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  • 5 Sterne

    10 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 21.02.2021

    Als Buch bewertet

    "Schönheit liegt im Auge des Betrachters" (Thukydides)
    1954. Die Suche nach ihrer Mutter treibt Greta Bergström nach dem Tod ihrer Großmutter Annie von Schweden nach Hamburg und steht unangemeldet bei ihrem Vater Harald vor der Wohnungstür, den sie nach Jahrzehnten wiedersieht. Bevor sie jedoch Harald und seine Familie kennenlernt, stößt sie erst einmal mit Mareike zusammen, die aus der Wohnungstür geschubst wird. Mit Harald, Trude und Ellen fühlt sich Greta schon bald unwohl, zu streng, still und freudlos ist es in dem Haushalt. Einzig ihr Halbbruder Mickey freundet sich mit ihr an, und durch ihn trifft sie auch Mareike wieder, die sich als Friseurin in ihrem Viertel den Lebensunterhalt verdient. Greta, selbst gelernte Kosmetikerin, tut sich bald mit Mareike zusammen und mit Trixie, der Tochter aus wohlhabendem Hause, gründen sie zu dritt den fahrenden Schönheitssalon „Schnieke Deern“, der in einem ausrangierten Lastwagen untergebracht ist. Während die Frauen auf Kundenfang sind und immer mehr voneinander erfahren, treibt Greta die Suche nach ihrer Mutter weiter, lernt die Liebe kennen und erfährt ein paar schreckliche Dinge über ihre eigenen Familienangehörigen. Wie gut, dass man da Freundinnen wie Marieke und Trixie hat…
    Kerstin Sgonina hat mit „Als das Leben wieder schön wurde“ einen sehr gefühlvollen, leicht melancholisch anmutenden Roman vorgelegt, dessen Handlung sich in der Nachkriegszeit abspielt und einige Schicksale beinhaltet, die so wirklichkeitsgetreu geschildert werden, dass sie sich genauso zugetragen haben können. Der flüssige, bildhafte und anrührende Erzählstil lässt den Leser sofort an Gretas Seite treten, um ihr bei ihren Begegnungen und Erlebnissen über die Schulter zu sehen. Die Autorin hat die 50er Jahre wunderbar eingefangen und zaubert mit ihrer leisen und schnörkellosen Sprache Bilder im Kopf des Lesers hervor, der die alten Nissenhütten vor sich sieht, die Wohnungsknappheit im Hamburg, aber auch die Armut der Menschen, die eine neue Frisur oder eine Gesichtsmassage mit Lebensmitteln bezahlen wollen, weil kein Geld da ist, der rollende rote Schönheitssalon sowie die Streifzüge durch Hamburg, aber auch die Heilanstalt in Hadamar. Durch die drei Hauptprotagonistinnen unterschiedlicher Herkunft lernt der Leser nach und nach die Schicksalsschläge einer jeden kennen, aber auch deren Träume und Wünsche für ihr zukünftiges Leben. Dabei entwickelt die Autorin behutsam nicht nur die zwischenmenschlichen Beziehungen weiter, sondern legt nach und nach einige Geheimnisse offen, die den Leser durch eine Achterbahn der Gefühle jagen, denn es wird eine Bandbreite an Themen offenbart, die das Leben der Protagonisten beherrschen. Da geht es um Kindesentzug, Alkoholismus, Armut, Verschwiegenheit innerhalb der Familie, Nazivergangenheit, Misshandlung der eigenen Kinder. Aber so war es damals und gerade dieses lebendige Bild der vergangenen Zeit fasziniert, erschreckt und macht nachdenklich.
    Die Charaktere sind mit ihren Ecken und Kanten sehr glaubwürdig und authentisch in Szene gesetzt, sie sprühen vor Leben, so dass der Leser schnell Zugang zu ihnen findet und mit ihnen leidet, bangt und hofft. Greta ist eine offene und selbstsichere junge Frau, die nach außen Fröhlichkeit verbreitet, doch innerlich auch zerrissen ist. Mareike trägt das Herz auf der Zunge, ist fürsorglich und hilfsbereit zu jedem. Trixie kümmert sich um ihre demente Mutter, ist unglücklich verliebt, wirkt etwas naiv, hat aber ein gutes Stilgefühl. Mickey hat Musik im Blut und ein großes Herz. Felix ist zurückhaltend, anständig und beschützend. Harald hat sich in sich zurückgezogen, kommt mit dem Leben nur schwer zurecht. Trude wirkt verbittert und hart. Aber auch Fr. Wilkins, Renate, Elfriede, Benno und viele weitere haben wichtige Rollen übernommen.
    „Als das Leben wieder schön wurde“ ist sowohl eine Suche als auch ein Hoffnungsschimmer. Eine Reise in die 50er Jahre, so lebendig wie traurig, voller Bilder und Emotionen, hart an der Realität. Ein Roman, der einen nicht loslässt. Sehr zu empfehlen!

