letztes Jahr mit "Babel" umgehauen. Schon lange hatte ich keinen so guten Fantasyroman mehr gelesen. Ausgefeilt, intelligent und ambitioniert. Auch wenn ich etwas überrascht war, dass die Autorin das Genre wechselt, war ich sehr sehr gespannt auf "Yellowface".

    June Hayward ist eine junge ehrgeizige aber wenig erfolgreiche Autorin. Befreundet ist sie mit der aufstrebenden und um einiges erfolgreicheren Athena Liu. Die Freundschaft ist ungewöhlich und brüchig. Man weiß gar nicht so recht, was die eine an der anderen findet. Als Athena überraschend stirbt, stiehlt June deren gerade beendetes Manuskript und gibt es als ihr eigenes aus.

    Erzählt wird über Lüge und Ehrgeiz, über die skurilen Methoden der Buchbranche, über die Macht der Medien, über eine junge Frau, die einen Fehler nach dem andern begeht, in der Hoffnung, sie könnte Erfolg und Ruhm einheimsen.

    Toll geschrieben, fesselnder Plot. Nicht ganz so gut wie Babel. Aber da hat sie die Messlatte auch denkbar hoch gesteckt.

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  • 3 Sterne

    Galladan, 03.03.2024

    Aha, und warum Chinesen? (Seite 197)

    Yellowface von Rebecca F. Kuang, erschienen im Eichborn Verlag am 29.02.2024.

    June Hayward begleitet ihre ehemalige Studienkollegin Athena Liu um zu feiern da sie gerade einen Vertrag unterschrieben hat, damit Netflix ihren Roman verfilmen kann. Eigentlich mag June Athena, die im Gegensatz zu ihr mit ihrem Debütroman einen Kassenschlager lieferte, nicht wirklich, aber irgendwie scheint sich Athena auf sie als Freundin zu konzentrieren. Die zwei landen in Athenas Wohnung, wo June rumstöbert und das Manuskript von Athenas neuesten Roman findet. Im Verlauf des Abends stirbt Athena bei einem schrecklichen Unfall und June steckt das Manuskript, von dem sie weiß, dass es sonst keinerlei Aufzeichnungen gibt, ein. June füllt das Manuskript, welches noch weit von der Veröffentlichung gewesen ist, mit Leben, verändert aber die Aussagen und Sichtweisen der Protagonisten. Als sie einen Verlag findet, der das Buch annimmt und unter dem Namen Juniper Song, ihren beiden Vornamen, veröffentlicht beginnt eine Hass Kampagne, geführt hauptsächlich von asiatisch-amerikanischen Schriftstellerinnen, die June als Rassistin und Diebin einer Athena Liu Geschichte angreifen.

    Mit Yellowface, welches sich unter seinem gelben Cover als „Die Letzte Front“ outet, ist der Autorin eine moderne Satire über Rassismus und sozialem Medienkonsum gelungen bei der die amerikanisches Verlagswesen auch gleich noch sein Fett abbekommt.

    Ob die Sticheleien gegen die Verlage und ihre Mitarbeiter berechtigt sind, kann und will ich nicht nachprüfen. Ab und zu wird da sicher auch mehr die Meinung der Autorin eingeflossen sein als die nackte Wahrheit, aber von einigen Praktiken, die beschrieben werden, konnte man in den Medien schon etwas mitbekommen.

    Mir wurde das Hauptthema des Buchs irgendwann zu viel. Es kommt so ziemlich jede Art des Rassismus vor und an dieser Seite wird so lange gezupft, bis ich angefangen habe mich zu langweilen. Ja, ich bin eigentlich nicht das Publikum für die dieses Buch geschrieben wurde, hatte da bei der Leseprobe aber nicht so drauf geachtet. Schon auf den ersten Seiten stellt sich June Hayward als neidische und oberflächliche Person dar, was sich auch im Laufe des Buches nicht ändert. Obwohl wir viele Einblicke in die Entwicklung der June bekommen, bleibt sie bis zur letzten Seite eine selbstverliebte, neidische Narzisstin. Leider sehen wir dieses Buch nur aus ihrer Warte und so sind alle Personen unsympathisch, hinterhältig und ich bezogen. Leider war es damit für mich nicht möglich mich wirklich in die Charaktere hineinzuversetzen und ihre Handlungen zu verstehen.

