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  • 5 Sterne

    33 von 49 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Furbaby_Mom, 08.08.2019

    Eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe – unbedingte Lese-Empfehlung!!

    Katharina Fuchs hat mit dem berührenden Portrait ihrer beiden Großmütter ein mitreißendes, in jeglicher Hinsicht herausragendes Werk geschaffen, das mich nicht nur restlos begeistert und emotional überwältigt hat, sondern ganz klar schon allein aufgrund des sensationellen Schreibstils die Auszeichnung 'bester historischer Roman' verdient! Ich lese wirklich gerne und viel, speziell Romane, die vor einem geschichtlichen Hintergrund angesiedelt sind – aber dieses Werk hat mich einfach umgehauen! Um es kurz zu machen: man möchte am liebsten allen Freunden und Bekannten die Lektüre dieser schicksalhaften Erzählung nahelegen; ich habe dies in jedem Fall getan, denn selten hat ein Roman so lange und intensiv bei mir nachgewirkt.

    Die beiden jungen Frauen Anna Tannenberg und Charlotte Feltin führen ein Leben, das unterschiedlicher nicht sein könnte. Der wohlbehüteten Charlotte mangelt es – zumindest in materieller Hinsicht – an nichts; sie liebt das Leben auf dem Hofgut ihrer Familie in Sachsen. Anna hingegen wächst in bitterer Armut auf, dafür mit umso mehr Liebe. In einem kleinen Örtchen im Spreewald kämpft ihre Familie ums Überleben und so zögert Anna letztlich nicht, in Berlin auf Arbeitssuche zu gehen. Die Großstadt erscheint ihr zunächst wie ein gefräßiges Monster – wohin Anna auch blickt, ist sie mit Lärm, Schmutz und menschlichem Elend konfrontiert.

    Beide Frauen ahnen nicht, dass sich ihre Wege eines Tages kreuzen werden – viele Jahre später, nach zwei Weltkriegen, unendlich vielen Entbehrungen und mutigen Entscheidungen, stets geprägt von der Zuversicht auf eine bessere Zukunft.
    Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive von Anna wie auch Charlotte; mühelos lässt die Autorin die Vergangenheit lebendig werden und uns Leser teilhaben an ihrer persönlichen Familiengeschichte. Der Mut und die Entschlossenheit der weiblichen Hauptfiguren – zu Zeiten, in denen Frauen eine eher untergeordnete Rolle in der Gesellschaft spielten und unfassbar viel Ungerechtigkeit und Leid erdulden mussten – haben mich wahnsinnig beeindruckt und inspiriert. Man kommt nicht umhin sich zu fragen, wie man wohl selbst in gewissen Situationen gehandelt hätte. Beide Handlungsstränge werden so einnehmend und fesselnd, so intensiv, atmosphärisch und bildgewaltig aufgebaut, dass man sich partout nicht losreißen kann vor lauter Spannung und Mitfiebern. Trotz vieler Schicksalsschläge und dramatischer Ereignisse verliert sich dieses Werk niemals in Negativität, im Gegenteil; es bleibt damit der Lebenseinstellung der zwei starken Frauen (sowie überhaupt der damaligen Bevölkerung Deutschlands) treu.

    Fazit: Ein literarisches Meisterwerk! Für mich mit Abstand nicht nur das Lese-Highlight des Jahres, sondern eines der bedeutenden Bücher, wie sie einem nur ganz selten im Leben begegnen.

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  • 4 Sterne

    22 von 35 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lucienne M., 23.06.2019

    Inhalt:
    Deutschland 1914: Charlotte wächst auf dem archaischen Landgut ihres mächtigen Vaters in Sachsen auf. Die Welt scheint ihr zu Füßen zu liegen, als sie von ihrer Tante und deren jüdischem Ehemann in die Leipziger Ballsaison eingeführt werden soll. Sie begegnet ihrer ersten Liebe. Doch der Beginn des ersten Weltkriegs zerstört ihre Pläne. Und ihr Leben verändert sich für immer.
    Gleichzeitig gelingt es Anna, zwischen den Wasserstraßen des Spreewalds, wo Verzicht und harte Arbeit erfinderisch machen, dem Schicksal immer wieder ein Schnippchen zu schlagen. Doch sie verkennt die tiefe Liebe ihres besten Freundes, bevor er an die Westfront zieht. An einem eiskalten Tag im Februar 1919 steigt die neunzehnjährige Schneiderin alleine in den Zug nach Berlin. In den engen Hinterhöfen des Wedding prallen Hunger und Armut auf den ungezügelten Lebensdurst der beginnenden zwanziger Jahre. Und im Konsumtempel KaDeWe sucht man Verkäuferinnen…
    Anna und Charlotte werden sich erst 1953 in Berlin begegnen. Hinter ihnen liegen zwei Weltkriege und ihr deutsches Schicksal. Es ist die Ehe ihrer Kinder, die die beiden ungleichen Frauen zusammenführt, und eine tiefe Verbundenheit durch denselben Schmerz, den sie noch nie zuvor einem anderen Menschen anvertraut haben.