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  • 5 Sterne

    Ariettas Bücherwelt, 27.01.2021

    Als Buch bewertet

    Träume und Hoffnungen vom Glück

    Meine Meinung zur Autorin und Buch
    Es war mein erster Roman von Kerstin Sgonina, und ich war sehr begeistert von ihrem Roman der in den 50er Jahren spielt. Ich selbst bin ein Kind dieser Zeit, und sie hat die damalige Jahre sehr gut wiedergegeben. Es geht um die Rolle der Frauen im Nachkriegsdeutschland, die Armut, Hamburg zerstört, viele wohnen sehr beengt, alles ist immer noch Knapp. Es war mir ein vergnügen in die damalige Zeit abzutauchen, viele Erinnerungen wurden wach, man war da noch nicht so verwöhnt und freute sich über jede Kleinigkeit. Der Schreibstil ist sehr flüssig, Bildhaft und sehr mitreißend. Ihre einzelnen Figuren wirken sehr authentisch, auch deren Charaktere, ich konnte mich gut in sie hinein fühlen. Es wäre toll wenn es noch eine Fortsetzung geben würde.

    Ich mochte Greta auf Anhieb, und konnte ihre innere Zerrissenheit förmlich spüren. Sie hat es nicht leicht als sie 1954 in Hamburg ankommt, sie wurde von ihrer Oma Annie in Stockholm großgezogen. Eine Frau die ihr viel Liebe gegeben hat. Mit 7 Jahren ging sie 1941 mit Annie von Hamburg zurück nach Stockholm, ihre Mutter Linnea ist Spurlos verschwunden, warum und weshalb das möchte Greta herausfinden. Annie ist Tod , und so sucht sie ihren Vater und dessen neue Familie auf. Der Empfang war mehr als frostig, Trude die Frau des Vaters ein Eisklotz, Ellen ihre Halbschwester, lehnte sie auch ab, eine wirklich komische Familie in der man sich unwohl fühlen muss. Bis auf ihren Halbbruder Mickey, der sie herzlich begrüßt und hinter ihr steht. Sie lernt seine Freundin Marieke kennen, offen und mit dem rechten Fleck auf dem Herzen, ihr schüttet sie ihr Herz aus, und erzählt von der Erfolglosen Arbeitssuche als Kosmetikerin. Schließlich beschließen sie ihren eigenen Salon aufzumachen, Marieke als Friseurin, und Greta als Kosmetikerin. Den beide finden , das die Frauen auch wieder Lichtblicke brauchen. Die beiden lernen durch Zufall Trixi kennen, als Greta bei deren Mutter Renate eine Freundin von ihrer Mutter nach Spuren von ihrer Mutter sucht. Die drei werden zu Freundinnen, obwohl die drei so Grundsätzlich verschiedenen sind, Marieke die aus dem Osten geflohen ist, Trixi die ihrer großen Liebe einem Amerikanischen Soldaten nach trauert, mit ihrer Demenzen Mutter im Schlepptau, die aus dem feinen Blankenese stammt. Und Greta die ihre Mutter sucht, und doch vereint die drei viele Gemeinsamkeiten, jede hat ein Päckchen zu tragen, und ihren Traum ihr Glück zu finden. Es war so schön die drei auf ihren Wegen und Träumen zu begleiten . Ich habe oft mitgefiebert ob auch alles klappt, es waren Wege durch Höhen und Tiefen , aber aufgeben war kein Obsession . Allein ihr knallrotes Schönheitsmobil , mit dem sie herum Touren, bis in die DDR, ich hätte mich am liebsten von den dreien verwöhnen lassen und habe sie bewundert, für ihren Wagemut in der damaligen Zeit. Wird Greta bei der Spurensuche nach Ihrer Mutter fündig und erfährt warum sie spurlos in den Kriegswirren 1941 verschwunden ist ? Es wird spannend und man hofft mit das Greta, Trixi und Marieke am Ende doch noch ihr Glück finden und Ihre Träume sich erfüllen.