    Rebecca F. Kuang ist eine Schriftstellerin, die ausgesprochen gut ein Thema beschreiben kann und ihre Art zu schreiben hat mich fasziniert. Der Teil in der sich ihre Protagonistin in die Untiefen der sozialen Medien wirft ist herausragend ausgearbeitet und sehr gut recherchiert. Ich wollte ein Buch lesen, welches eine Schriftstellerin einer toten Schriftstellerin ein Buch stiehlt und sich nun mit den Fans von Athena rumplagen muss. Das sich das alles um asiatisch und weiß dreht, habe ich nicht kommen sehen da ich bisher die Problematik nicht gesehen hatte. Mir ist bewusst gewesen, dass Frauen öfter mit männlichen Pseudonymen veröffentlichen, nicht aber dass der kulturelle Hintergrund einer Person einen einschränken könnte, worüber sie schreiben darf. Etwas worüber ich jetzt noch länger nachdenken und mich mit auseinandersetzen muss.

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  • 3 Sterne

    Isabell R., 22.04.2024

    Mit »YELLOWFACE« schafft Rebecca F. Kuang - übersetzt aus dem US-Amerikanischen von Jasmin Hamburg - genauso wie auch mit ihrem ersten Roman »BABEL« erneut einen absoluten 💥 B o o k s t a g r a m H y p e 💥 Ich meine, wessen Feed war Ende Februar nicht gelb geflutet? 🤝🏼



    Is it worth the hype?
    Meine 2 Cents gibt’s hier, unterschieden in YES 💛 & NO 🟡 Argumente:



    💛 Wie auch in »BABEL« schreibt Rebecca F. Kuang kritisch über die Literaturbranche. War es in »BABEL« das Thema Übersetzung das in der Dark-Fanatasie eingebettet war, bekommt im neuen Roman »YELLOWFACE« die Verlagsbranche ihr ‚Fett weg‘. Es ist ein Mix aus Blick hinter die Kulissen und Kritik an der Entstehung / Entwicklung von Manuskripten zu Büchern von Agentur über Lektorat, bis zu Marketing & Social Media Macht.

    💛 Moderne, aktuelle Gesellschaftskritik meets Satire 💥 Die Autorin rechnet satirisch-kritisch am Beispiel ihrer Protagonistin und der gestohlenen Romane mit unserer Gesellschaft ab: (Anti- Asiatischem-) Rassismus, Own Voice, Cancel Culture, kulturelle Aneignung, Kapitalismus, Power of Marketing, Social-Media-Himmel-Hölle 😈

    🟡 Überzeichneter, unterhaltsamer, aber relativ leicht vorhersehbarer Plot mit Thriller-Vibes 🥞

    🟡 Die Kritik ist vor allem durch den Kontext eindeutig und könnte noch komplexer herausgestellt werden. Letztlich ist von der Storyline »YELLOWFACE« auch das Werk von June, erzählt es die Ereignisse aus ihrer Sicht. Somit ist der wahre Plottwist an »YELLOWFACE« die Tatsache, dass es genau das Gegenteil eines Shitstorms auslöst. (Meta-Meta-Ebene …) Have you thought about it? 💭

    🟡 Das Buch ist sehr schwarz-weiß und will polarisieren. Dadurch wird die moralisch sehr fragwürdig handelnde Protagonistin June (aka Juniper Hayward, 27 Jahre) nicht nur klischeehaft und überspitzt dargestellt, sondern ihre selbstgerechte Art und Denkweise wird nicht reflektiert, sie entwickelt sich nicht und gerade eine tiefgehendere Auseinandersetzung (und aus meiner Sicht gespickt mit einem Lernen aus den eigenen Fehlern (wenn man dies schon nicht aus fremden Beispielen gelernt hat)) wäre gerade das Interessante gewesen.

    🖤 Zwischen all dieser Kritik gab es auch schöne Liebeserklärungen 💘 an das Schreiben und die Macht von Literatur:

    »Wenn wir lesen, sehen wir die Welt durch die Augen anderer. Literatur baut Brücken; sie macht unsere Welt größer, nicht kleiner.« (S. 129) 🖤

    »Nichts ist so nah an echter Magie wie das Schreiben. Schreiben heißt, etwas aus dem Nichts zu erschaffen, Türen zu anderen Welten zu öffnen. Schreiben gibt dir die Kraft, dein eigenes Reich zu formen, wenn die Realität zu sehr schmerzt.« (S. 267)

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    SO ALL IN ALL: Mir persönlich war die Geschichte zu überzeichnet, oberflächlich, vorhersehbar und platt. Ja, es ist ein unterhaltsamer Roman (aus meiner Sicht mit einigen Längen), der sich gut lesen lässt. Dem großen Hype kann ich mich nicht anschließen, und für mich ist es kein inhaltliches Highlight. Aber ich schätze, dass der Roman einfach sehr polarisiert, wie auch schon der Vorgänger-Roman »BABEL«. Vor allem zeigt der Hype um dieses Buch sehr gut, wie viel Auswirkung richtig gutes Marketing haben kann. 🤝🏼



    Are you fan 💛 or did the hype make you read it💥?