    Meine Meinung:
    Das Cover ist wunderschön gestaltet und hat sofort mein Interesse geweckt. Die Hauptfiguren sind schön in Szene gesetzt und der Titel steht trotzdem im Vordergrund. Auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht, weshalb ich das Buch unbedingt lesen musste. Ich wurde nicht enttäuscht und bin sehr froh, es gelesen zu haben.
    Der Schreibstil ist flüssig, fehlerfrei und sehr angenehm zu lesen. Das Buch spricht sämtliche Emotionen und Lebenslagen an und ist dadurch auch ein kleiner Ratgeber für diese Situationen. Gute Erkenntnisse und viele Erfahrungen vermitteln dem Leser eine realistische Geschichte, die auch zum Nachdenken anregt.
    Ein Stern muss ich leider abziehen, da mir das Buch im Mittelteil mal etwas langwierig vorkam. Trotzdem ein sehr schönes Buch und eine absolute Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lia48, 24.04.2019

    INHALT:
    1913 wächst Anna mit fünf Geschwistern im Spreewald heran. Die Eltern ermöglichen ihr trotz dem wenigen Hab und Gut eine Ausbildung zur Schneiderin.
    Nach dem Krieg mangelt es an Nahrung, Arbeit und Stoffen. Ihr bester Freund Erich gilt als vermisst.
    So macht sich Anna schließlich allein auf den Weg nach Berlin, in der Hoffnung, eine Stelle zu finden. Und während auch dort in der Bevölkerung Hunger und Armut herrscht, werden im luxuriösen Berliner Kaufhaus KaDeWe Verkäuferinnen gesucht...

    Zur gleichen Zeit gibt auf dem Hofgut Feltin in Sachsen, Charlottes Vater den Ton an. Der Gutsbesitzer möchte seine Ländereien vergrößern und den Ehemann seiner Tochter möchte er nur ungern dem Zufall überlassen.
    Charlotte soll von ihrer Tante in die Leipziger Gesellschaft eingeführt werden. Doch als sie sich zum ersten Mal verliebt, kommt der Krieg...

    Zwei starke Frauen, die zwei Weltkriege erleben, beide der Liebe ihres Lebens begegnen, falsche Entscheidungen treffen und trotz zahlreicher Hürden und Schicksalsschläge ihren Lebensweg meistern.


    MEINUNG:
    Überaus atmosphärisch und anschaulich schildert die Autorin Katharina Fuchs eine Geschichte, die auf der ihrer eigenen Familie basiert. Bereits die ersten Seiten umhüllten mich mit Worten, die gekonnt zahlreiche Bilder vor meinen Augen entstehen ließen. Durch den lockeren, unaufgeregten Schreibstil ist es für mich trotz der teils düsteren Thematik, ein angenehmes Buch für zwischendurch, das sich bis auf ein paar Längen ganz wunderbar flüssig lesen lässt.
    Charlottes vorzügliche Lebensweise erinnerte mich immer wieder an "Downton Abbey". Durch ihren gehobeneren Lebensstandard und die eher kurzen Kapitel war sie mir zwar ab und zu etwas zu distanziert, doch dies änderte sich mit der Zeit. So konnte ich vor allem mit Anna und später auch mit Charlotte immer mehr Mitgefühl entwickeln.
    Für mich ist es unvorstellbar, dass die beiden Frauen zwei Weltkriege mit all ihren Auswirkungen erleben mussten. Und genau diese große Armut, der Hunger, der Mangel an Arbeit, die ganze Zerstörung und all das Leid, kommen in diesem Buch hervorragend zum Ausdruck!
    Dadurch dass die Geschichte von 1913 bis 1953 spielt und damit doch so einige Jahre umfasst, geht sie nicht zu sehr ins Detail. Und trotzdem erfährt man als Leser eine ganze Menge über das Leben von Anna und Charlotte. Besonders Annas Lebensweg und ihre Arbeit als Schneiderin habe ich mit großem Interesse verfolgt.
    Durch den Klappentext und das Cover mit den beiden Frauen, hatte ich etwas ausführlichere Schilderungen und einen größeren Schwerpunkt vom Zusammentreffen der beiden Frauen erwartet. Doch für die Geschichte an sich, hat mir die kurze ca. dreiseitige Sequenz genügt, da der Fokus eben auf den einzelnen Lebenswegen von Anna und Charlotte liegt.
    Nach dem Lesen klingen die Erzählungen der beiden Frauen noch immer eine ganze Weile in mir nach...