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  • 5 Sterne

    kunde, 26.04.2021

    Als Buch bewertet

    Als Greta im Jahr 1954 von Stockholm nach Hamburg kommt, erscheint ihr die Stadt einfach nur grau und trist. Sie will zu ihrem Vater, um Auskunft über ihre Mutter zu bekommen, die seit 1941 spurlos verschwunden ist. Doch ihr Vater und seine neue Familie sind sehr abweisend. Eine Anstellung als Kosmetikerin findet Greta in der Stadt auch nicht. Da lernt sie Marieke kennen. Die lebt in den Nissenhütten und frisiert dort den Frauen die Haare. Gemeinsam beschließen sie einen Lastwagen zum Schönheitssalon umzubauen. Sie wollen damit durch Hamburg fahren und ihre Kundinnen aufsuchen. Als dann Trixie dazukommt ist das Trio komplett. Die drei so unterschiedlichen Frauen versuchen das Leben ihrer Kundinnen zu verschönern, indem sie dafür sorgen, daß die Frauen sich wieder wohlfühlen. Doch trotz aller Freude über ihr neues Leben verliert Greta nicht den eigentlichen Grund ihrer Reise nach Hamburg aus den Augen. Sie will ihre Mutter finden!

    "Als das Leben wieder schön wurde" hat mich sehr überrascht. Kerstin Sgonina hat es tatsächlich geschafft, mich in einer Minute zum Lachen zu bringen und in der nächsten Minute traurig zu sein. Gretas unbedarfte Art, mit der sie die steifen deutschen Traditionen aushebelt, hat wirklich etwas komisches an sich. Dagegen steht dann ihre Geschichte im Hintergrund, die sehr berührt. Überhaupt haben in diesem Roman alle Personen eine ganz eigene Vergangenheit, die geprägt ist von ihren Kriegserlebnissen. Man kann sagen, daß sie alle irgendwie verwundet sind. Wenn nicht am Körper, dann an der Seele. Dies beschreibt die Autorin auf eindrückliche Art, so daß man mit jedem einzelnen Charakter mitfühlt. Wie der Titel schon sagt: Die Welt wurde zwar schöner, aber noch nicht wirklich gut. Der Kampf der Menschen um ein besseres Leben hat mich schwer beeindruckt. Dabei waren sie mit so wenig schon zufrieden. Dieses Denken fehlt heute sehr oft. Kerstin Sgonina hat einen Roman geschaffen, der mich nachdenklich zurück läßt. Sie schreibt darin über ein Stück der deutschen Kriegsgeschichte, das nicht so oft angesprochen wird, aber deshalb nicht weniger erwähnenswert ist.

    Für mich ist dieses Buch eine Überraschung des Jahres und ich empfehle es auf jeden Fall gern weiter!