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  • 4 Sterne

    Falk S., 11.03.2024

    Das Buch handelt von Athena, die während eines Treffens mit Juniper, aufgrund eines tragischen Unfalls verstirbt. Bei Athena handelt es sich um eine erfolgreiche Autorin. Juniper, die zwar ebenfalls eine Autorin ist, kommt aber nicht mal ansatzweise an den Erfolg von Athena heran. Als Athena verstirbt, bietet sich Juniper die Gelegenheit, das fertige Manuskript Athenas mitzunehmen und es unter ihrem Namen zu veröffentlichen. Das Buch wird zu einem Bestseller. Allerdings muss Juniper immer wieder dafür sorgen, dass die Wahrheit nicht ans Licht kommt.

    Das Buch fand ich durchgehend spannend. Es bietet interessante Einblicke in die Verlagsbranche. Insbesondere die Tatsache, wie viele Personen an einem Werk beteiligt sind und wie viel Zeit vergeht, bis ein Buch letztlich erscheint, war interessant. Auch die Tatsache, unter welchem Druck einige Autoren stehen, einen weiteren Bestseller veröffentlichen zu müssen, war spannend.

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  • 4 Sterne

    Annika R., 19.03.2024

    Sehr gespannt habe ich dieses Buch gelesen. Es hat anfangs etwas gedauert, bis ich reingekommen bin.
    Generell ist es sprachlich einfach gehalten, aber das Inhaltliche ist der Knackpunkt. Der Rassismus und die Vorurteile der Protagonistin werden geschickt eingewebt und auch Kritik an der Verlagsbranche und Einsamkeit in der Literaturszene finden ihren Platz.
    Manchmal will das Buch zu viel, verschiedene politische Themen werden angeschnitten ohne weiter von Belang zu sein. Vielleicht ist das der Versuch der Autorin, die Intersektionalität von Rassismus und Sexismus abzubilden.

    Die eigentliche Rafinesse des Buches entwickelt sich meiner Meinung nach erst im letzten Drittel, die einen zum Nachdenken bringt. Ich würde das Buch aber trotz der Kritikpunkte weiterempfehlen, und sehe es als einen geschickten Beitrag zum Thema kultureller Aneignung.

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  • 4 Sterne

    Sophia K., 26.03.2024

    Ich habe Yellowface Ende letzten Jahres bereits auf Englisch gelesen. Was soll ich sagen: der Roman hat mich fanatisiert. Spannend und unangenehm zu lesen zu gleichen Teilen. Ich fand das Konzept des Romans, dass Juniper den Roman ihrer Kommilitonin Athena nach deren Tod unter ihrem Namen veröffentlich super. RF Kuang hat es sehr gut geschafft das Thema Cancel Culture, Rassismus und White Privilige unterzubringen. Da der Roman aus Junipers Sicht in der ersten Person erzählt, war die Lektüre stellenweise sehr unangenehm, weil mich Juniper stellenweise super aufgeregt hat. Aber wahrscheinlich ist das auch genau der Effekt, den Kuang erreichen wollte. Yellowface ist auf jeden Fall ein sehr spannendes, kurzweiliges Buch, dass mich zum Nachdenken über das Verlagswesen und Rassismuserfahrungen in dieser Branche angeregt hat.

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  • 3 Sterne

    _Le4_, 20.03.2024

    Im Buch geht es um June Hayward. Sie ist Autorin. Leider nur keine besonders erfolgreiche. Das ändert sich, als sie das Manuskript ihrer kürzlich verstorbenen Freundin Athena Liu stiehlt. Das Buch wird ein riesiger Hit. Jetzt muss June nur dafür sorgen, dass niemand erfährt, dass sie plagiiert hat. Auch wenn sie der lesenden Person versichern würde, dass es natürlich doch zum großen Teil ihre eigene Arbeit ist.