    FAZIT: Eine wunderbar bildlich erzählte Familiengeschichte, die ich besonders allen "Downton Abbey"-Liebhabern ans Herz legen kann. Gleichzeitig greift das Buch die Auswirkungen der Weltkriege auf die Bevölkerung überaus anschaulich auf. 4/5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jasika, 29.12.2019

    Bei diesem Buch handelt es sich um die Schicksale zweier gleichaltriger Frauen, nach einer wahren Geschichte. Es werden die Jahre von 1914 bis 1953 abgedeckt.
    Anna Tannenberg und Charlotte Feltin sind die Großmütter der Autorin. Die eine ist in einem kleinen Ort im Spreewald mit fünf Geschwistern eher ärmlich aufgewachsen, die andere gut behütet als einziges Kind auf einem großen Landgut in Sachsen.
    Das Leben ihrer Großmütter hat Katharina Fuchs dazu inspiriert ihre Geschichte aufzuschreiben.

    Anna geht als junge Erwachsene nach Berlin und lebt dort zunächst in der kleinen Wohnung ihrer Tante Adelheid. Deutschland liegt nach dem ersten Weltkrieg in Trümmern, Armut und Hunger herrschen vor, zeitgleich scheinen große Kaufhäuser wieder aufzublühen, da die (reiche) Bevölkerung wieder "leben" möchte. So werden im KaDeWe Verkäuferinnen gesucht.
    Anna gelingt es schließlich eine Stelle im KaDeWe als Verkäuferin anzutreten, macht sich später sogar als Näherin selbständig und wird damit erfolgreich. Sie heiratet und bekommt zwei Töchter. Trotzdem kann sie ihren Jugendfreund Erich nicht vergessen...

    Charlotte ist das einzige Kind ihrer Eltern. Ihr Vater Richard wollte immer einen Erben für das Landgut, er erkennt aber, dass Charlotte die nötigen Fähigkeiten besitzt um das Gut erfolgreich weiterzuführen. Auch sie verliert ihre junge Liebe Leonhard als dieser ihre Cousine Edith heiratet. Später lässt sie sich auf eine Affäre mit Leo ein, obwohl auch sie inzwischen verheiratet ist.

    Der Großteil des Buches beschäftigt sich mit der Zeit vor dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Im letzten Drittel des Buches kommt es zur Machtergreifung Hitlers, erneut müssen die Ehemänner und zT auch Söhne in den Krieg.

    Ich fand den zweiten Teil des Buches (eBook ab Seite 333) sehr viel stärker als den ersten und hätte mir diesen umfangreicher gewünscht. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und die Seiten flogen nur so dahin. Ich hatte schlimme Vorahnungen was die Familie von Charlotte betraf, ihre Tante, die mit einem Juden verheiratet ist, Edith ihre Cousine zT damit jüdischer Abstammung. Auch Charlottes Tochter Therese rückt in das Blickfeld eines SS-Mannes, da diese aufgrund einer Erkrankung im Kindesalter ein schiefes Gesicht davon getragen hat...

    Auch Anna betrachtet die politischen Entwicklungen mit wachsender Sorge, ihr Mann und ihre Kinder beginnen sich zu verändern.

    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und man kann sich gut in beide Frauen einfühlen. Sie schreibt abwechselnd aus der Sicht von Charlotte und Anna. Erst zum Ende werden beide Leben zusammen gefügt, da Gisela (Annas Tochter) und Felix (Charlottes Sohn) in Berlin heiraten. Beide Frauen stellen fest, dass sie einiges gemeinsam haben, obwohl sie komplett anders aufgewachsen sind, sie sind letztendlich trotz aller Schicksalsschläge mit ihrem Leben im Reinen.