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 17.03.2021

    Als eBook bewertet

    Nach dem Tod ihrer Großmutter Annie kehrt Greta Bergström 1954 nach Hamburg zurück, um ihre Mutter Linn zu suchen. Die Spuren des Krieges sind überall noch zu sehen. In der neuen Familie ihres Vaters ist sie nicht willkommen und der Vater weigert sich beharrlich, ihre Fragen zu beantworten. Glücklicherweise trifft Greta auf Marieke und Trixie, mit denen sie sich anfreundet. Die jungen Frauen beschließen, einen Schönheitssalon zu eröffnen, doch es fehlt an den passenden Räumlichkeiten. So richten sie einen mobilen Salon ein, damit die Frauen sich in ihrer haut wieder schön fühlen können. Aber Greta gibt ihre Suche nicht auf und lässt sich auch durch Widerstände nicht aufhalten.
    Der Schreibstil ist sehr lebendig und angenehm zu lesen.
    Der Krieg hat seine Spuren hinterlassen – nicht nur in der Stadt, sondern auch in den Herzen der Menschen. Viele Träume wurden zerstört und viele Menschen sind verbittert. Gretas Vater nimmt nicht mehr am Leben teil und seine Frau hadert damit, dass sie in einem ungeliebten Job für den Unterhalt sorgen muss. Greta aber will sich nicht unterkriegen lassen. Mit ihren ungleichen Freundinnen, die auch ihr Päckchen zu tragen haben, will sie etwas verändern. Sie tun sich gegenseitig gut. Die aus gutem Hause stammende Trixie fühlt sich endlich zu etwas nütze und Marieke will nicht immer mit Angst leben. Die Frauen, die sich bei ihnen verschönern lassen, genießen die kleinen Auszeiten. Ich mochte diese sympathischen jungen Frauen und habe mit ihnen gefiebert. Aber daneben gab es auch noch andere interessante Charaktere.
    Aber Greta gibt ihre Suche nicht auf. Sie kommt einem Familiengeheimnis auf die Spur, das sie zurückführt in die dunkle deutsche Vergangenheit, von der niemand mehr etwas wissen will.
    Trotz der Düsternis in dieser Geschichte, spürt man Hoffnung und Lebensfreude. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    Tiara, 06.04.2021

    Als eBook bewertet

    Auf das Buch aufmerksam wurde ich wegen des schönen Titels, der genau in die jetzige Zeit passt.
    Auch der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht, ich finde aber, die Geschichte hat noch soviel mehr zu bieten.
    Greta sucht nebenbei nach ihrer Mutter, die vor längerer Zeit spurlos verschwunden ist. Marieke versucht alles, um ihren kleinen Sohn wieder zugesprochen zu bekommen und Trixie sucht nach einem amerikanischen Soldaten, von dem sie leider nur einen Knopf hat. Sie opfert sich auch für die Pflege ihrer Mutter auf und so ganz heimlich läuft das Leben an ihr vorbei.
    Alle drei Charaktere sind sehr sympathisch und ich habe gebannt mitverfolgt, wie sich das Leben von ihnen weiterentwickelt und vor allem, ob sie es schaffen, den Traum vom mobilen Schönheitssalon zu verwirklichen.
    Ich mochte den gefühlvollen Schreibstil der Autorin sehr, der uns die Nachkriegszeit mit allen Höhen und Tiefen nahe bringt.
    Obwohl die Geschichte teilweise sehr traurig und schockierend ist, konnte ich mich richtig darin vertiefen und habe jede Zeile genossen.
    Fazit: Eine Geschichte, die sehr emotional ist und wirklich jeden berührt. Gut gefallen hat mir die unzerbrechliche Freundschaft der drei Frauen.