    Aufgrund des Hype hatte ich viel von dem Buch erwartet, was aber leider für mich persönlich nur bedingt eingetroffen ist.
    Ich habe von der Autorin bereits “Babel” gelesen und in beiden Büchern wird sowohl eher subtiler als auch ganz offener Rassismus behandelt. Auch in “Yellowface” steigert sich die Autorin konsequent, sodass man eine stetige Steigerung des Rassismus und eine konsequente Abwärtsspirale der Hauptcharakterin beobachten kann. Vor allem am Anfang kommt viel Rechtfertigung für “gut gemeinten“ Rassismus, wo Leute anderen Menschen theoretisch Komplimente machen, sie in der Realität aber stereotypisieren und entmenschlichen. Junes steigende Obsessivität der chinesischen aber auch anderen asiatischen Kulturen gegenüber war erschreckend zu sehen.
    Das Buch ist gut geschrieben für das, was es ausdrücken möchte. Die Ich-Perspektive finde ich dabei gut gewählt, weil die Art, wie June sich rechtfertigt, damit besser rüberkommt. Es wirkt, als würde sie eine Konversation mit der lesenden Person führen, in dem Versuch, sie davon zu überzeugen, dass sie keine Wahl hatte, als genauso zu handeln, wie sie es getan hat.
    Die Kritik an der Buchbranche im Buch ist grundsätzlich gut und spannend. Dabei wird auch aufgegriffen, was das Internet für eine Rolle in der Branche spielt. Dadurch gibt es einige Stellen im Buch, wo es sich darum dreht, was irgendwo im Internet passiert. Und auch wenn das relevant für die Thematik war, war es irgendwann einfach zu viel und nicht besonders anschaulich.
    Letztendlich ist das Buch satirisch, weswegen viele Dinge massiv überspitzt sind. Mir persönlich wurde das manchmal zu viel, was absolut mein persönlicher Geschmack ist. Die Charaktere sind quasi allesamt etwas unangenehm, was so gewollt ist, leider hat das aber auch dafür gesorgt, dass ich das Buch zum Teil anstrengend fand.
    Ich finde, das Buch ist kompetent geschrieben, aber irgendwie konnte es mich letztendlich nicht abholen. Das Ende fand ich wiederum gelungen, weil die Message des Buches noch einmal schmerzlich rübergebracht wurde.

    Ich finde, wie das Buch geschrieben ist, zeugt von hoher Kunstfertigkeit. Es erreicht, was es erreichen will und ist auch lesenswert, aber ich kann ihm nicht guten Gewissens mehr Sterne als “Babel” geben.

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  • 3 Sterne

    Jazz, 25.02.2024

    Athene, Bestsellerautorin mit 27, hat alles, was man sich wünschen kann. June, ihre ehemalige Studienkommilitonin, kämpft dagegen um jeden Cent und ist neidisch auf den frühen Ruhm und Erfolg. So kommt es, dass sich beide in einer Nacht beim Feiern ihres Erfolgs betrinken und Pancakes essen. Athene jedoch erstickt an einem Bissen und bis der Krankenwagen kommt ist es zu spät und ihr neuestes Manuskript in der Tasche von June verschwunden. Sie überarbeitet im Anschluss den Roman und lässt ihn unter ihrem Namen veröffentlichen, welches sich zum Bestseller entpuppt und sie nun den ganzen Ruhm abbekommt...

    Im Roman wird durchgehend gegendert. Ich bin durch dieses Buch am Überlegen, ob ich nicht beginnen sollte, die Originalversionen auf Englisch zu holen. Das Gendern stört mich. Es verhunzt die Sprache, das Bild und den Lesefluss. Das hat der Roman nicht verdient. Auch die durative Erwähnung von "Cis" fand ich anstrengend. Und dann verstehe ich nicht, warum der Verlag und die Autorin X mit dem Deadname nennen, wenn sie schon so woke sind? Wo sind die Grenzen bei pc?

    Und bei X ist dann auch schon meine größter Kritikpunkt zu finden. Ich fand das Buch ab der Mitte langweilig. June, 27, hat es durch den Diebstahl geistigen Eigentums innerhalb kurzer Zeit zu Ruhm und Ehre geschafft, nur um dann wie ihre mittellosen Altersgenossen sich in der SM-Welt zu verlieren? Ist es nicht realistischer, dass sie das ganze Geld verprasst, aus dem Fenster wirft? Zum Mittagessen nach Paris reist und zum Dinner nach Italien statt ihre Tage erbärmlich am Handy auf dem Bett Fastfood konsumierend zu verbringen? Daher bin ich sehr enttäuscht. Ich hatte absolut andere Erwartungen an eine Bestsellerautorin, deren vorige Werke ich nicht gelesen habe. Ich dachte, sie würde durch die Welt reisen, dabei jeden Trend nachjagen, jede Party feiern und im Drogensumpf enden, um so den negativen Aspekt des frühen Ruhms und die Schattenseiten schnellen, unverdienten Gelds zu zeigen. Aber sie lebt wirklich nur für SM, hat kaum reale Kontakte, und verbringt ihre Tage nur in ihren eigenen vier Wänden???

    Nun, warum verbringt sie so viel Zeit auf SM? Weil jemand sie beschuldigt, das Buch gestohlen zu haben. Das hätte spannend werden können. Mein Gedanke war, dass sie mit dem psychischen Druck nicht klarkommt und daher ein zweites Ich kreiert hat und diese sie nun selbst terrorisiert. Die Auflösung dieses Handlungsstrangs ist aber leider nicht so "Fight-Club"-mäßig spannend.

    Fazit: Man kann den Roman lesen, wenn man sich für die Literaturwelt und insbesondere die Arbeit in der Verlagswelt interessiert.

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