    "Manchmal hatte ich das Gefühl, als hätte ich mindestens eine Handvoll Leben verschwendet" (Anna zu Charlotte, eBook S. 512)

    "Wir haben doch so viel mehr als nur zwei Handvoll Leben." (Charlottes Antwort)

    Fazit:
    Zwei bewegende Frauenschicksale, die sich am Ende harmonisch zusammen fügen und auf wahren Begebenheiten beruhen. Absolute Leseempfehlung!

    (Dieser Roman wurde mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt, dieses hat aber meine Meinung nicht beeinflusst.)

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    EvelynM, 05.07.2019

    Gefühlvoll und doch ungeschönt erzählt Katharina Fuchs die Lebensgeschichte ihrer Großmütter Anna und Charlotte. Beide wurden um 1900 geboren und wuchsen in völlig unterschiedlichen Welten auf. Die eine (Anna) arm, mit fünf Geschwistern und einer strengen Mutter und doch voller Freude – die andere reich (Charlotte) und Einzelkind mit einem cholerischen Vater und Bediensteten auf einem Gutshof. Die kurzen Kapitel, die zwischen Anna und Charlotte wechseln, lassen die Geschichte der beiden parallel verlaufen, was mir sehr gut gefallen hat. Ich hatte stets den Eindruck, bei beiden gleichzeitig zu sein und an ihrem Leben teilzuhaben. Die beiden ungleichen Frauen erleben beide Weltkriege mit all ihrem Schrecken und Leid. Die Autorin versteht es, die Ereignisse sehr plastisch und ungeschönt zu beschreiben. Stimmungen fängt die Autorin wunderbar ein, auch wenn sie noch so düster sind. Doch die kleinen Freuden im Leben der beiden Frauen und ihre Stärke standen mir stets vor Augen und haben mich sehr berührt. Es tat mir immer richtig weh, als ich las, mit wie viel Begeisterung noch ganz junge Männer freiwillig in den Krieg gezogen sind. Von Ehre, Ruhm und einer wichtigen patriotischen Aufgabe war die Rede … dabei waren sie so viel Leid und Elend ausgesetzt. Ein Ausspruch von Erich ist mir am deutlichsten im Gedächtnis geblieben: „Ach, Anna, wenn uns damals nur bewusst gewesen wäre, was wir hatten. Man hat immer geglaubt, als Erwachsener ein besseres Leben zu haben. Als wäre da ein in der Ferne liegendes, leuchtendes Land, irgendwo dort, weit hinter den Feldern. Einzig, fremd und verheißungsvoll.“ In die Geschichte um Anna und Charlotte fließen auch immer wieder sehr interessante Informationen zu Inflation, Hunger, beengter Wohnsituation, der Naziherrschaft, Repressalien gegen Juden, aber auch Mode und Musik zu jener Zeit ein. Ich finde, die Autorin verknüpfte das alles sehr geschickt. Einzig die zeitlichen Angaben fehlten mir manchmal.

    Ich finde es beeindruckend, wie Anna und Charlotte trotz all der Entbehrungen und traumatischen Erlebnisse ihr Leben gemeistert haben. Zwei starke Frauen, die eine ungelebte Liebe vereint und deren Lebensweg sich durch die Liebe ihrer Kinder gekreuzt hat. Bei aller Tragik hat mich dieses schöne Buch beschämt zurück gelassen, denn wir leben in einer Zeit, in der Alles möglich zu sein scheint und dabei verlieren wir wichtige Werte aus den Augen. Freundschaft und Zusammenhalt in schwierigen Situationen und ein starker Wille und Kampfgeist bekommen in dieser Geschichte eine ganz besondere Bedeutung.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 15.07.2019 bei bewertet

    In ihrem Roman „Zwei Handvoll Leben“ erzählt Katharina Fuchs aus den Leben ihrer Großmütter Anna Tannenberg und Charlotte Feltin, beide geboren im Oktober 1899. Anna und Charlotte wachsen in ganz unterschiedlichen Verhältnissen auf - Anna mit fünf Geschwistern in einem ärmlichen Haushalt inmitten des Spreewalds; Charlotte als einziges Kind eines Gutbesitzers auf einem Gut in der Nähe von Chemnitz.