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  • 4 Sterne

    Karola D., 04.07.2021

    Als Buch bewertet

    Greta Bergström aus Stockholm, Marieke, die aus Ostpreußen fliehen musste und Trixie, im feinen Blankenese lebend versuchen, die Wunden des Krieges zu verarbeiten.
    In den 1950er Jahren bringen diese 3 jungen Frauen verschiedenster Herkunft und Finanzlage mit ihrem mobilen, roten LKW als Schönheitssalon etwas Luxus, Lebensmut und Freundschaft in das teilweise zerstörte Hamburg. Als Kosmetikerin, Friseuse und Modeberaterin agierend sollten ihre Kundinnen wieder ein gutes Lebensgefühl genießen.
    Greta, bei ihrer Großmutter in Schweden aufgewachsen, findet nach deren Tod bei ihrem Vater mit neuer Familie im Hamburg Unterschlupf, wenn auch nicht wollkommen. Auf der Suche nach ihrer im Krieg verschollenen Mutter bis nach Hadamar begegnet sie einem ihr bisher unbekannten Familienmitglied und seinen dubiosen Offenbarungen.
    Letztendlich finden alle 3 Frauen ihr persönliches Glück – mit einem ‚Happy End‘ für alle Beteiligten.
    Neu für mich, jedoch bekannt ist Hadamar für die am Stadtrand gelegene Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Hadamar, in deren Nebengebäuden sich die Gedenkstätte Hadamar befindet. Dort wird an die Ermordung von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen während der Zeit des Nationalsozialismus in der als Tötungsanstalt Hadamar benutzten Heil- und Pflegeanstalt Hadamar erinnert.
    Neu für mich ist die Art des Umgangs mit psychisch Erkrankten wie Gretas Mutter, die Art der Vertuschung sogar der betroffenen Familien aus Angst vor weiteren Repressalien des Staates – auch in der dortigen Bevölkerung.
    Nach solch schweren Jahren bitterer Erfahrungen im und nach dem 2. Weltkrieg hat jeder ein Stück vom Glück verdient.

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  • 4 Sterne

    Isabel R. (engi), 23.02.2021

    Als Buch bewertet

    Sie sind schon ein ungewöhnliches Trio, die drei jungen Frauen namens Greta, Marieke und Trixie. Und was für nette Zufälle die drei zusammengebracht haben. Nun sind sie ein dreiblättriges Kleeblatt und mit der Geburt der „Schnieken Deern“ soll es aufwärts gehen für die Mädels. Aber das ist einfacher gesagt und gedacht als getan. Die Anfangsschwierigkeiten lassen nicht lange auf sich warten. Auch persönlich sieht es für die Drei alles andere als rosig aus. Greta, der Sonnenschein der Truppe, macht sich mit ihrer fröhlichen Art nicht nur Freunde und Marieke verrät ein Geheimnis, das ihr nachts vor Kummer den Schlaf raubt. Auch Trixie trägt ihr Päckchen, doch ein wenig Licht am Horizont scheint durch ihre Mutter Regine zu leuchten, die vielleicht der Schlüssel zu Gretas Mutters Verschwinden sein könnte ...

    Aus meiner Zusammenfassung lässt sich schnell erkennen, dass Kerstin Sgonina es möglich gemacht hat, uns als Lesern die Atmosphäre der frühen fünfziger Jahre – einige Jahre vor meiner Geburt – nahezubringen. Bildhaft konnte ich mir durch ihre lebhaften Schilderungen vorstellen, wie es in meiner zerbombten Heimatstadt ausgesehen haben muss. Dennoch wurde ich aus mir irgendwie unerfindlichen Gründen nicht ganz warm mit dem Triumvirat. Ich konnte weder richtig mitleiden mit den Mädels noch mich herzlich mit ihnen freuen. Der Geschichte an sich tat das aber keinen Abbruch. Im Gegenteil, in ihr steckt noch so viel Potential, dass ich mir eine Fortsetzung gut vorstellen könnte und dann auch gerne wieder mit von der Partie wäre. Liebe Kerstin, ich vergebe für diesen tollen Einblick in die Nachkriegszeit sehr gerne vier von fünf Sternen.