    Schon nach wenigen Seiten zeigt sich, dass Katharina Fuchs nicht nur intensiv in ihrer Familiengeschichte recherchiert hat, sondern auch in der Lage ist, ihr gesammeltes Wissen mitreißend an den Leser weiterzugeben. Die Autorin schildert die Erlebnisse ihrer beiden Protagonistinnen so echt und wie aus dem Leben gegriffen, dass ich beim Lesen oft die Stimmen meiner eigenen Großmütter im Ohr hatte, die damals zwar andere, aber doch irgendwie ähnliche Dinge erlebt haben.

    Im stetigen Wechsel begleitet man Anna und Charlotte zu den wichtigen Stationen in ihrem Leben und erfährt in den zahlreichen Episoden, wie sie ihren Alltag meistern. Anna, die zunächst eine Schneiderlehre macht und dann in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten das große Glück hat, eine Stelle als Verkäuferin im Berliner Kaufhaus KaDeWe zu ergattern; und Charlotte, die sich darauf vorbereitet, einmal das väterliche Gut zu übernehmen und in die Leipziger Gesellschaft eingeführt wird. Unzählige Details sorgen nicht nur für Authentizität, sondern vor allen Dingen für eine lebhafte Handlung und lassen damit ein sehr vielschichtiges Bild der damaligen Zeit vor den Augen des Lesers entstehen.

    Im Verlauf der Handlung erfährt man, wie die beiden Frauen Weltkriege, Wirtschaftskrise und Inflation überstanden haben. Was sie erreicht haben. Welche Fehler sie gemacht haben. Welches Leid sie erdulden mussten. Wie sie mit Veränderungen umgegangen und an Herausforderungen gewachsen sind. Und wie sie ihre große Liebe verloren und dennoch ihr persönliches Glück gefunden haben.

    Anna und Charlotte begegnen sich am Ende des Buches im Nachkriegs-Berlin anlässlich der Hochzeit ihrer Kinder zum ersten Mal – zwei ungleiche Frauen, die so viel Unterschiedliches erlebt haben und doch durch ein ähnliches Schicksal miteinander verbunden sind.

    „Zwei Handvoll Leben“ hat mich durchweg begeistert. Es war interessant und mitreißend, Anna und Charlotte kennenzulernen, sie auf ihren Wegen durch eine ereignisreiche, aufwühlende Zeit zu begleiten und Kummer und Furcht, aber auch Glück und Freude mit ihnen zu teilen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 15.07.2019

    In ihrem Roman „Zwei Handvoll Leben“ erzählt Katharina Fuchs aus den Leben ihrer Großmütter Anna Tannenberg und Charlotte Feltin, beide geboren im Oktober 1899. Anna und Charlotte wachsen in ganz unterschiedlichen Verhältnissen auf - Anna mit fünf Geschwistern in einem ärmlichen Haushalt inmitten des Spreewalds; Charlotte als einziges Kind eines Gutbesitzers auf einem Gut in der Nähe von Chemnitz.

    Schon nach wenigen Seiten zeigt sich, dass Katharina Fuchs nicht nur intensiv in ihrer Familiengeschichte recherchiert hat, sondern auch in der Lage ist, ihr gesammeltes Wissen mitreißend an den Leser weiterzugeben. Die Autorin schildert die Erlebnisse ihrer beiden Protagonistinnen so echt und wie aus dem Leben gegriffen, dass ich beim Lesen oft die Stimmen meiner eigenen Großmütter im Ohr hatte, die damals zwar andere, aber doch irgendwie ähnliche Dinge erlebt haben.

    Im stetigen Wechsel begleitet man Anna und Charlotte zu den wichtigen Stationen in ihrem Leben und erfährt in den zahlreichen Episoden, wie sie ihren Alltag meistern. Anna, die zunächst eine Schneiderlehre macht und dann in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten das große Glück hat, eine Stelle als Verkäuferin im Berliner Kaufhaus KaDeWe zu ergattern; und Charlotte, die sich darauf vorbereitet, einmal das väterliche Gut zu übernehmen und in die Leipziger Gesellschaft eingeführt wird. Unzählige Details sorgen nicht nur für Authentizität, sondern vor allen Dingen für eine lebhafte Handlung und lassen damit ein sehr vielschichtiges Bild der damaligen Zeit vor den Augen des Lesers entstehen.

    Im Verlauf der Handlung erfährt man, wie die beiden Frauen Weltkriege, Wirtschaftskrise und Inflation überstanden haben. Was sie erreicht haben. Welche Fehler sie gemacht haben. Welches Leid sie erdulden mussten. Wie sie mit Veränderungen umgegangen und an Herausforderungen gewachsen sind. Und wie sie ihre große Liebe verloren und dennoch ihr persönliches Glück gefunden haben.

    Anna und Charlotte begegnen sich am Ende des Buches im Nachkriegs-Berlin anlässlich der Hochzeit ihrer Kinder zum ersten Mal – zwei ungleiche Frauen, die so viel Unterschiedliches erlebt haben und doch durch ein ähnliches Schicksal miteinander verbunden sind.

    „Zwei Handvoll Leben“ hat mich durchweg begeistert. Es war interessant und mitreißend, Anna und Charlotte kennenzulernen, sie auf ihren Wegen durch eine ereignisreiche, aufwühlende Zeit zu begleiten und Kummer und Furcht, aber auch Glück und Freude mit ihnen zu teilen.

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  • 4 Sterne

    Sigrid K., 10.04.2020 bei bewertet

    Interessanter Rückblick

    Deutschland 1914: Während die 15-jährige Anna im Spreewald ihre Schneiderlehre beginnt und in ihrer spärlichen Freizeit mit ihrem besten Freund umherzieht, wächst die Gutsherrentochter Charlotte unter den cholerischen Ausbrüchen ihres Vaters in Sachsen auf. Charlotte wird von ihrer Tante, dem jüdischen Ehemann Salomon und ihrer Cousine Edith nach Leipzig eingeladen, wo sie in die Gesellschaft eingeführt wird und den ersten Ball ihres Lebens genießt. Währenddessen zieht es Anna nach Berlin, wo sie ebenfalls bei ihrer Tante Unterschlupf findet, dort aber in bitterer Armut lebt und erst ein Licht am Ende des Tunnels sieht als im KaDeWe Verkäuferinnen gesucht werden.

    Beide jungen Frauen erleben die Liebe ihres Lebens, empfinden Glück, Trauer, sind verzweifelt, hoffen und bangen. Sie erleben zwei Weltkriege aus anderen Blickwinkeln und begegnen einander 1953 in Berlin – als Annas Tochter Gisela den Sohn von Charlotte heiratet. Und erst da beginnen die beiden ihr Leben der jeweils anderen zu erzählen und finden allerhand Parallelen.

    Die Autorin Katharina Fuchs hat hier die Geschichte ihrer beiden Großmütter niedergeschrieben – die wohl so (oder so ähnlich) abgelaufen sein mag. Leider erkennt man nicht was hier Fiktion und was Realität ist. Die Kapitel wechseln immer zwischen Charlotte und Anna, so erkennt man ungefähr den Zeitrahmen der die jeweiligen Geschehen gerade umfasst.

    Die Autorin schreibt flüssig und das Buch liest sich angenehm und ist genau richtig für ein Wochenende auf der Couch. Zwischendurch hätte dem Buch etwas Straffung gutgetan, dafür war mir das Ende dann zu abrupt.

    Die beiden Protagonistinnen sind trotz ihrer Unterschiedlichkeit sehr sympathisch. Interessant finde ich, dass beide sehr ungewöhnliche Wege für sich in Anspruch nahmen, was für diese Zeit eher ungewöhnlich für Frauen war. Als Heimchen am Herd waren wohl beide nicht geeignet, sondern sie trafen Entscheidungen, kämpften und hatten Weitblick. Dass beide Entscheidungen treffen, die sie später bitter bereuen, macht sie nur sympathischer.

    Die weitere Familiengeschichte von Katharina Fuchs erfahren wir in „Neuleben“. Man darf gespannt sein.

    Für die „Zwei Handvoll Leben“ vergebe ich 4 Sterne.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nadine L., 21.04.2019

    Das Cover zeigt für mich Anna und Charlotte, die in ihr Leben gehen und es meistern, auch trotz aller Widrigkeiten.

    Der Schreibstil hat mir sehr gefallen und ich habe gestaunt, wie dicht die Seiten beschrieben waren. So hat man nicht nur aufgrund der Seitenanzahl eine Menge schöner Lesezeit, sondern auch noch durch die dicht bedruckten Seiten. Für mich als Vielleser ein dicker Pluspunkt.