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  • 3 Sterne

    Tanja P., 26.01.2021

    Als Buch bewertet

    Schnieke Deern

    „Hüte dich vor der Ollen! Und vor der Lütten, die ist nicht viel besser, der Apfel fällt eben ... Na, ich will euer Verhältnis nicht belasten, bevor es sich entwickelt hat. Die Butti wacht über ihren Liebling wie ein Drache über sein Gold. Ich … rate auch dir, dich an den einzig feinen Menschen der Familie zu halten. An Mickey.“ (S. 13 / 14) – so wird Greta bei ihrem Neustart in Hamburg vor der Familie ihres Vaters Harald gewarnt. Sie war 1939 mit ihrer Oma Annie in deren Heimat Schweden zurückgegangen. Ihre Mutter Linn wollte nachkommen, hat das aber nie getan. 1941 kam die Nachricht, dass sie verschwunden ist. Nach Annies Tod will Greta bei ihrem Vater leben, an den sie sich kaum erinnern kann. Doch der ist ein gebrochener Mann und seine neue Frau Trude macht keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegen Greta. In der Familie herrscht eisiges Schweigen. Ihre Halbschwester Ellen sieht trotz ihrer 14 Jahre auf Greta herab. Nur ihr Halbbruder Mickey nimmt sich ihrer an. Über ihn lernt sie Marieke kennen, die aus Ostpreußen fliehen musste und jetzt in einer der Nissenhütten lebt. Sie verdient ihren Lebensunterhalt, indem sie anderen Frauen die Haare schneidet. Geld gibt es dafür kaum, aber Lebensmittel oder Dinge, die man tauschen kann. Greta ist Kosmetikerin, aber in Hamburg will sie niemand einstellen. Als sie wieder einmal bei Marieke ist und eine von deren Kundinnen zugibt „Ich weiß … nicht mehr, wie das geht, sich wohlzufühlen.“ (S. 95) behandelt Greta sie einfach und der Traum vom eigenen Schönheitssalon wird geboren. „Ein Salon, in dem die Frauen für sich waren und dessen Tür doch offen blieb, niemandem verschlossen. Hatte sie nicht immer von so einem Ort geträumt?“ (S. 105) Da sie etwas Startkapital brauchen, nehmen sie Trixie dazu. Die kommt aus gutem Haus, wollte Modedesign studieren, als der Krieg kam, und hat ein untrügliches Gespür dafür, was ihren Kundinnen steht.

    „Als das Leben wieder schön wurde“ lässt mich sehr zwiegespalten zurück, weil ich etwas völlig anderes erwartet hatte. Eine Geschichte voller Neubeginn, Träume und Hoffnungen, positiv und fröhlich, aber stattdessen ist sie sehr problembeladen. Träume haben die drei jungen Frauen zwar mehr als genug, aber vor allem hat jede ein Geheimnis oder etwas in ihrer Vergangenheit, dass sie am liebsten vergessen würde oder verdrängt hat. Zudem kommt die „Schnieke Dirn“, der Schönheitssalon der Freundinnen, für meine Begriffe etwas zu kurz, hauptsächlich dreht es sich um Gretas Suche nach ihrer Mutter.
    Greta kommt nur schwer über den Verlust ihrer Großmutter und den Abschied von Schweden hinweg. Sie ist nach Hamburg gekommen, um ihre Mutter oder wenigstens einen Hinweis über ihren Verbleib herauszufinden, außerdem hatte sie insgeheim gehofft, dass ihr Vater sie mit offenen Armen empfängt. Doch der lässt niemanden an sich ran und will auch nicht über Linn reden. „Ihr Vater wirkte wie jemand, der sich lieber freiwillig in einer Höhle verkriechen würde, als sich dem Familienleben zu widmen. Oder überhaupt anderen menschlichen Wesen, für die er wenig übrig zu haben schien.“ (S. 127) Das „Familienleben“ hat mir regelmäßig eisige Schauer über den Rücken gejagt. Während sich Trude und Gretas Halbschwester damit anscheinend abgefunden haben, begehrt Mickey regelmäßig dagegen auf. Er ist – wie Greta – ein lebensfroher Freigeist und träumt von einer Kariere als Jazzmusiker.
    Über viele Umwege und einige Zufälle erfährt Greta, was mit Linn geschehen ist – das lässt ihr (und auch dem Leser) das Blut in den Adern gefrieren. Aber auch Marieke und Trixie haben ihre Traumata, die sie im Laufe der Handlung überwinden bzw. sich damit anfreunden.

    Die drei Freundinnen und die Interaktion zwischen ihnen werden sehr glaubhaft und lebendig beschrieben. Sie sind sich nicht immer grün, müssen sich erst zusammenraufen und immer wieder Probleme bewältigen.

    Kerstin Sgonina zeichnet ein sehr lebendiges Bild der damaligen Zeit. Die Parolen und Ansichten der Nazis sind z.T. noch fest in den Köpfen verankert (eine erschreckende Vorstellung), es herrscht auch 9 Jahre nach Kriegsende noch Wohnungsnot und Hunger. Die Menschen trauen ihrem Gegenüber nicht mehr oder noch nicht wieder. Greta läuft gegen eine Wand des Schweigens, wenn sie nach ihrer Mutter fragt. Das macht die damalige Zeit sehr lebendig, allerdings hatte die Handlung für mich einige Längen und Wiederholungen.

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  • 4 Sterne

    Shilo, 04.04.2021

    Als Buch bewertet

    Unterhaltsame Nachkriegsgeschichte
    Als erstes möchte ich mich bei der Autorin Anja Lehmann für das Rezensionsexemplar bedanken, welches jedoch nicht meine ehrliche und unabhängige Meinung beeinflusst hat.
    Auf den Inhalt des Buches möchte ich hier nicht eingehen, denn der ist aus dem Klappentext entnehmbar.
    Meine Meinung:
    Das ansprechende Cover im Stil der 50er Jahre sowie der Klappentext haben meine Aufmerksamkeit erregt und meine Neugier auf dieses Buch entfacht.
    Von Anfang an war ich von dieser Geschichte begeistert. Mit einem flüssigen und bildhaften Schreibstil führt uns die Autorin in das Leben der Nachkriegszeit. Die einzelnen Charaktere kommen sehr authentisch, glaubwürdig und lebendig herüber. Der Roman behandelt auch die Tragik und Probleme der damaligen Zeit.
    Mein Fazit:
    Sehr gerne habe ich die Greta, Trixie und Marieke begleitet.
    Dieses Buch ist nicht unbedingt eine leichte Kost, denn letztendlich kommt noch einiges an Dramatik auf.
    Ich vergebe 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.

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  • 3 Sterne

    Punschpudding, 04.03.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch - zumindest aufgrund von Klappentext und Cover - verspricht, eine relative leichte, historisch gefärbte Lektüre zu sein: nämlich über die Nachkriegszeit (die Handlung spielt in Hamburg im Jahre 1954), als das Leben wieder schön wurde... eine leichte Lektüre war das Buch in dem Sinne, dass es den Leser schnell in den Bann zieht und der Schreibstil der Autorin total flüssig ist.Der Inhalt ist wiederum nicht so leichte Kost. Wirkt etwas gekünstelt, um alles Mögliche abzudecken: Vergangenheitsbewältigung (Naziverbrechen, Kriegsverletzungen, Leben der Flüchtlinge aus dem Osten), Alkoholismus, Gewalt in der Familie, psychologische Krankheiten, Demenz, von den Müttern weggerissenen Kinder... um nur Einige der abgedeckten Themengebiete zu nennen. Die Handlung entfaltet sich um die junge Halbschwedin Greta, ihrer Familie und ihre neuen Freundinnen in Hamburg, mit denen sie einen fahrenden Schönheitssalon eröffnet. Das eigentliche Hauptmotiv ist Gretas Suche nach ihrer Mutter, die am Anfang des Krieges verschwunden ist.  Sie sucht als junges, fröhliches Wesen auch nach ihrem Glück, wie die Freundinnen natürlich auch.
    Einiges wirkt unwirklich (z.B. die psychologische Störung der Muter der Hauptfigur Greta war aufgrund des größten Teils des Buches für mich eher überraschend und nicht nachvollziehbar). Der Schönheitssalon kommt im Buch leider eher zu kurz. Ich habe da mehr Details und einige heitere Anekdoten erwartet. Alles in allem ein interessantes Buch, das sowohl Tiefgang als auch Unterhaltsames bietet, aber etwas gekünstelt wirkt. Man kann aber Einiges über diese Zeitalter erfahren.

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  • 3 Sterne

    Martina W., 26.01.2021

    Als eBook bewertet

    Eine schöne Geschichte.
    Der Aspekt eines mobilen Schönheitssalons ist mal etwas anderes – und ich habe vor allem Marieke gemocht, auch Greta und Trixie sind liebenswert geschildert.
    Insgesamt fehlte mir Spannung – eigentlich weiß man von Anfang an, wie es endet – nur der Weg dahin ist nicht völlig klar. Es ist, als ob ein wenig die Seele fehlt.
    Schade.

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