    Die Geschichte wird aus der Sicht von Anna und Charlotte beschrieben und, was mir besonders gut gefällt, beruht der Roman auf einer wahren Begebenheit.

    Wir verfolgen in dem Buch den Lebensweg von zwei starken Frauen, deren Weg sich durch einen Zufall kreuzt.

    Mir hat besonders gefallen, dass beide Charaktere für mich so gut nachvollziehbar waren. So konnte ich mit beiden sehr gut mitfühlen und habe das Buch sehr genossen.

    Von diesem Buch hat man länger etwas, aber man kann es auch einfach nicht aus den Händen legen und möchte so gerne wissen, wie es bei den beiden weiter geht.

    Ich vergebe absolut verdiente 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sternschnuppenklicks, 23.04.2019

    Das Schicksal zweier starken Frauen

    Um das  Jahr 1900 werden zwei Mädchen 

    geboren, die unterschiedlicher nicht sein könnten

    und doch viel gemeinsam haben.


    In " Zwei Handvoll Leben" von Katharina Fuchs

    wird das Leben von Anna und Charlotte

    sehr eindrucksvoll erzählt. 

    Wir dürfen an dieser wahren Geschichte schon

    früh anteilnehmen, erleben wie beide

    Hauptprotagonistinnen aufwachsen,

    mit welchen Schicksalsschlägen sie kämpfen

    und wie sie sich als Frauen behaupten müssen.

    Während Anna eine Schneiderlehre macht und 

    später im Berliner Kaufhaus KaDeWe arbeitet,

    wird Charlotte in die Leipziger Gesellschaft 

    eingeführt. Beide treffen falsche 

    Entscheidungen und werden sich durch ihre

    Kinder nach Kriegsende das erste Mal begegnen. 


    Dieses Buch legt man so schnell nicht wieder

    aus der Hand. Es wird immer im Wechsel 

    aus Annas und Charlottes Sicht erzählt, so dass 

    man deren Entwicklung quasi zeitgleich mit

    erleben darf. Die Geschichte beruht auf

    den wahren Familienereignissen der Autorin,

    denn bei Anna und Charlotte handelt es sich um

    die Großeltern von Katharina Fuchs.


    Wir dürfen anteilnehmen an den Erfahrungen

    und Auswirkungen des ersten Weltkrieges,

    der Inflation und des zweiten Weltkrieges 

    sowie sehr privaten Momenten beider Frauen.

    Sie sind für diese Epoche schon sehr mutig, 

    selbstbewusst- jede auf ihre Art und Weise und

    müssen sich Vieles erkämpfen und Vieles 

    ertragen.


    Es ist wirklich bemerkenswert, wie die Autorin

    es geschafft hat, die privaten und geschichtlichen 

    Ereignisse so fließend darzustellen.


    Das schöne Cover mit seinem Sepia-Pastelllook

    gibt den Lesern bereits eine Ahnung, was im

    Mittelpunkt des Buches steht. 


    Das Buch berührt, fesselt, schockiert und bewegt

    zutiefst! Auch schwer wiegende Gewalttaten

    werden nicht beschönigt und deutlich beschrieben,

    nichts wird tot geschwiegen! 

    Für Menschen,  die akut ein traumatische

    Erfahrung erlebt haben oder zur Zeit gerade 

    aufarbeiten, ist es ratsam, das Buch erst

    dann zu lesen, wenn sie dies für sich 

    abgeschlossen haben, da gerade diese 

    Szenen triggern könnten.

    Dennoch: Dieses Buch sollte wirklich jeder

    lesen! Es ist so eindrucksvoll geschildert, 

    dass man das Gefühl hat mit dabei zu sein und 

    gleichzeitig eine wichtige Erinnerung,

    dass diese Zeiten noch nicht lange zurück

    liegen!

    Es ist eines der besten Bücher zu diesen

    Themen,  die ich bisher gelesen habe, die

    uns Lesern nicht nur ein besseres

    Verständnis geben können, wie es überhaupt 

    soweit kommen konnte, sondern es uns

    auch ein Stück weit mit fühlen lässt.


    "Zwei Handvoll Leben" zeigt uns auch

    alte Traditionen,  wunderbare Herzensszenen,

    Momente der Freundschaft und des 

    Glücks. Es regt zum Nachdenken an

    und kann eine tiefe Dankbarkeit für

    all die kleinen, positiven Momente des

    Lebens im Leser erwachen lassen.

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